DE4138319A1 - Operationstisch mit abnehmbar gehaltener patientenlagerflaeche - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Operationstisch mit einer Tragsäule und einer an dieser abnehmbar gehaltenen Pa­ tientenlagerfläche, die einen mit der Tragsäule lösbar verbindbaren Basisabschnitt und mindestens einen an diesem schwenkbar gelagerten weiteren Lagerflächenab­ schnitt umfaßt, und mit einer Antriebseinrichtung zum Verstellen des weiteren Lagerflächenabschnittes relativ zum Basisabschnitt.

Ein Operationstisch der vorstehend genannten Art ist aus der deutschen Patentschrift 11 96 815 bekannt. Die Antriebseinrichtung zum Verstellen der Lagerflächenab­ schnitte relativ zueinander umfaßt dabei einen in der Tragsäule angeordneten Elektromotor, der über Getriebe­ züge mit den einzelnen Lagerflächenabschnitten verbun­ den ist, wobei an der Trennstelle zwischen der Patien­ tenlagerfläche und der Tragsäule lagerflächenseitige und säulenseitige Kupplungselemente vorgesehen sind, die beim Aufsetzen der Patientenlagerfläche auf die Tragsäule miteinander in Eingriff treten.

Nachteilig an dieser Lösung ist, daß es nahezu unmög­ lich ist, eine solche Kupplung wirklich steril zu ma­ chen. Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß die Lager­ flächenabschnitte der Patientenlagerfläche nur dann verstellt werden können, wenn die Lagerfläche mit der Tragsäule verbunden ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Opera­ tionstisch der eingangs genannten Art anzugeben, dessen Sterilisierbarkeit durch die motorische Verstellbarkeit der Lagerflächenabschnitte nicht beeinträchtigt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Antriebseinrichtung eine an der Patientenlagerflä­ che angeordnete elektromotorische Getriebeeinheit ist. Dabei besteht die Möglichkeit, daß der Elektromotor über säulenseitige und lagerflächenseitige elektrische Kontaktelemente, die an der Trennstelle zwischen Trag­ säule und Patientenlagerfläche vorgesehen sind und beim Aufsetzen der Patientenlagerfläche auf die Tragsäule in Kontakt treten, an eine von der Patientenlagerfläche getrennte Spannungsquelle anschließbar ist. Eine andere Möglichkeit für die Energiezufuhr zum Elektromotor be­ steht darin, daß ein den Elektromotor speisender Accu­ mulator an der Patientenlagerfläche angeordnet ist. Die erste Lösung hat den Vorzug, daß der Elektromotor prak­ tisch an das Netz anschließbar ist. Die zweite Lösung hat den Vorzug, daß jegliche Art Kontaktelementen zwi­ schen der Patientenlagerfläche und der Tragsäule und damit eine Explosionsgefahr wegen Funkenbildung ent­ fällt und daß die Abschnitte der Patientenlagerfläche auch dann verstellt werden können, wenn diese von der Tragsäule gelöst ist. Die vorstehend beschriebene Ex­ plosionsgefahr kann allerdings auch mit Sicherheit da­ durch vermieden werden, daß der Elektromotor induktiv mit einer Spannungsquelle in der Tragsäule gekoppelt ist. Auch der Accumulator kann so angeordnet sein, daß er bei auf der Tragsäule ruhender Patientenlagerfläche induktiv mit einem innerhalb der Tragsäule angeordneten Ladegerät gekoppelt ist. Damit ist sichergestellt, daß der Accumulator stets aufgeladen ist, wenn die Patien­ tenlagerfläche von der Tragsäule abgenommen wird.

Vorzugsweise ist die Elektromotor-Getriebeeinheit und der Accumulator an einem verstellbaren Abschnitt der Patientenlagerfläche, beispielsweise dem als Rückenauf­ lageteil ausgebildeten Lagerflächenabschnitt angeordnet. Zweckmäßigerweise werden Accumulatoren verwendet, die bakteriologisch dicht versiegelt sind und desinfiziert bzw. sterilisiert werden können.

Erfindungsgemäß ist auch vorgesehen, daß der Accumula­ tor an der Patientenlagerfläche lösbar gehalten ist, so daß er leicht zum Aufladen an einem dem Operationstisch fernen Ladegerät abgenommen oder ausgetauscht werden kann.

Die Elektromotor-Getriebeeinheit und/oder der Accumula­ tor können innerhalb der Seitenholme der Lagerflächen­ abschnitte angeordnet sein. Dies hat den Vorzug, daß diese Teile völlig eingekapselt sind und somit keine Probleme beim Sterilisieren und Desinfizieren des Ti­ sches bereiten. Ferner sind sie gegenüber Röntgenstrah­ len geschützt und stören auch nicht bei Röntgenaufnah­ men.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbin­ dung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung an­ hand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Operationstisches mit abnehmbarer Pa­ tientenlagerfläche und einem von ei­ nem Accumulator gespeisten Elektromo­ tor zum Verstellen eines Lagerflä­ chenabschnittes,

Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, wobei der Elektromotor von einer in der Tragsäule angeordneten Spannungs­ quelle gespeist wird,

Fig. 3 eine vergrößerte schematische Dar­ stellung einer induktiven Kopplung zwischen einer in der Tragsäule ange­ ordneten Spannungsquelle und einem in der Patientenlagerfläche angeordneten elektrischen Verbraucher,

Fig. 4 eine vergrößerte schematische Teilan­ sicht des elektromechanischen Stell­ antriebes und

Fig. 5 eine Draufsicht auf die in Fig. 4 ge­ zeigte Anordnung in Richtung des Pfeiles A in Fig. 4.

In Fig. 1 erkennt man einen schematisch dargestellten Operationstisch 10 mit einer Tragsäule 12 und einer Pa­ tientenlagerfläche 14. Die Patientenlagerfläche 14 um­ faßt einen Mittelabschnitt oder Basisabschnitt 16, an dessen Enden jeweils ein weiterer Lagerflächenabschnitt 18 (Rückenteil) bzw. 20 (Fußteil) jeweils um eine hori­ zontale Achse 22 bzw. 24 schwenkbar angelenkt ist. Der Mittelteil 16 hat an seiner Unterseite Zapfen 26, die in komplementäre Zapfenaufnahmen 28 an einem Haltearm 30 der Tragsäule 12 eingreifen. Ein derartiger Opera­ tionstisch ist beispielsweise aus der deutschen Patent­ schrift 11 96 815 bekannt. Auf diese Schriften wird zur Erläuterung weiterer Einzelheiten verwiesen.

Bei der in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform er­ folgt die Verstellung der an dem Basisabschnitt 16 an­ gelenkten Lagerflächenabschnitte 18, 20 jeweils mittels einer Elektromotor-Getriebeeinheit 32 mit einem Elek­ tromotor 34, der an einem Seitenholm 36 des Lagerflä­ chenabschnittes 18 befestigt ist. Der Elektromotor 34 wird von einem Accumulator 38 gespeist, der in einem Aufnahmefach 40 in dem Seitenholm 36 untergebracht ist. Das Fach 40 kann mittels einer Klappe 42 verschlossen werden. Der Elektromotor 34 treibt eine Gewindespindel 44 an, die in eine Mutter 46 eingreift, die um eine ho­ rizontale, zur Schwenkachse 22 parallele Achse 48 an dem Basisabschnitt 16 schwenkbar gelagert ist. Durch Herausdrehen der Gewindespindel 44 aus der Mutter 46 wird der Lagerflächenabschnitt 18 aus der in der Fig. 1 dargestellten Stellung in Richtung des Pfeiles B ver­ stellt. Der Accumulator 38 kann aus dem Fach 40 heraus­ genommen und gegen einen anderen Accumulator ausge­ tauscht oder in einem externen Ladegerät wieder aufge­ laden werden.

Der in Fig. 2 dargestellte Operationstisch unterschei­ det sich von dem in der Fig. 1 dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel nur dadurch, daß der Elektromotor auf an­ dere Weise gespeist wird. Gleiche Teile sind daher wie­ der mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Der Elektromotor ist über Leitungen 50, 52 an Kontakt­ elemente 54, 56 an der Außenseite des Zapfens 26 ange­ schlossen, die bei auf der Tragsäule 12 ruhender Pa­ tientenlagerfläche 14 mit Kontaktelementen 58, 60 an der Zapfenaufnahme 28 in elektrischen Kontakt treten. Die Kontaktelemente 58, 60 sind über Leitungen 62, 64 mit einer Spannungsquelle 66 verbunden, welche den Elektromotor 34 speist.

An die Stelle einer galvanischen Kopplung gemäß Fig. 2 kann auch eine induktive Kopplung gemäß Fig. 3 treten, bei welcher die Spannungsquelle 66 mit einer Primär­ wicklung 68 eines Transformators 70 verbunden ist, des­ sen Sekundärwicklung 72 in dem Zapfen 26 angeordnet und über die Leitungen 50, 52 mit dem Elektromotor 34 ver­ bunden ist. Anstelle des Elektromotors 34 könnte in Fig. 3 auch ein Ladegerät treten, das zur Aufladung des Accumulators 38 dient, wenn die Patientenlagerfläche 14 auf der Tragsäule 12 ruht.

Die Fig. 4 und 5 zeigen die mechanische Antriebsverbin­ dung zwischen den gegeneinander zu verstellenden Lager­ flächenabschnitten für den Fall, daß der Elektromotor innerhalb des Seitenholmes 36 eines der Lagerflächenab­ schnitte angeordnet ist. In dem dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel ist der Mittelabschnitt 16 starr mit ei­ ner Welle 74 verbunden, auf der drehfest ein Zahnrad 76 angeordnet ist. Dieses Zahnrad 76 kämmt mit der Gewin­ despindel 44 des in dem Seitenholm 36 angeordneten Elektromotors 34. Der Lagerflächenabschnitt 18 ist mit Hilfe von Laschen 78 schwenkbar an der Welle 74 gela­ gert. Eine Drehung der Spindel 44 in der einen oder an­ deren Richtung führt dazu, daß der Lagerflächenab­ schnitt 18 relativ zum Mittelabschnitt 16 verschwenkt wird.

Es ist zu betonen, daß die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen nur Beispiele wiedergeben, die die in Ansprüchen beanspruchte Erfindung in keiner Weise ein­ schränken.

Claims (9)

1. Operationstisch mit einer Tragsäule (12) und einer an dieser abnehmbar gehaltenen Patientenlagerflä­ che (14), die einen mit der Tragsäule (12) lösbar verbindbaren Basisabschnitt (16) und mindestens einen an diesem schwenkbar gelagerten weiteren La­ gerflächenabschnitt (18) umfaßt, und mit einer An­ triebseinrichtung zum Verstellen des weiteren La­ gerflächenabschnittes (18) relativ zum Basisab­ schnitt (16), dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Antriebseinrichtung ei­ ne an der Patientenlagerfläche (14) angeordnete Elektromotor-Getriebeeinheit (34, 44, 46) ist.

2. Operationstisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromo­ tor (34) über säulenseitige und lagerflächenseiti­ ge elektrische Kontaktelemente (58, 60 bzw. 54, 56), die an der Trennstelle zwischen Tragsäule (12) und Patientenlagerfläche (14) vorgesehen sind und beim Aufsetzen der Patientenlagerfläche (14) auf die Tragsäule (12) in Kontakt treten, an eine von der Patientenlagerfläche (14) getrennte Span­ nungsquelle (66) anschließbar ist.

3. Operationstisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Elek­ tromotor (34) speisender Accumulator (38) an der Patientenlagerfläche (14) angeordnet ist.

4. Operationstisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Accumulator über säulenseitige und lagerflächenseitige elek­ trische Kontaktelemente (58, 60 bzw. 54, 56), die an der Trennstelle zwischen Tragsäule (12) und Pa­ tientenlagerfläche (14) vorgesehen sind und beim Aufsetzen der Patientenlagerfläche (14) auf die Tragsäule (12) in Kontakt treten, an ein von der Patientenlagerfläche (14) getrenntes Ladegerät an­ schließbar ist.

5. Operationstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromotor-Getriebeeinheit (32) und gegebe­ nenfalls der Accumulator (38) an einem verstellba­ ren Abschnitt (18, 20) der Patientenlagerfläche (14) angeordnet ist.

6. Operationstisch nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Accumulator (38) bakteriologisch dicht versie­ gelt ist.

7. Operationstisch nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Accumulator (38) an der Patientenlagerfläche (14) lösbar gehalten ist.

8. Operationstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (34) oder der Accumulator (38) bei auf der Tragsäule (12) ruhender Patientenla­ gerfläche (14) induktiv an eine säulenseitige Spannungsquelle (66) koppelbar ist.

9. Operationstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromotor-Getriebeeinheit (32) und/oder der Accumulator (38) innerhalb der Seitenholme (36) der Lagerflächenabschnitte (18, 16, 20) angeordnet sind.