DE4138277A1

DE4138277A1 - Verfahren und vorrichtung zum abschmierfreien stanzen, rillen und perforieren

Info

Publication number: DE4138277A1
Application number: DE19914138277
Authority: DE
Inventors: Arndt Jentzsch; Rainer Schmidt; Siegfried Naumann; Berthold Oehler
Original assignee: KBA Planeta AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1991-11-21
Filing date: 1991-11-21
Publication date: 1993-05-27
Anticipated expiration: 2011-11-22
Also published as: DE4138277C2

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum abschmierfreien Stanzen, Rillen und Perforieren von frisch bedruckten Bogen, insbesondere in Bogendruckmaschinen, mit einem auf einem Druckzylinder abrollendem Gummituchzylinder, einem auf dem Gummituchzylinder angeordneten sowie mit den zu realisierenden Konturen versehenden Stanzblech und mit einem die Oberfläche des Druckzylinders umschlingenden Gegenstanzblech.

In Bogenmaschinen ist es bekannt, den zur Verarbeitung gelangenden Bogen in einem Maschinendurchgang zu drucken, stanzen, perforieren und zu rillen. Dazu ist ein Stanzblech mit den zu realisierenden Konturen auf dem Druckzylinder eines Druckwerkes vorgesehen, das gegen den Gummituchzylinder arbeitet. Es ist auch möglich, das Stanzwerkzeug auf dem Gummituchzylinder anzuordnen und gegen den Gegendruckzylinder zu arbeiten (DE 2 34 13 26).

Die zuletzt genannte Möglichkeit findet u. a. immer dann Verwendung, wenn ein doppelt großer Druckzylinder vorgesehen ist, da anderenfalls zwei Stanzwerkzeuge für den Druckzylinder erforderlich wären.

Beim Stanzen, Rillen und Perforieren ist es nachteilig, daß in die Oberseite des frisch bedruckten Bogens gearbeitet wird und es damit zum Abschmieren kommt, was Qualitätsmangel und Makulatur bedingt.

Aufgabe der Erfindung sind ein Verfahren und eine Vorrichtung, die es gestatten, einen frisch bedruckten Bogen an seiner Oberseite abschmierfrei und damit qualitätsgerecht zu stanzen, rillen und zu perforieren.

Erfindungsgemäß wird das bei einem Verfahren gemäß Oberbegriff des ersten Anspruchs dadurch gelöst, daß das Stanzblech und das Gegenstanzblech mit einem Trennmittel versehen und anschließend der Bogen gestanzt, gerillt und perforiert wird. Das Trennmittel besteht aus mit Inhibitoren gegen Rosten und mit Alkohol versetztem Wasser.

Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist jeweils eine dem Stanzblech und dem Gegenstanzblech zugeordnete Auftrag vorrichtung auf. Die Auftragvorrichtungen sind an- und abstellbar ausgebildet.

Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, einen frisch bedruckten Bogen inline in einer Bogendruckmaschine ohne Qualitätsverluste zu stanzen, rillen und zu perforieren.

Das Aufbringen eines Trennmittels auf das Stanzblech und das Gegenstanzblech ermöglicht, auch einen im Schön- und Widerdruck bedruckten Bogen abschmierfrei zu bearbeiten.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1 zwei Druckwerke, davon ein Druckwerk zum Stanzen, Rillen und Perforieren eingerichtet,

Fig. 2 eine Einzelheit beim Stanzvorgang,

Fig. 3 den mit einer Stanzplatte versehenen Gummituchzylinder mit einer Auftrageinrichtung.

In Fig. 1 ist ein Druckwerk 1 mit einem Folgedruckwerk 2 dargestellt. Die Druckwerke 1, 2 bestehen jeweils aus einem Plattenzylinder 3, einem Gummituchzylinder 4 sowie doppelt großen Druckzylindern 5 und sind durch eine Bogenführtrommel verbunden. Auf dem Gummituchzylinder 4 des Druckwerkes 1 ist mit Hilfe einer Spanneinrichtung 7 ein Gummituch 8 gespannt, während auf dem Gummituchzylinder 4 des Folgedruckwerkes 2 mittels der Spanneinrichtung 7 ein Stanzblech 9 angeordnet ist. Das Stanzblech 9 ist mit als Stanz-, Rill- und Perforierlinien ausgebildeten Werkzeuglinien 19 versehen. Dabei ist es unerheblich, ob alle Werkzeuglinien 19 oder nur eine Linienart auf dem Stanzblech 9 vorgesehen ist. Es ist auch möglich, unmittelbar auf der Oberfläche des Gummituchzylinders 4 mit bekannten Mitteln die Werkzeuglinien 19 anzuordnen.

Auf dem Druckzylinder 5 des Folgedruckwerkes 2 ist mit Hilfe einer Spanneinrichtung 12 ein Gegenstanzblech 10 fixiert, das auch geteilt ausgeführt sein kann. Die Druckzylinder 5 und die Bogenführtrommel 6 sind auf bekannte Weise mit Greifern 11 versehen.

An dem mit einem Stanzblech 9 versehenen Gummituchzylinder 4 greift eine Auftragevorrichtung 18 an, welche gemäß Fig. 3 aus einer Auftragwalze 15, einer Dosierwalze 14 und einer in einen Trog 16 ragenden Schöpfwalze 13 besteht. Der Trog 16 enthält ein Trennmittel, welches vorzugsweise aus Wasser, das mit Inhibitoren gegen Rosten und ggf. einen Anteil Alkohol versetzt ist, besteht. Von der Schöpfwalze 13 wird das Trennmittel zur Auftragwalze 15 transportiert, durch die Dosierwalze 14 dosiert und auf das am Umfang eines Gummituchzylinders 4 angeordnete Stanzblech 9 aufgetragen. Die Auftragvorrichtung 18 ist abstellbar ausgeführt, was insbesondere dann erforderlich ist, wenn das Folgedruckwerk 2 zum Drucken Verwendung findet.

Eine weitere Auftragvorrichtung 18 ist zum Anstellen an den Druckzylinder 5 vorgesehen. Mit dieser Auftragvorrichtung 18 ist es möglich, bei Bedarf das Gegenstanzblech 10 mit einem Trennmittel zu versehen.

Der im Druckwerk 1 bedruckte Bogen 17 wird von der Bogenführungstrommel 6 zum Druckzylinder 5 des Folgedruckwerkes 2 transportiert und von den Greifern 11 des Druckzylinders 5 übernommen. Damit liegt der Bogen 17 mit der bedruckten Seite nach oben auf dem Druckzylinder 5 und wird so an den mit dem Stanzblech 9 versehenen Gummituchzylinder 4 vorbeigeführt sowie dabei gestanzt, gerillt und perforiert. Durch das auf das Stanz blech 9 mit Hilfe der Auftragvorrichtung 18 aufgebrachte Trenn mittel wird ein Abschmieren insbesondere an den Stellen 20 vermieden, an denen der Bogen 17 mit der frisch bedruckten Seite zur Anlage an daas Stanzblech 9 gelangt.

Wird eine im Schön- und Widerdruck bedruckter Bogen 17 gestanzt, gerillt und perforiert oder wird ein Bogen 17 bearbeitet, der mit der frisch bedruckten Oberseite auf dem Gegenstanzblech 10 liegt, kann durch Anstellen der Auftragsvorrichtung 18 an den Druckzylinder 5 des Gegenstanzblech 10 mit einer Trennschicht versehen und damit ein Abschmieren verhindert werden.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1 Druckwerk
2 Folgedruckwerk
3 Plattenzylinder
4 Gummituchzylinder
5 Druckzylinder
6 Bogenführungstrommel
7 Spanneinrichtung
8 Gummituch
9 Stanzblech
10 Gegenstanzblech
11 Greifer
12 Spanneinrichtung
13 Schöpfwalze
14 Dosierwalze
15 Auftragswalze
16 Trog
17 Bogen
18 Auftragvorrichtung
19 Werkzeuglinien
20 Berührungsstelle Bogen/Stanzblech

Claims

1. Verfahren zum abschmierfreien Stanzen, Rillen und Perforieren von frisch bedruckten Bogen, insbesondere in Bogendruckmaschinen, mit einem auf dem Druckzylinder abrollenden Gummituchzylinder, einem auf dem Gummituchzylinder angeordneten sowie mit den zu realisierenden Konturen versehenen Stanzblech und mit einem die Überflansche des Druckzylinders umschlingenden Gegenstanzblech, dadurch gekennzeichnet,, daß das Staanzblech (9) und/oder das Gegenstanzblech (10) mit einem Trennmittel versehenen und anschließend der Bogen (17) gestanzt, gerillt und perforiert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel aus mit Inhibitoren gegen Rosten und Alkohol versetztem Wasser besteht.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Stanzblech (9) und dem Gegenstanzblech (10) jeweils eine Auftragvorrichtung (18) zugeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragsvorrichtungen (18) an- und abstellbar ausgebildet sind.