DE4134874A1 - Sichter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Sichter mit außenliegendem Gebläse, einem aus einer Vielzahl von Flügeln bestehenden Stabkorb und einem unter dem Stabkorb angeordneten Streu­ teller zur Verteilung des mechanisch aufgegebenen Sichtgu­ tes in den Sichtraum.

In zunehmendem Maße werden von bestimmten Industriezweigen Mahl- bzw. Sichtprodukte mit hoher Feinheit, d. h. mit hohen spezifischen Oberflächen benötigt. Zur effektiven Klas­ sierung derartiger Mahlprodukte in Umluftsichtern ist es notwendig, das diesen Sichtern aufgegebene Gut gleichmä­ ßig im Sichtraum zu verteilen und nach Möglichkeit auch zu dispergieren. Das Dispergieren von Agglomeraten, die durch Übermahlen oder durch aktivierte Bindungskräfte entstanden sind, kann ohne Mahlhilfsmittel oder ohne gro­ ßen Energieaufwand im Sichter nur zum Teil erfolgen.

Die Vorbereitung des Mahlgutes auf den Sichtprozeß in den bekannten Umluftsichtern erfolgt indem das Mahlgut mecha­ nisch und kontinuierlich dem Streuteller aufgegeben wird, der es anschließend in den Sichtraum streut. Dies erfolgt einmal über ein Materialfallrohr von oben durch den Stab­ korb hindurch, gemäß DE 34 25 101, DE 34 26 294 und DD 2 74172, oder außerhalb des Stabkorbes über eine pneu­ matische Rinne, gemäß DE 34 10 363 und JP 58-58 158.

Das so vorbereitete Sichtgut übernimmt der Sichtluftstrom, der als Teil- oder Gesamtmenge unterhalb des Streutellers tangential eintritt, spiralförmig aufsteigt und dabei das vom Streuteller abgeschleuderte Korngemisch durchdringt.

Entsprechend der Schleppkraft des Sichtluftstromes werden Gutteilchen mitgeführt, deren Schwerkraft geringer ist als diese Schleppkraft. Gröbere Gutteilchen können auf Grund ihrer Schwerkraft nicht vom Sichtluftstrom getragen werden; sie fallen als Grobgut nach unten aus.

Je nachdem, wie der tangentiale Sichtlufteintritt und die anschließende Querschnittserweiterung des Sichtraumes strömungstechnisch ausgebildet sind, findet in der weite­ ren Stabkorbumgebung die sogenannte Vorsichtung statt.

Durch die Ausbildung des Stabkorbumfeldes oder durch nach­ trägliche Umbauten, wird das vom Streuteller abgestreute Sichtgut ungenügend vorgesichtet und nicht vollständig an den Stabkorb herangeführt. D. h. ein bestimmter Sichtgutan­ teil verläßt ohne Vorsichtung und Hauptsichtung (in Stab­ korbnähe) den Sichter über den Grießaustrag.

Um das Sichtgut möglichst vollständig entlang der Flügel des Stabkorbes in die Hauptsichtzone fördern zu können ist es bekannt, sowohl oberhalb (DE 34 26 294) als auch unterhalb (DE 34 10 363) des Streutellers Flügelsysteme vorzusehen. Diese Flügelsysteme laufen entweder mit dem Streuteller um (DE 34 10 3639) oder werden getrennt an­ getrieben (DE 34 26 294). Letzteres erlaubt eine Anpassung der Drehzahl des separaten Flügelsystems an die Betriebs­ bedingungen.

Auch die Anordnung der Flügel am Umfang des Streutellers ist bekannt (DD 2 74 172).

Anzahl, Anordnung und Gestalt der Flügel werden dabei in weiten Grenzen variiert mit dem Ziel, die Gutverteilung im Sichtraum zu verbessern, die Spiralströmung der Sichtluft zu verstärken und die weniger festen Agglomerate zu zerstören, um eine effektive Vor- und Hauptsichtung durch­ führen zu können.

Nachteilig ist dabei jedoch, daß die Flügelsysteme ho­ hem Verschleiß unterliegen und zusätzliche Energie ver­ brauchen. Bei getrennter Fahrweise des Flügelsystems ist ein zusätzlicher Antrieb notwendig. Um den Einfluß des Verschleißes auf die Funktion des Sichters in Grenzen zu halten, ist ein hoher Wartungsaufwand erforderlich.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sichter mit außenlie­ gendem Gebläse, mit Stabkorb und mit Streuteller so aus­ zubilden, daß mit geringem maschinentechnischen Aufwand eine hohe Trennschärfe des Sichters erzielt wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst, indem unter­ halb des Streutellers an der Innenwand des Sichtergehäuses eine verstellbare Sperre angeordnet ist. Diese kann vor­ teilhafterweise ringförmig gestaltet und in der Höhe ver­ stellbar sein.

Hierdurch wird erreicht, daß der freie Querschnitt zwischen Streutellerrand und Innenwand des Sichtergehäuses auf ein vorbestimmtes Maß eingestellt bzw. eingeengt und damit Einfluß auf die Vertikalkomponente des spiral­ förmig aufsteigenden Sichtluftstromes genommen werden kann.

Mit der Einengung des Querschnittes wird eine Erhöhung der Vertikalkomponente des rotierenden Sichtgasstromes erreicht. Das von Streuteller abgestreute Gut wird hierdurch effektiver vorgesichtet und vollständiger entlang der Stäbe des Stabkorbes in die Hauptsichtzone befördert.

Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß im Bereich der Sperre, um den Streuteller herum, die vorabgeschiedenen Grobanteile bzw. die nicht zerstörten Agglomerate mehrfach wieder angehoben werden. Für diese Teile baut sich ein innerer Kreislauf auf, in dem sie intensiv nachgesichtet bzw. desagglomeriert werden.

Die Geschwindigkeit der Sichtluft, und damit ihre Vertikal­ komponente, wird im Sperrenbereich durch vertikales Ver­ schieben der Sperre auf die Dichte des zu Sichtenden Mate­ rials eingestellt.

Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung ist ein Sichter im Schnitt dargestellt mit zylinderförmigem, sich im unte­ ren Bereich konisch verjüngendem Sichtraum 1, der in den sich nach unten anschließenden Sichtlufteintrittsraum 2 mit Grießkonus 3 einmündet.

Im Sichtraum 1 befindet sich ein kegelstumpfförmiger Stab­ korb 4 mit einem darunter angeordneten und mit dem Stabkorb 4 fest verbunden Streuteller 5. Im Bereich des Streutellers 5 ist am unteren Ende des Sichtraumes 1, an dessen Innenwand 6, ringförmige Sperre 7 vertikal verstellbar befestigt.

Die Aufgabe des Sichtgutes erfolgt kreisringförmig durch ein Materialfallrohr 8 auf den Streuteller 5. Dieser beschleunigt das Sichtgut, bringt es während der Drehbewegung zum Tellerrand und streut es quer zum aus dem Sichtlufteintrittsraum 2 aufsteigenden Sichtluftstrom in Richtung Innenwand 6 des Sichtraumes 1.

Der Sichtluftstrom 9, tangential im Sichtlufteintrittsraum 2 zugeführt, gelangt spiralförmig drehend von unten an den vom Streuteller 5 abgestreuten Gutschleier. Vor Erreichen des Gutschleiers wird der Sichtluftstrom durch die Sperre 7 eingeschnürt und dadurch in seiner vertikalen Geschwindig­ keitskomponente erhöht. Mit der somit erreichten höheren Schleppkraft reißt er beim Durchströmen des Gutschleiers den tragfähigen Teil des Sichtgutes mit (schwere Partikel), wie z. B. Fremdkörper, fallen in der Vorsichtstufe aus).

Auf seinem weiteren Weg trägt der Sichtluftstrom die Gutpartikel in die Hauptsichtzone 10 und bringt sie über die gesamte Fläche des Stabkorbs 4 verteilt in die Nähe der Stabkorbflügel 11. Die vom Stabkorb 4 abgewiesenen groben Gutteilchen, die zum Teil mit Feingut umhüllt und zum Teil Agglomerate sein können, bauen in der Hauptsicht­ zone 10 einen inneren Kreislauf auf, der zu einer Nachsich­ tung genutzt wird.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

 1 Sichtraum
 2 Sichtlufteintrittsraum
 3 Grießkonus
 4 Stabkorb
 5 Streuteller
 6 Innenwand des Sichtraumes
 7 Sperre
 8 Materialfallrohr
 9 Sichtluftstrom
10 Hauptsichtzone
11 Stabkorbflügel

Claims (2)

1. Sichter mit außenliegendem Gebläse, mit einem aus einer Vielzahl von Flügeln bestehenden Stabkorb aus dessen Inne­ ren das Feingut abgesaugt wird, mit einem unter dem Stab­ korb angeordneten Streuteller zur Verteilung des mechanisch aufgegebenen Sichtgutes in den Sichtraum, der sich im Be­ reich des Streutellers konisch nach unten verjüngt und in den Sichtlufteintrittsraum einwendet an den tangential die Sichtgaseintrittsstutzen angeordnet sind, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zur Regulierung der Geschwindigkeit des spiralförmig aufsteigenden Sichtluftstromes unterhalb des Streutellers (5) an der Innenwand (6) des Sichtergehäuses eine verstellbare Sperre (7) angeordnet ist.

2. Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre (7) ringförmig ausgebildet und in der Höhe verstellbar ist.