DE4133442A1 - Waelzlagerlaufring mit angeklebten borden - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Wälzlagerlaufring, an welchem vorzugs­ weise zylindrische Wälzkörper abrollen und der zumindest an einer Stirnfläche mit einem die Wälzkörper axial begrenzenden Führungsbord durch Kleben verbunden ist.

Wälzlagerringe dieser Art sind bereits seit langem bekannt. Derartige Borde sind dabei mit flüssigen Ein- oder Zweikomponentenklebern am betreffenden Laufring befestigt. So beschreibt beispielsweise die DE- GM 18 18 278 ein Zylinderrollenlager mit dünnwandigem, rohrförmigem Außenring, der an beiden Enden die Rollen axial begrenzende Führungs­ borde aufweist, welche mit dem Außenring unlösbar durch Kleben ver­ bunden sind.

Auch die Verwendung von Klebeband ist bereits bekannt. So wird in der DE-GM 76 03 570 ein Wälzlagerlaufring mit angeklebtem Führungsbord beschrieben, der unter Zwischenlage einer Klebefolie aus aushärtenden, vernetzbaren Harzen, z. B. Phenolharz oder Melaminharz, an dem die Laufbahn tragenden Ring befestigt ist.

Der Nachteil dieser beschriebenen technischen Lösungen besteht darin, daß die Dicke der Klebstoffschicht bzw. die Dicke des Klebebandes das axiale Führungsspiel der Rollkörper bestimmt, wodurch erhebliche Schwankungen im axialen Führungsspiel auftreten. Auch die Breite bzw. die Breitenschwankung der Wälzlagerlaufringe wird durch die Dicke der Klebstoffschicht beeinflußt. Die für Wälzlager erforderlichen Toleran­ zen sind hierbei kaum einzuhalten. Zusätzlich besteht bei der herkömm­ lichen Ausführung mit Klebstoff die Gefahr, daß verdrängter Klebstoff auf die Lauffläche der Rollkörper gelangt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Einfluß der Klebstoff­ schicht bzw. des Klebebandes auf das Führungsspiel der Wälzkörper und auf die Lagerbreite des Wälzlagers zu vermeiden.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Führungsbord über einen, den Wälzkörpern benachbarten Bund unmittelbar am Wälz­ lagerlaufring abgestützt ist, wobei sich an dem, den Wälzkörpern abgewandten Umfang des Bundes ein kreisringförmiger Spalt zur Aufnahme des Klebemittels anschließt. Dieser Spalt mündet an seinem bundseiti­ gen Ende in eine ringförmige Entlastungsnut, die zur Aufnahme von überschüssigem Klebemittel dient. Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der Spalt auch als ein sich in Richtung des Bundes verjüngender Keilspalt ausgebildet sein.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß mit der Abstützung des Führungsbordes unmittelbar am Wälzlagerlaufring der Spalt zur Aufnahme des Klebemittels in seiner axialen Ausdehnung genau definiert ist. Überschüssiges, aus dem Spalt austretendes Klebemittel kann in die Entlastungsnut entweichen, so daß das Klebemittel nicht mehr das axiale Führungsspiel der Wälzkörper und die Lagerbreite des Wälzlagers beeinflussen kann. Ein weiterer Vorteil ergibt sich da­ durch, daß der zur Abstützung erforderliche Bund als Dichtkante zwi­ schen Klebemittel und Wälzkörper wirkt.

Die Erfindung wird an nachstehenden Ausführungsbeispielen näher erläu­ tert.

Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch ein einreihiges Zylinderrol­ lenlager mit am Außenring axial angeklebten Bor­ den, wobei die Erfindung selbstverständlich auch bei Innenringen angewendet werden kann.

Fig. 2 zeigt ebenfalls einen Querschnitt durch ein einreihiges Zylinderrollenlager, jedoch mit keilförmigem Spalt.

Nach Fig. 1 weist ein Wälzlageraußenring 1 an seinen beiden Stirnflä­ chen 3, 6 Führungsborde 2 auf, die zylindrische Wälzkörper 7 axial begrenzen und mit dem Wälzlageraußenring 1 durch Kleben verbunden sind. Dabei ist der Wälzlageraußenring 1 so gestaltet, daß sich die Führungsborde 2 über einen, den Wälzkörpern 7 benachbarten Bund 5 unmittelbar am Wälzlagerlaufring 1 abstützen. An dem, den Wälzkörpern 7 abgewandten Umfang des Bundes 5 schließt sich ein kreisförmiger Spalt 8 zur Aufnahme des Klebemittels an. Dieser Spalt 8 mündet an seinem bundseitigen Ende in eine ringförmige Entlastungsnut 4.

Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Wälzlagerlaufringes 1 wird sichergestellt, daß der Abstand zwischen den Borden 2 und damit auch die Wälzlagerbreite B nur durch das exakt zu schleifende Maß H bestimmt wird. Überschüssiges, aus dem Spalt 8 austretendes Klebe­ mittel kann in die Entlastungsnut 4 entweichen. Das Klebemittel beein­ flußt daher nicht das axiale Führungsspiel der Wälzkörper 7. Darüber­ hinaus wirkt der Bund 5 als Dichtkante zwischen dem Klebemittel und den Wälzkörpern 7.

Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt. Hierbei ist der Spalt 8 als ein in Richtung Rollkörper 7 sich verjüngender Keilspalt ausgebildet. Auch bei dieser Ausgestal­ tung des Wälzlagerlaufringes 1 ist gewährleistet, daß der Abstand zwischen den Borden 2 und damit auch die Wälzlagerbreite B nur durch das Maß H bestimmt wird. Der sich in Richtung Rollkörper verjüngende keilförmige Spalt 8 zur Aufnahme des Klebemittels hat ebensowenig wie der Spalt gemäß Fig. 1 einen Einfluß auf das Führungsspiel der Wälz­ körper 7.

Bezugszeichenliste

1 Wälzlagerlaufring
2 Führungsbord
3 Stirnfläche
4 Entlastungsnut
5 Bund
6 Stirnfläche
7 Wälzkörper
8 Spalt

Claims (3)

1. Wälzlagerlaufring (1), an welchem vorzugsweise zylindrische Wälz­ körper (7) abrollen und der an zumindest einer Stirnfläche (3, 6) mit einem, die Wälzkörper (7) axial begrenzenden Führungsbord (2) durch Kleben verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsbord (2) über einen, den Wälzkörpern (7) benachbarten Bund (5) unmittelbar am Wälzlagerlaufring (1) abgestützt ist, wobei sich an dem, den Wälzkör­ pern (7) abgewandten Umfang des Bundes (5) ein kreisringförmiger Spalt (8) zur Aufnahme des Klebemittels anschließt.

2. Wälzlagerlaufring (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (8) an seinem bundseitigen Ende in eine ringförmige Entla­ stungsnut (4) mündet.

3. Wälzlagerlaufring (1) nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Spalt (8) als ein sich in Richtung des Bundes verjüngen­ der Keilspalt ausgebildet ist.