DE4132809A1 - Vorrichtung zur herstellung von ausnehmungen, insbesondere grifftaschen, in porenbetonsteinen - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung von ausnehmungen, insbesondere grifftaschen, in porenbetonsteinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung
von Ausnehmungen, insbesondere Grifftaschen, in Stirn
flächen von plastischen, ungehärteten Porenbetonsteinen.
Grifftaschen, die in den Stoßfugenseiten von größeren
Mauersteinen vorgesehen sind, sollen deren Handhabung
erleichtern. Die Grifftaschen sollen aufgrund ihrer Form
gebung bewirken, daß die zum Anheben und Halten des Mauer
steins erforderliche Kraft nicht ausschließlich kraft
schlüssig (durch Reibung) zwischen den Fingern bzw. Daumen
und dem Stein, sondern auch formschlüssig übertragen wird.
Der Mauerstein hängt dann gewissermaßen wegen der Formge
bung der Grifftasche an den Fingern bzw. zwischen Daumen
und Fingern in der Hand. Die aufzuwendende Muskelkraft
wird auf diese Weise vermindert und die Arbeit erleich
tert. Besondere Probleme, derartige Grifftaschen herzu
stellen, ergeben sich bei Porenbetonsteinen, da diese
nicht einzeln in Formen gegossen werden, sondern aus
einem plastischen, ungehärteten Porenbetonblock, der
wesentlich größere Abmessungen aufweist als ein einzel
ner Porenbetonstein, mittels Schneiddrähten geschnitten
werden.
Eine bekannte Vorrichtung zur Herstellung von Griff
taschen in Stirnflächen von plastischen, ungehärteten
Porenbetonsteinen (DE 35 20 716 C2) besteht aus einem,
um seine Längsachse angetriebenen Rohr, auf dessen Man
telfläche mehrere radial abstehende Fräsdraht-Bügel in
Längsrichtung des Rohres hintereinander fluchtend ange
ordnet sind. Die Fräsdrahtbügel entsprechen in ihrer
Kontur der Querschnittskontur der Grifftasche und einer
an diese anschließenden, zur Lagerfläche des Porenbeton
steines reichenden Ausnehmung. Mittels dieser bekannten
Vorrichtung können Grifftaschen und Ausnehmungen herge
stellt werden, die in Draufsicht auf den Porenbetonstein
gesehen, kreisbogenförmig verlaufen, wobei der Radius der
Ausnehmung kleiner ist als der Radius der Grifftasche und
der Bogen der Ausnehmung den gleichen Mittelpunkt wie der
Bogen der Grifftasche hat. Der Nachteil dieser bekannten
Vorrichtung besteht darin, daß sich mit ihr nur Griff
taschen herstellen lassen, die in Draufsicht gesehen
kreisbogenförmig verlaufen und deren Tiefe gegenüber
der Stirnfläche zu den beiden Enden des Kreisbogens hin
geringer wird. Die Tiefe der eigentlichen Grifftasche
beträgt nur 20 mm und man kann infolgedessen mit den
Fingern nicht genügend tief in die Grifftasche hinein
greifen. Dies hat den Nachteil, daß sich zu hohe, die
Durchblutung der gepreßten Fingerkuppen störende Flächen
pressungen ergeben und außerdem an den Fingern auch un
günstige Hebelverhältnisse. Die geringe Grifftaschen
tiefe ist beim Tragen dicker Handschuhe noch nachteili
ger. Die Grifftaschentiefe sollte mindestens 30 mm, besser
jedoch 40 mm, betragen. Dies läßt sich aber mit der be
kannten Vorrichtung nicht erreichen, da sonst der Kreis
bogen der Grifftasche in zu geringem Abstand von den
Seitenflächen des Porenbetonsteines mündet, oder sich
sogar in die Seitenfläche desselben erstreckt und dann
keine ausreichende Wärmedämmung mehr sichergestellt ist.
Außerdem hat die bekannte Grifftasche mit der an sie an
schließenden, in der Lagerfuge mündenden Ausnehmung den
Nachteil, daß Mörtel in nicht unerheblichen Mengen in die
Ausnehmung fallen kann. Dies ist besonders bei der Ver
wendung von Dünnbettmörtel von Nachteil, da im Verhält
nis zu der tatsächlich benötigten, nur 1-3 mm dicken
Mörtelschicht verhältnismäßig viel Dünnbettmörtel ver
loren geht und Dünnbettmörtel teurer ist als üblicher
normgerechter Mörtel.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zur Herstellung von Ausnehmungen, insbesondere
Grifftaschen, in Stirnflächen von plastischen, ungehär
teten Porenbetonsteinen zu schaffen, mit der in einfacher
Weise ergonomisch richtige Ausnehmungen herstellbar sind,
die auf voller Breite genügend tief sind.
Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die
Vorrichtung mindestens ein senkrecht zur Stirnfläche
des Porenbetonsteines bewegliches Ausstechwerkzeug um
faßt, welches einen zu einem in sich geschlossenen Aus
stechring geformten Blechstreifen aufweist, dessen Man
telfläche parallel oder im wesentlichen parallel zur
Bewegungsrichtung des Ausstechwerkzeuges verläuft, wo
bei die Außenkontur des Ausstechringes der Innenkontur
der herzustellenden Ausnehmung entspricht.
Mit einer derartigen Vorrichtung können Ausnehmungen,
insbesondere Grifftaschen, in der gewünschten Tiefe
und jeder Innenkontur, insbesondere einer ergonomisch
richtigen Innenkontur, aus der Stirnfläche ausgestochen
werden. Die Grifftaschen können auf voller Breite von
beispielsweise 100 mm die gleiche Tiefe von beispiels
weise 40 mm aufweisen, so daß für die Finger eine ge
nügend breite und auch genügend tiefe Tragfläche zur
Verfügung steht. Außerdem sind die Grifftaschen nur zu
den Stirnseiten hin und nicht zur Lagerfläche hin offen,
so daß kein Mörtel von oben her in die Grifftaschen fal
len kann.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung besteht darin, daß sich die Mantel
fläche des Ausstechringes parallel zur Bewegungsrichtung
des Ausstechwerkzeuges erstreckt, daß der Ausstechring
an seiner, der Stirnfläche abgekehrten Seite durch einen
Deckel abgeschlossen ist, daß innerhalb des Abstechringes
ein gegenüber diesem in Bewegungsrichtung des Ausstech
werkzeuges verschiebbarer Auswurfstempel verschiebbar
ist, dessen Außenkontur der Innenkontur des Ausstechrin
ges entspricht, und daß der vom Ausstechring und seinem
Deckel umschlossene, glockenartige Hohlraum zeitweise mit
einer Vakuumquelle verbindbar ist.
Bei dieser Ausgestaltung wird zunächst der Ausstechring
mit der gewünschten Tiefe in die Stirnfläche eingedrückt
und dann das Vakuum eingeschaltet. Das Vakuum unterstützt
nicht nur das Ausbrechen des von dem Ausstechring um
schlossenen Teiles des Porenbetonsteines, sondern es
hält dieses ausgebrochene Teil auch so lange in dem Aus
stechring, bis das Ausstechwerkzeug in eine Auswurf
position gebracht wurde. In dieser Auswurfposition wird
das Vakuum abgeschaltet und das von dem Ausstechring aus
gestochene und ausgebrochene Teil des Porenbetonsteines
kann dann von dem Auswurfstempel aus dem Ausstechring her
ausgedrückt werden. Hierbei wird gleichzeitig die Innen
fläche des Ausstechringes durch den Auswurfstempel ge
reinigt.
Eine andere, besonders einfache Ausgestaltung der Vorrich
tung besteht darin, daß die Mantelfläche des Ausstechrin
ges gegenüber der Bewegungsrichtung des Ausstechwerkzeu
ges in geringem spitzen Winkel so geneigt ist, daß sich
das Innere des Ausstechringes zu seinem der Stirnfläche
des Porenbetonsteines gerichteten Stechrand hin konisch
erweitert.
Wenn bei dieser Ausgestaltung der Ausstechring in den
Porenbetonstein eingedrückt wird, dann wird der von dem
Ausstechring umschlossene Teil des Porenbetonsteines in
folge der konischen Ausgestaltung des Ausstechringes kom
primiert. Infolge dieser Kompression haftet der vom Aus
stechring umschlossene Teil des Porenbetonsteines an der
Innenfläche des Ausstechringes und kann ohne Vakuum ledig
lich durch Zurückziehen des Ausstechringes aus dem Poren
betonstein aus diesem ausgebrochen und entfernt werden.
Beim Ausstechen einer weiteren Ausnehmung oder Grifftasche
wird dann das vorher ausgestochene Teil des Porenbeton
steines durch das neu ausgestochene Teil an der dem Stech
rand abgekehrten Seite des Ausstechringes herausgedrückt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den übrigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung ist in folgendem, anhand von mehreren in
der Zeichnung dargestellten, Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Stirnansicht des oberen Teiles eines quader
förmigen Porenbetonsteins mit Grifftasche,
Fig. 2 eine Seitenansicht teilweise im Schnitt nach der
Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3-7 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Ausstech
werkzeuges in verschiedenen Arbeitsstellungen,
jeweils im Längsschnitt,
Fig. 8 eine Stirnansicht des Ausstechwerkzeuges in Rich
tung VIII-VIII der Fig. 3,
Fig. 9-13 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Ausstech
werkzeuges in verschiedenen Arbeitsstellungen,
jeweils im Längsschnitt,
Fig. 14 eine Stirnansicht dieses Ausstechwerkzeuges
in Richtung XIV der Fig. 9,
Fig. 15 die schaubildliche Darstellung von mehreren,
an einem Tragbalken angeordneten Ausstechwerk
zeugen,
Fig. 16 eine Seitenansicht in Richtung XVI der Fig. 15,
Fig. 17 eine Stirnansicht in Richtung XVII der Fig. 15,
Fig. 18 eine Stirnansicht in einer weiteren Arbeits
stellung.
In den beiden gegenüberliegenden Stirnflächen 1 eines
quaderförmigen Porenbetonsteines 2, der die üblichen Ab
messungen aufweist, soll jeweils eine Grifftasche 3 der
in Fig. 1 und 2 dargestellten Form eingearbeitet werden.
Die Herstellung dieser Grifftasche oder Ausnehmung 1 er
folgt in plastischem, ungehärteten Zustand des Porenbeton
steines 2 vor dem Einbringen desselben in einen Autoklaven.
Dies hat den Vorteil, daß der Porenbetonstein noch relativ
weich ist und daß außerdem die bei der Herstellung der Aus
nehmung 3 entstehenden "Frischbetonabfälle" wieder zu Ab
fallschlamm verarbeitet und bei der Produktion von weite
ren Porenbetonsteinen eingesetzt werden können. Die Griff
tasche 3 soll eine Breite B von etwa 100 mm, eine Mindest
höhe H von etwa 45 mm und eine Tiefe T von 40 mm aufweisen.
Die Herstellung kann mittels der beiden unterschiedlichen,
in den Fig. 3-8 bzw. 9-14 dargestellten Ausstech
werkzeugen 4, 14 erfolgen. Bei den Ausstechwerkzeugen 4,
14 ist gemeinsam, daß sie in einer Bewegungsrichtung A
jeweils senkrecht zur Stirnfläche 1 des ungehärteten
Porenbetonsteines 2 beweglich sind und einen, zu einem
in sich geschlossenen Ausstechring 5, 15 geformten Blech
streifen aufweisen, dessen Mantelfläche 5a sich parallel
zur Bewegungsrichtung A des Ausstechwerkzeuges 5 bzw. des
sen Mantelfläche 15a sich im wesentlichen parallel zur
Bewegungsrichtung A des Ausstechwerkzeuges 15 erstreckt.
Bei dem in Fig. 3-8 dargestellten Ausstechwerkzeug 4
erstreckt sich die Mantelfläche 5a des Ausstechringes 5
parallel zur Bewegungsrichtung A des Ausstechwerkzeuges 4.
Der Ausstechring 5 ist an seiner der Stirnfläche 1 abge
kehrten Seite durch einen Deckel 6 abgeschlossen. Der
Deckel 6 ist mit dem Tragbalken 7 verbunden. Innerhalb
des Ausstechringes ist ein gegenüber diesem in Bewegungs
richtung A des Ausstechwerkzeuges 4 verschiebbarer Aus
wurfstempel 8 mittels der Schubstangen 9 verschiebbar.
Die Außenkontur des Ausstechringes 5 entspricht der Innen
kontur der herzustellenden Ausnehmung 3. Die Außenkontur
des Auswurfstempels 8 entspricht der Innenkontur des Aus
stechringes 5. Mit dem Auswurfstempel 8 ist ein Saugrohr
10 verbunden, welches verschiebbar durch den Deckel 6
und den Tragbalken 7 hindurchgeführt ist und an der der
Stirnfläche 1 zugekehrten Seite 8a des Auswurfstempels 8
mündet.
Der Ausstechring 5 ist zweckmäßig von einer Niederhalter
platte 11 umgeben, die gegenüber dem Ausstechring 5 in
Bewegungsrichtung A des Ausstechwerkzeuges beweglich ist
und zu deren Antrieb und Abstützung die beiden Stempel
12 vorgesehen sind. Die Niederhalterplatte 11 weist eine
Aussparung 13 auf, deren Innenkontur der Außenkontur des
Ausstechringes 5 entspricht.
Das Blech, aus welchem der Ausstechring 5 oder auch der
Ausstechring 15 hergestellt sind, weist eine Dicke zwi
schen 0,3 und 2 mm, vorzugsweise eine Dicke von etwa
0,5 mm, auf. Je kleiner diese Dicke ist, desto geringer
sind die zum Eindrücken des Ausstechringes in den Poren
betonstein erforderlichen Kräfte und desto glatter sind
auch die Seitenwände der durch Ausstechen eines Teiles
des Porenbetonsteines 2 hergestellten Grifftasche oder
Aussparung 3.
Die Wirkungsweise des in Fig. 3-8 dargestellten Aus
stechwerkzeuges ist folgende:
In Ausgangsstellung nehmen die Teile des Ausstechwerk
zeuges 4 die in Fig. 3 dargestellte Stellung ein. Alle
Teile werden zunächst gemeinsam in Richtung A zur Stirn
fläche 1 hin bewegt. Als erstes legt sich die Niederhal
terplatte 11 an die Stirnfläche an und verharrt dort.
Bei weiterer Bewegung des Ausstechwerkzeuges 4 in Rich
tung A dringt dessen Ausstechring 5 in der gewünschten
Tiefe von beispielsweise 40 mm in den Porenbetonstein 2
ein, wie es in Fig. 4 dargestellt ist. Nunmehr wird das
Saugrohr 10 mit einer Vakuumquelle
in Verbindung gebracht, so daß innerhalb
des von dem Ausstechring 5 und seinem Deckel 6 umschlos
senen, glockenartigen Hohlraums ein Vakuum entsteht. An
schließend werden der Ausstechring 5 und auch der Auswurf
stempel 8 gemeinsam vom Porenbetonstein 2 in Richtung A
wegbewegt. Infolge des im Hohlraum herrschenden Vakuums
wird hierbei der von dem Ausstechring 5 umschlossene Teil
(Kern) 2a vom übrigen Porenbetonstein 2 abgebrochen und
aus dem Porenbetonstein 2 entfernt. Die Niederhalterplatte
11 bleibt dabei auf der Stirnfläche 1 abgestützt und ver
hindert ein unkontrolliertes Ausreißen des Porenbetons im
Umgebungsbereich des Ausstechringes 5. Außerdem wird durch
die den Ausstechring 5 mit ihrer Aussparung 13 eng um
schließende Niederhalterplatte 11 die äußere Mantelfläche
5a des Ausstechringes 5 gereinigt, indem an der Mantel
fläche haftende Porenbetonreste bei der Relativbewegung
von Ausstechring 5 und Niederhalterplatte 11 gemäß Fig. 5
abgestreift werden. Am Ende der Zurückbewegung des Aus
stechwerkzeuges 4 wird auch gemäß Fig. 6 die Niederhal
terplatte 11 wieder von der Stirnfläche 1 abgehoben und
das Ausstechwerkzeug mit dem von ihm umschlossenen Kern
2a in eine neben dem Porenbetonstein 2 befindliche Ent
leerungsstellung gebracht. In dieser Entleerungsstellung
wird das Vakuum im Saugrohr 10 aufgehoben und der Aus
wurfstempel 8 gegenüber dem Ausstechring 5 gemäß Fig. 7
nach unten bewegt. Der Auswurfstempel drückt den Kern 2a
aus dem Ausstechring 5 und reinigt hierbei auch die Innen
fläche des Ausstechringes 5. Damit diese Reinigung wirk
sam wird, muß der Auswurfstempel 8 mit geringem Spiel in
den Ausstechring 5 passen. Nach dem Ausstoßen des Kernes
2a wird der Auswurfstempel 8 wieder zum Deckel 6 hin be
wegt und nimmt dann wieder die in Fig. 3 dargestellte
Position ein.
Der Ausstechring 5 kann jede beliebige Kontur aufweisen.
Das vorstehend beschriebene Ausstechwerkzeug 4 und auch
das nachstehend erläuterte Ausstechwerkzeug 14 können
nicht nur zur Herstellung von Grifftaschen in senkrech
ten Stirnflächen von Porenbetonsteinen verwendet werden,
sondern auch zur Herstellung beliebiger anderer Ausnehmun
gen, beispielsweise von sogenannten Grifflöchern in der
Oberseite von Porenbetonsteinen. Allerdings hätten der
artige Grifflöcher den Nachteil, daß Mörtel in sie hin
einfallen könnte.
Bei dem in Fig. 9-14 dargestellten Ausstechwerkzeug 14
ist die Mantelfläche 15a des Ausstechringes 15 in gerin
gem spitzen Winkel µ gegenüber der Bewegungsrichtung A
so geneigt, daß sich das Innere des Ausstechringes 15 zu
seinem der Stirnfläche 1 des Porenbetonsteines 2 gerich
teten Stechrand 15b hin konisch erweitert. Der Winkel µ
ist in der Zeichnung zur Verdeutlichung übertrieben groß
dargestellt. Er kann im Bereich zwischen 1 und 6° liegen
und beträgt vorzugsweise etwa 3°. Der Ausstechring 15
weist eine Höhe H1 auf, die mindestens so groß ist wie die
Tiefe T der herzustellenden Ausnehmung oder Grifftasche 3.
An den dem Stechrand 15b abgekehrten Rand 15c des Aus
stechringes 15 schließt sich ein gegenüber diesem Rand
15c erweitertes Gehäuse 16 an.
Die Wirkungsweise des in Fig. 9-14 dargestellten Aus
stechwerkzeuges 14 ist folgende:
In Ausgangsstellung nimmt das Ausstechwerkzeug 14 die in
Fig. 9 dargestellte Position ein. Dann wird das Ausstech
werkzeug gemäß Fig. 10 in Richtung A bewegt, so daß der
Ausstechring 15 in den Porenbetonstein 2 eindringt. Hier
bei sticht der Ausstechring ein von ihm umschlossenes Teil
oder einen Kern 2a aus, der zunächst noch mit dem übrigen
Porenbetonstein am Grund der späteren Ausnehmung 3 verbun
den ist. Infolge der konischen Ausgestaltung des Ausstech
ringes 15 wird der von ihm umschlossene Kern 2a etwas zu
sammengedrückt und dadurch fest an die Innenwand des Aus
stechringes 15 angepreßt. Hierdurch wird eine erhöhte
Haftung zwischen Kern 2a und Innenwand des Ausstechringes
15 erzielt. Gleichzeitig wird aber auch durch die konische
Ausgestaltung des Ausstechringes 15 an der äußeren Mantel
fläche 15a ein "Freischnitt" erzielt, d. h. zwischen der
äußeren Mantelfläche 15a und der Innenwandung der späte
ren Ausnehmung 3 entsteht, wie es in Fig. 10 dargestellt
ist, ein im Querschnitt keilförmiger Spalt. Wird nun der
Ausstechring 15 mit dem darin fest haftenden Kern 2a vom
Porenbetonstein 2 in Richtung A weg bewegt, dann reißt
der Kern im Bereich des Stechrandes 15b vom übrigen Poren
betonstein ab und wird von dem Ausstechring 15, wie es in
Fig. 11 dargestellt ist, aus dem Porenbetonstein heraus
gezogen. Der Kern 2a bleibt zunächst in dem Ausstechring
15. Dringt der Ausstechring 15 bei Herstellung einer wei
teren Aussparung wieder gemäß Fig. 12 in einen weiteren
Porenbetonstein 2′ ein, dann drückt der hierbei entstehen
de neue Kern 2′a den alten Kern 2a nach oben in das erwei
terte Gehäuse 16. Auf diese Weise können nacheinander
mehrere Ausnehmungen hergestellt und dabei Kerne 2a aus
gestochen werden, die in dem Gehäuse 16 nach und nach
nach oben wandern. Nach beispielsweise fünf bis acht
Arbeitsgängen wird das Ausstechwerkzeug 14 um eine hori
zontale Achse um 180° geschwenkt, so daß das Gehäuse 16
nach unten zeigt. Hierdurch fallen die im Gehäuse 16 ent
haltenen Kerne nach unten heraus. Das gegenüber dem Aus
stechring 15 erweiterte Gehäuse 16 hat den Vorteil, daß
die Kerne zunächst ohne wesentlichen Widerstand in dem
Gehäuse 16 nach oben wandern und nach dem Schwenken des
Ausstechwerkzeuges 14 auch leicht aus dem Gehäuse 16
herausfallen können.
Das in Fig. 9-14 dargestellte Ausstechwerkzeug 14 zeich
net sich gegenüber dem in Fig. 3-8 dargestellten Aus
stechwerkzeug 4 durch besonders einfache Konstruktion aus,
wobei bei dem Ausstechwerkzeug 14 auch dank der konischen
Ausgestaltung des Ausstechringes 15 und des hierdurch er
zielten Freischnittes eine Niederhalterplatte entfallen
kann. Allerdings muß für das Ausstechwerkzeug 14 eine zu
sätzliche Reinigungsvorrichtung vorgesehen sein, die nach
Beendigung sämtlicher Ausstechvorgänge den letzten, noch
im Ausstechring 15 befindlichen Kern entfernt und den Aus
stechring 15 reinigt.
Damit innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit möglichst
viele Porenbetonsteine mit Ausnehmungen versehen werden
können, ist es zweckmäßig, gleichzeitig mehrere Ausstech
werkzeuge 4 oder 14 zum Einsatz zu bringen. Dies soll an
hand der in den Fig. 15-18 dargestellten Vorrichtung
erläutert werden. Diese Vorrichtung weist einen Tragbal
ken 20 auf, an welchem in einer Reihe nebeneinander und
in gegenseitigem Abstand mehrere Ausstechwerkzeuge 4 oder
14 angeordnet sind. Damit die Vorrichtung auch für ver
schiedene Porensteinformate geeignet ist, sind die Aus
stechwerkzeuge zweckmäßig in Richtung der Reihe bzw. in
Längsrichtung des Tragbalkens 20 verstellbar. Der Trag
balken 20 ist an zwei Querholmen 21 gelagert, die ihrer
seits in dem Gestell 23 in Richtung A auf- und abbewegbar
sind. Ferner ist der Tragbalken 20 in den Querholmen 21
in einer zweiten Bewegungsrichtung D, die quer zu seiner
Längsrichtung und senkrecht zu seiner ersten Bewegungs
richtung C verläuft, verschiebbar. Beim gezeigten Aus
führungsbeispiel ist die Bewegungsrichtung D horizontal.
Mittels einer nicht dargestellten, üblichen Transportein
richtung wird eine erste Schicht von Porenbetonsteinen 2,
die beispielsweise in fünf Reihen dicht nebeneinander an
geordnet sind, auf einem Wagen 24 abgesetzt. Der Tragbal
ken 20 befindet sich dabei in einer Stellung seitlich des
Wagens 24, die etwa der Stellung gemäß Fig. 15 entspricht.
Durch Verschiebung in Richtung D wird dann der Tragbalken
20 über die erste Reihe von Porenbetonsteinen gebracht, wie
es in Fig. 17 dargestellt ist. Durch Abwärtsbewegung in
Richtung A werden gleichzeitig alle dreißig Ausstechwerk
zeuge 4 oder 14 in die oberen Stirnflächen der Porenbeton
steine der ersten Reihe gestochen. Anschließend wird der
Tragbalken 20 durch Höhenverstellung der Querholme 21 in
Richtung A nach oben bewegt, wobei die Ausstechwerkzeuge
die ausgestochenen Kerne enthalten. Bei Verwendung von
Ausstechwerkzeugen 4 gemäß der in den Fig. 3-8 dar
gestellten Ausführungsform wird nun der Querbalken nach
links in eine seitlich des Wagens 24 befindliche Entlee
rungsstellung gebracht, wie es in Fig. 18 dargestellt
ist. Dort können die Kerne durch gleichzeitige Bewegung
aller Auswurfstempel nach unten aus den Ausstechringen
der Ausstechwerkzeuge herausgedrückt werden und fallen
in einen Aufnahmebehälter 25 für Frischbetonabfälle. An
schließend wird der Tragbalken 20 über die nächste Reihe
von Porenbetonsteinen gefahren und es werden dann die
beschriebenen Arbeitsgänge so lange wiederholt, bis in
allen fünf Reihen von Porenbetonsteinen alle Ausnehmun
gen ausgestochen sind. Bei Verwendung von Ausstechwerk
zeugen 14 entsprechend Fig. 9-14 kann der Tragbalken
20 nach dem Abheben von einer Reihe von Porenbetonstei
nen direkt über die nächste Reihe verfahren werden und
es können alle fünf Reihen unmittelbar nacheinander mit
Ausnehmungen versehen werden. Nach der fünften Reihe
wird dann der Tragbalken in die Entleerungsstellung zu
rückgefahren und durch Drehung um 180° um seine Längs
achse werden dann die in den Gehäusen angesammelten
Kerne in den Behälter 25 entleert. Nachdem eine Schicht
von Porenbetonsteinen vollständig mit Ausnehmungen ver
sehen wurde, wird ein Tragrahmen 26, der eine weitere
Schicht von Porenbetonsteinen trägt, über die erste
Schicht gebracht. Dieser Tragrahmen 26 stützt sich an
den Stützen 27 ab. Das Ausstechen der Ausnehmungen in
der nächsten und den weiteren Schichten von Porenbeton
steinen erfolgt dann in der beschriebenen Weise so lange,
bis der Wagen 24 vollständig beladen ist und dann zur
Härtung der Porenbetonsteine in einen Autoklaven verfah
ren wird.
Um das Ausstechen der Ausnehmungen noch weiter zu be
schleunigen, können auch mehrere Tragbalken, beispiels
weise fünf, die jeweils mit einer entsprechenden Anzahl
von Ausstechwerkzeugen ausgerüstet sind, parallel neben
einander angeordnet sein. Durch vertikale Abwärtsbewegung
und anschließende Aufwärtsbewegung können dann gleichzei
tig die Ausnehmungen an allen Porenbetonsteinen einer
Schicht ausgestochen werden. Damit die Vorrichtung den
verschiedenen Formaten von Porenbetonsteinen angepaßt
werden kann, sollte der gegenseitige Abstand der Trag
balken verstellbar sein.
Die Ausnehmungen an den entgegengesetzten unteren Stirn
flächen der Porenbetonsteine werden mit einer ähnlichen
Vorrichtung hergestellt, wie sie anhand der Fig. 15-18
erläutert wurde. Bei dieser ähnlichen Vorrichtung sind
jedoch die an einem oder mehreren Tragbalken vorgesehenen
Ausstechwerkzeuge nach oben gerichtet. Der aus einer Gieß
form entnommene, noch plastische Porenbetonblock wird in
ungeschnittenem Zustand mittels einer an den Seitenwänden
des Porenbetonblockes angreifenden Hubvorrichtung, wie
sie in dem deutschen Patent 12 08 671, oder einer Vakuum
hubvorrichtung, wie sie in dem deutschen Patent 15 84 426
beschrieben ist, über den Tragbalken der Vorrichtung ge
bracht. Da mit derartigen Hubvorrichtungen ein Porenbeton
block ohne den Boden der Gießform transportiert werden
kann, liegt die Unterseite des Porenbetonblockes völlig
frei und man kann dann nacheinander oder gleichzeitig die
Ausnehmungen von unten her an der unteren Stirnfläche des
Porenbetonblockes erzeugen. Wenn auf diese Weise alle
Ausnehmungen hergestellt sind, wird der Porenbetonblock
auf eine Schneidmaschine gebracht und dort in Quer- und
Längsrichtung in die gewünschte Anzahl von Porenbeton
steinen geschnitten. Während dieses Schneidens befindet
sich unterhalb des Porenbetonblockes bereits ein Trag
rahmen 26, der dann zum Transport der geschnittenen Poren
betonsteine zum Wagen 24 dient.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Ausnehmungen, insbeson
dere Grifftaschen, in Stirnflächen von plastischen, un
gehärteten Porenbetonsteinen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mindestens ein senkrecht zur Stirnfläche (1)
des Porenbetonsteines (2) bewegliches Ausstechwerkzeug
(4, 14) umfaßt, welches einen zu einem in sich geschlos
senen Ausstechring (5, 15) geformten Blechstreifen aufweist,
dessen Mantelfläche (5a, 15a) parallel oder im wesent
lichen parallel zur Bewegungsrichtung (A) des Ausstech
werkzeuges (4, 14) verläuft, wobei die Außenkontur des
Ausstechringes (5, 15) der Innenkontur der herzustellen
den Ausnehmung (3) entspricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blechdicke des Blechstreifens 0,3-2 mm, vor
zugsweise etwa 0,5 mm, beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß sich die Mantelfläche (5a) des Ausstechringes
(5) parallel zur Bewegungsrichtung (A) des Ausstechwerk
zeuges (4) erstreckt, daß der Ausstechring (4) an seiner
der Stirnfläche (1) abgekehrten Seite durch einen Deckel
(6) abgeschlossen ist, daß innerhalb des Ausstechringes
(5) ein gegenüber diesem in Bewegungsrichtung (A) des
Ausstechwerkzeuges (4) verschiebbarer Auswurfstempel
(8) verschiebbar ist, dessen Außenkontur der Innenkontur
des Ausstechringes (5) entspricht, und daß der vom Aus
stechring (5) und seinem Deckel (6) umschlossene,
glockenartige Hohlraum zeitweise mit einer Vakuumquelle
verbindbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Auswurfstempel (8) ein mit der Vakuumquelle
verbundenes Saugrohr (10) verbunden ist, welches ver
schiebbar durch den Deckel (6) hindurchgeführt ist und
an der der Stirnfläche (1) zugekehrten Seite (8a) des
Auswurfstempels (8) mündet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausstechring (5) von einer
Niederhalterplatte (11) umgeben ist, die gegenüber
dem Ausstechring (5) in Bewegungsrichtung (A) des
Ausstechwerkzeuges (4) beweglich ist und eine Aus
sparung (13) für den Ausstechring (5) aufweist, deren
Innenkontur der Außenkontur des Ausstechringes (5)
entspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Mantelfläche (15a) des Ausstechringes (15)
gegenüber der Bewegungsrichtung (A) des Ausstechwerk
zeuges (14) in geringem spitzen Winkel (µ) so geneigt
ist, daß sich das Innere des Ausstechringes (15) zu
seinem der Stirnfläche (1) des Porenbetonsteines (2)
gerichteten Stechrand (15a) hin konisch erweitert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der spitze Winkel (µ) im Bereich zwischen 1 und 6°
liegt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der spitze Winkel (µ) etwa 3° beträgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausstechring (15) eine Höhe
(H1) aufweist, die mindestens so groß ist wie die
Tiefe (T) der herzustellenden Ausnehmung (3) und daß
sich an dem dem Stechrand (15a) abgekehrten Rand (15b)
des Ausstechringes (15) ein gegenüber diesem Rand (15b)
erweitertes Gehäuse (16) anschließt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Ausstechwerkzeuge (4 oder 14) in einer
Reihe nebeneinander an einem in einer ersten Bewegungs
richtung (A) senkrecht zu den Stirnflächen (1) mehrerer,
nebeneinander angeordneter Porenbetonsteine (2) bewegli
chen Tragbalken (20) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausstechwerkzeuge (4 oder 14) in Richtung der
Reihe bzw. Längsrichtung des Tragbalkens (20) verstell
bar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Tragbalken (20) in einer zweiten
Bewegungsrichtung (D) quer zu seiner Längsrichtung
und senkrecht zu seiner ersten Bewegungsrichtung (A)
verschiebbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere Tragbalken parallel nebeneinan
der angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der gegenseitige Abstand der Tragbalken verstell
bar ist.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE4132809A DE4132809A1 (de) | 1991-10-02 | 1991-10-02 | Vorrichtung zur herstellung von ausnehmungen, insbesondere grifftaschen, in porenbetonsteinen |
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