DE4132407C2

DE4132407C2 - Sammelanschluß für elektr. Verteileranlagen

Info

Publication number: DE4132407C2
Application number: DE4132407A
Authority: DE
Inventors: Lothar Roland Hennemann; Hans-Josef Koellmann
Original assignee: Wago Verwaltungs GmbH
Current assignee: Wago Verwaltungs GmbH
Priority date: 1991-09-26
Filing date: 1991-09-26
Publication date: 2000-11-02
Anticipated expiration: 2011-09-27
Also published as: DE4132407A1; US5322458A; JP3265517B2; TW213520B; JPH05211083A; FR2681984A1; KR930007022A; RU2099840C1; FR2681984B1; KR100232427B1

Description

Die Erfindung betrifft einen Sammelanschluß für elektr. Verteileranlagen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Solche Sammelanschlüsse sind für Schutzleiter, Nulleiter oder sonstige Leiter des gleichen Potentials in industriellen Verteileran lagen, bei Hausverteilungen und auch im in dustriellen Steuerungsbau üblich. Sie weisen alle eine Stromsammelschiene auf, in die eine Vielzahl von Anschlußklemmen integriert ausge bildet oder auf die separat gefertigte An schlußklemmen aufgeschoben oder aufgesetzt sind, so daß sie mechanisch und elektrisch mit der Stromsammelschiene verbunden sind (vergl. hierzu US-PS 3 693 137). Die Anschluß klemmen selbst können zum Verdrahten von flexiblen und/oder starren Leitern vorgesehen sein, und sie sind als Federkraftklemmen oder als Schraubklemmen üblich.

Der aus der US-PS 3 693 137 bekannte Sammel anschluß ermöglicht durch Nachrüstung von zu sätzlichen Stromschienenstücken die Anordnung von zusätzlichen Anschlußklemmen für einen größeren Anschlußquerschnitt in Ergänzung zu der Vielzahl der vorhandenen Anschlußklemmen für einen kleineren Anschlußquerschnitt. Das entspricht auch der Deutschen Industrienorm (DIN 43 871), die für solche Sammelanschlüsse vorschreibt, daß sie eine Mehrzahl von An schlußklemmen für einen kleineren Anschluß querschnitt (z. B. 14 Anschlußklemmen mit einem Klemmbereich von 1,5 bis 4 mm²) und immer auch eine Minderzahl von Anschlußklemmen für einen größeren Anschlußquerschnitt (z. B. 1 Zugangs klemme mit einem Anschlußquerschnitt von 16 mm² und zwei Abgangsklemmen mit einem Klemmbereich von 6 bis 16 mm²) aufweisen sollen.

Die Vielzahl der Anschlußklemmen pro Sammel anschluß, die sich bei dem Sammelanschluß nach der US-PS 3 693 137 sowohl in eine Längs richtung der Sammelschiene als auch in eine Querrichtung dazu erstrecken, führt bei den beengten elektrischen Verteileranlagen oftmals zu Platzproblemen, zumal da es gemäß der US-PS 3 693 137 gerade die nachrüstbaren, für einen größeren Anschlußquerschnitt be stimmten großvolumigen Anschlußklemmen sind, die sich in Querrichtung der Sammelschienenanordnung erstrecken.

Demgegenüber ist aus der DE 81 09 946 U1 bekannt, die Anschlußklemmen für die größeren Anschlußquerschnitte in den Endbereichen eines sich längserstreckenden Sammelbleches anzuordnen und die Anschlußklemmen für die kleineren Anschlußquerschnitte im mittleren Bereich des Sammelbleches in zwei Reihen hintereinander auf dem Sammelblech zu positionieren, was jedoch erhebliche Ver drahtungsprobleme mit sich bringt, da die zweireihig auf dem Sammelblech positionierten Anschlußklemmen nur jeweils von außen zu gänglich sind und nicht aus ein- und der selben Anschlußrichtung verdrahtet werden können, wie dies für moderne Verteileran lagen gefordert ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sammelan schluß zu schaffen, der auf kleinstem Raum eine kompakte Anordnung einer Vielzahl von Anschluß klemmen mit größeren und kleineren Anschluß querschnitten zuläßt und bei dem gewährleistet ist, daß alle Anschlußklemmen aus ein- und der selben Anschlußrichtung mit einem elektr. Leiter zu verdrahten sind.

Dieser Aufgabe wird durch die im Kennzeichnen des Anspruches 1 genannten Merkmale gelöst.

Nach der Lehre der Erfindung wird ein Sammelan schluß vorgeschlagen, dessen Sammelschiene sich im wesentlichen in eine Richtung erstreckt derart, daß die Anschlußklemmen benachbart zueinander auf der Sammelschiene anzuordnen sind, wobei sich die Sammelschiene in ihrem mittleren Bereich in zwei zueinander parallele Teilstücke verzweigt, nämlich in ein sogenanntes Oberdeck und ein sogenanntes Unterdeck. Die Endbereiche der Sammelschiene sind nicht verzweigt und bilden sogenannte Hauptdecks.

Auf den Hauptdecks sind die Anschlußklemmen mit den größeren Anschlußquerschnitten angeordnet und dementsprechend sind die Endbereiche der Sammelschiene, die die Hauptdecks bilden, mit einem größeren stromführenden Querschnitt ver sehen.

Auf dem Oberdeck und auf dem Unterdeck sind die Anschlußklemmen mit den kleineren Anschlußquer schnitten angeordnet und dementsprechend sind diese Teilbereiche der Sammelschiene, die das Oberdeck und das Unterdeck bilden, mit kleineren stromführenden Querschnitten versehen.

Beispielsweise können die stromführenden Quer schnitte des Oberdecks und des Unterdecks jeweils halb so groß sein wie die stromführenden Querschnitte der Hauptdecks.

Auf dem Oberdeck und auf dem Unterdeck lassen sich die Anschlußklemmen in äußerst kompakter Anordnung unterbringen, z. B. in Art von Reihen klemmen in einer Reihe nebeneinander. Hierdurch und durch die Verzweigung der Sammelschiene in ein Oberdeck und in ein Unterdeck läßt sich die Längserstreckung der Sammelschiene und somit des Sammelanschlusses insgesamt im Vergleich zu den herkömmlichen Sammelanschlüssen deutlich verringern.

Trotz dieses kompakten Anordnungsprinzips sind alle Anschlußklemmen des neuen Sammelanschlusses aus ein- und derselben Anschlußrichtung zugänglich und können einfach und übersichtlich verdrahtet werden.

Die Gesamtaufbauhöhe des erfindungsgemäßen Sammel anschlusses ist im wesentlichen durch die Aufbau höhe der auf den Hauptdecks angeordneten großen Anschlußklemmen mit den größeren Anschlußquer schnitten bestimmt. Die Aufbauhöhe der kleineren Anschlußklemmen mit den kleineren Anschlußquer schnitten ist im Regelfall wesentlich geringer, so daß trotz des Anordnungsprinzips der kleineren Anschlußklemmen auf einem Oberdeck und einem Unterdeck die von den großen Anschlußklemmen vorgegebene Gesamtaufbauhöhe des Sammelanschlusses meistens nicht überschritten wird.

Fertigungstechnisch ist es besonders einfach, das Oberdeck und das Unterdeck jeweils aus einem Flachmaterial auszuformen und dann den stromführenden Gesamtquerschnitt der Hauptdecks durch einfaches Aufeinanderlegen des Flachmaterials des Oberdecks und des Unterdecks zu bilden.

Werden für den Sammelanschluß Anschlußklemmen verwendet, die frontal von vorne bedient und verdrahtet werden, dann können das Oberdeck und das Unterdeck in Leitereinführungsrichtung be trachtet senkrecht übereinander liegen. Bei Schraubanschlüssen, die von oben um 90° ver setzt zur Leitereinführungsrichtung bedient werden müssen, ist es zweckmäßig, das Oberdeck relativ zum Unterdeck versetzt zueinander anzu ordnen.

Zweckmäßig ist es, die neue Sammelschiene mit den Anschlußklemmen in ein Isolierstoffgehäuse einzubauen, das in einer Verteileranlage zu mindest die Sichtseite des Sammelanschlusses berührungssicher abdeckt.

Dadurch entsteht ein isoliergeschützter Sammel anschluß mit kompakten Gehäuseabmessungen, und eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß das Isolierstoffgehäuse endseitig mit Verrastungen und/oder Schwalben schwanzführungen versehen ist derart, daß zwei oder mehr Isolierstoffgehäuse bzw. Sammelan schlüsse nach der Erfindung in Linie mitein ander oder mit endseitigen Halte- und Befestigungs adaptern zu verrasten sind.

Hierdurch lassen sich Sammelschlüsse modulartig aufbauen und durch unterschiedliche Halte- und Befestigungsadapter jedem individuellen An wendungsfall anpassen.

Da nach einer weiteren Ausführungsform der Er findung die Hauptdecks jeweils auch Steckaufnahmen zum Einsetzen eines elektr. Brückers aufweisen können, ist es leicht möglich, zwei oder mehr in Linie miteinander verbundene Sammelanschlüsse gewünschtenfalls elektr. mitein ander zu verbinden, so daß eine größere Verviel fachung der Anschlußklemmen des gleichen Potentials leicht möglich ist.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher be schrieben. Es zeigen:

Fig. 1 + 2 in perspektivischer Darstellung das Isolierstoffgehäuse und den Metalleinsatz eines Sammel anschlusses nach der Erfindung,

Fig. 3 + 4 den Aufbau der Sammelschiene des Sammelanschlusses nach Fig. 1 und 2,

Fig. 5 + 6 den Metalleinsatz und den Auf bau einer zweiten Ausführungs form des erfindungsgemäßen Sammelanschlusses.

Bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den Fig. 1 bis 4 zeigt insbesondere Fig. 3 den Aufbau der Sammelschiene 7. Diese besitzt zwei Hauptdecks 8 und 9, die sich jeweils an den Enden der Sammelschiene befinden.

Ausgehend von diesen Hauptdecks teilt sich die Sammelschiene auf in ein Oberdeck 10 und ein Unterdeck 11.

Fig. 4 läßt die Fertigungsweise der Sammelschiene erkennen. Zunächst wird das Oberdeck 10 und das Unterdeck 11 jeweils aus einem Flachmaterial ausgeformt, wobei an beiden Enden bereits jeweils die halbe Material stärke der späteren Hauptdecks mit angeformt sind. Die späteren Hauptdecks 8 und 9 gemäß Fig. 3 werden dann durch einfaches Aufeinanderlegen der beiden ausgeformten Materialstreifen der Fig. 4 gebildet.

Die im Bereich der Hauptdecks aufeinanderliegenden Materialstreifen können zusätzlich miteinander verschweißt oder verrastet sein, jedoch ist dies bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht erforderlich, da die Materialstreifen des Haupt decks nach dem Aufsetzen von sogenannter Käfigzugfeder 27 (vergl. Fig. 2) kraftschlüssig miteinander verbunden sind.

Die Käfigzugfedern sind Stand der Technik und in der DE-PS 27 06 482 ausführlich beschrieben. Sie werden jeweils auf eine vorstehende Zunge 12 bzw. 13 der jeweiligen Decks aufgesetzt und halten sich auf den Decks jeweils selbsttragend durch ihre eigene Federvorspannung, indem sie jeweils die Zungen 12 und 13 zwischen ihrem decksseitigen Anlageschenkel und dem Klemmschenkel einspannen.

Fig. 2 verdeutlicht sehr gut die äußerst kompakte Anordnung aller Käfigzugfedern als Anschluß klemmen auf den jeweiligen Decks. Die Anschluß klemmen mit dem kleineren Anschlußquerschnitt sind auf dem Oberdeck 10 und dem Unterdeck 11 ange ordnet und die drei Anschlußklemmen mit dem größeren Anschlußquerschnitt sind auf den end seitigen Hauptdecks angeordnet.

Dieser ganze Metalleinsatz wird sodann bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung in ein Isolierstoffgehäuse gemäß Fig. 1 eingesetzt. Dieses besitzt von vorne (frontal) die erforderlichen Leitereinführungsöffnungen 14 und 15 und die jeweils zugeordneten Betätigungs öffnungen 16 und 17 zum Öffnen der jeweiligen Klemmstellen bzw. Käfigzugfedern, so daß in diesen wahlweise flexible oder starre Leiter verdrahtet werden können.

Das Isolierstoffgehäuse gemäß Fig. 1 besitzt endseitig Schwalbenschwanzführungen, und zwar eine positive 18 und eine negative 19. Hierdurch lassen sich zwei in einer Linie angeordnete Isolierstoff gehäuse miteinander verrasten. Jedes Isolierstoff gehäuse beinhaltet einen eigenen Sammelanschluß gemäß Fig. 2, die jedoch - wie Fig. 3 zeigt - elektr. mittels eines Brückers 20 miteinander verbunden werden können, indem dieser von unten in die jeweiligen Steckaufnahmen 21 und 22 einge steckt wird, die jeweils am äußeren Ende der Hauptdecks 8 und 9 vorgesehen sind.

Die vorerwähnten Schwalbenschwanzführungen 18 und 19 dienen wahlweise auch dazu, mit dem Isolier stoffgehäuse endseitige Halte- und Befestigungs adapter zu verrasten, so daß die erfindungsge mäßen Sammelanschlüsse problemlos anwender spezifisch montiert werden können.

Die Fig. 5 und 6 zeigen ein zweites Ausführungs beispiel der Erfindung mit einem systemgleichen Aufbau wie das erste Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4, so daß eine allgemeine noch malige Beschreibung entfallen kann.

Lediglich die an dem Oberdeck und an dem Unterdeck sowie an den beiden Hauptdecks vorgesehenen Zungen 23 und 24 sind geradlinig ausgeführt, so daß auf ihnen leicht die üblichen, mit einem Zugbügel 25 versehenen Schraubklemmen 26 aufge setzt werden können.

Derartige Schraubklemmen müssen von oben, um 90° gegen die Leitereinsteckrichtung versetzt betätigt werden, so daß es zweckmäßig ist, das Oberdeck relativ zum Unterdeck um das Maß A gegeneinander zu versetzen, wie dies Fig. 5 zeigt.

Ansonsten kann auch das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 wiederum mit einem Isolierstoff gehäuse versehen sein und es kann auch wieder der Brücker 20 benutzt werden, um in einer Linie angeordnete Sammelanschlüsse miteinander zu verbrücken.

Claims

1. Sammelanschluß für elektr. Verteileranlagen

- mit einer Vielzahl von Anschlußklemmen gleichen Potentials, die alle mechanisch und elektrisch mit einer Sammelschiene verbunden sind,
- von denen die Mehrzahl der Anschlußklemmen für einen kleineren Anschlußquerschnitt und die Minderzahl der Anschlußklemmen für einen größeren Anschlußquerschnitt ausgelegt sind,

dadurch gekennzeichnet,

- daß sich die Sammelschiene im wesentlichen in eine Richtung, der Längser streckung, erstreckt derart, daß die Anschlußklemmen benachbart zueinander auf der Sammelschiene anzu ordnen sind,
- daß die Sammelschiene im mittleren Bereich ihrer Längserstreckung in mindestens ein Oberdeck (10) und ein Unterdeck (11) verzweigt ist, die im wesentlichen parallel zueinander ver laufen und jeweils einen stromführenden Querschnitt aufweisen, der kleiner ist als der stromführende Querschnitt der nicht-ver zweigten Endbereiche der Sammelschiene, die jeweils ein Hauptdeck (8, 9) bilden,
- und daß auf den Hauptdecks die Anschlußklemmen mit dem größeren Anschlußquerschnitt angeordnet sind und die Anschlußklemmen mit dem kleineren Anschlußquerschnitt zum Teil auf dem Oberdeck und zum Teil auf dem Unterdeck angeordnet sind.

2. Sammelanschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- daß jedes Hauptdeck an seinem äußeren Ende jeweils eine Steckaufnahme (21, 22) zum Einsetzen eines Brückers (20) aufweist, der zwei in Linie nebeneinander angeordnete Sammelschienen elektr. miteinander verbindet.

3. Sammelanschluß nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

- daß das Oberdeck (10) und das Unterdeck (11) jeweils aus einem Flachmaterial ausgeformt ist,
- und daß der stromführende Gesamtquerschnitt der Hauptdecks (8, 9) durch das aufeinandergelegte Flach material des Oberdecks und des Unterdecks ge bildet ist.

4. Sammelanschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

- daß das Oberdeck relativ zum Unterdeck in Leiter einführungsrichtung der Anschlußklemmen versetzt zueinander angeordnet ist.

5. Sammelanschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

- daß die Sammelschiene mit den Anschlußklemmen zu mindest teilweise von einem Isolierstoffgehäuse umgeben ist.

6. Sammelanschluß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,

- daß das Isolierstoffgehäuse endseitig mit Ver rastungen und/oder Schwalbenschwanzführungen (18, 19) versehen ist derart, daß zwei oder mehr Isolierstoffgehäuse in Linie miteinander oder mit endseitigen Halte- und Befestigungsadaptern zu verrasten sind.