DE4131760A1 - Verfahren und vorrichtung zum regeln der bahnzugkraft einer textilbahn - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum regeln der bahnzugkraft einer textilbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff von An
spruch 1 sowie eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vor
richtung gemäß Anspruch 3.
Um eine Warenbahn bearbeiten oder auch nur auf einen Wickel neh
men zu können, muß die in einem Vorratsbehälter befindliche Ware
ausgebreitet und durch die Vorrichtung ausgerichtet geführt werden.
Zum faltenfreien Ausbreiten dienen Ausstreifwalzen, aber auch Füh
rungs- und Breitstreckwalzen, wenn es darum geht, beim Ausbreiten
die Warenbahn in einer bestimmten Richtung zu führen, bzw. ihre
Laufrichtung zu korrigieren. Die auf der Breitstreckwalze ausgebrei
tete Warenbahn zieht sich im Weiterlauf wieder in eine schmalere
Lage zurück, wenn sie nicht nach dem Verlassen der Latten- oder
Breitstreckwalze von einer Fixierwalze aufgenommen und in ihrer
Breitenlage stabilisiert wird. Inwieweit sich die Warenbahn wieder
zusammenzieht oder sogar seitlich überdehnt wird, ist insbesondere
bei sehr empfindlicher und weitmaschiger Ware von der Zugkraft
abhängig, mit der die Warenbahn über die Breitstreckwalze zur
Fixierwalze für den Durchlauf gezogen wird. Die Drehung der Füh
rungs- und Breitstreckwalze wird ausschließlich durch die Haftung
der darüberlaufenden Warenbahn erzeugt, die dabei entsprechend
ihrer faltigen Lage und Laufrichtung mehr oder weniger von der
Führungs- und Breitstreckwalze durch seitliches Verschwenken ge
glättet und korrigiert wird. Hierbei treten ständig unterschiedliche
Zugkräfte in der Warenbahn auf, die zu erheblichen Spannungen
in dem Gewebe führen. Die Folge ist eine völlig verzogene Gewebe
bahn und ein entsprechender Bahnwickel, was sich auch auf die
weitere Be- und Verarbeitung der Warenbahn sehr nachteilig aus
wirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der ein
gangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß die ausgebrei
tete und ausgerichtete Ware ohne Deformationen und Verzug und
stets mit gleicher Spannkraft auf die Fixierwalze zum Stabilisieren
kommt, und ferner eine Vorrichtung dafür zu schaffen.
Die gestellte Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Die Fixierwalze ist durch die Lagerung in Druckmeßdosen zur Meß
walze ausgebildet, denn die über die Fixierwalze laufende und um
gelenkte Warenbahn übt dort den jeweiligen Druck aus, mit dem sie
durch die Vorrichtung gezogen wird. Diese Druckkomponente wird
von der Druckmeßdose als Steuerwert über einen Verstärker auf den
Antrieb der Führungs- und Breitstreckwalze bzw. Segmentregelwalze
weitergegeben. Dieser Antrieb beschleunigt oder verzögert den Wei
terlauf auf der Breitstreckwalze und bietet somit einen kontinuier
lichen Bahnzug, wodurch die Ausbreitung selbst bei sehr empfind
lichen Geweben ausgewogen und ohne Verspannungen erfolgt. Insbe
sondere bei stärkerer Führungsregelung, also bei größeren seitli
chen Zug- und Verschiebekräften, verstärken sich auch die Bahn
zugkräfte, was schließlich durch schnelleren Antrieb der Breit
streckwalze ausgeglichen wird. Die Praxis hat gezeigt, daß bei
glattem Geradelauf der Warenbahn die Bahnzugkraft sich sogar ver
mindert. Die aus der Druckmeßdose abgegebenen Regelsignale redu
zieren in dem Fall den Antrieb der Breitstreckwalze, so daß durch
diese Regelung eine gleichmäßige Bahnzugkraft zwischen der Füh
rungs- und Breitstreckwalze und der Fixierwalze gegeben ist und
Verspannungen in der Warenbahn vermieden werden.
Eine vorteilhafte Verfahrensvariante und Verfeinerung der Steuerung
geht aus Anspruch 2 hervor. Da die Gesamtzugkraft, mit der die
Warenbahn durch die Vorrichtung gezogen wird, eine gewisse Bedeu
tung bei den schwankenden Bahnzugkräften zwischen der Breitstreck
walze und der Fixierwalze hat, werden diese Werte von dem nach
geordneten Antrieb über einen Tachogenerator abgenommen und im
Verstärker zu den von der Meßwalze ermittelten Werten in Relation
gesetzt. Diese Verknüpfung gibt eine besonders feinfühlige Abstim
mung der Regelsignale für den Antrieb der Breitstreckwalze. Darü
berhinaus ist als Variante gedacht, den Verstärker mit Sollwert-
Vorgaben zu beaufschlagen, um die Bahnzugkraft in einer vorbe
stimmten Größenordnung zu halten. Durch diese Kombination kann
jede beliebige Ware, ob sie robust oder sehr empfindsam im Gewebe
ausgelegt ist, in recht vorteilhafter und einfacher Weise unter
gleichmäßiger und ausgewogener Spannung in ihrer Lage fixiert
werden, damit eine weitere problemlose Bearbeitung erfolgen kann.
Zum Durchführen des Verfahrens eignet sich eine Vorrichtung, wie
sie aus Anspruch 3 hervorgeht. Durch die Verwendung von Druck
meßdosen bei der Lagerung der Fixierwalze können die Zugkräfte
gemessen werden, mit denen die Warenbahn über die Fixierwalze
gezogen wird. Die Fixierwalze wird somit zur Meßwalze ausgebildet.
Es können sowohl ein als auch beide Achslager der Fixierwalze mit
Druckmeßdosen versehen sein. Dies wird von der jeweiligen ge
wünschten Meßgenauigkeit abhängen. Die in den Druckmeßdosen er
mittelten Werte werden über einen Verstärker an einen Antrieb für
die Führungs- und Breitstreckwalze gegeben, woraufhin die Füh
rungs- und Breitstreckwalze in ihrer Drehung entsprechend beschleu
nigt, gedrosselt oder kontinuierlich gehalten wird. Die von der Fi
xierwalze abgenommenen Meßwerte bestimmen die Drehgeschwindig
keit der Führungs- und Breitstreckwalze und gleichen dadurch die
Bahnzugkraft zwischen der Breitstreckwalze und der Fixierwalze auf
einen konstanten Wert aus. Sobald die Bahnzugkraft weitgehend
gleichmäßig auf die ausgebreitete Warenbahn wirkt, treten auch kei
ne Verspannungen in dem Gewebe auf, was insbesondere für emp
findsame und dünne oder weitmaschige Ware vorteilhaft ist.
Es hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, die Vorrichtung entspre
chend Anspruch 4 auszubilden. Der Elektromotor läßt sich am leich
testen in seiner Drehzahl steuern und darüberhinaus ist er sowohl
in seiner Größe als auch in seinem Gewicht günstig, so daß er di
rekt auf der Walzenachse angeflanscht werden kann. Wenn man die
Steuerung noch feinfühliger gestalten will, so wird man ein Getriebe
zwischen dem Elektromotor und der Walzenachse vorsehen. Es wäre
allerdings auch nicht ausgeschlossen, anstelle eines Elektromotors
einen anderen feinfühligen Antrieb zu wählen, der ebenfalls auf
Beschleunigung und Drosselung über Steuerwerte anspricht. Hierbei
ist beispielsweise auch an einen Hydraulikmotor gedacht.
Eine weitere, wichtige Ausführung geht aus Anspruch 5 hervor. Mit
der Zuordnung eines Sollwert-Vorgabereglers an den Verstärker wird
dem Drehantrieb für die Führungs- und Breitstreckwalze ein Grund
wert vorgegeben, der bei der Bahnzugmessung mindestens ermittelt
werden soll. Darauf wird das Antriebs- oder Abbremsmoment für die
Breitstreckwalze bestimmt.
In der Praxis hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, die Merk
male von Anspruch 6 einzusetzen. Die miteinander durch elektrische
Schaltverbindungen verknüpften Elemente geben dem Antriebsmotor
der Breitstreckwalze eine genaue Laufgeschwindigkeit, um die Bahn
zugkraft in der Warenbahn ausgewogen und gleichmäßig zu halten.
Insbesondere das Einbinden der Warenbahnzugvorrichtung in die er
mittelten Meßwerte geben genaue Steuerimpulse auf den Motorantrieb
für die Breitstreckwalze, um konstante Verhältnisse im Warenlauf
zu bekommen. Unerwünschte Verspannungen werden vermieden und
definierte Verhältnisse in der Ware sind gewährleistet.
Schließlich ist auch das Merkmal von Anspruch 7 von besonderer
Bedeutung. Diese Vorrichtung läßt sich als Baueinheit nicht nur
einfach und günstig in die Warenbahn-Bearbeitungsstraße unterbrin
gen, sondern sie läßt sich auch sehr schnell auswechseln, falls ir
gendwelche Reparaturen erforderlich sind, so daß die notwendigen
Ausfallzeiten der gesamten Bearbeitungsstraße auf ein unbedeutendes
Maß reduziert wird.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
einer Vorrichtung wird auch das erfindungsgemäße Verfahren nach
stehend erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung.
Die Warenbahn 2 wird beispielsweise aus einem Behälter 1 entnom
men und über eine Ausstreifwalzeneinheit 3 in ihre Bahnbreite aus
gebreitet. Von dort wird die Warenbahn 2 einer Führungs- und
Breitstreckwalze 4, die auch als Segmentregelwalze bezeichnet wird,
zugeführt. Auf dieser Breitstreckwalze 4 wird die Warenbahn 2 fal
tenfrei ausgebreitet und zusätzlich durch seitliches Verschwenken
der gesamten Breitstreckwalze 4 in die vorbestimmte Richtung ge
führt. Dieses seitliche Verschwenken erfolgt mittels eines Stellmotors
5, der von der Führungs- und Breitstreckwalze 4 nachgeordneten
Fühlern 6 die Randkante der Warenbahn 2 auf ihre Lage abtastet
und über einen Stellengeber 7 den Stellmotor 5 beaufschlagt. Damit
die auf der Führungs- und Breitstreckwalze 4 faltenfrei ausgebrei
tete Warenbahn 2 ihre ausgebreitete Lage beibehält und sich nicht
seitlich zusammenzieht, ist der Führungs- und Breitstreckwalze 4
unmittelbar eine Fixierwalze 8 nachgeordnet. Diese Fixierwalze 8
ist mit ihren Achseln in Druckmeßdosen 9 gelagert, die bevorzugt
an beiden Achsenenden vorgesehen sind. Durch diese Druckmeßdosen
9 wird die Fixierwalze zu einer Meßwalze, mit der die Bahnzugkraft
gemessen wird, mit der die Warenbahn 2 über die Führungs- und
Breitstreckwalze 4 zur Fixierwalze 8 gezogen wird. Von der Fixier
walze 8, die von der Warenbahn 2 um mindestens 90° umschlungen
wird, führt die Warenbahn 2 zu einer nachgeordneten Warenbahnzug
vorrichtung 10 weiter. An der Warenbahnzugvorrichtung 10 ist ein
Tachogenerator 11 vorgesehen, mit dem die Bahngeschwindigkeit ge
messen werden kann.
Die an der Fixierwalze 8 auftretenden resultierenden Zug- und
Druckkräfte, die von der herumlaufenden und auf Zug stehenden
Warenbahn 2 hervorgerufen werden, werden von den Druckmeßdosen
9 als Steuerwerte abgenommen und einem Verstärker 12 zugeleitet,
der Regelsignale über eine Leitung 13 an einen Antrieb 14 für die
Führungs- und Breitstreckwalze 4 weitergibt. Dieser Antrieb 14 ist
ein Elektromotor mit angeflanschtem Getriebe 19, der an die Achse
15 der Führungs- und Breitstreckwalze 4 angesetzt ist und direkt
auf diese wirkt. Dem Verstärker 12 ist ein Sollwert-Vorgaberegler
16 beigeordnet, über den eine Mindestzugkraft in den Warenbahn
durchlauf eingegeben werden kann. Außerdem steht der Verstärker
12 mit dem Tachogenerator 11 über eine Leitung 17 in elektrischer
Schaltverbindung, so daß in den vom Verstärker 12 über die Leitung
13 auf den Antrieb bzw. Motor 14 gegebenen Regelsignalen die Bahn
laufgeschwindigkeit aus der Warenbahnzugvorrichtung 10 mitberück
sichtigt wird. Dem Stellengeber 7 ist ein Regelgerät 18 zugeschaltet,
mit dem die Empfindlichkeit des Fühlers 6 für die Steuerung des
Stellmotors 5 eingestellt werden kann.
Wenn die Warenbahn 2 über die Führungs- und Breitstreckwalze 4
läuft und ausgebreitet wird und zusätzlich in ihre vorbestimmte La
ge verschwenkt wird, was die nachgeordneten Fühler 6 hervorrufen,
so treten durch die verschiedenen Zugkräfte erhebliche und unter
schiedliche Spannungen in der Warenbahn 2 auf, wodurch sich diese
in der Gewebestruktur, insbesondere wenn diese weitmaschig ist,
verzieht. Um dies zu verhindern, muß die Bahnzugkraft hinter der
Führungs- und Breitstreckwalze 4 weitgehend konstant und ausgegli
chen gehalten werden, bis die Warenbahn auf der Fixierwalze 8 in
ihrer Lage stabilisiert ist. Dieser Ausgleich wird durch den Antrieb
14 an der Führungs- und Breitstreckwalze 4 hervorgerufen, der die
ankommende Warenbahn 2 durch erhöhte Drehung schneller der Fi
xierwalze 8 zuführt oder durch Drehzahlverminderung den Bahnzug
erhöht. Diese einfache Ausführung gestattet es, sehr diffizile und
empfindsame Gewebe in gewünschter Weise auszubreiten und unge
wünschte Verspannungen von der Ware fernzuhalten.
Die Führungs- und Breitstreckwalze 4 mit dem Drehantrieb 10 und
die nachgeordnete Fixierwalze 8 sowie der Verstärker 12 und die
zugehörigen Schaltteile mit ihren elektrischen Leitverbindungen sind
eine Baueinheit, was in der Zeichnung mit der strichlierten Linie
20 dokumentiert ist. Diese Baueinheit wird auf einer nicht darge
stellten Konsole gehalten, die an der Gesamtvorrichtung angeflanscht
ist und sich in einfacher Weise in die Verarbeitungsstraße der Ge
webebahn einfügen oder herausnehmen läßt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Regeln der Bahnzugkraft einer über eine Füh
rungs- und Breitstreckwalze mit nachgeordneter Fixierwalze geführ
ten und ausgebreiteten Textilbahn, dadurch gekennzeichnet, daß
an der auf Druckmeßdosen gelagerten Fixierwalze Zug- /Druckkräfte
als Steuerwerte abgenommen und über einen Verstärker als Regelsig
nale auf einen Antrieb der Führungs- und Breitstreckwalze weiter
gegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verstärker von einem der Fixierwalze nachgeordneten Antrieb mit
Tachogenerator die Drehzahlwerte eingegeben bekommt, diese in Re
lation zu den eingegebenen Zug-/Druckkraftwerten setzt und in Kom
bination mit einem Sollwert- Vorgaberegler Regelsignale an den An
trieb der Führungs- und Breitstreckwalze gibt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
oder 2, mit einer Führungs- und Breitstreckwalze und einer nach
geordneten Fixierwalze, der wiederum eine Warenbahnzugvorrichtung
zum Transport der Warenbahn nachgeordnet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fixierwalze (8) in mindestens einer Druckmeßdose
(9) gelagert ist, und die Führungs- und Breitstreckwalze (4) einen
Drehantrieb (14) aufweist, der mit der Druckmeßdose (9) über einen
Verstärker (12) in Wirkverbindung steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehantrieb (14) ein regelbarer Elektromotor ist, der über ein Ge
triebe (19) an der Führungs- und Breitstreckwalzenachse (15) an
greift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Verstärker (12) ein Sollwert-Vorgaberegler (16) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verstärker (12) mit der Druckmeßdose (9), dem Drehantrieb (14),
dem Sollwert-Vorgaberegler (16) und der Warenbahnzugvorrichtung
(10) in elektrischer Schaltverbindung steht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungs- und Breitstreckwalze (4) mit dem Drehantrieb (14), die
nachgeordnete Fixierwalze (8) und der Verstärker (12) eine Bau
einheit bilden.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: D06B 3/36 |
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D2 | Grant after examination | ||
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8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |