DE4126199C2 - Munitionsbehälter - Google Patents
MunitionsbehälterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Munitionsbehälter für großkalibrige
Munition, insbesondere Panzermunition, wie er durch die
Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 definiert ist. Die
Erfindung bezieht sich ferner auf eine Verwendung derartiger
Munitionsbehälter in Bandmagazinen, insbesondere für Munition
mit verbrennbarer Hülse.
Ein wesentliches Problem der Einlagerung großkalibriger Munition
mit dünnwandigen Hülsen, insbesondere mit verbrennbaren
Hülsenschäften, in Munitionsbehältern für Bandmagazine besteht
darin, daß diese Munition bei Fahrt durch unwegsames Gelände in
den Behältern fest eingespannt (gezurrt) sein muß, damit die
Munition nicht durch Rüttelbewegungen vorzeitig defekt und damit
unbrauchbar wird.
Aus der DE 30 46 642 A1 sind Munitionsbehälter bekannt, die aus
zwei Schalenteilen bestehen, die die Munition umfassen und wobei
jeweils eine Schale als Festschale und eine Schale als bewegbare
Schale ausgebildet ist. Eine Zurrmöglichkeit weist dieser
Munitionsbehälter nicht auf.
Aus der DE 37 25 666 A1 ist ein Munitionsbehälter für großkalibrige
Munition mit parallel zur Munition angeordneten, zueinander
in Umfangsrichtung beweglichen Schalen bekannt. Auch dieser
Munitionsbehälter weist keine Zurrmöglichkeit der Munition auf.
Aus der DE 34 09 018 A1 ist ein Munitionsbehälter bekannt, der im
wesentlichen aus einer Halbschale besteht. Im Bereich des Geschoßkopfes
und des Hülsenbodens sind separate Halteklammern
zur Zurrung der Munition vorgesehen. Nachteilig
bei dieser Anordnung ist allerdings, daß die Munition nur
jeweils an den Wendepunkten des Munitionsbandes entnommen
werden kann, da die Halteklammern nur einen begrenzten
Öffnungswinkel zulassen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Munitionsbe
hälter, die in einem umlaufenden Magazinband zusammengefügt
werden können, anzugeben, bei denen die Entnahme bzw. die Zu
führung der Munition im wesentlichen an beliebigen
Positionen des Magazinbandes nach außen hin vorgenommen und
die Munition in den einzelnen Behältern individuell gezurrt
werden kann. Außerdem soll eine Magazinbandführung in
beliebiger Richtung möglich sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die
Unteransprüche.
Der Erfindung liegt also im wesentlichen der Gedanke
zugrunde, zum Beladen der Munitionsbehälter einen
zweistufigen Bewegungsablauf vorzusehen. In der erste Stufe
wird die bewegliche Schale in Umfangsrichtung um die Munition
herumgelegt, so daß diese sich zwischen den beiden Schalen
befindet. In der zweiten Stufe wird dann die bewegbare Schale
in radialer Richtung auf die Munition hinbewegt, so daß die
Munition zwischen den Schalen fest eingespannt ist.
Realisiert wird dieser zweistufige Bewegungsablauf mit Hilfe
eines Exzenterhebels, dessen Drehachse mit der Längsachse des
Munitionsbehälters übereinstimmt. Der Exzenterhebel ist
einerseits über einen lösbaren Haltemechanismus mit der
bewegbaren Schale verbunden, so daß die Schale bei Drehung
des Exzenterhebels bis zur 1. Position (Position, bei der
sich die beiden Schalen etwa gegenüberstehen) mitgedreht
wird. Andererseits ist die bewegbare Schale auf dem Exzenter
des Exzenterhebels frei drehbar angeordnet, so daß nach dem
Lösen des Haltemechanismus bei Weiterdrehung des
Exzenterhebels eine Bewegung der bewegbaren Schale in
Richtung der Munition erfolgt. Vorzugsweise erfolgt das
Weiterdrehen des Exzenterhebels automatisch durch eine
vorgespannte Torsionsfeder, so daß ein vorgebbarer
Anpreßdruck sichergestellt ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im
folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und mit Hilfe von
Figuren erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Munitionsbehälters mit eingelegter Munition;
Fig. 2 einen Querschnitt des Behälters nach Fig. 1 im Bereich
des Hülsenbodens der Munition;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Munitionsbehälter entlang des
Schnittes I-II nach Fig. 2;
Fig. 4a)-Fig. 4c) Vorder-, Seiten- und Rückansicht eines zur
Drehung der bewegbaren Schale benutzbaren Exzenterhebels;
Fig. 5a)-Fig. 5d) verschiedene Betriebszustände des
erfindungsgemäßen Munitionsbehälters; und
Fig. 6 ein Beispiel eines aus den erfindungsgemäßen
Munitionsbehältern zusammengesetzten Magazinbandes mit
möglichen Entnahmepositionen.
In Fig. 1 ist mit 1 ein erfindungsgemäßer Munitionsbehälter
bezeichnet, in dem Munition 2 eingelagert ist. Mit 3,3′ und
4,4′ sind die Kettenglieder gekennzeichnet, über die der
Munitionsbehälter 1 mit benachbarten gleichartigen
Munitionsbehältern eines Bandmagazines verbunden werden kann.
Der Munitionsbehälter 1 besteht im wesentlichen aus einer
fest angeordneten Schale 5 und einer bewegbaren Schale 6. Die
Schalen 5 und 6 sind der Form der einzulagernden Munition (im
dargestellten Beispiel eine HEAT-Patrone) angepaßt. Auf den
Stirnseiten 10 und 11 des Munitionsbehälters 1 sind mit 7 und
7′ Exzenterhebel angedeutet, die weiter unten näher erläutert
werden. Die Längsachse des Munitionsbehälters 1 ist mit dem
Bezugszeichen 12 versehen.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt des Munitionsbehälters 1 im
Bereich des stirnseitigen Endes des Behälters, in dem sich
der Hülsenboden der Munition 2 befindet. Dabei wurden für
gleiche Teile die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1
verwendet. Mit 8 ist ein Flanschbolzen gekennzeichnet, um den
sich der Exzenterhebel 7, der den Exzenter 70 aufweist, dreht
und dessen Achse mit der Längsachse 12 des Munitionsbehälters
1 übereinstimmt.
Eine Draufsicht auf diese Stirnseite des Munitionsbehälters 1
entlang des mit I-II gekennzeichneten Schnittes zeigt Fig. 3.
Dabei ist deutlich der Exzenterhebel 7 erkennbar, der über
eine Kippraste 9 mit der bewegbaren Schale 6 verbunden ist.
Die Kippraste 9 besteht im wesentlichen aus einem Kipphebel
90, der ein Gelenk 91 und einen Rastbolzen 92 aufweist.
Dieser Rastbolzen 92 greift - wie im Zusammenhang mit der
Beschreibung der Fig. 5a) bis 5d) weiter unten noch
erläutert wird - zunächst formschlüssig in eine Rastnut 71 des
Exzenterhebels 7, um bei Drehung des Exzenterhebels 7 die
bewegbare Schale 6 von der Ladeposition in eine 1.
vorgegebene Position mitzudrehen. Diese 1. Position wird
erreicht, wenn der Kipphebel 90 auf einen Anschlag 50
auftrifft. In diesem Fall gleitet der Rastbolzen 92 des
Kipphebels 90 aus der Rastnut 71.
Bei weiterer Drehung des Exzenterhebels 7 entgegen dem
Uhrzeigersinn wird daher die bewegbare Schale 6 nicht weiter
mitgedreht, sondern aufgrund ihrer Anordnung auf dem Exzenter
70 an die Munition 2, die in Fig. 3 gestrichelt angedeutet
ist, gedrückt. Dabei sorgt eine mit dem Exzenterhebel 7
verbundene permanent vorgespannte Torsionsfeder sowohl für
ein weitgehend automatisches Einspannen der Munition als auch
dafür, daß die Munition in dieser Lage gehalten bleibt.
Den Aufbau eines entsprechenden Exzenterhebels 7 ist den
Fig. 4a) bis 4c) zu entnehmen. In Fig. 4a) ist die
Torsionsfeder 72 gezeigt, die als Spiralfeder ausgeführt
wurde und im Inneren des Exzenterhebels 7 angeordnet ist.
Dabei ist das erste Ende 73 der Torsionsfeder 72 an dem
Exzenterhebel 7 und das zweite Ende 74 der Torsionsfeder an
dem Flanschbolzen 8 (Fig. 2) befestigt. Aus den Fig. 4b)
und 4c) ist deutlich die Rastnut 71 und der Exzenter 70
entnehmbar.
Im folgenden soll anhand der Fig. 5a) bis 5d) auf die
Funktionsweise des Exzenterhebels näher eingegangen werden:
Fig. 5a) zeigt den offenen Zustand des Munitionsbehälters 1.
Die beiden Schalen 5 und 6 liegen dicht beieinander und
bilden maximal eine Halbschale, so daß die Munition 2 dem
Behälter entnommen oder in den Behälter gelegt werden kann.
Im folgenden soll angenommen werden, daß der Behälter 1 mit
Munition 2 beladen wurde und nun geschlossen und die Munition
gezurrt werden kann.
Hierzu wird der Exzenterhebel 7 gegen den Uhrzeigersinn
gedreht. Wie aus Fig. 5b) zu entnehmen ist, wird bei Drehung
des Exzenterhebels 7 auch die bewegbare Schale 6 mitgedreht,
da der Rastbolzen 92 formschlüssig in die Rastnut 71
eingreift.
In der in Fig. 5c dargestellten Stellung erreicht der Kipphebel 90 den
Anschlag 50 und ein Anschlag 60 der bewegbaren Schale 6 das Kettenglied 3
(in dieser Position stehen sich feste und bewegbare Schale 5 und 6 ge
genüber). Dadurch rutscht der Rastbolzen 92 aus der Rastnut 71. Der
Exzenterhebel 7 dreht sich - angetrieben von der Torsionsfeder 72 -
nun so lange weiter, bis die bewegbare Schale 6 die Munition 2 spielfrei
umschlossen hat (Fig. 5d).
Beim Öffnungsvorgang der bewegbaren Schale 6 wird der
Exzenterhebel 7 mittels nicht dargestelltem Fremdantrieb
wieder zurückgedreht, die Feder gespannt und die bewegbare
Schale bis zur Ausgangsstellung (Fig. 5a) mitgenommen. Mittels
einer zweckmäßigen Haltevorrichtung (ebenfalls nicht
dargestellt) kann die bewegbare Schale 6 in der
Ausgangsstellung arretiert werden.
Beim Aufmunitionieren wird dann die Arretierung aufgehoben
und der Zurrungsvorgang läuft automatisch ab.
Der für den Exzenterhebel 7 beschriebene Vorgang läuft
synchron auch für den Exzenterhebel 7′ ab, so daß auf diesen
Hebel nicht näher eingegangen wird.
In Fig. 6 wurde eine aus 10 Munitionsbehältern bestehende
Magazinkette dargestellt. Mit den Buchstaben A, B und C sind
mögliche Munitionsentnahmepositionen gekennzeichnet. Wie
dieser Figur entnommen werden kann, ist - anders als im Falle
der eingangs zitierten DE 34 09 18 A1 - bei Verwendung der
erfindungsgemäßen Munitionsbehälter eine Munitionsentnahme
nicht nur an den äußeren Wendepunkten, sondern auch an z. B.
geraden Bandabschnitten möglich.
1 Munitionsbehälter
10, 11 Stirnseiten
12 Längsachse
2 Munition
3, 3′ Kettenglieder
4, 4′ Kettenglieder
5 feste Schale
50 Anschlag
6 bewegbare Schale
60 Anschlag
7, 7′ Exzenterhebel
70 Exzenter
71 Rastnut
72 Torsionsfeder
73 erstes Ende der Torsionsfeder
74 zweites Ende der Torsionsfeder
8 Flanschbolzen
9 lösbarer Haltemechanismus, Kippraste
90 Kipphebel
91 Gelenk
92 Rastbolzen
A, B, C mögliche Entnahmeposition der Munition
10, 11 Stirnseiten
12 Längsachse
2 Munition
3, 3′ Kettenglieder
4, 4′ Kettenglieder
5 feste Schale
50 Anschlag
6 bewegbare Schale
60 Anschlag
7, 7′ Exzenterhebel
70 Exzenter
71 Rastnut
72 Torsionsfeder
73 erstes Ende der Torsionsfeder
74 zweites Ende der Torsionsfeder
8 Flanschbolzen
9 lösbarer Haltemechanismus, Kippraste
90 Kipphebel
91 Gelenk
92 Rastbolzen
A, B, C mögliche Entnahmeposition der Munition
Claims (5)
1. Munitionsbehälter (1) für großkalibrige Munition (2), bei
dem die Munition (2) durch mindestens zwei parallel zur
Munition (2) angeordneten Schalen (5, 6) gehalten wird, wobei
eine Schale (5) fest und die jeweils andere Schale (6)
bewegbar angeordnet ist, gekennzeichnet
durch die Merkmale:
- - an mindestens einer der Stirnseiten (10, 11) des Munitionsbehälters (1) ist ein drehbarer Exzenterhebel (7, 7′) vorgesehen, dessen Drehachse mit der Längsachse (12) des Munitionsbehälters (1) übereinstimmt;
- - die bewegbare Schale (6) und der Exzenterhebel (7, 7′) sind über einen Haltemechanismus (9) lösbar drehfest miteinander verbunden, so daß bei Drehung des Exzenterhebels (7, 7′) bis in eine erste Position die bewegbare Schale (6) sich mit um die Längsachse (12) des Munitionsbehälters dreht;
- - die drehfeste Verbindung zwischen der bewegbaren Schale (6) und dem Exzenterhebel (7, 7′) wird nach Erreichen der ersten Position gelöst, so daß die bewegbare Schale (6) beim Weiterdrehen des Exzenterhebels (7, 7′) radial gegen die Munition (2) gedrückt wird.
2. Munitionsbehälter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Exzenterhebel (7, 7′) mit einer
vorgespannten Torsionsfeder (74) verbunden ist, die nach
Erreichen der 1. Position den Exzenterhebel (7, 7′) so
lange weiterdreht, bis die bewegliche Schale (6) die
Munition (2) umschlossen und fest eingespannt hält.
3. Munitionsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei dem lösbaren
Haltemechanismus (9) um eine aus einem Kipphebel (90)
mit Rastbolzen (92) und einer Rastnut (71) bestehenden
Kippraste (9) handelt, wobei der Kipphebel (90) an der
bewegbaren Schale (6) und die Rastnut (71) am
Exzenterhebel (7, 7′) angeordnet ist.
4. Munitionsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schalen (5, 6)
zusammen bei der Munitionsentnahme oder
Munitionsbeladung eine im Querschnitt im wesentlichen
halbkreisförmig ausgebildete Schale bilden.
5. Verwendung des Munitionsbehälters nach einem der
Ansprüche 1 bis 4 in Bandmagazinen für Munition mit
verbrennbarer Hülse.
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