DE4120306A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer strukturschaumstofftapete - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer strukturschaumstofftapeteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung einer
Strukturschaumstofftapete, bei dem eine Papierbahn
mit einem Flächengewicht von 80 g/m2 bis 150 g/m2
mit einem Schaumstoff beschichtet und strukturiert
wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird
auf einer Papierbahn mit einer Rakelwalze eine
PVC- oder Acrylpaste aufgetragen, sodann in einem
zweiten Arbeitsvorgang erhitzt und durch chemische
Treibmittel, die in der Paste enthalten sind,
aufgeschäumt, dann gekühlt, geschnitten und
aufgerollt.
Dieses Verfahren ist aufgrund der im PVC und
in den Acrylpasten enthaltenen Chloride nicht
unverträglich, da sich insbesondere bei
Hausbränden herausgestellt hat, daß die Chloride
Armierungseisen von Gebäuden äußerst stark
angreifen und zu der Notwendigkeit eines Abbruchs
führen kann. In jedem Fall bilden sich bei
Verbrennungsprozessen dieser Stoffe Salzsäuren,
welche die gleichen schädlichen Wirkungen nach
sich ziehen.
Von diesem durch offenkundige Vorbenutzung
bekannt gewordenen Verfahren ausgehend, liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
dieser Art zu schaffen, mit dem eine
Strukturschaumstofftapete ohne schädliche Halogene
oder andere Substanzen, jedoch von gleicher
Qualität und Güte herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem
eingangs genannten Gattungsbegriff erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Papierbahn über einen
erhitzten Thermoplast als Klebemittel mit einem
Schaumstoff gleicher Art beschichtet und sodann
der Schaumstoff von einer Prägewalze mit der
gewünschten Oberflächenstruktur versehen wird.
Dabei kann das Klebemittel nach Art des
verwendeten Kunststoffes bis zu einer Temperatur
von 300°C erhitzt werden. Vorteilhaft können als
Thermoplast Polyäthylen, Polypropylen, Polystyrol
oder ein Polyester verwendet werden, die allesamt
keine schädlichen Halogene oder andere
unverträgliche Substanzen enthalten.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung wird der erhitzte Thermoplast als
Klebemittel mit einem Flächengewicht von 80 g/m2
bis 150 g/m2 auf die Papierbahn aufgebracht und
unmittelbar nach seinem Auftrag die beschichtete
Papierbahn gekühlt.
Die Oberfläche des Schaumstoffes wird
vorteilhaft im Heißprägeverfahren mit der
gewünschten Oberflächenstruktur versehen. Dabei
kann der Schaumstoff eine Dicke zwischen 0,3 mm
und 2,5 mm aufweisen. Nach dem Heißprägeverfahren
wird die Papierbahn an ihren Kanten auf eine
bestimmte Rapport geschnitten, aufgewickelt und
verpackt und/oder beliebig bedruckt.
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur
Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens
besteht aus einer Gummi- und einer Stahlwalze,
zwischen denen eine Papierbahn und eine
Schaumstoffbahn zusammengeführt und in
Laufrichtung vor dem von der Papierbahn und der
Schaumstoffbahn gebildeten Spalt ein Extruder mit
Breitschlitzdüse vorgeordnet ist, die über die
gesamte Breite der Papierbahn in den Spalt einen
auf Klebetemperatur erhitzten Thermoplast
hineinextrudiert. Zugleich kühlen die Gummi- und
Stahlwalze die auf diese Weise zusammengeklebte
Papierbahn und Schaumstoffbahn.
Dieser Gummiwalze und der Stahlwalze ist nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ein weiteres Walzenpaar in Form einer Stahlwalze
und einer Prägewalze zum Durchlauf der
beschichteten Papierbahn nachgeordnet, wodurch die
Oberfläche der Beschichtung mit der gewünschten
Struktur versehen wird. Zu diesem Zweck wird die
Prägewalze mit Öl oder Wasser auf eine dem
Schaumstoff angepaßte günstige Prägetemperatur
erhitzt.
Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens ist in der Figur dargestellt.
Von einer Vorratsrolle 1 wird eine
Papierbahn 2 über eine Gummiwalze 3 geleitet und
zugleich von einer weiteren Vorratsrolle 4 eine
Schaumstoffbahn 5 über eine Stahlwalze 6 geführt.
Die Gummiwalze 3 und die Stahlwalze 6 bilden mit
der über sie laufenden Papierbahn 2 und der
Schaumstoffbahn 5 einen einstellbaren Spalt 7, in
welchen über eine Breitschlitzdüse 8 eines
Extruders 9 ein erhitzter Thermoplast als
Klebemittel aufgetragen wird. Dieser Extruder 9
ist in Richtung des Pfeiles 16 dem Walzenpaar 3, 6
vorgeordnet. Durch die von einem Kühlmittel
beaufschlagte Gummiwalze 3 und Stahlwalze 6 wird
unmittelbar hinter dem Spalt 7 sowie nach dem
Auftrag des Klebemittels die auf diese Weise
beschichtete Papierbahn 10 über eine oder mehrere
Spannrollen 11 einem zweiten Walzenpaar 12, 13
zugeführt, welches aus einer Stahlwalze 12 und
einer Prägewalze 13 besteht. Die Prägewalze 13
weist an ihrem Außenumfang eine Patrizenform 17
auf, deren Flächenrelief der gewünschten
Oberflächenstruktur (15) der Schaumstofftapete 14
entspricht. Die Prägewalze 13 ist als Hohlwalze
ausgebildet und wird mit Öl oder Wasser auf eine
dem jeweils verwendeten Schaumstoff günstig
angepaßte Prägetemperatur erhitzt. Nach dem
Durchlauf der beschichteten Papierbahn 10 durch
das Walzenpaar 12, 13 von Stahlwalze 12 und
Prägewalze 13 ist die Oberflächenstruktur 15 der
herzustellenden Strukturschaumstofftapete 14
fertig. Hiernach wird die
Strukturschaumstofftapete 14 an ihren Kanten auf
eine bestimmte Breite geschnitten, aufgewickelt
und verpackt.
Als Thermoplast kommen alle unschädlichen
Kunststoffe, wie Polyäthylen, Polypropylen,
Polystyrol etc. in Frage, die einerseits
aufschäumbar sind und die andererseits in
erhitztem Zustand als Klebemittel fungieren
können.
Bezugszeichenliste:
1, 4 Vorratsrolle
2 unbeschichtete Papierbahn
3 Gummiwalze
6, 12 Stahlwalze
5 Schaumstoffbahn
7 Spalt
8 Breitschlitzdüse
9 Extruder
10 beschichtete Papierbahn
11 Spannrollen
13 Prägewalze
14 Strukturschaumstofftapete
15 Oberflächenstruktur der Strukturschaumstofftapete 14
16 Pfeil
17 Patrizenform der Prägewalze 13
2 unbeschichtete Papierbahn
3 Gummiwalze
6, 12 Stahlwalze
5 Schaumstoffbahn
7 Spalt
8 Breitschlitzdüse
9 Extruder
10 beschichtete Papierbahn
11 Spannrollen
13 Prägewalze
14 Strukturschaumstofftapete
15 Oberflächenstruktur der Strukturschaumstofftapete 14
16 Pfeil
17 Patrizenform der Prägewalze 13
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung einer
Strukturschaumstofftapete, bei dem eine Papierbahn
mit einem Flächengewicht von 80 g/m2 bis 150 g/m2
mit einem Schaumstoff beschichtet und strukturiert
wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Papierbahn (2) über einen erhitzten Thermoplast
als Klebemittel mit einem Schaumstoff (5) gleicher
Art beschichtet und sodann der Schaumstoff (5) von
einer Prägewalze (13) mit der gewünschten
Oberflächenstruktur (15) versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erhitzte Thermoplast als Klebemittel mit
einem Flächengewicht von 80 g/m2 bis 150 g/m2 auf
die Papierbahn (2) aufgebracht wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar nach Auftrag des erhitzten
Thermoplasts und des Schaumstoffes (5) die
beschichtete Papierbahn (10) gekühlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des Schaumstoffes (5) im
Heißprägeverfahren mit der gewünschten
Oberflächenstruktur (15) versehen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als
Thermoplast Polyäthylen, Polypropylen, Polystyrol
oder ein Polyester verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der
Schaumstoff (5) mit einer Dicke zwischen 0,3 mm
und 2,5 mm aufgetragen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Papierbahn (14) nach der Prägung ihres
Schaumstoffes (5) an ihren Kanten auf eine
bestimmte Breite geschnitten, aufgewickelt und
verpackt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Papierbahn (2) und eine Bahn aus
Schaumstoff (5) über eine Gummi- und eine
Stahlwalze (3, 6) zusammengeführt werden und in
Laufrichtung (Pfeil 16) vor dem von der
Papierbahn (2) und der Bahn aus Schaumstoff (5)
gebildeten Spalt (7) ein Extruder (9) mit
Breitschlitzdüse (8) angeordnet ist, die über die
gesamte Breite der Papierbahn (2) in den Spalt (7)
einen auf Klebetemperatur erhitzten Thermoplast
hineinextrudiert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die der Breitschlitzdüse (8) unmittelbar
nachgeordnete Stahlwalze (6) als Prägewalze
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gummiwalze (3) und der glatt ausgebildeten
Stahlwalze (6) ein weiteres Walzenpaar (12, 13) in
Form einer Stahlwalze (12) und einer
Prägewalze (13) zum Durchlauf der beschichteten
Papierbahn (10) nachgeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prägewalze (13) als Hohlwalze ausgebildet
und mit Öl oder Wasser auf eine günstige, dem
Schaumstoff (5) entsprechend angepaßte
Prägetemperatur erhitzt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914120306 DE4120306A1 (de) | 1991-06-20 | 1991-06-20 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer strukturschaumstofftapete |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914120306 DE4120306A1 (de) | 1991-06-20 | 1991-06-20 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer strukturschaumstofftapete |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4120306A1 true DE4120306A1 (de) | 1992-12-24 |
Family
ID=6434326
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914120306 Ceased DE4120306A1 (de) | 1991-06-20 | 1991-06-20 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer strukturschaumstofftapete |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4120306A1 (de) |
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