DE4118834A1

DE4118834A1 - Hydraulikaggregat

Info

Publication number: DE4118834A1
Application number: DE19914118834
Authority: DE
Inventors: Bernd Schopper; Juergen Uhlmer
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1991-06-07
Filing date: 1991-06-07
Publication date: 1992-12-10
Anticipated expiration: 2011-06-08
Also published as: DE4118834B4

Description

Die Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat für eine hy draulische Steuer- oder Regelvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE-OS 38 31 426 A1 ist bereits ein Hydraulikaggregat mit den im Hauptanspruchsoberbegriff genannten Merkmalen be kannt. Bei diesem Hydraulikaggregat bedarf es bei der abbil dungsgemäßen Anordnung in einem Kraftfahrzeug besonderer Maß nahmen, um die Spezifikationen zur Funktionstüchtigkeit der Anlage, beispielsweise dem Salzsprühtest und damit den spä teren alltäglichen Anforderungen im Betrieb an Salz- und Spritzwasserunempfindlichkeit gerecht zu werden. Zur Erfül lung der Spezifikationen werden daher häufig besondere Korrosionsschutzmaßnahmen getroffen, die das Aggregat in der Regel verteuern und u. U. nur bedingt wirksam sind. Um diesen Gegebenheiten entgegenzuwirken, wären zwar besondere Einbau orte und Einbaulagen des Hydraulikaggregates wünschenswert, diese können jedoch infolge der komplexen Aggregateanordnung im Gesamtverbund, beispielsweise innerhalb des Kraftfahr zeuges, und zudem durch die eskalierende Integrationsdichte häufig nicht bewerkstelligt werden. So hat sich beispiels weise erwiesen, daß insbesondere bei waagerechter Anordnung des Druckspeichers die Korrosionsgefährdung im Gleitbereich des Druckspeicherkolbens besonders groß ist, da gerade bei waagerechter Anordnung des Hydraulikaggregates günstige Vor aussetzungen für das Eindringen von Salz- bzw. Spritzwasser in die Druckspeicheröffnung geschaffen werden, wobei es überdies zu Spritzwasseransammlung kommen kann, das nur schwerlich wieder abfließt. Das bestehende Problem durch An bringen eines wie in der Druckschrift gezeigten Druckspei cherverschlußdeckels oder evtl. einer Deckelverschraubung zu lösen, trägt nicht nur zur Gewichts- und Kostenerhöhung bei, sondern verhindert außerdem das Be- und Entlüften der Druck speicheröffnung zum Zwecke des Druckausgleichs in der Druck speicherkammer, was sich im Betrieb, insbesondere während der Druckspeicherladephase negativ auswirken kann.

Daher ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Hydraulik aggregat zu schaffen, dessen Druckspeicher korrosionsge schützt, kosten- und gewichtsreduziert und unabhängig von den Anordnungserfordernissen des Gesamtaggregates in Ventil aufnahmekörper integriert werden kann, ohne daß die dem Druckspeicherraum abgewandte Kammer flüssigkeits- und differenzdruckbeaufschlagt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die den Patentan spruch 1 kennzeichnenden Merkmale gelöst. Die Erfindung ba siert somit auf dem Gedanken, den Ventilaufnahmekörper mit einem gasdurchlässigen, jedoch flüssigkeits- und festkörper partikelundurchlässigen Wandabschnitt zu versehen, der von einer druckausgeglichenen Kammer des Druckspeichers begrenzt wird.

Eine weitere Präzisierung des Erfindungsgedankens geht aus den Merkmalen der Ansprüche 2 und 3 hervor, wonach der gas durchlässige Wandabschnitt eine in einer Seitenfläche des Ventilaufnahmekörpers befindlichen Öffnung flüssigkeitsun durchlässig verschließt und wobei die Öffnung den im Ventil aufnahmekörper eingesetzten Druckspeicher in der waagerech ten Montageebene des Hydraulikaggregates aufnimmt.

Eine besonders zuverlässige, leichtbauende und kosten günstige Lösung des bestehenden Problems wird durch die Merkmale der Ansprüche 4 und 5 beschrieben, wonach der Wand abschnitt aus einer atmungsaktiven Membran gebildet ist, oder aus einem hydrophobierten Material mit geringer Formän derung, vorzugsweise Kunstfasermaterial mit hoher Gewebe dichte, besteht.

Den gasdurchlässigen Wandabschnitt, gemäß Anspruch 6, aus einem semipermeablen Gewebe herzustellen, stellt eine wei tere zweckmäßige Ausgestaltung des Erfindungsgedankens dar, der sowohl durch die Verwendung einer Membran oder durch das hydrophobierte Material hoher Steifigkeit zum Tragen kommen.

Die Merkmale der Ansprüche 7 bis 9 beschreiben eine zweck mäßige Konstruktionsform und mehrere Befestigungsarten für die gasdurchlässige Wand, wonach der Wandabschnitt entlang seinem Umfang ein mit einem Stützkörper eingefaßtes Gewebe material aufweist, das mittels Reibschluß oder Formschluß flüssigkeitsdicht in der Öffnung des Druckspeichers gehalten wird.

Die Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand einer Zeichnung näher dargestellt und erläutert.

Die Fig. 1 zeigt ein Hydraulikaggregat im Teilschnitt skizziert. Der Teilschnitt erstreckt sich im Bereich des den Druckspeicher 4 aufweisenden Ventilaufnahmekörpers 1 und ist zur Verdeutlichung der Einzelteile im Maßstab vergrößert ge zeichnet. Der Druckspeicher 4 besteht im wesentlichen aus einem Druckspeicherkolben 7, der axial beweglich sowie an seiner Mantelfläche gegenüber dem Speicherraum 8 flüssig keitsdicht geführt, in einer als Sackbohrung gestaltete Öff nung 5 gleitet. Eine auf der dem Speicherraum 8 abgewandten Kolbenseite anliegende Druckfeder 9 stützt sich an einem scheibenförmigen Anschlag 10 ab. Der Druckspeicherkolben 7 weist zu beiden Kolbenstirnflächen einen Führungszapfen 11 auf, der in der entspannten Position der Druckfeder 9 an der Stirnwand des Speicherraumes 8 anliegt. Die Stirnwand des Speicherraumes 8 weist einen Druckmittelkanal 12 auf, der an einer nicht näher gezeigten magnetventilgesteuerten Druck mittelrückführ- und Pumpenzuführleitung angeschlossen ist. In der Zeichnung befindet sich in einem definierten Abstand zum Anschlagzapfen 11 der gasdurchlässige, jedoch flüssig keits- und festkörperpartikelsperrende Wandabschnitt 2, der beispielsweise aus einem hydrophobierten Material herge stellt ist und dessen engmaschiges Kunstfasergewebe von einem ringförmigen Stützkörper 6 formstabil umschlossen ist. Der Stützkörper 6 liegt flüssigkeitsdicht an dem bundförmi gen Absatz der Öffnung 5 an, so daß die bis zum Druck speicherkolben 7 reichende Kammer 3 lediglich unter atmosphärem Druck steht. Damit ist sichergestellt, daß beim Entlade- und Ladevorgang des Druckspeichers 4 ein ungehin dertes Be- und Entlüften der Kammer 3 über den gasdurchläs sigen Wandabschnitt 2 stattfinden kann, ohne daß Feuchtig keit in den Bereich der Kammer 3 gelangen kann. Durch den seitlichen Verschluß des Ventilaufnahmekörpers 1 mittels des gasdurchlässigen Wandabschnitts 2, ist in der Kammer 3 auf kostengünstige Weise jederzeit ein Druckausgleich geschaffen.

Bezugszeichenliste

1 Ventilaufnahmekörper
2 Wandabschnitt
3 Kammer
4 Druckspeicher
5 Öffnung
6 Stützkörper
7 Druckspeicherkolben
8 Speicherraum
9 Druckfeder
10 Anschlagteil
11 Anschlagzapfen
12 Druckmittelkanal

Claims

1. Hydraulikaggregat für eine hydraulische Steuer- oder Regelvorrichtung, insbesondere für eine Bremsdruckregelvorrichtung in Antiblockierregelsystemen oder Antriebsschlupfregelsystemen für Kraftfahrzeuge, mit einem mindestens ein elektromagnetisch schaltbares Ventil aufnehmenden Ventilaufnahmekörper, der hydraulische Komponenten, wie Druckspeicher, Rückschlagventil, Drossel usw. umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilaufnahmekörper (1) einen gasdurchlässigen, jedoch flüssigkeits- und festkörperpartikelundurchlässigen Wandabschnitt (2) aufweist, der eine druckausgeglichene Kammer (3) des Druckspeichers (4) begrenzt.

2. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gasdurchlässige Wandabschnitt (2) eine in einer Seitenfläche des Ventilaufnahmekörpers (1) befindliche Öffnung (5) flüssigkeitsundurchlässig verschließt.

3. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (5) den im Ventilaufnahmekörper (1) eingesetzten Druckspeicher (4) in der waagerechten Montageebene des Hydraulikaggregates aufnimmt.

4. Hydraulikaggregat nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandabschnitt (2) aus einer atmungsaktiven Membran besteht.

5. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandabschnitt (2) aus einem hydrophobierten Material geringer Formänderung, vorzugsweise Kunstfasermaterial mit hoher Gewebedichte, besteht.

6. Hydraulikaggregat nach Anspruch 5 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandabschnitt (2) aus einem semipermeablen Gewebe hergestellt ist.

7. Hydraulikaggregat nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandabschnitt (2) entlang seinem Umfang ein mit einem Stützkörper (6) eingefaßtes Gewebematerial aufweist.

8. Hydraulikaggregat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützkörper (6) in der Öffnung (5) des Druckspeichers (4) reibschlüssig gehalten ist.

9. Hydraulikaggregat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützkörper (6) eine Ringgestalt besitzt und mittels eines Formschlußteils in der als Sackloch gestalteten Öffnung (5) gedichtet befestigt ist.