DE4117999A1 - Vorrichtung zur steuerung eines fluessigkeitsstromes - Google Patents
Vorrichtung zur steuerung eines fluessigkeitsstromesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung
der Intensität und der räumlichen Verteilung eines
Flüssigkeitsstromes, insbesondere eines in einer Anlage
zur Ableitung von Abfallwärme in Raumflugkörpern zu
verdampfenden Mediums, bestehend aus einem als Düse
ausgebildeten Gehäuse sowie einem in diesem gehalter
ten, in Richtung auf eine als Düsenmündung ausgebildete
Auslaßöffnung bewegbaren Körper.
Vorrichtungen, mit denen die Intensität und die räum
liche Verteilung eines Flüssigkeitsstromes beeinflußt
werden können, sind als Düse allgemein bekannt. Des
gleichen sind unter der Bezeichnung Ventil Vorrich
tungen bekannt, mit denen ein Flüssigkeitsstrom unter
anderem vollständig unterbrochen werden kann.
Im Zusammenhang mit dem Problem, die in einem Raumflug
körper entstehende Abfallwärme, hervorgerufen bei
spielsweise durch die an Bord befindlichen elektrischen
Geräte, an die Umgebung abzuführen, finden Einrich
tungen Verwendung, die als Verdampfungswärmetauscher
bezeichnet werden und die beispielsweise in der Druck
schrift "Shuttle Orbiter Flash Evaporator", J. R. Mason,
Hamilton Standard, 79-ENAS-14, American Society of
Mechanical Engineers (Hrsg.), beschrieben sind. Bei
diesen Verdampfungswärmetauschern wird eine zu mehreren
aktiven Kühlkreisläufen gehörende Kühlflüssigkeit in
thermischen Kontakt mit einem zu verdampfenden Medium
gebracht, das über eine Einspritzdüse in Form eines aus
Flüssigkeitströpfchen bestehenden Strahls in den
Prozeßraum des Wärmetauschers gesprüht wird. Dabei
gelangen die Tröpfchen in Kontakt mit den diesen Raum
begrenzenden Wänden, die von der Kühlflüssigkeit durch
strömt werden. Unter Aufnahme von Wärme aus den Wänden,
die damit zugleich der Kühlflüssigkeit entzogen wird,
gehen die Tröpfchen in die Dampfphase über und werden
als solcher in die Umgebung des Raumflugkörpers abge
blasen.
Häufig erfolgt das Einspritzen der zu verdampfenden
Flüssigkeit in den Prozeßraum intermittierend, um zu
erreichen, daß die von der Flüssigkeit benetzten Ober
flächen zunächst vollständig wieder abtrocknen, bevor
sie erneut benetzt werden. Auf diese Weise soll er
reicht werden, daß das zu verdampfende Medium, das auf
Kosten zusätzlicher Nutzlast im Raumfahrzeug mitgeführt
werden muß, möglichst vollständig in Dampf überführt
und damit optimal ausgenutzt wird. Da insbesondere bei
dieser intermittierenden Betriebsweise der Druck im
Inneren des Prozeßraumes niedriger liegen kann als
Dampfdruck der zugeführten Flüssigkeit, besteht die
Gefahr, daß die Austrittsöffnung der Einspritzdüse
vereist. Aus diesem Grund müssen häufig zusätzliche
Heizelemente in diesem Bereich vorgesehen werden, um
eine solche Vereisung zu vermeiden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu
schaffen, die eine möglichst exakt definierte räumliche
Verteilung des in den Prozeßraum eingespritzten Flüs
sigkeitsstromes ermöglicht, die Gefahr einer Vereisung
verhindert und die eine Minimierung des Gewichtes und
des Energieverbrauchs einer solchen Anordnung ermög
licht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Vorrichtung
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentan
spruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind
durch die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale
gekennzeichnet.
Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung, im
Gegensatz zu einer konventionellen, aus einem Ventil
sowie einer nachfolgenden Düse bestehenden Anordnung,
kein zusätzlicher Hohlraum zwischen dem Ventilsitz und
der Düsenmündung vorhanden ist, ist nicht nur der
Platzbedarf der erfindungsgemäßen Vorrichtung wesent
lich geringer, sondern es entfällt zugleich auch ein
kritischer Bereich, in dem die beschriebene Vereisung
auftreten könnte. Außerdem ist durch die Kombination
von Ventilnadel einerseits und Düsennadel andererseits
eine Anordnung mit extrem geringen beweglichen Massen
gegeben, die die angestrebte exakte Dosierung ermög
licht.
Im folgenden soll die Erfindung anhand in der Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Es zeigen:
Fig. 1 bis 3 jeweils Querschnitte durch verschie
dene Ausführungsformen der Einspritz
vorrichtung nach der Erfindung und
Fig. 4 und 5 je eine vollständige Einheit zur
Zuführung eines zu verdampfenden
Mediums in einen Prozeßraum.
Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung zeigt ein Gehäu
se 1, das mit einer Auslaßöffnung 2 und einer Düsenmün
dung versehen ist. Im Inneren des von dem Gehäuse 1
umschlossenen Hohlraumes 3 ist ein Körper 4 angeordnet,
der in der in Fig. 1 durch Pfeile angedeuteten Weise in
Richtung auf die Düsenmündung 2 beweglich gehaltert
ist. Die Düsenmündung 2 ist dabei zugleich als Ventil
sitz für den entsprechend geformten Endbereich des
Körpers 4 ausgebildet.
Durch kurzzeitiges Verschließen der Düsenmündung 2 mit
dem Körper 4 ist eine intermittierende Betriebsweise
realisierbar, zugleich wird die räumliche Verteilung
des aus der Düsenmündung 2 austretenden Stromes der
Flüssigkeitströpfchen durch die Form des zwischen der
Gehäusewandung 1 und dem Körper 4 verbleibenden Hohl
raumes 3 bestimmt.
Während bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung die An
steuerung des Körpers 4 und damit die Intensität und
Verteilung des austretenden Tröpfchenstromes durch die
Einwirkung elektromagnetischer Kräfte auf den Körper 4
realisiert werden kann, erfolgt bei der in Fig. 2 dar
gestellten Anordnung die Kontrolle unmittelbar durch
den Druck der zu verdampfenden Flüssigkeit. Bei dieser
Anordnung ist, wiederum in einem Gehäuse 11, ein in
diesem Fall stempelartig geformter Körper 14 über ein
elastisches Element, im vorliegenden Fall eine
elastische Membran 15, gehaltert. Die stempelförmige
Verdickung 16 dient auch hier dem vollständigen Ver
schließen einer Düsenmündung 12. Im Gegensatz zu der in
Fig. 1 gezeigten Anordnung ist jedoch bei dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel die Richtung der Schließ
bewegung der Ausströmrichtung des zu verdampfenden
Mediums aus der Düsenmündung 12 entgegengerichtet.
Das in Fig. 3 dargestellte dritte Ausführungsbeispiel
zeigt schließlich eine Anordnung, bei der zusätzliche
Mittel zur Beeinflussung der Bewegung des austretenden
Tröpfchenstromes vorgesehen sind. Zu diesem Zweck ist
ein Gehäuse 21 zumindest teilweise mit einem Innen
gewinde 26 versehen, das in den Hohlraum 23 ragt.
Dadurch wird erreicht, daß die durch eine hier nicht
dargestellte Flüssigkeit schraubenförmig in Richtung
auf die Düsenmündung 22 strömt und aus dieser mit einem
Drall austritt. Auch hier ist die Düsenmündung 22 durch
einen Körper 24 verschließbar.
Die Darstellung in Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung, die
in etwa der bereits anhand von Fig. 2 beschriebenen
entspricht, in einer Baueinheit mit zwei elektromagne
tischen Steuerventilen 30 und 40, deren prinzipieller
Aufbau allgemein bekannt ist und die deshalb hier nicht
näher beschrieben werden soll. Die Steuerventile 30 und
31, die aus Redundanzgründen zweifach vorgesehen sind,
sind auf einen Trägerkörper 31 montiert, der zugleich
das Gehäuse für eine kombinierte Einspritzdüse/Ventil
bildet. In diesem Gehäuse 31 ist in einem Hohlraum 33
ein Körper 34 längsbeweglich gehaltert, durch den eine
Düsenmündung 32 verschließbar ist. Der Körper 34 ist
einerseits an einer elastischen Membran 35 aufgehängt
und stützt sich andererseits über eine Spiralfeder 36
an einem Einsatzkörper 37 ab. Letzterer ist in einen
Deckel 38 eingeschraubt, der mit Schraubenbolzen am
Gehäuse 31 befestigt ist und der den Hohlraum 32 ver
schließt. Der Körper 34 ist dabei in einer Gleitbuchse
39 geführt, die in den Einsatzkörper 37 eingesetzt ist.
Die Verspannung, mit der die Spiralfeder 36 auf einen
Ansatz 41 des Körpers 34 drückt und die der elastischen
Kraft der Membran 35 überlagert bzw. dem Flüssigkeits
druck entgegengerichtet ist, ist durch die Einschraub
tiefe des Einsatzkörpers 37 in den Deckel 38 vorgebbar.
Der Einsatzkörper 37 ist zu diesem Zweck mit einer
Innensechskantausnehmung 42 versehen. Ferner weist der
Einsatzkörper 37 eine Entlüftungsbohrung 43 auf. Der
Körper 34 trägt an seinem der Düsenmündung 32 zuge
wandten Ende einen stempelförmigen Ansatz 44, der auf
seiner Unterseite plan ausgebildet ist und der bei der
in der Figur dargestellten geschlossenen Stellung der
Anordnung voll flächig auf einer ringförmigen Begrenzung
45 der Düsenmündung 32 aufliegt. In den Ansatz 44 ist
im Dichtbereich ein Dichtring 46 eingesetzt.
Das Innere des Gehäuses 31, d. h. der Hohlraum 33, steht
über zwei Kanäle 47 und 48 mit den Auslaßöffnungen der
Steuerventile 30 und 40 in Verbindung, über die er mit
dem zu verdampfenden Medium gefüllt wird.
Die Bewegung des Körpers 34 wird über den Druck der
zugeführten Flüssigkeit einerseits sowie die Rückstell
kraft der Spiralfeder 36 und der Membran 35 anderer
seits in Zusammenwirken mit der Ansteuerung der
elektromagnetischen Steuerventile 30 und 40 kontrol
liert. Die Anordnung ist dabei so ausgelegt bzw. einge
stellt, daß ein intermittierender Flüssigkeitsstrom aus
der Düsenmündung 32 austritt.
Eine weitgehend ähnlich aufgebaute Anordnung ist
schließlich auch in Fig. 5 dargestellt, in der zwei
elektromagnetische Steuerventile 50 und 60 einander
gegenüberliegend an einem Gehäuse 51 angeordnet sind,
das einen Hohlraum 53 umschließt. In diesem Hohlraum 53
ist ein Körper 54 längsverschieblich gelagert, der von
einer Druckfeder 56 beaufschlagt wird und der zugleich
über einen Membranbalg 55 an der Innenwand des Gehäuses
51 befestigt ist. Der Körper 54 verschließt eine Düsen
mündung 52, aus der das zu verdampfende Medium aus
tritt, das über eines der Steuerventile 50 bzw. 60 und
den zugehörigen Leitungskanal 57 oder 58 in den Hohl
raum 53 gelangt.
Das Gehäuse 51 wird, ebenso wie auch das Gehäuse 31, an
die Kopfplatte eines Verdampfungswärmetauschers ange
flanscht, dessen Innenraum durch die aus den Düsen
mündungen 32 bzw. 52 austretenden Flüssigkeitströpfchen
benetzt wird, die dort den eingangs beschriebenen
Abkühleffekt des Kühlmediums bewirken.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Steuerung der Intensität und der
räumlichen Verteilung eines Flüssigkeitsstromes,
insbesondere eines in einer Anlage zur Ableitung
von Abfallwärme in Raumflugkörpern zu verdampfenden
Mediums, bestehend aus einem als Düse ausgebildeten
Gehäuse sowie einem in diesem gehalterten, in Rich
tung auf eine als Düsenmündung ausgebildete Auslaß
öffnung bewegbaren Körper, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich der Düsenmündung (2, 12, 22, 32, 52)
als Ventilsitz für den Körper (4, 14, 24, 34, 54) aus
gebildet ist und daß der der Düsenmündung
(2, 12, 22, 32, 52) benachbarte Endbereich des Körpers
(4, 14, 24, 34, 54) in seiner äußeren Form der Form des
Ventilsitzes zur Erzielung einer Dichtwirkung ange
paßt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Körper (4, 24) über eine elektromagne
tische Kraft beaufschlagbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Körper (14, 34, 54) über ein elastisches
Element (15, 35, 55) beaufschlagbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das elastische Element (15, 35, 55) vom
Flüssigkeitsdruck beaufschlagbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß das elastische Element als Membran (15, 35)
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß das elastische Element als Membranbalg
(55) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß Elemente (26) zur
Erzeugung eines Dralls in dem austretenden Flüssig
keitsstrom vorgesehen sind.
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