DE4116162A1 - Sicherheitsgurt fuer fahrzeugsitze, insbesondere kraftfahrzeugsitze - Google Patents
Sicherheitsgurt fuer fahrzeugsitze, insbesondere kraftfahrzeugsitzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurt für Fahrzeug
sitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze.
Die bekannten Sicherheitsgurte dieser Art, die mit dem Sitz
und/oder direkt mit dem Fahrzeug verbunden sind, sind als
ein Band aus einem einlagigen oder mehrlagigen Gewebe aus
geführt, da sie nur eine Rückhaltefunktion bei einem Unfall
zu erfüllen haben, also im wesentlichen nur auf Zug bean
sprucht sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicherheits
gurt für Fahrzeugsitze zu schaffen, der zumindest in einer
Reihe von Unfallsituationen dem Sitzbenutzer eine höhere
Sicherheit zu bieten vermag als die bekannten Sicherheits
gurte. Diese Aufgabe löst ein Sicherheitsgurt mit den Merk
malen des Anspruches 1.
Da sich bei einer Unfallsituation der gefaltete Beutel des
erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtes aufbläht, wird direkt
am Sitzbenutzer ein Airbag gebildet, der die Belastung,
welcher der Körper des Sitzbenutzers bei einem Unfall aus
gesetzt ist, erheblich reduziert. Außerdem reduziert der
aufgeblähte Beutel die normalerweise unvermeidliche Gurt
lose und die Auswirkung der Gurtverlängerung in Folge des
Filmspuleffektes in der Aufwickelvorrichtung. Damit wird
auch einem Herausdrehen des Oberkörpers aus dem Sitz entgegen
gewirkt. Trotz dieser Vorteile wird der Anlege- und Trage
komfort nicht verringert.
Vorzugsweise erstreckt sich der Beutel längs eines Schulter
gurtes, und zwar nicht nur über dessen den Bauch und den
Brustkorb überquerenden Abschnitt, sondern auch über den
über die Schulter hinweg verlaufenden Abschnitt. Der auf
geblähte Beutel bedeckt dann nicht nur den Bauch und Brust
korbbereich, sondern vermag auch den Kopf seitlich abzu
stützen, was vor allem bei einem seitlichen Aufprall oder
einem seitlichen Überschlag wichtig ist. Deshalb läßt sich
mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitsgurt das Schleudertrauma
verringern oder eliminieren und der HIC-Wert reduzieren.
Im Vergleich zu den bekannten Airbags, die im Bereich des
Lenkrades oder des Armaturenbrettes eingebaut sind, ergeben
sie eine Reihe von Vorteilen. Beispielsweise ist das Volumen
und die explosionsartige Luftverdrängung im Fahrzeuginnenraum
geringer, was insbesondere bei kleineren Kraftfahrzeugen
von erheblicher Bedeutung ist. Ferner ist der erfindungsge
mäße Sicherheitsgurt auch für Fondpassagiere verwendbar.
Das Design des Fahrzeuginnenraumes kann unverändert beibe
halten werden. Weiterhin können Sicherheitsgurt und Sitz
aufeinander abgestimmt werden, so daß ein Sicherheitssitz
realisiert werden kann. Schließlich erhöht der erfindungs
gemäße Sicherheitsgurt vor allem durch die seitliche Ab
stützung des Kopfes den Schutz bei einer Vielzahl von Un
fällen, bei denen, anders als bei einem Frontalaufprall
und einem Heckaufprall, starke Querkräfte auftreten.
Der Umfang des Beutels kann in längs des Gurtes aufeinander
folgenden Abschnitten unterschiedlich groß sein. Hierdurch
kann man die Schutzwirkung an die Erfordernisse besonders
gut anpassen. Dennoch kann die Breite des Sicherheitsgurtes
auf seiner gesamten Länge gleich sein, weil man die Zahl
der Faltungen unterschiedlich groß wählen kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform bildet eine erste
Faltkante den einen Längsrand des Gurtes und zwei vorzugsweise
in gleichem Abstand von der ersten Faltkante verlaufende
zweite Faltkanten den anderen Längsrand des Gurtes. Zwischen
den beiden von diesen Faltkanten begrenzten Deckstreifen
liegen dann die übrigen Teile des gefalteten Beutels.
Das den Beutel bildende, gasundurchlässige Material kann
an der Innenseite der Deckstreifen anliegen. Das die Deck
streifen bildende Material braucht dann nicht gasundurch
lässig zu sein. Die beiden Deckstreifen können aber auch
Teilbereiche des Beutelmaterials bilden, das beispielsweise
aus einem hochfesten und dichten Kunststoffgewebe besteht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht des Schultergurtes eines Sicherheits
gurtsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung bei zusammengefaltetem Beutel,
Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1 bei aufgeblähtem
Beutel,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels bei
aufgeblähtem Beutel,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1
wobei die beiden Deckstreifen zur Verdeutlichung
der Faltung des Beutels etwas aufgespreizt darge
stellt sind,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 1, wobei
ebenfalls die beiden Deckstreifen des Gurtes zur
Verdeutlichung der Lage der Faltungen etwas aufge
spreizt dargestellt sind.
Ein im übrigen nicht dargestelles Sicherheitsgurtsystem,
das unmittelbar an der tragenden Struktur eines Kraftfahrzeug
sitzes befestigt ist, von dem nur seine Rückenlehne 1 teil
weise dargestellt ist, weist einen Schultergurt 2 auf, welcher
im angelegten Zustand in üblicher Weise über die eine Hüfte
des Sitzbenutzers und dessen Oberkörper hinweg zu der einen
Schulter geführt ist, von der aus er zur Rückenlehne 1 ver
läuft und dort etwa in Höhe der Schulter oder etwas höher
in die Rückenlehne 1 eintritt.
Der Schultergurt 2 wird aus einem schlauchähnlichen Beutel
3 hergestellt, der aus einem gasundurchlässigen Material
besteht und an beiden Schlauchenden gasdicht verschlossen
ist. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Beutel
material um hochfestes, dünnes, dicht gewebtes Kunststoff
material, da dieses Material nicht nur gasdicht ist, sondern
auch eine hohe Zugbelastbarkeit hat. Wie die Fig. 4 und
5 zeigen, bildet eine erste Faltkante 4 den einen Längsrand
des Schultergurtes 2. Der andere Längsrand wird durch zwei
zweite Faltkanten 5 gebildet, die beide parallel zur ersten
Faltkante 4 verlaufen und über die gesamte Länge des Schul
tergurtes 2 zwei von der ersten Faltkante 4 den gleichen
Abstand haben. Von der einen zur anderen Faltkante 5 ver
läuft ein Materialstreifen, der den Schultergurt normaler
weise geschlossen hält und wenigstens eine Reißnaht aufweist,
die beim Entfalten reißt. Man könnte aber auch alle Falt
kanten durch Reißnähte miteinander verbinden. Wie Fig. 1
zeigt, unterscheidet sich deshalb die Form des Schultergurtes
2 normalerweise, d. h. dann, wenn der Beutel 3 zusammengefaltet
ist, nicht von einem üblichen Sicherheitsgurt. Die beiden
Deckstreifen, welche zwischen der ersten Faltkante 4 und
der einen bzw. anderen zweiten Faltkante 5 liegen, sind
mit 6 bezeichnet.
Von den zweiten Faltkanten 5 aus ist das Beutelmaterial
nach innen gefaltet, so daß es, wie die Fig. 4 und 5 zeigen,
zwischen den beiden Deckstreifen 6 liegt. Wenigstens eine
vierte Faltkante 7 verläuft vorzugsweise nahe der ersten
Faltkante 4, kann aber auch, wie die Fig. 4 und 5 zeigen,
von der Faltkante 4 einen relativ großen Abstand haben,
falls sich dadurch eine vorteilhaftere Faltung ergibt. Ab
hängig von der Anzahl der Lagen, welche zwischen den Deck
streifen 6 liegen, kann wenigstens eine fünfte Faltkante
8 vorhanden sein. Jede fünfte Faltkante 8 liegt nahe den
beiden zweiten Faltkanten 5 und ragt nicht aus der von den
beiden Deckstreifen 6 gebildeten Tasche seitlich heraus.
Im Inneren des Beutels 3 verläuft nahe der ersten Faltkante
4 ein Strang 9 aus gasbildendem Material, zum Beispiel aus
fester Kohlensäure, den bei einer Unfallsituation ein elek
trischer Strom durchfließt. Dadurch wird innerhalb weniger
Millisekunden eine so große Gasmenge erzeugt, daß der Beutel
3 vollständig aufgebläht wird und dabei die in den Fig.
2 und 3 dargestellte Form und Lage einnimmt. Da der Beutel
3 gasdicht ist, fällt er nach dem Aufblähen nicht wieder
in sich zusammen.
Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, bildet der Beutel 3 nicht nur
im Brustbereich des Sitzbenutzers eine relativ große Luft
blase, sondern auch seitlich neben dem Kopf des Sitzbenutzers,
wodurch der Kopf eine gute seitliche Abstützung erfährt.
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch
die nur allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind
als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der Erfindung,
auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere
nicht in den Ansprüchen erwähnt sind.
Claims (16)
1. Sicherheitsgurt für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahr
zeuge, dadurch gekennzeichnet, daß er wenigstens einen
gefalteten, sich in Gurtlängsrichtung erstreckenden Beutel
(3) aufweist, der in einer Unfallsituation quer zur Gurt
längsrichtung aufblähbar ist.
2. Sicherheitsgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Beutel (3) längs des Schultergurtes (2)
zumindest in dessen dem Bauch und/oder Brust eines Sitz
benutzers zugeordneten Abschnitt erstreckt.
3. Sicherheitsgurt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Beutel (3) längs des über die
Schulter eines Sitzbenutzers verlaufenden Abschnittes
des Schultergurtes (2) erstreckt.
4. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umfang des Beutels (3) in längs
des Gurtes (2) aufeinanderfolgenden Abschnitten unter
schiedliche Größen hat.
5. Sicherheitsgurt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Abschnitten unterschiedlichen Umfangs die
Zahl und/oder Größe der Faltungen unterschiedlich ist.
6. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch einen im Beutel (3) liegenden Strang (9)
aus gasbildendem Material, die aufgrund eines elektrischen
Zündimpulses das Gas zum Aufblähen des Beutels (3) liefert.
7. Sicherheitsgurt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strang (9) in Längsrichtung des Gurtes (2) verläuft.
8. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine erste Faltkante (4) den einen
Längsrand des Gurtes (2) und zwei vorzugsweise die gleichen
Abstände von der ersten Faltkante (1) aufweisende zweite
Faltkanten (5) den anderen Längsrand des Gurtes (2) bilden
und daß der übrige Teil des Beutels (3) gefaltet zwischen
den beiden Deckstreifen (6) liegt, welche einerseits
von der ersten Faltkante (4) und andererseits von der
einen bzw. anderen zweiten Faltkante (5) seitlich begrenzt
sind.
9. Sicherheitsgurt nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch den Abstand der zweiten Faltkanten (5)
von der ersten Faltkante (4) definierte Breite der Deck
streifen (6) über die gesamte Gurtlänge gleich groß ist.
10. Sicherheitsgurt nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das sich an die beiden Deckstreifen (6)
anschließende Beutelmaterial unter Bildung wenigstens
einer dritten Faltkante (7) zwischen den beiden Deck
streifen (6) liegt.
11. Sicherheitsgurt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß bei mehr als einer dritten Faltkante (7) wenigstens
eine vierte Faltkante (8) näher an den beiden zweiten
Faltkanten (5) als an der ersten Faltkante (1) liegt.
12. Sicherheitsgurt nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß sich jede vorhandene vierte Faltkante (8) zumindest
im wesentlichen mit den beiden zweiten Faltkanten (5)
deckt und nicht über die durch die beiden zweiten Falt
kanten (5) gebildeten seitlichen Begrenzungslinien der
Deckstreifen (6) übersteht.
13. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das den Beutel (3) bildende Material
an der Innenseite der Deckstreifen (6) anliegt.
14. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Deckstreifen (6) durch
Teilbereiche des Beutelmaterials gebildet sind.
15. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß das Beutelmaterial aus hoch
festem, dünnem, dichtgewebtem Material besteht.
16. Sicherheitsgurt nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Beutelmaterial eine Dicke von etwa 0,3 mm hat.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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Family
ID=6431873
Family Applications (1)
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DE19914116162 Withdrawn DE4116162A1 (de) | 1991-05-17 | 1991-05-17 | Sicherheitsgurt fuer fahrzeugsitze, insbesondere kraftfahrzeugsitze |
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