DE4113241C2 - Gepulster Gasentladungslaser - Google Patents
Gepulster GasentladungslaserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen gepulsten Gasentladungslaser mit
Hauptentladungselektroden aus erosionsfestem Metall, zwischen
denen Lasergas mit hoher Geschwindigkeit strömt, um das Laser
gas zwischen den Hauptentladungselektroden von Laserpuls zu
Laserpuls auszutauschen, und mit zumindest einer Röntgenstrah
lungsquelle zum Vorionisieren des Lasergases zwischen den
Hauptentladungselektroden. Ein solcher Gasentladungslaser ist
aus dem Aufsatz LOU, Q., WANG, R.: "Comparison of character
istics of an X-Ray preionized XeCl Laser, pumped by water
transmission line and low inductance capacitor bank" in GB-Z.:
Optics and Laser Technology, Vol. 19, No. 1, February 1987,
S. 33-36 bekannt.
Gepulste Gaslaser sind in unterschiedlichsten Ausgestaltungen
bekannt, insbesondere als CO2-Laser, Excimer-Laser oder N2-La
ser etc. Weit verbreitet ist bei gepulsten Gaslasern eine soge
nannte transversale Anregung des Lasergases in Form einer Gas
entladung (auch Haupt- oder Plasmaentladung genannt).
Ebenfalls bekannt ist es, das Lasergas vor der Hauptentladung
einer sogenannten Vorionisierung zu unterziehen, bei der vor
der eigentlichen Hauptentladung eine möglichst homogene Vertei
lung von freien Elektronen (ca. 107 Elektronen/cm3) im Entla
dungsraum erzeugt wird. Eine solche Vorionisierung des Gases
dient insbesondere dazu, zu vermeiden, daß die Hauptentladung
als Bogenentladung erfolgt. Nach der Vorionisierung setzt dann
zwischen den Hauptelektroden des Lasers die genannte Hauptent
ladung ein, bei der sich die Elektronenkonzentration in der so
genannten Avalanche-Phase um mehrere Größenordnungen verviel
facht, z. B. auf 1014 bis 1015 Elektronen/cm3.
Für die Vorionisierung werden im Stand der Technik in der Regel
externe, d. h. von der eigentlichen Hauptentladung gesonderte,
Energiequellen verwendet, z. B. UV-Licht. Solche UV-Strahlung
kann z. B. von Funkenstrecken oder auch von Koronaentladungen
emittiert werden.
Funkenstrecken sind zwar höchst wirksam, weisen jedoch den
Nachteil auf, daß sie eine Verunreinigungsquelle für das Laser
gas und auch für die optischen Komponenten des Laser-Resonators
bilden. Der Wirkungsgrad einer Vorionisierung mittels UV-Strah
lung ist insbesondere dadurch eingeschränkt, daß die Reichweite
der ionisierenden UV-Strahlung auf wenige Zentimeter beschränkt
ist (vgl. K. Midorikawa, M. Obara, T. Fujiokam, IEEE Journal
of Quantum Electronics, Vol. QU-20, No. 3, March 1984, S. 198-205).
In der älteren, nicht vorveröffentlichten deutschen Patentan
meldung P 41 08 472 wird vorgeschlagen, weiche Röntgenstrahlung
für die Vorionisierung in einem Gasentladungslaser, insbesonde
re einem Excimer-Laser zu verwenden. Es wird dort eine zuver
lässige, kostengünstig herstellbare und einfach zu betreibende
Röntgenröhre beschrieben, welche die erforderliche Dosislei
stung für die Vorionisierung in einem gepulsten Gaslaser er
bringt und überdies eine lange Lebensdauer aufweist.
Für die Vorionisierung von Excimer-Gasgemischen ist darüber
hinaus auch zu beachten, daß in diesen Gasgemischen auch
elektronegative Gase, wie HCl oder F2, vorhanden sind, welche
die Lebensdauer der freien Elektronen stark reduzieren, z. B.
auf wenige Nanosekunden (die freien Elektronen werden von den
elektronegativen Gasen "eingefangen"). Deshalb muß hier die
Vorionisierung ebenfalls in einem sehr kurzen Zeitpuls von we
nigen Nanosekunden erfolgen. Um in dieser kurzen Zeitspanne die
für eine gute Vorionisierung benötigte Elektronenkonzentration
von z. B. 107 cm-3 zu erreichen, muß die Röntgenstrahlungsquelle
eine sehr hohe Spitzenintensität in dieser kurzen Zeitspanne
besitzen. Umgerechnet auf den Anodenstrom einer Röntgenröhre
bedingt dieses Erfordernis Anodenströme von 500 bis 1000 A.
Herkömmliche Röntgenröhren besitzen hingegen Emissionsströme
von maximal einigen Ampere.
In der EP 03 36 282 A1 wird eine Plasmakathode beschrieben, die
jedoch zu ihrem Betrieb einen exakt einzuhaltenden Gasdruck und
zusätzliche Spannungsimpulse für diverse Steuergitter und
Steuerelektroden benötigt.
Bei gepulsten Gasentladungslasern, insbesondere bei Excimer-La
sern, auf welche sich die vorliegende Erfindung bevorzugt be
zieht, ist es erforderlich, zwischen den einzelnen Laserpulsen
das Gas im Entladungsraum zwischen den Hauptentladungselektro
den vollständig auszutauschen, da sich andernfalls in der Ent
ladung gebildete langlebige angeregte Teilchen (Moleküle,
Ionen) beim nächsten Laserpuls störend auswirken würden.
Dieser Gasaustausch wird üblicherweise dadurch erreicht, daß
das Lasergas in einer Strömung zwischen den Hauptentladungs
elektroden hindurchgeführt wird. Um einen vollständigen Gas
austausch zu erreichen, ist eine Strömungsgeschwindigkeit des
Lasergases erforderlich, die von der Pulswiederholfrequenz des
Lasers abhängt. Es hat sich gezeigt, daß zur Erzielung guter
Ergebnisse das Lasergas im Entladungsvolumen zwischen den
einzelnen Laserpulsen ca. zwei- bis dreimal ausgetauscht werden
muß, um eine hinreichende "Spülung" und damit einen vollständi
gen Austausch des Gases zu erreichen.
Bei Höchstleistungslasern im Leistungsbereich von mehreren
Kilowatt mit Pulswiederholraten von 0,5 bis 2 kHz erfordert
dieser Gasaustausch Gasgeschwindigkeiten von 50 bis 150 m/sec.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere solche Höchst
leistungslaser. Bei solchen Strömungsgeschwindigkeiten muß der
Strömungsweg des Lasergases im Gaskreislauf aerodynamisch ge
staltet werden, um einen möglichst geringen Strömungswider
stand zu erhalten. Andernfalls würde mehr Leistung im Gebläse
der Gasumwälzung verbraucht als in der elektrischen Gasentla
dung selbst.
Hinsichtlich einer solchen aerodynamischen Gestaltung des
Strömungsweges des Lasergases stellt die oben erwähnte Vorioni
sierung eine besondere Komplikation dar. Die für eine Vorioni
sierung im Stand der Technik bekannten Bauteile stellen nämlich
einen erheblichen Strömungswiderstand dar und sie sind an Orten
im Gaskreislauf positioniert, wo die höchsten Strömungsge
schwindigkeiten erzielt werden müssen, nämlich im Bereich der
Hauptentladungselektroden des Lasers. Bei Verwendung von soge
nannten Hilfselektroden für die Vorionisierung (Funkenentla
dung) ist überdies zu beachten, daß nicht nur der Raum zwischen
den Hauptelektroden, sondern auch der Raum im Bereich der Hilfs
elektroden des Lasers von Laserpuls zu Laserpuls ausgespült und
mit frischem Gas gefüllt werden muß.
Diese Probleme lassen sich bei Verwendung von sogenannten Netz
elektroden zwar vermeiden, hinter denen entweder die UV-Strah
lungserzeugungseinrichtung angeordnet ist oder die im Falle
einer Röntgenvorionisierung als Röntgenfenster zum Entladungs
volumen hin dienen, jedoch haben solche Netzelektroden den
Nachteil, daß sie nur kurze Lebensdauern ermöglichen.
Es ist möglich, bei einer Vorionisierung des Lasergases mittels
Röntgenstrahlung ein dünnes, geformtes Blech aus leichtem Me
tall (z. B. Aluminium oder Titan) als Hauptentladungselektrode
zu verwenden, wobei durch diese Elektrode hindurch die Vorioni
sierung erfolgt. Jedoch bedingen hierbei die Anforderungen an
eine hohe Transparenz für die Röntgenstrahlung einerseits und
die Erosionsfestigkeit andererseits gegensätzliche Anforderun
gen, die kaum miteinander vereinbar sind.
Im Vergleich mit derartigen dünnen Blechen haben massive
Hauptentladungselektroden den Vorteil großer Erosionsfestigkeit
und die Elektrodenkontur kann derart gestaltet werden, daß sich
im Entladungsraum eine gleichmäßige Verteilung des elektrischen
Feldes ergibt. Die vorliegende Erfindung geht deshalb aus von
der Verwendung von Hauptentladungselektroden, die massiv sind
und die vorstehend genannten Vorteile ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gepulsten Gas
entladungslaser bereitzustellen, bei dem sowohl eine wirkungs
volle Vorionisierung als auch ein geringer Strömungswiderstand
für die Strömung des Lasergases mit einfachen Mitteln erreicht
sind.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patentan
spruch 1 gekennzeichnet. In den abhängigen Ansprüchen sind vor
teilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gasentladungs
lasers beschrieben.
Die Körper mit hohem Sekundäremissionsvermögen bezüglich Rönt
genstrahlung werden bevorzugt so ausgestaltet, daß sie der Gas
strömung im Laser einen möglichst geringen Strömungswiderstand
entgegensetzen. Die Körper werden dann als "Strömungskörper"
ausgestaltet, mit einer glatten, ununterbrochenen Oberfläche
zum Eingrenzen des Strömungsweges, insbesondere im Bereich der
Hauptelektroden.
Gemäß dieser Ausgestaltung ist es möglich, mittels Strömungs
körpern zum einen den Strömungswiderstand für das strömende
Lasergas im kritischen Bereich zwischen den Hauptentladungs
elektroden gering zu halten und zum anderen diese Strömungs
körper auch dadurch zur Verbesserung der Vorionisierung aus
zunutzen, daß ihr Material so gewählt wird, daß es ein hohes
Sekundäremissionsvermögen bezüglich einfallender Röntgen
strahlung aufweist und somit die Vorionisierung
fördert. Als Materialien mit hohem Sekundäremissionsvermögen
bezüglich Röntgenstrahlung sind insbesondere Kunststoffe be
kannt, wie Polytetrafluorethylen oder Polyvinylidenfluorid,
beide vorstehend genannten Materialien sind insbesondere für
Excimer-Laser gut geeignet, bei denen die Erfindung bevorzugt
eingesetzt wird.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgese
hen, die Hauptentladungselektroden des Lasers großteils in die
Strömungskörper einzubetten.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß zwei Röntgenstrahlungsquellen benachbart
und beidseitig einer der Hauptentladungselektroden angeordnet
sind.
Eine besonders kompakte und wenig Bauteile erfordernde Anord
nung der Hauptelektroden und der Vorionisierungseinrichtungen
ergibt sich dann, wenn die Röntgenstrahlungsquellen in Ausneh
mungen im Träger der einen Hauptentladungselektrode angeordnet
sind, wobei die Ausnehmungen in der Seite des Trägers ausge
formt sind, die vom Strömungsweg abgekehrt ist.
Werden Röntgenstrahlungsquellen strömungsgünstig in bezug auf
die Hauptentladungselektroden des Lasers angeordnet, so ent
steht im allgemeinen ein Strahlungsschatten bezüglich der Rönt
genstrahlung, d. h. es gibt Bereiche zwischen den Hauptentla
dungselektroden, die von der Röntgenstrahlung nicht oder nur in
verringertem Maß erreicht werden. Die Erfindung schafft hier
dadurch Abhilfe, daß die ein hohes Sekundäremissionsvermögen
bezüglich der Röntgenstrahlung aufweisenden Strömungskörper so
positioniert werden, daß sie insbesondere diejenigen Bereiche
des Raumes zwischen den Hauptentladungselektroden ausstrahlen,
die ansonsten im Schatten der Röntgenstrahlung liegen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch einen Excimer-Laser
im Bereich seiner Hauptentladungselektroden;
Fig. 2 einen Axialschnitt durch eine Röntgenröhre;
Fig. 3 einen Axialschnitt durch ein gegenüber Fig. 2 abge
wandeltes Ausführungsbeispiel einer Röntgenröhre;
Fig. 4 einen Radialschnitt durch eine Röntgenröhre gemäß
Fig. 2 und
Fig. 5 einen Radialschnitt durch ein abgewandeltes Ausfüh
rungsbeispiel einer Röntgenröhre.
Die Hauptentladungselektroden 10, 10a sind massiv aus Metall
ausgeführt und somit in hohem Maße erosionsfest. Überdies ist
ihre äußere Kontur so ausgestaltet, daß eine möglichst homogene
elektrische Feldverteilung erzielt wird. Dies ist als solches
im Stand der Technik bekannt.
Die in der Figur unten gezeigte Hauptentladungselektrode 10 ist
beim dargestellten Ausführungsbeispiel geerdet (mit der "Masse"
verbunden) und braucht somit nicht elektrisch isoliert zu wer
den. Diese Hauptentladungselektrode 10 wird abgestützt durch
einen Träger 12 aus z. B. Aluminium, welches bei geringen Mate
rialdicken für Röntgenstrahlung durchlässig ist.
Die andere Hauptentladungselektrode 10a ist beim dargestellten
Ausführungsbeispiel so isoliert, daß eine Hochspannung angelegt
werden kann. Ein Träger 14 für diese Hauptentladungselektrode
10a ist deshalb mit einem Strömungskörper 16 aus elektrisch
isolierendem Material versehen, wobei der Strömungskörper 16
einen Abschnitt 16a aufweist, in den die Hauptentladungselek
trode 10a eingebettet ist und der mitsamt der Elektrode mon
tierbar (und ggf. austauschbar) ist.
Das Lasergas strömt in Richtung des Pfeiles 18 in der Figur von
links nach rechts zwischen den Hauptentladungselektroden 10,
10a hindurch. Der Pfeil 18 markiert somit den Strömungsweg des
Lasergases. Die übrigen Teile des Strömungsweges des Lasergases
(Gebläse etc.) sind hier nicht gezeigt, da sie als solches dem
Fachmann bekannt sind.
Die Strömung des Lasergases durch den Entladungsraum 20 erfolgt
mit so großer Geschwindigkeit, daß auch bei den oben genannten
Pulswiederholraten im Bereich von mehreren kHz eine vollstän
dige Spülung des Raumes 20 zwischen den Hauptentladungselektro
den stattfindet und somit jeder Laserpuls mit frischem Lasergas
durchgeführt wird.
Die Figur zeigt noch Entladekondensatoren 22, 22a, einen Feld
formungskörper 24, eine Druckdeckel-Masserückführung 26 und
Stromrückführungen 28, 28a, die als solche dem Fachmann bekannt
sind und hier nicht näher beschrieben werden zu brauchen.
Die Feldformungskörper dienen der Beeinflussung des elektri
schen Feldes in der Entladungszone und entlang der Isolations
flächen der Teile 16, 16a. Insbesondere werden durch die Feld
formungskörper Konzentrationen des elektrischen Feldes am
Elektrodenrand vermieden.
Die Masserückführung erzeugt einen geschlossenen Stromkreis
über die Entladungskondensatoren 22, 22a und über die Entladung
zwischen den Elektroden. Hierzu dienen die Teile 28, 28a und
26. Da die Kunststoff-Strömungskörper 16 keine ausreichende me
chanische Stabilität haben und in der Entladungszone ein sehr
hoher Druck herrscht (ca. 4 bar Überdruck), wird die mechani
sche Belastung der Elektrode 10a durch den Innendruck durch die
massiven Teile 26 (Druckdeckel) und 22, 22a (Keramik-Kondensa
toren) aufgefangen.
Die Stromrückführungen 28, 28a befinden sich in der Gasströmung
und werden deshalb gitter- und stromlinienförmig ausgebildet,
um den Strömungswiderstand zu reduzieren. Die Stromrückführun
gen 28, 28a sind also in einem Schnitt senkrecht zur Zeichen
ebene gemäß Fig. 1 so ausgestaltet, daß sie in bezug auf die
Gasströmung einen möglichst geringen Strömungswiderstand
aufweisen.
Unmittelbar benachbart der geerdeten Hauptentladungselektrode
10 sind beidseitig jeweils eine Röntgenstrahlungsquelle 30 bzw.
30a angeordnet. Hierzu sind im Träger 12 (aus Aluminium) auf
derjenigen Seite 44 desselben, welche vom Strömungsweg 18 des
Lasergases abgekehrt ist, jeweils Ausnehmungen 34, 34a benach
bart der Hauptelektrode 10 ausgeformt, in welche die Röntgen
strahlungsquellen 30, 30a (siehe unten) eingepaßt sind. Die
Ausnehmungen 34, 34a sind so geformt, daß auf der dem Strö
mungsweg 18 zugekehrten Seite 46 des Trägers 12 jeweils nur
dünne Schichten des Trägers 12 verbleiben, welche für die Rönt
genstrahlung kein nennenswertes Hindernis bilden, d. h. durch
lässig für diese Strahlung sind.
Weiterhin ist der Träger 12 auf seiner dem Strömungsweg 18 zu
gekehrten Seite 46 benachbart der Elektrode 10 ausgefräst, um
Strömungskörper 32, 32a derart aufzunehmen, daß sie einerseits
die Elektrode 10 in deren Seitenbereich einfassen und anderer
seits die von den Röntgenstrahlungsquellen 30, 30a erzeugte
Röntgenstrahlung durch diese Strömungskörper 32, 32a geht.
Die Röntgenstrahlungsquellen 30, 30a weisen jeweils Anoden 36
bzw. 36a und Kathoden 38 bzw. 38a auf und werden weiter unten
näher beschrieben.
Die Strömungskörper 16, 16a, 32, 32a erzeugen zum einen eine
strömungsgünstige Kontur im Laserkanal hinsichtlich des Strö
mungsweges 18 und bestehen andererseits aus solchen Kunst
stoffen, welche die von den Röntgenstrahlungsquellen 30, 30a
ausgehende Strahlung nur in geringem Maße absorbieren. Beson
ders geeignet sind hierfür die Kunststoffe Polytetrafluorethy
len und Polyvinylidenfluorid, die sich insbesondere auch für
Excimer-Laser eignen. Aufgrund ihrer Zusammensetzung aus Atomen
niedriger Ordnungszahl (Wasserstoff, Kohlenstoff und Fluor) und
wegen der verwendeten relativ weichen Röntgenstrahlung (Be
schleunigungsspannung von ca. 70 kV) weisen diese Atome eine
starke Tendenz zur Streuung der einfallenden Röntgenstrahlung
durch Compton- oder Rayleigh-Streuung auf. Hierdurch kommt es
auch in denjenigen Bereichen des Raumes 20 zwischen den Haupt
entladungselektroden 10, 10a zu einer wirksamen Vorionisierung
des Lasergases, die zunächst durch die Elektroden 10, 10a be
züglich der Röntgenstrahlungsquellen abgeschattet sind und so
mit nicht von deren direkter Strahlung getroffen werden können.
Dies betrifft bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 insbeson
dere den Schattenraum 40 nahe der Elektrode 10. Die Compton-
Streuung führt zu einer Verringerung der Quantenenergie der
Strahlung nach der Streuung, d. h. die durch Compton-Streuung
erzeugte Strahlung ist noch weicher als die primäre Röntgen
strahlung der Quellen 30, 30a und wird daher noch besser vom
Lasergas absorbiert, d. h. die Vorionisierung der gestreuten
Strahlung ist höchst wirksam.
Dieser positive Effekt hinsichtlich der Vorionisierung mittels
Streustrahlung wird gemäß Fig. 1 auch im Bereich der oberen, mit
Hochspannung betriebenen Elektrode 10a ausgenutzt. Diese Elek
trode 10a ist eingebettet in den Strömungskörper 16a aus einem
der oben genannten Kunststoffe, so daß die von den Anoden 36,
36a ausgehende Röntgenstrahlung im Strömungskörper 16a Streu-
und Sekundärstrahlung erzeugt, die in der Figur durch das Be
zugszeichen 42 angedeutet ist. Diese Strahlung erreicht unge
hindert insbesondere den "Schattenraum" 40, so daß dieser so
wohl durch Sekundärstrahlung vom Strömungskörper 16a als auch
durch Sekundärstrahlung aus den Strömungskörpern 32, 32a be
strahlt wird und somit die Vorionisierung im gesamten Raum 20
zwischen den Hauptelektroden homogen und intensiv ist.
Somit hat die vorstehend anhand der Fig. 1 beschriebene Anord
nung den Vorteil, daß alle Bauteile, die für die Vorionisierung
des Lasergases erforderlich sind, die Gasströmung nicht behin
dern. Mit der gezeigten Anordnung ist die Verwendung von massi
ven Hauptentladungselektroden 10, 10a möglich, wodurch eine
lange Standzeit des Gasentladungs-Moduls des Lasers ermöglicht
ist.
Nachfolgend werden die Röntgenstrahlungsquellen 30, 30a näher
beschrieben (ältere Anmeldung P 41 08 472).
Die nachfolgend näher beschriebene Röntgenquelle ist eine
Vakuumröhre im ursprünglichen Sinn dieses Wortes. Um sie zu
betreiben, sind also keine Vakuumpumpen erforderlich und auch
keine Gasdosiereinrichtungen. Auch sind keine zusätzlichen
Spannungsimpulse für Steuergitter und Steuerelektroden erfor
derlich. An Betriebsspannungen werden lediglich eine Heizspan
nung zum Aufheizen der Kathode und eine pulsförmige Beschleu
nigungsspannung an der Anode benötigt.
Gemäß Fig. 2 und dem entsprechenden Radialschnitt gemäß Fig. 4
weist die Röntgenröhre 110 eine Grundplatte 112 auf, die auch
als Montageflansch dient und ein Gehäuse 114 trägt. Beim darge
stellten Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse 114 ein Glasrohr,
welches für die erzeugte weiche Röntgenstrahlung durchlässig
ist.
Auf der Grundplatte 112 ist ein Anodenhalter 116 befestigt, der
die langgestreckte, rohr- oder stabförmige Anode 118 abstützt.
Auf der der Grundplatte 112 gegenüberliegenden Seite des lang
gestreckten, rohrförmigen Gehäuses 114 aus elektrisch isolie
rendem Material ist eine Gegenplatte 120 befestigt, so daß das
Innere des Gehäuses 114 vakuumdicht abgeschlossen ist.
Bei der Herstellung der Röntgenröhre 110 wird diese, ggf. bei
entsprechendem Ausheizen im Betriebszustand, evakuiert und an
einem Glasstutzen 122 abgeschmolzen. Danach ist die Röntgen
röhre ohne weitere Evakuierungsmaßnahmen betriebsfertig.
Die Grundplatte 112 trägt eine elektrische Durchführung 124,
über welche der Heizstrom in das Innere der Röntgenröhre
übertragbar ist.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Kathode 126
vorgesehen, die rohrförmig ausgebildet ist. Die Länge der
Kathode und entsprechend die Länge der Anode sind so gewählt,
daß diese Abmessungen dem Lasergas-Entladungsvolumen angepaßt
sind.
Die rohrförmige Kathode 126 besteht zur Erzielung hoher Emis
sionsströme aus porösem Wolfram (sog. Dispenserkathode). Dieses
Material zeichnet sich durch eine sehr niedrige Arbeitstempe
ratur von 1000 bis 1100°C aus und ist als solches bekannt.
Eine besonders einfache, betriebssichere und eine lange Lebens
dauer aufweisende Ausführungsform ergibt sich dann, wenn die
Rohrkathode mit Hilfe einer Heizwendel 130 (elektrische Wider
standsheizung) auf die erforderlichen Temperaturen erhitzt
wird. Die Kathode 126 ist innen hohl und ein Keramikröhrchen
128 trennt die Kathode 126 von der Heizwendel 130.
Entsprechend der Anode 118 ist auch die Kathode 126 beidseitig
axial abgestützt, und zwar durch isolierende Kathodenhalter
132, 134.
Auf die aus Keramik geformten Kathodenhalter 132, 134 sind
Metallhülsen 136, 138 aufgeschrumpft, so daß die Kathode 126
elektrisch und thermisch isoliert abgestützt ist.
Über einen elektrischen Leiter 140 liegt die Kathode 126 auf
Massepotential (ebenso wie die Grundplatte 112). Es ist also
eine elektrische Isolation zur Anode 118 hin erforderlich. An
die Anode 118 wird eine gepulste Hochspannung (nicht im ein
zelnen dargestellt) angelegt.
Es hat sich gezeigt, daß zur Erzielung bester Vorionisierungs
ergebnisse und einer langen Lebensdauer der Kathode besondere
Abmessungen vorteilhaft sind. Günstige Werte ergaben sich bei
einem Kathodeninnendurchmesser von 6 mm, einem Kathodenaußen
durchmesser von 8 mm, einem Außendurchmesser der Heizwendel von
4,5 mm und einer Steigung der Heizwendel von 1,5 mm sowie einem
Drahtdurchmesser der Heizwendel von 0,7 mm. Abweichungen von
diesen Werten von bis zu 30% liefern ebenfalls gute Ergebnis
se.
Die Rückführung des Heizstromes kann über die Kathode selbst
erfolgen, vgl. den Leiter 148 gemäß Fig. 2.
Wichtig ist eine gleichmäßige Wendelsteigung der Heizwendel
130, um eine für den Betrieb der Röntgenröhre wichtige Voraus
setzung zu erzielen, nämlich eine homogene Temperaturverteilung
über die gesamte Kathodenlänge. Die benötigte Heizleistung
liegt bei den oben angegebenen Werten bei ca. 25 W pro cm
Kathodenlänge und der Heizstrom beträgt etwa 12 A.
In Abwandlung des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispie
les kann die Kathodenheizung auch durch Elektronenbombardement
erfolgen. Ein zum Kathodenrohr konzentrisch aufgespannter Heiz
draht müßte in diesem Fall mit einigen kV negativ bezüglich der
Kathode betrieben werden.
Die Anode 118 in ihrer einfachsten Ausgestaltung gemäß Fig. 2
besteht aus einem Metallstab mit einem Durchmesser von 6 mm
(mit Abweichungen von 30%) und ist in etwa 13 mm Entfernung
von der Kathode 126 aufgespannt. Der Anodenhalter 116 ist aus
einem elektrisch isolierenden Material, z. B. Keramik. Für eine
hohe Röntgenausbeute ist ein möglichst schweres Anodenmaterial
zu wählen. Bewährt haben sich Wolfram und Tantal. Bewährt hat
sich ein Betrieb der Röntgenröhre 110 mit 70 kV Anodenspitzen
spannung, einer Pulsbreite von 30 ns und einer Wiederholrate
von bis zu 500 Hz.
Werden noch höhere Pulswiederholraten gewünscht, so kann die
Anode zur Vermeidung zu hoher Betriebstemperaturen gekühlt
werden. Eine solche Kühlung ist in der Abwandlung des Ausfüh
rungsbeispiels von Fig. 2 in Fig. 3 dargestellt. Fig. 3 zeigt
entsprechend Fig. 2 ebenfalls einen Axialschnitt durch eine
Röntgenröhre 110, wobei die Kathode und die ihr zugeordneten
Bauteile entsprechend Fig. 2 ausgebildet und deshalb nicht noch
einmal dargestellt sind. Die Abwandlung betrifft die Anode
118′, welche beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 innen hohl
ausgebildet ist. Der Hohlraum 146 der Anode 118, ist über einen
Durchlaß 142 mit einem Reservoir für Kühlflüssigkeit verbind
bar, das außerhalb des Gehäuses 114 angeordnet ist. Die Kühlung
kann z. B. mit Öl erfolgen. Das elektrische Potential der Anode
ist durch das Potential der Gegenplatten 120 bzw. 120′ gegeben,
mit denen die Anode leitend verbunden ist.
Die elektrische Aussteuerung der Anode erfolgt über die Gegen
platte 120 bzw. 120′, mit der sie leitend verbunden ist.
Mit den obigen Abmessungen kann die Röntgenröhre bei 70 kV
Anodenspitzenspannung nahe an der Raumladungsgrenze von ca.
20 A pro cm Diodenlänge betrieben werden. Der Betrieb im Be
reich dieses Sättigungswertes hat den Vorteil, daß der Rönt
gen-Emissionsstrom nicht mehr sehr empfindlich abhängt von der
Kathodentemperatur, so daß stabile Betriebsbedingungen ohne
eine empfindliche Einstellung der Parameter erreichbar sind.
Fig. 5 zeigt eine Abwandlung des Ausführungsbeispieles, wobei
einer Kathode 126 zwei Anoden 118a, 118b dreieckförmig gegen
überliegend angeordnet sind. Diese Anordnung empfiehlt sich
z. B. dann, wenn die Röntgenröhre 110 vor allem nach oben (in
Richtung der Figuren gesehen) abstrahlen soll. Der Emissions
strom ist bei dieser Anordnung nicht mehr raumladungsbegrenzt,
sondern ergibt sich vielmehr aus dem Emissionsvermögen der
Kathode bei der eingestellten Betriebstemperatur oder aus der
Impedanz des Hochspannungs-Impulsgenerators.
Es ist möglich, die Beständigkeit des Vakuums durch ein soge
nanntes Gettermaterial zu verbessern.
Nach der Montage der vorstehend beschriebenen Bauteile wird die
Röntgenröhre 110 zunächst evakuiert, ausgeheizt und dann ent
sprechend den Empfehlungen des Kathodenherstellers aktiviert,
wobei die Kathode für kurze Zeit über ihre normale Betriebstem
peratur aufgeheizt wird. Danach wird das Gehäuse 114 vakuum
dicht abgeschlossen, beispielsweise durch Abschmelzen des
Glasstutzens 122, an dem zuvor die Vakuumpumpe angeschlossen
war. Anschließend ist ein jahrelanger Betrieb der Röntgenröhre
ohne zusätzliche Evakuierungsmaßnahmen möglich. Der beschrie
bene Aufbau der Röntgenröhre hat sich als robust und langlebig
erwiesen. Die kompakte Ausgestaltung mit den gegebenen Dimen
sionierungen macht eine Positionierung der Röntgenquelle in un
mittelbarer Nähe des vorzuionisierenden Entladungsraumes
möglich.
Claims (4)
1. Gepulster Gasentladungslaser mit Hauptentladungselektroden
(10, 10a) aus erosionsfestem Metall, zwischen denen Lasergas
mit hoher Geschwindigkeit strömt, um das Lasergas zwischen den
Hauptentladungselektroden von Laserpuls zu Laserpuls auszutau
schen, und mit zumindest einer Röntgenstrahlungsquelle (30,
30a) zum Vorionisieren des Lasergases zwischen den Hauptentla
dungselektroden (10, 10a),
dadurch gekennzeichnet, daß im Strahlungsfeld der zumindest
einen Röntgenstrahlungsquelle (30, 30a) Körper (16, 16a, 32,
32a) angeordnet sind, die aus einem Material mit einem hohen
Sekundäremissionsvermögen bezüglich der Röntgenstrahlung be
stehen.
2. Gasentladungslaser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptentladungselektroden (10,
10a) großteils in Strömungskörper (32, 32a, 16, 16a) einge
bettet sind.
3. Gasentladungslaser nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Röntgenstrahlungsquellen (30,
30a) benachbart und beidseitig einer der
Hauptentladungselektroden (10) angeordnet sind.
4. Gasentladungslaser nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Röntgenstrahlungsquellen (10,
10a) in Ausnehmungen (34, 34a) in einem Träger (12) der einen
Hauptentladungselektrode (10) angeordnet sind, wobei die Ausneh
mungen (34, 34a) in der Seite (44) des Trägers (12) ausgeformt
sind, die vom Strömungsweg (18) abgekehrt ist.
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