DE4112641A1 - Bremszylinder fuer hydraulisch und mechanisch betaetigbare scheibenbremsen - Google Patents
Bremszylinder fuer hydraulisch und mechanisch betaetigbare scheibenbremsenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bremszylinder für hydraulisch
und mechanisch betätigbare Scheibenbremsen mit einer in den
Bremskolben eingebauten Nachstellvorrichtung zur Einhaltung
eines vorbestimmten Bremslüftspiels, wobei die Nachstell
vorrichtung eine mittels eines zumindest in Nachstellrich
tung selbsthemmungsfreien Gewindes mit einer Nach
stellspindel verschraubte und mit einer Bodenfläche des
Bremskolbens reib- oder formschlüssig kuppelbare Nachstell
mutter aufweist, die in Bremslöserichtung über ein rei
bungsverminderndes Lager und eine Druckfeder am Bremskolben
abgestützt ist und wobei der Bremskolben eine seinen Boden
durchdringende Bohrung aufweist, die durch einen mit der
Nachstellvorrichtung verbundenen Kolben druckdicht ver
schlossen ist.
Aus der DE-AS 20 28 540 ist ein Bremszylinder der angegebe
nen Art bekannt, der für Scheibenbremsen von Schienenfahr
zeugen vorgesehen ist. Bei diesem bekannten Bremszylinder
greift in die Bohrung des Bremskolbens das als Kolben aus
gebildete Ende der Nachstellspindel ein. Das entgegenge
setzte Ende der Nachstellspindel ist axial beweglich und
drehfest mit einer im Boden des Bremszylindergehäuses
druckdicht angeordneten Hülse verbunden, die die mechani
sche Betätigungskraft auf die Nachstellspindel überträgt.
Durch eine abgestimmte Druckfeder wird die Nachstellspindel
in Bremslöserichtung gegen einen Anschlag der Hülse
gedrückt, derart, daß die Nachstellspindel in Bremsanlege
richtung vom Bremsdruck entsprechend dem elastischen Brems
hub axial verschoben wird. Bei dem bekannten Bremszylinder
kann das vorbestimmte Bremslüftspiel klein gehalten werden,
da es nicht vom elastischen Bremshub beeinflußt wird. Dies
ist vor allem für die mechanische Betätigung der Scheiben
bremse günstig. Die bekannte Ausgestaltung des Brems
zylinders benötigt jedoch eine große axiale Baulänge, da
der Gesamthub des Bremskolbens an der Nachstellspindel
sowohl im Bereich des Gewindes als auch im Bereich des Kol
benendes vorhanden sein muß. Weiterhin ist die hydraulisch
wirksame Fläche des Bremskolbens um die Querschnittsfläche
des Kolbenendes der Nachstellspindel vermindert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bremszylin
der der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine
geringe axiale Baulänge ermöglicht und bei dem die Quer
schnittsfläche des Bremskolbens vollständig hydraulisch
beaufschlagbar ist. Weiterhin soll das Bremslüftspiel der
Nachstellvorrichtung vom elastischen Bremshub weitgehend
unbeeinflußt sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
die Bohrung im Bremskolben verschließende Kolben an der
Nachstellmutter derart abgestützt oder befestigt ist, daß
die auf den Kolben einwirkende Druckkraft auf die
Nachstellmutter übertragen wird, und daß die Nachstellspin
del am Bremszylinder drehbar gelagert und mit einer solchen
Kraft in axialer Richtung gehalten ist, daß sie durch eine
Bewegung der Nachstellmutter in Bremsanlegerichtung entge
gen der Kraft einer in Drehrichtung wirksamen Rück
stellfeder drehbar ist, durch die die Nachstellspindel
gegen einen ihre Ruhelage definierenden Anschlag gedrückt
wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Bremszylinder benötigt die Nach
stellvorrichtung lediglich im Bereich des Gewindes der
Nachstellspindel eine dem Kolbenweg des Bremskolbens ent
sprechende Baulänge. Für den Kolben in der Bohrung des
Bremskolbens ist hingegen nur eine geringe Baulänge erfor
derlich, da die Nachstellmutter keine nennenswerte axiale
Bewegung gegenüber dem Bremskolben auszuführen hat. Die
Baulänge des Bremszylinders kann daher insgesamt sehr klein
gehalten werden. Zwischen dem Bremskolben und der Nach
stellspindel ist kein abgedichteter Bereich vorhanden, der
von einer Druckbeaufschlagung ausgenommen ist, so daß die
gesamte Querschnittsfläche des Bremskolbens zur hydrosta
tischen Bremskrafterzeugung zur Verfügung steht. Dement
sprechend kann auch der Durchmesser des erfindungsgemäßen
Bremszylinders optimal klein gehalten werden. Bei hydrauli
scher Betätigung des erfindungsgemäßen Bremszylinders ist
die Nachstellmutter durch die auf den mit ihr verbundenen
Kolben einwirkende Druckkraft blockiert, ebenso bei mecha
nischer Betätigung durch die Übertragung der mechanischen
Kraft. Eine Nachstellung kann daher nur bei weitgehend ent
lastetem Bremszylinder erfolgen, so daß das Bremslüftspiel
durch den elastischen Bremshub nicht beeinflußt wird. Der
erfindungsgemäße Bremszylinder hat weiterhin den Vorteil,
daß die Nachstellvorrichtung beim Erneuern der Bremsbeläge
gemeinsam mit dem Bremskolben zurückgestellt werden kann,
da beim Zurückstellen über den von außen durch die Bohrung
im Bremskolben zugänglichen Kolben die Kupplung zwischen
Nachstellmutter und Bremskolben offen gehalten werden kann,
wodurch ein Zurückschrauben der Nachstellmutter auf der
Nachstellspindel ermöglicht wird.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß die Nachstellspindel zur mechanischen Betätigung
des Bremskolbens mit Hilfe einer Betätigungsvorrichtung,
beispielsweise einem Hebel, drehbar ist. Eine solche Ausge
staltung ist besonders kostengünstig, da die Bauelemente
der Nachstellvorrichtung auch zur Erzeugung der erforderli
chen Axialkraft genutzt werden und hierfür keine zusätzli
chen Bauteile erforderlich sind. Der erfindungsgemäße
Bremszylinder eignet sich andererseits auch für Betäti
gungsvorrichtungen, z. B. Exzenter, Nocken- oder Kugelram
pen-Spreizvorrichtungen, durch die die Nachstellspindel
ausschließlich axial bewegbar ist. Für eine Anwendung der
artiger Betätigungsvorrichtungen kann erfindungsgemäß
vorgesehen sein, daß die Nachstellspindel begrenzt axial
beweglich gelagert und über eine Feder in Bremsanlegerich
tung am Bremszylinder abgestützt ist. Um bei einer axialen
Betätigung der Nachstellspindel diese zusätzlich gegen Ver
drehen zu sichern, kann erfindungsgemäß weiterhin vorgese
hen sein, daß das Gewinde von Nachstellspindel und Nach
stellmutter entgegengesetzt zur Nachstellrichtung selbst
hemmend ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt
sind. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Bremszylinder
einer Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge mit dre
hender Betätigung der Nachstellspindel und in
Fig. 2 einen Bremszylinder einer Scheibenbremse für
Kraftfahrzeuge mit linearer Betätigung der Nach
stellspindel.
Der in Fig. 1 dargestellte Bremszylinder besteht aus einem
zylindrischen Gehäuse 1, in dem sich ein Bremskolben 2 mit
einer zentralen Ausnehmung 3 befindet. In der Ausnehmung 3
ist eine Nachstellmutter 4 angeordnet, die mit ihrem Innen
gewinde auf eine Gewindeabschnitt 5 einer Nachstellspindel
6 aufgeschraubt ist. Das Gewinde ist selbsthemmungsfrei und
zwischen den Gewindeflanken ist ein Spiel vorhanden, wel
ches dem einzuhaltenden Bremslüftspiel entspricht. Durch
einander benachbarte Kegelflächen zwischen dem Bremskolben
2 und der Nachstellmutter 4 ist eine Konuskupplung 7
gebildet, die durch eine Druckfeder 8 geschlossen gehalten
wird. Die Druckfeder 8 stützt sich an der Nachstellmutter 4
und über ein Axialkugellager 9 und eine lösbare Anschlag
scheibe 10 am Bremskolben 2 ab.
Der Bremskolben 2 ist in einer Zylinderkammer 11 angeord
net, die durch das Gehäuse 1 gebildet wird. Mit einem
Dichtring 12 ist der Bremskolben 2 gegenüber der Wand der
Zylinderkammer 11 abgedichtet. Zum Anschluß der Zylinder
kammer 11 an einen hydraulischen Bremsdruckgeber ist eine
Anschlußbohrung 13 vorgesehen. Der Boden des Bremskolbens 2
ist von einer zylindrischen Bohrung 14 durchdrungen, in die
ein von der Nachstellmutter 4 gebildeter Kolben 15 ein
greift. Ein Radialdichtring 16 dichtet den Kolben 15 gegen
über der Wand der Bohrung 14 ab.
Die Nachstellspindel 6 durchgreift mit einem zylindrischen
Endabschnitt 17 eine Bohrung 18 in einem durch das Gehäuse
1 gebildeten Boden 19. Ein Dichtring 20 dichtet die Nach
stellspindel 6 in der Bohrung 18 ab. Innerhalb der Zylin
derkammer 11 ist an der Nachstellspindel 6 ein Ringbund 21
ausgebildet. Zwischen dem Ringbund 21 und dem Boden 19 ist
ein Axialwälzlager 22 angeordnet. Auf der Außenseite des
Gehäuses 1 ist der Endabschnitt 17 der Nachstellspindel 6
mit einem Betätigungshebel 23 drehfest verbunden. Eine vom
Betätigungshebel 23 gehaltene Lagerscheibe 24 sorgt im
Zusammenwirken mit dem Ringbund 21 für eine axiale Fixie
rung der Nachstellspindel 6 am Boden 19 des Gehäuses 1. Das
freie Ende des Betätigungshebels 23 ist mit einem sich von
der Zeichnungsebene aus in Blickrichtung erstreckenden
Seilzug 25 verbunden, der von einer Rückstellfeder 26 umge
ben ist, die an dem Betätigungshebel 23 und einem nicht
dargestellten Widerlager abgestützt ist. Durch Anziehen des
Seilzugs 25 läßt sich der Betätigungshebel 23 unter Zusam
mendrückung der Rückstellfeder 26 um die durch die Nach
stellspindel 6 gebildete Drehachse schwenken.
Der beschriebene Bremszylinder hat folgende Wirkungsweise:
Bei gelöster Bremse befinden sich der Bremskolben 2 und der Betätigungshebel 23 in einer Grundstellung, in der der Bremskolben 2 von dem Dichtring 12 gehalten wird. Das Flan kenspiel ist zwischen den dem Boden des Bremskolbens 2 zugekehrten Flanken des Außengewindes der Nachstellspindel 6 und den dem Boden 19 des Gehäuses 1 zugekehrten Flanken des Innengewindes der Nachstellmutter 4 vorhanden und erlaubt entsprechend seiner Größe zusätzliche Bewegung des Bremskolbens 2 in Bremslöserichtung. Die Größe des Flanken spiels entspricht dem maximalen Bremslüftspiel zwischen den Bremsbacken und der Bremsscheibe der von dem Bremszylinder betätigten Scheibenbremse. Die Nachstellspindel 6 ist in einer Drehrichtung über den Betätigungshebel 23 fixiert, der von der Rückstellfeder 26 gegen den durch den Seilzug 25 gebildeten Anschlag gedrückt wird.
Bei gelöster Bremse befinden sich der Bremskolben 2 und der Betätigungshebel 23 in einer Grundstellung, in der der Bremskolben 2 von dem Dichtring 12 gehalten wird. Das Flan kenspiel ist zwischen den dem Boden des Bremskolbens 2 zugekehrten Flanken des Außengewindes der Nachstellspindel 6 und den dem Boden 19 des Gehäuses 1 zugekehrten Flanken des Innengewindes der Nachstellmutter 4 vorhanden und erlaubt entsprechend seiner Größe zusätzliche Bewegung des Bremskolbens 2 in Bremslöserichtung. Die Größe des Flanken spiels entspricht dem maximalen Bremslüftspiel zwischen den Bremsbacken und der Bremsscheibe der von dem Bremszylinder betätigten Scheibenbremse. Die Nachstellspindel 6 ist in einer Drehrichtung über den Betätigungshebel 23 fixiert, der von der Rückstellfeder 26 gegen den durch den Seilzug 25 gebildeten Anschlag gedrückt wird.
Bei einer hydraulischen Betätigung des Bremszylinders
gelangt Druckmittel über die Anschlußbohrung 13 in die
Zylinderkammer 11, wodurch dort ein Druck aufgebaut wird,
der den Bremskolben 2 aus der Zylinderkammer 11 heraus in
Bremsanlegerichtung bewegt. Die Nachstellmutter 4 folgt der
Bewegung des Bremskolbens 2, da der Kolben 15 der Nach
stellmutter 4 ebenfalls vom Druck in der Zylinderkammer 11
beaufschlagt ist und die Konuskupplung 7 geschlossen hält,
wobei sich ihr Reibmoment mit steigendem Druck in der
Zylinderkammer 11 stetig erhöht. Mit ansteigendem Druck in
der Zylinderkammer 11 wird die Bremsbacke mit immer größer
werdender Kraft an die Bremsscheibe angedrückt, wobei sich
der Bremskolben 2 infolge der elastischen Verformung der
Bremsenbauteile zusammen mit der Nachstellmutter 4 weiter
aus der Zylinderkammer 11 herausbewegt. Da die Nachstell
spindel 6 der Axialbewegung der Nachstellmutter 4 nicht
folgen kann, wird sie über das selbsthemmungsfreie Gewinde
in dem durch den Pfeil 27 gekennzeichneten Drehsinn ver
dreht, wobei die Rückstellfeder 26 durch den Betätigungshe
bel 23 zusammengedrückt wird. Das Reibmoment der Konuskupp
lung 7 ist durch die Druckbeaufschlagung des Kolbens 15
größer als das Drehmoment, welches zur Überwindung der
Rückstellfeder 26 an der Nachstellspindel 6 erforderlich
ist. Ein Verdrehen des Bremskolbens 2 wird durch reib- oder
formschlüssigen Eingriff des Bremskolbens 2 mit einem
benachbarten Bauteil der Scheibenbremse, beispielsweise der
Bremsbacke, verhindert.
Wird die Bremse nach einem solchen Betätigungsvorgang durch
Abbau des Drucks in der Zylinderkammer 11 wieder gelöst,
ohne daß ein Verschleiß zwischen der Bremsbacke und der
Bremsscheibe eingetreten ist, so kehren die Bauteile des
Bremszylinders wieder in ihre Ausgangslage zurück, ohne daß
es zu einem Nachstellvorgang kommt. Die Rückkehr des Brems
kolbens 2 in seine Ausgangsstellung und die Wiederherstel
lung des Bremslüftspiels wird nach der Beendigung des ela
stischen Bremshubs durch den Dichtring 12 bewirkt. Für das
Zurückdrehen der Nachstellspindel 6 sorgt die Rückstellfe
der 26.
Hat bei einer hydraulischen Bremsbetätigung an den Brems
backen ein Verschleiß stattgefunden, so bleibt der Brems
kolben 2 bereits vor Erreichen seiner Ausgangsposition in
einer Stellung stehen, in der auch die Nachstellspindel 6
ihre Ausgangslage noch nicht erreicht hat. Da nun der Kol
ben 15 der Nachstellmutter 4 nicht mehr mit Druck beauf
schlagt ist, ist das Reibmoment der Konuskupplung 7 gerin
ger als das von der Rückstellfeder 26 über den Betätigungs
hebel 23 an der Nachstellspindel 6 erzeugte und dem Pfeil
27 entgegengerichtete Drehmoment. Die Konuskupplung 7 wird
daher gelöst und die Nachstellmutter 4 gemeinsam mit der
Nachstellspindel 6 verdreht, bis die Nachstellspindel 6
wieder ihre durch den Anschlag am Seilzug 25 definierte
Grundstellung erreicht hat. Durch diese Drehbewegung
erreicht die Nachstellmutter 4 eine neue Position gegenüber
dem Bremskolben 2, die einem Nachstellschritt zum Ausgleich
des aufgetretenen Belagverschleißes entspricht. Da dieser
Nachstellvorgang ausschließlich erfolgen kann, wenn die
Zylinderkammer 11 drucklos ist und die Konuskupplung 7
nicht durch Druckbeaufschlagung des Kolbens 15 gesperrt
wird, kann der durch elastische Verformung bedingte Brems
hub die Nachstellung nicht beeinflussen. Es ist daher auch
nicht erforderlich, den elastischen Bremshub durch ein ent
sprechend großes Bremslüftspiel zu kompensieren.
Am Ende eines Nachstellschrittes berühren wiederum die
Gewindeflanken von Nachstellmutter 4 und Nachstellspindel 6
einander, die bei hydraulischer Betätigung des Bremskolbens
miteinander in Eingriff gelangen. Der Bremskolben 2 kann
daher noch um das Maß des Bremslüftspiels in die Zylinder
kammer 11 zurückgedrückt werden. Es kann daher nicht zu
einem Festgehen der Bremse am Ende eines Nachstellschrittes
kommen.
Zur mechanischen Betätigung des Bremskolbens 2 wird über
den Seilzug 25 und den Betätigungshebel 23 die Nachstell
spindel 6 in Richtung des Pfeils 27 gedreht. Da die Nach
stellmutter 4 durch die Konuskupplung 7 an einer Drehung
gehindert ist, wird sie durch die Drehung der Nachstell
spindel gemeinsam mit dem Bremskolben 2 aus der Zylinder
kammer 11 herausbewegt, so daß der Bremskolben 2 gleicher
maßen wie bei einer hydraulischen Beaufschlagung die Bremse
betätigt. Die Konuskupplung 7 ist hierbei durch die Über
tragung der Betätigungskraft zuverlässig gegen Lösen gesi
chert. Auch bei einem mechanischen Betätigungsvorgang kann
nach dem Lösen der Bremse ein Nachstellschritt erfolgen,
wenn der Bremskolben 2 infolge Belagverschleiß zum Still
stand kommt, bevor die Nachstellspindel 6 ihre Ausgangspo
sition erreicht hat.
Der in Fig. 2 dargestellte Bremszylinder weist im Unter
schied zum Bremszylinder gemäß Fig. 1 eine Nachstellspin
del 28 auf, die zur mechanischen Betätigung in axialer
Richtung bewegbar ist. Hierzu ist am Boden 19 des Gehäuses
1 ein Exzenter 29 angeordnet, der mit Hilfe eines Betäti
gungshebels 30 drehbar ist und auf das aus dem Gehäuse 1
herausragende Ende 31 der Nachstellspindel 28 einwirkt. In
der Zylinderkammer 11 weist die Nachstellspindel 28 eine am
Boden 19 des Gehäuses 1 anliegende, kreisförmige Anschlag
scheibe 32 mit einer sich über einen Umfangsabschnitt
erstreckenden Ausnehmung 33 auf. In der Ausnehmung 33
befindet sich ein am Boden 19 befestigter Anschlagbolzen
34. Die Bogenlänge der Ausnehmung 33 ist so groß bemessen,
daß die Nachstellspindel 28 die zum Ausgleich der Bremsan
legebewegung der Nachstellmutter 4 erforderliche Drehbewe
gung ausführen kann. Die Nachstellspindel 28 ist weiterhin
von einer Torsionsfeder 35 umgeben. Das eine Ende der Tor
sionsfeder 35 ist in einer Kerbe am Anschlagbolzen 34 abge
stützt und das andere, abgewinkelte Ende der Torsionsfeder
35 greift in eine Bohrung in der Anschlagscheibe 32 ein.
Die Torsionsfeder 35 ist soweit vorgespannt, daß die
Anschlagscheibe 32 mit ihrer in Blickrichtung hinter dem
Anschlagbolzen 34 liegenden, die Ausnehmung 33 begrenzenden
Radialfläche an den Anschlagbolzen 34 gedrückt wird. In
axialer Richtung sorgt eine auf dem Ende 31 angeordnete
Rückstellfeder 36, die an dem Boden 19 und einem Sprengring
37 abgestützt ist, für eine Anlage der Anschlagscheibe 32
an dem Axialwälzlager 22 am Boden 19.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Bremszylinder wird analog
zum Bremszylinder gemäß Fig. 1 die Nachstellspindel 28 bei
einer hydraulischen Betätigung von der Nachstellmutter 4 in
Richtung des Pfeils 27 gedreht, wobei die Torsionsfeder 35
gespannt wird. Kehrt nach dem Lösen der Bremse der Brems
kolben 2 nicht in seine ursprüngliche Ausgangslage zurück,
so überwindet die Torsionsfeder 35 das durch die Druckfeder
8 bestimmte Reibmoment der Konuskupplung 7 und verdreht die
Nachstellspindel 28 zusammen mit der Nachstellmutter 4
soweit, bis die Radialfläche der Ausnehmung 33 wieder an
dem Anschlagbolzen 34 anliegt.
Bei mechanischer Betätigung des Bremszylinders wird die
Nachstellspindel 28 mit Hilfe des Exzenters 29 in axialer
Richtung in die Zylinderkammer 11 hineingedrückt, wobei die
Rückstellfeder 36 gespannt wird. Da einerseits die Nach
stellspindel 28 durch die Anschlagscheibe 32 und den
Anschlagbolzen 34 und andererseits die Nachstellmutter 4
durch die Konuskupplung 7 an einer Drehung gehindert sind,
wird die Axialbewegung der Nachstellspindel 28 über die
Nachstellmutter 4 auf den Bremskolben 2 übertragen und
dadurch die Bremse angelegt. Wird der Exzenter 29 in die
Ausgangslage zurückbewegt, so zieht die Rückstellfeder 36
die Nachstellspindel 28 wieder zurück, bis die Anschlag
scheibe 32 wiederum am Boden 19 anliegt. Folgt der Brems
kolben 2 dieser Bewegung nicht bis zum Ende, weil inzwi
schen Belagverschleiß aufgetreten ist, so wird die Konus
kupplung 7 durch den Eingriff der Nachstellmutter 4 mit der
Nachstellspindel 28 soweit entlastet, daß sich die Nach
stellmutter 4 unter der Wirkung der Druckfeder 8 im Nach
stellsinne dreht. Es findet somit sowohl bei hydraulischer
als auch bei mechanischer Bremsbetätigung ein Ausgleich des
aufgetretenen Belagverschleißes zwischen der Nachstellmut
ter 4 und der Nachstellspindel 28 statt.
Bezugszeichenliste
1 Gehäuse
2 Bremskolben
3 Ausnehmung
4 Nachstellmutter
5 Gewindeabschnitt
6 Nachstellspindel
7 Konuskupplung
8 Druckfeder
9 Axialkugellager
10 Anschlagscheibe
11 Zylinderkammer
12 Dichtring
13 Anschlußbohrung
14 Bohrung
15 Kolben
16 Radialdichtring
17 Endabschnitt
18 Bohrung
19 Boden
20 Dichtring
21 Ringbund
22 Axialwälzlager
23 Betätigungshebel
24 Lagerscheibe
25 Seilzug
26 Rückstellfeder
27 Pfeil
28 Nachstellspindel
29 Exzenter
30 Betätigungshebel
31 Ende
32 Anschlagscheibe
33 Ausnehmung
34 Anschlagbolzen
35 Torsionsfeder
36 Rückstellfeder
37 Sprengring
2 Bremskolben
3 Ausnehmung
4 Nachstellmutter
5 Gewindeabschnitt
6 Nachstellspindel
7 Konuskupplung
8 Druckfeder
9 Axialkugellager
10 Anschlagscheibe
11 Zylinderkammer
12 Dichtring
13 Anschlußbohrung
14 Bohrung
15 Kolben
16 Radialdichtring
17 Endabschnitt
18 Bohrung
19 Boden
20 Dichtring
21 Ringbund
22 Axialwälzlager
23 Betätigungshebel
24 Lagerscheibe
25 Seilzug
26 Rückstellfeder
27 Pfeil
28 Nachstellspindel
29 Exzenter
30 Betätigungshebel
31 Ende
32 Anschlagscheibe
33 Ausnehmung
34 Anschlagbolzen
35 Torsionsfeder
36 Rückstellfeder
37 Sprengring
Claims (4)
1. Bremszylinder für hydraulisch und mechanisch betätig
bare Scheibenbremsen mit einer in den Bremskolben ein
gebauten Nachstellvorrichtung zur Einhaltung eines vor
bestimmten Bremslüftspiels, wobei die Nachstellvorrich
tung eine mittels eines zumindest in Nachstellrichtung
selbsthemmungsfreien Gewindes mit einer Nachstellspin
del verschraubte und mit einer Bodenfläche des Brems
kolbens reib- oder formschlüssig kuppelbare Nachstell
mutter aufweist, die in Bremslöserichtung über ein rei
bungsverminderndes Lager und eine Druckfeder am Brems
kolben abgestützt ist und wobei der Bremskolben eine
seinen Boden durchdringende Bohrung aufweist, die durch
einen mit der Nachstellvorrichtung verbundenen Kolben
druckdicht verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Bohrung (14) im Bremskolben (2) ver
schließende Kolben (15) an der Nachstellmutter (4) der
art abgestützt oder befestigt ist, daß eine auf den
Kolben (15) einwirkende Druckkraft auf die Nachstell
mutter (4) übertragen wird, und daß die Nachstellspin
del (6, 28) am Bremszylinder drehbar gelagert und mit
einer solchen Kraft in axialer Richtung gehalten ist,
daß sie durch eine Bewegung der Nachstellmutter (4) in
Bremsanlegerichtung entgegen der Kraft einer in Dreh
richtung wirksamen Rückstellfeder (26, 35) drehbar ist,
durch die die Nachstellspindel (6, 28) gegen einen ihre
Ruhelage definierenden Anschlag (25, 34) gedrückt wird.
2. Bremszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachstellspindel (6) zur mechanischen Betäti
gung des Bremskolbens (2) mit Hilfe einer Betätigungs
vorrichtung (23, 25) drehbar ist.
3. Bremszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nachstellspindel (28)
begrenzt axial beweglich gelagert und über eine Feder
(36) in Bremsanlegerichtung am Bremszylinder abgestützt
ist.
4. Bremszylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewinde von Nachstellspindel (6) und Nachstell
mutter (4) entgegengesetzt zur Nachstellrichtung
selbsthemmend ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914112641 DE4112641A1 (de) | 1991-04-18 | 1991-04-18 | Bremszylinder fuer hydraulisch und mechanisch betaetigbare scheibenbremsen |
Applications Claiming Priority (1)
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