DE4106310A1 - Hilfskraftlenkung, insbesondere fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Hilfskraftlenkung, insbesondere fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hilfskraftlenkung,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Servomotor,
dessen beide Arbeitsräume über Arbeitsleitungen mit einem
Steuerventil verbunden und über das Steuerventil
wechselweise mit einer Servopumpe und einem
Druckmittelbehälter verbindbar sind, wobei in jeder der
beiden Arbeitsleitungen parallel zueinander ein
Rückschlagventil und ein Druckbegrenzungsventil derart
angeordnet sind, daß das Rückschlagventil in Richtung auf
den Arbeitsraum öffnet und das Druckbegrenzungsventil in
Richtung auf das Steuerventil öffnet.
Eine derartige Hilfskraftlenkung ist bekannt aus der
DE-C3 18 14 794. Je ein Rückschlagventil und ein
Druckbegrenzungsventil bilden zusammen ein
Vorspannungsventil. Durch die Vorspannungsventile werden
Schwingungen und Pendelbewegungen, die durch
Fahrbahnunebenheiten oder ähnliche Hindernisse angeregt
werden, mit einfachen Mitteln dadurch verhindert, daß in
allen Druckräumen des Servomotors ein bestimmter,
gleichbleibend hoher Vorspannungsdruck aufrechterhalten
wird. In bestimmten Anwendungsfällen, wie bei Nutzfahrzeug-
Lenksystemen ist ein ständig aufrechterhaltener
Vorspannungsdruck nicht erwünscht, weil dadurch die
Rückstellung der Achse gebremst oder verzögert werden
könnte.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Hilfskraftlenkung zu schaffen, bei der der Einfluß einer
fahrdynamisch negativen Dämpfung verringert wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 bzw. 2
gekennzeichnete Hilfskraftlenkung gelöst. Durch den Einbau
einer Drossel oder eines Rückschlagventils, das in
Öffnungsrichtung federbelastet ist, wird ein nahezu
ungedämpfter Rückfluß aus den beiden Arbeitsräumen des
Servomotors bei normalen Lenkbewegungen erreicht. Erst
wenn stoßartige Bewegungen mit höheren Ölausstoßströmen
auftreten, tritt entweder die Wirkung der Drossel ein, oder
das Rückschlagventil wird geschlossen. In beiden Fällen
wird das Druckbegrenzungsventil bei einem bestimmten Druck
öffnen. Durch die Dimensionierung des
Druckbegrenzungsventils kann die Dämpfwirkung so definiert
werden, daß der Fahrer Stöße bzw. Schwingungen nur in
abgeschwächter Form am Lenkhandrad spürt. Die Wirkung der
Stöße auf die mechanischen Übertragungsteile wird
verringert.
Mit einer Kombination der Drossel und des in
Öffnungsrichtung federbelasteten Rückschlagventiles können
anwendungsspezifische Dämpfungscharakteristiken gezielt
erreicht werden.
In vorteilhafter Weise kann das Druckbegrenzungsventil
innerhalb des Rückschlagventiles angeordnet sein. Dabei ist
es auch möglich, diese beiden Ventile und die Drossel in
einem gemeinsamen Gehäuse unterzubringen.
Die Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombinationen
der Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich
weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen
und einzelnen Anspruchsmerkmalen aus der Aufgabenstellung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand dreier in der
Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 das erste Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Hilfskraftlenkung in
schematischer Darstellung;
Fig. 2 und 3 je einen Ausschnitt aus Fig. 1 mit einer
Ventilkombination gemäß zwei weiteren
Ausführungsbeispielen;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine
Ventilkombination des Ausführungsbeispiels
nach Fig. 3;
Fig. 5 den Querschnitt durch die Ventilkombination
nach der Linie V-V in Fig. 4;
Fig. 6 einen Längsschnitt wie in Fig. 4, jedoch in
einer konstruktiven Variante.
Die erfindungsgemäße Hilfskraftlenkung enthält einen
Servomotor 1, dessen Arbeitsräume 2 und 3 über
Arbeitsleitungen 4 bzw. 5 mit einem Steuerventil 6 in
Verbindung stehen. Das Steuerventil 6 kann über ein nicht
dargestelltes Lenkhandrad verstellt werden und steuert den
Zulauf von einer Servopumpe 7 zu den beiden Arbeitsräumen 2
und 3 des Servomotors 1 und den Rücklauf von den beiden
Arbeitsräumen 2 und 3 zu einem Druckmittelbehälter 8.
In jeder der beiden Arbeitsleitungen 4 und 5 sind
folgende Bauteile parallel zueinander angeordnet:
- 1. Ein Rückschlagventil 10, das in Richtung auf den Arbeitsraum 2 bzw. 3 des Servomotors 1 öffnet und einen Rücklauf von diesem Arbeitsraum verhindert.
- 2. Eine Drossel 11, die den Rücklauf von dem Arbeitsraum 2 bzw. 3 drosselt und dadurch Schwingungen dämpft. Durch die Auswahl des Strömungsquerschnittes der Drossel 11 wird die erforderliche Dämpfwirkung der Drossel eingestellt.
- 3. Ein Druckbegrenzungsventil 12, das in Richtung auf das Steuerventil 6 öffnet. Das Druckbegrenzungsventil 12 begrenzt den Druck in dem Arbeitsraum 2 bzw. 3 auf einen bestimmten Maximalwert, beispielsweise 30 bar, und verhindert dadurch eine übermäßige Belastung der mechanischen Lenkungsteile.
In Fig. 2 ist eine Ventilkombination dargestellt, bei
der gegenüber der Kombination von Fig. 1 die Drossel 11
weggelassen ist. Anstelle des einfachen
Rückschlagventils 10 wird ein Rückschlagventil 13 verwendet,
das in Öffnungsrichtung federbelastet ist. Dadurch wird
erreicht, daß das Rückschlagventil erst dann schließt,
wenn stoßartige Bewegungen des Kolbens 14 des Servomotors 1
höhere Ölausstoßströme bewirken.
In Fig. 3 ist eine Ventilkombination dargestellt, die
der Kombination aus Fig. 2 entspricht, jedoch zusätzlich
die Drossel 11 enthält. Diese Ausführung ist insbesondere
für Lenkanlagen geeignet, bei welchen von den gelenkten
Fahrzeugrädern her beim Überfahren von Hindernissen die
mechanischen Lenkgetriebeteile stark belastet werden, weil
der Druck zu langsam aufgebaut wird. Bei normalen
Lenkbewegungen wird eine fahrdynamisch negative Dämpfung
vermieden.
In Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch eine konstruktive
Ausführung der Ventilkombination nach Fig. 3 dargestellt.
Dabei ist in einem Gehäuse 15 ein Ventilkolben 16 des
Rückschlagventils 13 gegen die Kraft einer Druckfeder 17
axial verschiebbar geführt. Der Ventilkolben 16 wirkt als
Schließkörper des Rückschlagventils 13 mit einem
gehäusefesten Ventilsitz 18 zusammen. Durch die
Druckfeder 17 wird der Ventilkolben 16 von dem Ventilsitz 18
weggedrückt.
Um in geöffnetem Zustand des Rückschlagventils 13 eine
ungehinderte Strömung des Druckmittels zu ermöglichen, sind
an dem Ventilkolben 16 seitliche Abflachungen 20 und
radiale Bohrungen 21 vorgesehen.
Im Inneren des Ventilkolbens 16 des
Rückschlagventils 13 ist das Druckbegrenzungsventil 12
angeordnet. Das Druckbegrenzungsventil 12 weist einen
Ventilkolben 22 auf, der durch eine Druckfeder 23 in Anlage
an einem Ventilsitz 24 gehalten wird. Der Ventilsitz 24 ist
an dem Ventilkolben 16 des Rückschlagventils 13 ausgebildet.
Die Druckfeder 23 stützt sich an einem Anschlagring 25 ab,
der mit dem Ventilkolben 16 verbunden ist. In dem
Ventilkolben 16 sind weitere radiale Bohrungen 26
angeordnet, über die eine Ringkolbenfläche 27 des
Ventilkolbens 22 mit Druck aus dem Arbeitsraum 2 bzw. 3
beaufschlagt wird. Bei geöffnetem Druckbegrenzungsventil 12
ermöglichen die Bohrungen 26 eine Verbindung von dem
Arbeitsraum 2 bzw. 3 zu dem Steuerventil 6.
Die Drossel 11 ist in dem Ventilkolben 16 des
Rückschlagventils 13 als Bohrung 28 ausgebildet.
Wird die Druckfeder 17 des Rückschlagventils 13
weggelassen, so erhält man die Ventilkombination, die in
Fig. 1 schematisch dargestellt ist.
Fig. 6 zeigt eine Konstruktionsvariante der in Fig. 4
dargestellten Ventilkombination. Teile, die einander
entsprechen, sind in beiden Figuren mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Bei dieser Ausführung sind die
beiden Druckfedern des Druckbegrenzungsventils 12 und des
Rückschlagventils 13 in einer einzigen Druckfeder 30
zusammengefaßt. Der übrige Aufbau entspricht dem Aufbau in
Fig. 4.
Durch diese Variante kann die Anzahl der Bauteile
verringert werden. Die Abstimmung der Öffnungsdrücke muß
jedoch allein durch die Größen der wirksamen Kolbenflächen
erfolgen, während bei der Ausführung nach Fig. 4 auch die
beiden Druckfedern 17 und 23 zur Abstimmung herangezogen
werden können.
Im folgenden wird die Funktion der erfindungsgemäßen
Hilfskraftlenkung beschrieben:
Verstellt man das Steuerventil 6 in Fig. 1 nach rechts, so
fördert die Servopumpe 7 über die Arbeitsleitung 4
Druckmittel in den Arbeitsraum 2 des Servomotors 1. Dabei
öffnet das Druckmittel das Rückschlagventil 10 und strömt
außerdem durch die Drossel 11 in Richtung auf den
Arbeitsraum 2. Das aus dem Arbeitsraum 3 ausgestoßene
Druckmittel strömt über die Drossel 11 der Arbeitsleitung 5
in den Druckmittelbehälter 8. Das Druckbegrenzungsventil 12
öffnet bei Drücken, die bei stoßartigen Bewegungen des
Kolbens 14 auftreten und über einem vorbestimmten
Maximaldruck liegen.
Bei den Ausführungen nach Fig. 2 und 3 strömt das aus
dem Arbeitsraum 3 abfließende Druckmittel nahezu
ungehindert über das durch die Druckfeder 17 offen
gehaltene Rückschlagventil 13 zum Druckmittelbehälter 8.
Erst bei einem größeren Ölstrom von beispielsweise 10 bis
15 l/min, der bei stoßartigen Bewegungen auftreten kann,
schließt das Rückschlagventil 13. Die Dämpfung wird
aktiviert. Auch hier öffnet das Druckbegrenzungsventil 12
erst bei den entsprechenden höheren eingestellten Drücken.
Bezugszeichen
1 Servomotor
2 Arbeitsraum
3 Arbeitsraum
4 Arbeitsleitung
5 Arbeitsleitung
6 Steuerventil
7 Servopumpe
8 Druckmittelbehälter
9 -
10 Rückschlagventil
11 Drossel
12 Druckbegrenzungsventil
13 Rückschlagventil
14 Kolben
15 Gehäuse
16 Ventilkolben
17 Druckfeder
18 Ventilsitz
19 -
20 Abflachung
21 Bohrung
22 Ventilkolben
23 Druckfeder
24 Ventilsitz
25 Anschlagring
26 Bohrung
27 Ringkolbenfläche
28 Bohrung
29 -
30 Druckfeder
2 Arbeitsraum
3 Arbeitsraum
4 Arbeitsleitung
5 Arbeitsleitung
6 Steuerventil
7 Servopumpe
8 Druckmittelbehälter
9 -
10 Rückschlagventil
11 Drossel
12 Druckbegrenzungsventil
13 Rückschlagventil
14 Kolben
15 Gehäuse
16 Ventilkolben
17 Druckfeder
18 Ventilsitz
19 -
20 Abflachung
21 Bohrung
22 Ventilkolben
23 Druckfeder
24 Ventilsitz
25 Anschlagring
26 Bohrung
27 Ringkolbenfläche
28 Bohrung
29 -
30 Druckfeder
Claims (7)
1. Hilfskraftlenkung, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
mit einem Servomotor (1), dessen beide Arbeitsräume (2, 3)
über Arbeitsleitungen (4, 5) mit einem Steuerventil (6)
verbunden und über das Steuerventil (6) mit einer
Servopumpe (7) und einem Druckmittelbehälter (8)
wechselweise verbindbar sind, wobei in jeder der beiden
Arbeitsleitungen (4, 5) parallel zueinander ein
Rückschlagventil (10) und ein Druckbegrenzungsventil (12)
derart angeordnet sind, daß das Rückschlagventil (10) in
Richtung auf den Arbeitsraum (2, 3) öffnet und das
Druckbegrenzungsventil (12) in Richtung auf das
Steuerventil (6) öffnet, dadurch
gekennzeichnet, daß parallel zu dem
Rückschlagventil (10) und dem Druckbegrenzungsventil (12)
eine Drossel (11) angeordnet ist.
2. Hilfskraftlenkung nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rückschlagventil (13) in Öffnungsrichtung federbelastet
ist.
3. Hilfskraftlenkung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Rückschlagventil (13) in Öffnungsrichtung federbelastet
ist.
4. Hilfskraftlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Druckbegrenzungsventil (12) innerhalb des
Rückschlagventils (10, 13) angeordnet ist.
5. Hilfskraftlenkung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Rückschlagventil (10, 13), das Druckbegrenzungsventil (12)
und die Drossel (11) in einem gemeinsamen Gehäuse (15)
angeordnet sind.
6. Hilfskraftlenkung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Rückschlagventil (13) und das Druckbegrenzungsventil (12)
in einem gemeinsamen Gehäuse (15) angeordnet sind.
7. Hilfskraftlenkung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Ventilkolben (16, 22) des Druckbegrenzungsventils (12) und
des Rückschlagventils (13) durch eine gemeinsame
Druckfeder (30) belastet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4106310A DE4106310C2 (de) | 1990-02-28 | 1991-02-28 | Hilfskraftlenkung, insbesondere für Kraftfahrzeuge |
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- 1991-02-28 EP EP19910905009 patent/EP0523065A1/de not_active Withdrawn
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- 1991-02-28 DE DE4106310A patent/DE4106310C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ZF FRIEDRICHSHAFEN AG, 7990 FRIEDRICHSHAFEN, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Free format text: ANTRAG AUF NICHTNENNUNG |
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D2 | Grant after examination | ||
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