DE4103961A1

DE4103961A1 - Vorrichtung zur begrenzung von unwuchtauslenkungen schwingender behaeltersysteme in haushalt-waschmaschinen

Info

Publication number: DE4103961A1
Application number: DE4103961A
Authority: DE
Inventors: Rainer Dipl Phys Dr Stamminger
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1991-02-09
Filing date: 1991-02-09
Publication date: 1992-08-13

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Begrenzung von Unwuchtauslenkungen schwingender Behältersysteme in Haushalt-Waschmaschinen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Am Markt erhältliche Waschmaschinen sind mit elektronischen Unwuchtkontrollsystemen ausgerüstet. Dieses Unwuchtkontrollsystem überwacht jeden Schleudervorgang. Bei ungünstiger Wäscheverteilung wird das Schleudern unterbrochen und die Wäsche neu verteilt. Erst nach beseitigter Unwucht erfolgt ein Schleuderhochlauf auf die vorgewählte Enddrehzahl. (AEG Prospekt 1990 "Waschautomaten, Trockner, Schleudern").

Die Unwuchtbegrenzung erfolgt hierbei mit Hilfe der elektronischen Drehzahlregelung. Versagt nun eine derartige Steuerelektronik, hervorgerufen durch eine Fehlmessung bezüglich limitierter Drehzahlabweichungen oder infolge eines durchlegierten Motor- Ansteuerungshalbleiters (Kurzschluß im Triac) so reicht der im Gehäuse konstruktiv vorgesehene Frei-oder Schwingraum nicht mehr aus und das unwuchtig schwingende Behältersystem schlägt am Gehäusemantel an, verursacht schwerste Beschädigungen oder sogar einen Gerätetotalverlust.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei Versagen des elektronischen Unwuchtkontrollsystems am Gerät entstehenden mechanischen Beschädigungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren und Gefahren für den Benutzer auszuschließen.

Diese Aufgabe gemäß der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Durch die Erfindung läßt sich in vorteilhafter Weise der ursprünglich benötigte Schwingraum des Behältersystems verkleinern. Es können entweder die äußeren Geräteabmessungen und dadurch Einbaumaße oder Stellflächen verkleinert werden oder es ist eine Volumensvergrößerung des Laugenbottichs und somit auch des Fassungsvermögens der Wäschetrommel möglich.

Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.

Es zeigt:

Fig. 1 das schwingend aufgehängte Behältersystem,

Fig. 2 eine Draufsicht gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Draufsicht gemäß Fig. 1 in modifizierter Ausführung gegenüber Fig. 2.

Nach Fig. 1 ist ein Waschmaschinen-Behältersystem, bestehend aus einem Laugenbottich 1 und einer hierin drehbar gelagerten Wäschetrommel 2 (samt nicht dargestelltem Antriebsmotor) über Federn 3 und Reibungsdämpfern 4 in einem Gehäuse 5 schwingend aufgehängt. Normale, betriebsbedingte bzw. maximal zulässige Unwuchtauslenkungen des Behältersystems 1, 2 können innerhalb eines Schwingraums mit den Abstandsmaßen a, b, c zum Gehäuse 5 ausgeführt werden. Versagt nun das eingangs erwähnte elektronische Unwuchtkontrollsystem reichen die vorgenannten Abstandsmaße a, b, c nicht mehr aus und das Behältersystem 1, 2 schlägt am Gehäuse 5 an. Um dies zu verhindern werden mindestens zwei Stück einander gegenüberliegende Sicherheitsfangriemen 6, 6′ radial um den Mantel des Laugenbottichs 1 gelegt und deren Enden an stabilen Kanten des Gehäuses 5 oben und unten ortsfest verankert. Die Sicherheitsfangriemen 6, 6′ bestehen aus Stahlblech oder aus Kunststoff von hoher Zugfestigkeit. (Beispielsweise glasfaserverstärkt). Vorteilhafter ist jedoch die Verwendung von insgesamt 4 Stück Sicherheitsfangriemen 6, 6′, die dann paarweise den Laugenbottich 1 umgreifen (Fig. 2 und Fig. 3). Dadurch werden Taumel-und Axial- Bewegungen des kompletten schwingenden Behältersystems 1, 2 aufgefangen. Im Normalfall liegen die Sicherheitsfangriemen 6, 6′ lose um den Laugenbottich 1. Die Länge besagter Sicherheitsfangriemen 6, 6′ ist so bemessen, daß die Unwuchtauslenkungen besagten schwingenden Behältersystems 1, 2 auf ein zulässiges Maximum begrenzt werden, also innerhalb der Abstandsmaße a, b, c liegen. Die unteren Enden der Sicherheitsfangriemen 6, 6′ werden jeweils in Nähe der Gerätefüße 7 des Gehäuses 5 befestigt. Die oberen Enden der Sicherheitsfangriemen 6, 6′ sind entweder wie in Fig. 2 dargestellt an jeweils vier separaten, einander diagonal gegenüberliegenden Befestigungspunkten 8, 8′ verankert oder wie in Fig. 3 veranschaulicht wird das Sicherheitsfangriemen-Paar 6 an einem gemeinsamen Befestigungspunkt 9 und analog das Sicherheitsfangriemen-Paar 6′ am gegenüberliegenden gemeinsamen Befestigungspunkt 9′ gehaltert. Auftretende Unwuchtkräfte werden durch die Sicherheitsfangriemen 6, 6′ in die stabilen oberen und unteren Kanten des Gehäuses 5 eingeleitet, von hier über die seitlichen Kanten und den Gerätefüßen 7 in den Boden. Die durch extrem hohe Unwuchtkräfte hervorgerufenen Eigenbewegungen oder Ortsveränderungen freistehender Geräte können zwar nicht verhindert werden, ein bleibender Geräteschaden tritt jedoch nicht ein.

Da sämtliche Auslenkbewegungen des Behältersystems 1, 2 durch die Sicherheitsfangriemen 6, 6′ mechanisch begrenzt werden, können die Abstandsmaße a, b, c minimiert und wie schon eingangs erwähnt entweder das Gehäuse 5 verkleinert oder der Laugenbottich 1 vergrößert werden. Um örtliche Verlagerungen oder gar ein Abgleiten der Sicherheitsfangriemen 6, 6′ vom Mantel des Laugenbottichs 1 zu vermeiden, werden die Sicherheitsfangriemen 6, 6′ durch am Laugenbottich 1 angebrachte, leichtgängige Führungsösen gezogen.

Anstelle von Sicherheitsfangriemen 6, 6′ können elektronische Sensoren das Fehlverhalten des Gerätes erkennen und den Antriebsmotor unmittelbar abschalten.

Claims

1. Vorrichtung zur Begrenzung von Unwuchtauslenkungen schwingender Behältersysteme in Haushalt-Waschmaschinen mit elektronischem Unwuchtkontrollsystem, mit elektronischer Drehzahlregelung und mit einem über Federn und Reibungsdämpfern, in einem mit Gerätefüßen ausgestatteten Gehäuse, aufgehängten Laugenbottich, dadurch gekennzeichnet, daß radial um den Mantel des Laugenbottichs (1) mindestens zwei einander gegenüberliegende Sicherheitsfangriemen (6, 6′) gelegt sind und daß die Enden der Sicherheitsfangriemen (6, 6′) an den oberen und unteren Kanten des Gehäuses (5) befestigt sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsfangriemen (6, 6′) paarweise um den Mantel des Laugenbottichs (1) gelegt sind, wobei die unteren Enden der Sicherheitsfangriemen (6, 6′) in Nähe der Gerätefüße (7) des Gehäuses (5) und die oberen Enden der Sicherheitsfangriemen (6, 6′) einander diagonal gegenüberliegend, an den oberen Kanten des Gehäuses (5), d. h. an den Befestigungspunkten (8, 8′) befestigt sind. (Fig. 1 und Fig. 2)

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Enden der paarweise um den Mantel des Laugenbottichs (1) gelegten Sicherheitsfangriemen (6, 6′) an jeweils gemeinsamen und aneinander gegenüberliegenden Befestigungspunkten (9, 9′) befestigt sind. (Fig. 3)

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsfangriemen (6, 6′) aus Stahlblech angefertigt sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsfangriemen (6, 6′) aus Kunststoff gefertigt sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Sicherheitsfangriemen (6, 6′) so bemessen ist, daß die Unwuchtauslenkungen des Laugenbottichs (1) innerhalb der Abstandsmaße (a, b, c) auf ein zulässiges Maximum begrenzbar sind.