DE4102951A1

DE4102951A1 - Notwehr- und alarmierungseinrichtung in pkw fuer chauffeure, insbesondere fuer taxichauffeure

Info

Publication number: DE4102951A1
Application number: DE19914102951
Authority: DE
Inventors: Gerhard Mueller
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1991-01-29
Filing date: 1991-01-29
Publication date: 1992-07-30

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Notwehr- und Alarmierungseinrich tungen für Chauffeure, insbesondere Taxichauffeure, in PKW. Sie ist in Taxis wie auch in anderen Fahrzeugen und Einrichtungen zur Abwehr von Raubüberfällen geeignet.

Zur Selbstverteidigung und Abwehr von überfällen sind, abgesehen von Schußwaffen, Schreckschuß- und Gaspistolen sowie Reizgas sprühdosen bekannt. Es sind auch Notrufsignale für Taxis und ge fährdete Fahrzeuge und Einrichtungen bekannt. Diese Notwehrmittel bzw. -einrichtungen und Notsignale haben den Nachteil, daß durch die notwendigen Vorkehrungen und Handgriffe, sofern die Ausfüh rung überhaupt möglich ist oder wird, den Angreifer deren Anwen dung erkennen lassen und seinerseits Gegenmaßnahmen oder die Flucht ermöglichen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine geeignete Notwehr- und Alarmierungseinrichtung zu schaffen, welche selbst und deren beabsichtigte Anwendung dem oder den Angreifern verbor gen bleibt und möglichst Vorbereitungen des Angreifers für einen überfall dem Chauffeur anzeigt.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine oder mehrere Reizgas-, Abwehrmittel- und/oder Markierungsmittelsprüh dosen an geeigneter Stelle bzw. Stellen, z. B. in einer oder beiden Rückenlehnen der Vordersitze und unter dem vorderen Inte rieur des Beifahrersitzes oder unter der Dachbespannung verborgen angeordnet und mit vorzugsweise elektromagnetischem Auslöser bzw. Auslösern gekoppelt, welcher bzw. welche wiederum mit einem Notschalter vorzugsweise elektrischer Fußschalter, verbunden ist bzw. sind.

Es entspricht dem Wesen der Erfindung, wenn die Reizgassprühein richtung mit der Warnblinkanlage, der Hupe und/oder mit einer an sich bekannten funktechnischen Notsignaleinrichtung und/oder einer Arretiervorrichtung der Art, daß die Festpunkte oder die Spannrollen der Fahrgastsicherheitsgurte gekoppelt oder einzeln über eine mechanische oder elektromechanische Verriegelung mit einer oder mehreren gespannten mechanischen, pneumatischen oder hydraulischen Federn oder dgl. verbunden ist bzw. sind, elek trisch bzw. elektromechanisch gekoppelt ist. Die Entiegelungs knöpfe der Fahrgast-Sicherheitsgurte sind dabei mit einer Sperre versehen und mit dem elektromechanischen Auslösesystem verbunden. Auch können die Entriegelungsknöpfe der Fahrgastsicherheitsgurte mit optoelektrischen bzw. optoelektronischen Anzeigen für den Fahrer ausgestattet 5 ein.

Die Notwehr- und Selbstverteidigungsmittel können so mit dem Be tätigungsmechanismus gekoppelt sein, daß sie gemeinsam oder ein zeln zur Anwendung kommen. Dazu ist es notwendig, unauffällig be dienbare Schalter zu integrieren.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Beispiel näher erläutert werden.

Fig. 1 zeigt schematisch den Fahrgastraum eines PKW mit der er findungsgemäßen Notwehr- und Alarmierungseinrichtung mit mehreren Reizgassprühdosen.

Fig. 2 zeigt schematisch eine Kompakteinrichtung mit Schlauchlei tungen für das Reizgas.

Im Fahrgastraum 1 eines PKW sind verdeckt in den Rückenlehnen 2 der Vordersitze und unter dem Interieur 3 des Beifahrerplatzes Reizgassprühdosen 4 mit jeweils einem elektromagnetischen Auslö ser 5 installiert. Die elektromagnetischen Auslöser 5 sind über elektrische Leitungen 6 mit dem Fußschalter 7 verbunden. Der elektrischen Leitung 6 des Fußschalters 7 liegt ebenfalls das Notfunksignalgerät 8 an. Die Arretiervorrichtung, bestehend aus der Federhülse mit Rasten 9, gespannt er Schraubenfeder 10 und daran befestigten elastischen Festpunkten 11 der Sicherheitsgurte 12 mit elektromagnetischen Verriegelung 13, ist ebenfalls über die elektrischen Leitungen 14.6 mit dem Fußschalter 7 verbunden. Über die elektrische Leitung 16 ist die elektromagnetische Sperre 17 der Entriegelungsknöpfe 18 der Fahrgastsicherheitsgurte 12 mit dem Fußschalter 7 verbunden. An den Entriegelungsknöpfen 18 sind noch Kontakte mit Leitung 19 für die optischen Anzeigen 20 ange bracht.

Im Falle eines Angriffs auf den Chauffeur betätigt dieser, ohne daß der oder die Angreifer es wahrnehmen können, mit dem vorzugs weise linken Fuß den Fußschalter 7 und schließt die Stromkreise zu den elektromagnetischen Auslösern 5, elektromagnetischen Ver riegelungen 13 und elektromagnetischen Sperre 17 sowie des Funk notsignalgerätes 8. Dadurch werden schlagartig die Reizgassprüh düsen 4, die elastischen Festpunkte 11 der Arretiervorrichtung und des Funknotsignales 8 betätigt. Es wird gleichzeitig Reizgas in Gewichtshohe versprüht und der oder die Täter ruckartig an die Sitze gezogen. Durch Rasten 9 in der Federhülse und die Sperre 17 an den Entriegelungsknöpfen 18 können die Sicherheitsgurte 12 der Fahrgäste nicht gelöst werden. Der Chauffeur kann das Fahrzeug sogleich verlassen.

An Stelle der Anordnung von mehreren Reizgassprühdosen 4 kann auch eine Kompaktbox 21 mit Funknotsignal 8 und einem zentralen Reizgasbehälter 4 wie in Fig. 2 dargestellt oder auch z. B. unter einem Sitz kompakt mit der Arretiervorrichtung angeordnet sein. Bei dieser Anordnung können alle Notwehrmittel durch einen Auslö ser 22 von nur einem Elektromagneten 5 betätigt werden. Durch die optoelektrischen Anzeigen 20 ist ggf. für den Chauffeur erkenn bar, ob die Sicherheitsgurte 12 in der Absicht eines Überfalls gelöst wurden.

Im Falle der Kopplung mit Warnblinkanlage und Hupe - nicht zeich nerisch dargestellt - sind diese der Stromschiene des Fußschal ters 7 ständig oder unterbrechbar aufgeschaltet.

Aufstellung der Bezugszeichen

1 Fahrgastraum eines Pkw
2 Rückenlehne der Vordersitze
3 Interieur vor Beifahrersitz
4 Reizgassprühmitteldose
5 elektromagnetischer Auslöser
6 elektrische Leitung
7 Notschalter (Fußschalter)
8 Funknotsignalgerät
9 Hülse mit Rasten
10 gespannte Feder
11 elastischer Festpunkt des Sicherheitsgurtes
12 Sicherheitsgurt
13 elektromagnetische Verriegelung
14 elektrische Leitung
15 Reizgaswolke
16 elektrische Leitung
17 elektromagnetische Sperre
18 Entriegelungsknopf
19 elektrische Leitung für optische Anzeige
20 optische Anzeige
21 Kompaktbox
22 zentraler Auslöser
23 Schlauchleitung mit Sprühdüsen

Claims

1. Notwehr- und Alarmierungseinrichtung für Chauffeure in PKW, insbesondere Taxichauffeure, bestehend aus Reizgassprühdosen, Funksignalanlag, Warnblinkanlage und Hupe, gekennzeichnet da durch, das ein oder mehrere mit elektromagnetischen Auslösern (5) versehene Reizgas-, Abwehr- und/oder Markierungsmittel sprühdosen (4) verdeckt an geeigneter Stelle angeordnet und mit einem zentralen Notschalter (7), vorzugsweise Fußschalter, elektrisch verbunden ist bzw. sind und dem Notschalter (7) weitere Notwehr- und Alarmierungsmittel ständig oder einzeln unterbrechbar aufgeschaltet sind.

2. Notwehr- und Alarmierungseinrichtung nach Anspruch 1, gekenn zeichnet dadurch, daß ein ständig oder unterbrechbar aufge schaltetes Notwehrmittel eine Arretiervorrichtung der Art ist, daß die elastischen Festpunkte (11) der Sicherheitsgurte (12) oder die Spannrollen (nicht zeichnerisch dargestellt) mit einer oder mehreren gespannten mechanischen, pneumatischen oder hydraulischen Feder bzw. Federn (10) oder dgl. verbunden und mit elektromechanischen Verriegelungen (13) versehen und die Entriegelungsknöpfe (18) der Sicherheitsgurte (12) eben falls mit elektromechanischen oder mechanischen Sperren (17) ausgestattet sind.

3. Notwehr- und Alarmierungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Entriegelungsknöpfe (18) der Fahrgastsicherheitsgurte (11, 12) mit am Armaturenbrett an geordneten optischen Anzeigen (20) verbunden sind.

4. Notwehr- und Alarmierungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Notwehr- und Alarmierungsein richtung aus einer Kompaktbox (21) mit einem Reizmittelbehäl ter (4) und Reizmittelleitungen mit Sprühdüsen (23), Notfunk signalgerät (8) und zentralem elektromechanischen Ausloser (22) besteht, welcher mit der Verriegelung (13) der Arretier vorrichtung gekoppelt sein kann.