DE409919C - Zweitaktverbrennungsmaschine mit zwei gegenueberliegenden Zylindern - Google Patents

Description

• Zweitaktverbrennungsmaschine mit zwei gegenüberliegenden Zylindern. Es sind Zweitaktkraftverbrennungsmaschinen bekannt, bei denen das Brennstoffluftgemisch in das Kurbelgehäuse gesaugt und in diesem verdichtet wird. Bei solchen Motoren wird das. in den Lagern der Kurbelwelle befindliche Schmieröl vom Brennstoff zersetzt und dadurch nach kurzer Zeit unbrauchbar. Außerdem sind auch Zweitaktmotoren bekannt, bei welchen für den Einlaß ein am Kolbenboden befindliches, ja sogar ein zweites am oberen Kolbenboden angeordnetes besonderes Ventil vorgesehen sein muß, weil ein Rückschlagen des Brennstoffluftgemisches in das Kurbelgehäuse beim Vorverdichten des Gemisches verhindert werden muß. Überdies arbeiten derartige Kolben mittels Pleuelstangen auf die Kurbelwelle, wodurch der Motor eine verhältnismäßig lange Bauart sowie ungünstige Schwingungen durch die sich bewegenden Massen erhält.
• Gegenstand der Erfindung ist ein Zweitaktverbrennungsmotor mit gegenüberliegenden Zylindern, bei welchem die an und für sich bekannten Einzelteile in einer derartigen Vereinigung zusammenarbeiten, daß eine Gesamtwirkung erzielt wird, die erheblich über die Einzelwirkung der verschiedenen Bauteile hinausgeht. So wird z. B. das Kurbelgehäuse in keiner Weise mit dem nachteilig wirkenden Gemisch weder direkt noch indirekt in Berührung gebracht, bleibt daher vollständig rein und es wird seine Lebensdauer durch die stets wechselnden Gemischströme in keiner Weise vermindert.
• Ein weiterer Vorteil besteht im Fortfall eines jeglichen Ventils - insbesondere auch des Einlaßventils; die erforderlichen Kanäle sind in den mittleren Teil eines jeden Zylinders verlegt -,wodurch eine große Vereinfachung des Motors in bezug auf bewegliche Teile und Steuerung erzielt wird. Weder Pleuelstangen, noch Exzenter, noch Federn, noch Ventilteller u. dgl. m. sind vorgesehen, ebenso die mit der Einsetzung dieser Teile verbundene Mehrarbeit, z. B. des Einschleifens, des Auswechselns, des Nachsehens usw. An Stelle all dieser Organe treten einfache, im Motorzylinder vorgesehene Einlaßschlitze, welche verhältnismäßig schmal, jedoch sehr lang gehalten sind und dadurch für einen Schnelläufer (ungefähr 3ooo bis 4oooUmläufe für i Minute) geeignet sind. Schließlich erhält der Motor eine sehr gedrungene Bauart, weil die schwingenden Pleuelstangen in Wegfall kommen und an Stelle dieser eine Kurbelschleife verwendet ist, die mit den Kolben ein starres Ganzes bildet. Auch diese Ausbildung bewirkt, daß dem Motor bei den großen Drehzahlen einerseits die erforderliche Stabilität und anderseits ein ruhiger, stoßfreier Gang gegeben wird, Diese wichtigen Vorteile ermöglichen die Verwendung des Motors in erster Linie als Fahrradmotor oder auch als Kleinwagenmotor, bei welchen Fahrzeugen verhältnismäßig wenig Platz für den Motor wegen der anderweitigen Zubehörteile zur Verfügung steht.
• Das Neue der Erfindung besteht darin, daß die Pumpenräume, in welchen das Brennstoffluftgemisch vorverdichtet wird, vom Kurbelgehäuse abgesperrt sind, daß der Einlaß für die Pumpenräume und der Überström- und Auspuffkanal vom Kolben gesteuert werden und.daß die Übertragung der Kolbenbewegung auf die sich drehende Kurbelwelle mittels einer Kurbelschleife erfolgt.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer solchen Verb rennungskraftmaschine in den Abb. i und 2 im Längsschnitt, jedoch um 9o° versetzt, und in Abb.3 sind die Arbeitsvorgänge schematisch angedeutet.
• Mit a sind die in bekannter Weise gegenüberliegenden Zylinder bezeichnet, welche gegen das Kurbelgehäuse durch bodenartige Stopfbüchsen c geschlossen sind, so daß die Vorderräume der Zylinder a vollständig vom Kurbelgehäuse getrennt sind. Mit d sind die an sich bekannten Überströmkanäle bezeichnet, welche vom unteren Ende des Zylinders ausgehend in die Mitte des letzteren in der Ebene des Kanals f einmünden, welch letzterer der Einmüridungsstelle gegenüberliegt und die Auspufföffnung für die verbrannten Gase bildet. Der Ansaugschlitz e ist ebenfalls iii die Mitte eines jeden Zvlindersa verlegt, so daß er erst am Ende des Einwärtshubes geöffnet wird. Von den anderen Kanälen wird der Auspuffkanal f früher geöffnet als die Mündung des Überströmkanals d. Die ebenfalls an sich bekannten Stege bl auf dem Kolbenboden b verhindern ein sofortiges Verbreiten des Brennstoffluftgemisches im Explosionsraum. Sie leiten vielmehr das Gemisch im Explosionsraum nach dem Zylinderkopf zu, während die verbrannten Gase aus der öffnung f austreten. Diese Kolbenstellung zeigen die Abb.2 und 3 auf den rechten Seiten. Bei der im rechten Zylinder erfolgenden Explosion komprimiert der nach links gehende Kolben das angesaugte Brennstoffluftgemisch (s. Kolbenstellung des rechten Zylinders in Abb.3). Er cffnet gleichzeitig oder kurz nacheinander den Auspuffkanal f und den überströmkanal d. Die Auspuffgase werden durch das vorkomprimierte, nachströmende Brennstoffluftgemisch restlos aus dein Zylinder gespült, wobei die Kanäle sehr breit und schmal gehalten sind.
• Der zurückgehende Kolben verschließt die Kanäle d, f, komprimiert wieder das Brennstoffluftgemisch und saugt am Ende dieses Kolbenhubes wieder Gemisch durch Kanal d an. Außerdem greifen die Kolbenstangen an einer Schleife g an, in welcher das Lager h für die sich drehende Kurbel k gleitet, so daß die Pleuelstangen wegfallen, keinerlei bewegliche Einzelteile im Innern des Kolben- und Kurbelgehäuses vorhanden sind und die Baulänge des Motors sehr kurz wird.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUcH: Zweitaktv erbrennungsmaschine mit zwei gegenüberliegenden Zylindern, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpenräume, in welchen das Brennstoffluftgemisch vorverdichtet wird, vom Kurbelgehäuse abgesperrt sind, daß der Einlaß zum Pumpenraum, der Überström- und der Auspuffkanal vom Kolben gesteuert werden und daß die Übertragung der Kolbenbewegungen auf die sich drehende Kurbelwelle mittels einer Kurbelschleife erfolgt.