DE403788C - Sicherheitsschaltung - Google Patents
SicherheitsschaltungInfo
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- DE403788C DE403788C DEC31796D DEC0031796D DE403788C DE 403788 C DE403788 C DE 403788C DE C31796 D DEC31796 D DE C31796D DE C0031796 D DEC0031796 D DE C0031796D DE 403788 C DE403788 C DE 403788C
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
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- H02H3/06—Details with automatic reconnection
- H02H3/066—Reconnection being a consequence of eliminating the fault which caused disconnection
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Description
Elektrische Schaltapparate zur Sicherung von Stromverbrauchern müssen so gebaut sein, daß
sie bei einer auftretenden unzulässigen Stromsteigerung, z. B. bei Kurz- und Erdschlüssen,
in der Lage sind, in kürzester Zeit die gefährdete Anlage abzuschalten. Ferner müssen die Schaltapparate
so gebaut sein, daß sie eingeschaltet werden können, ohne daß eine Beschädigung an ihnen entsteht, auch wenn ein Kurzschluß
ίο in der Anlage noch bestehen sollte. Zu diesem Zwecke besitzen die meisten Apparate eine sogenannte
Freiauslösung. Es sind auch andere Einrichtungen bekanntgeworden, die es verhindern
sollen, daß eine Einschaltung des Selbstschalters vorgenommen werden kann, solange
noch nicht sämtliche Stromverbraucher abgeschaltet sind. Zu diesem Zwecke wird z.B.
eine Widerstandsspule an die Kontakte des Selbstschalters gelegt, die im eingeschalteten
Zustand kurzgeschlossen ist, sich im Augenblick des Ausschaltungsvorgangs in den Stromkreis
einschaltet, die Netzspannung zum größten Teil verzehrt und zugleich den Selbstschalter an
einer Einschaltung verhindert, solange der über die Widerstandsspule und den eingeschalteten
Stromverbraucher fließende Strom durch Ausschaltung der Anlaßorgane nicht unterbrochen
wird. Diese Einrichtung hat den Nachteil, daß
sie praktisch nicht auf den Widerstandswert des Stromverbraucherkreises Rücksicht nimmt
und auch bei schwachen Belastungen, z.B. einer eingeschaltet gebliebenen Glühlampe, anspricht,
obwohl es in einem solchen Falle ohne weiteres zulässig wäre, den Schalter wieder einzuschalten.
Würde z. B. ein solcher Schalter zur Sicherung eines Niederspannungsnetzes einer Überlandzentrale
verwendet, so wäre es notwendig, vor ίο einer Wiedereinlegung des Schalters sämtliche
Motoren und Lampen, die z. Zt. gerade eingeschaltet sind, zunächst abzuschalten. Dies ist
aber in den meisten Fällen praktisch unmöglich. Zweck der Erfindung ist es, diese Mängel zu
vermeiden und eine Wiedereinschaltung des Stromverbrauchers selbsttätig erfolgen zu lassen,
sobald der Widerstand der Anlage auf einen zulässigen Wert gesunken ist, welcher in jedem
Falle von der Größe und Anzahl der hinter dem Schalter angeschlossenen Verbraucher abhängig j
ist. Dieser Wert zeigt naturgemäß nach der Art und Größe der Anlage sehr große Abweichungen, ',
in jedem Fall muß er aber beim Wiederein- ■ schalten stets so groß sein, daß der Einschaltstrom
die zulässige Stromstärke des Schalt- ι schützes nicht überschreitet. 1
Zu diesem Zwecke ist bereits vorgeschlagen ' worden, beim Abschalten des Verbraucherstrom- !
kreises eine dessen Widerstand überwachende :,
Hilfsvorrichtung, im folgenden kurz Schalt- ! wächter genannt, in Tätigkeit treteil zu lassen,
welche bei Erreichung eines bestimmten Wider- ί standswertes des Verbraucherkreises diesen
wieder selbsttätig einschaltet. Bei den bekann- ! ten Einrichtungen dieser Art ist die parallel
zum Hauptschalter liegende Schaltwächterspule durch diesen für gewöhnlich kurzgeschlossen, <
während bei geöffnetem Hauptschalter der Strom über die Schaltwächterspule und den
verhältnismäßig großen Vorschaltwiderstand durch den Verbraucherstromkreis fließt und bei j
Unterschreitung eines bestimmten Stromwertes den Schaltwächter wieder zum Einschalten frei- !
gibt. Da es sich beim Verbraucherstromkreis meist um Widerstände handelt, die gegenüber
dem vorgeschalteten Widerstand nur sehr gering 1 sind, so ist dieses Verfahren für die meisten
Fälle zu ungenau und deshalb praktisch nicht ! anwendbar.
Gemäß vorliegender Erfindung ist dieser Mangel dadurch vermieden, daß der Schaltwächterstromkreis
in einer besonderen, an sich bekannten Schaltung zur Messung kleiner Widerstände ausgeführt und zu diesem Zwecke
entweder mit einer Differentialwicklung versehen ist oder sich während der Messung auf eine J
Stromquelle niedrigerer Spannung einschaltet. [ In der Stromzuführung des Schaltwächters kann
vorteilhaft dabei ein von Hand zu betätigender Hilfsschalter vorgesehen sein, so daß durch
diesen das Ein- und Ausschalten des Hauptschalters auch willkürlich bewirkt werden kann,
solange der Widerstand des Verbraucherstromkreises den festgelegten zulässigen Wert nicht
unterschreitet.
Mit Rücksicht darauf, daß bei Drehstrommotoren der primäre Stromkreis mit dem sekundären
nur magnetisch verkettet ist und die Gefahr besteht, daß der Anlasser nicht auf 0
zurückgelegt ist, empfiehlt es sich, bei Drehstrommotoren die Widerstandsmessung im sekundären
Stromkreis auszuführen, wobei gegebenenfalls wieder eine niedrigere Hilfsspannung
verwendet werden kann.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt,
und zwar zeigt:
Abb. ι eine Schaltung für eine Gleichstromverbraucheranlage
unter Benutzung der Betriebsspannung zur Widerstandsmessung,
Abb. 2 eine Schaltung für Gleichstromanlage mit Hilfsbatterie zur Widerstandsmessung,
Abb. 3 bis 5 die Anordnung des Schaltwächters an einer Schaltung, welche eine besonders
genaue Widerstandsmessung gestattet, und zwar sowohl für einfache Leitungen als auch für
Ringleitungsabschnitte,
Abb. 6 und 7 eine Schaltung für Drehstrom, einmal bei Verwendung der Betriebsspannung,
das andere Mal unter Benutzung eines Transformators zur Erzielung einer niedrigeren Spannung
für die Widerstandsmessung,
Abb. 8 und 9 eine Schaltung für Drehstrommotoren bei Verwendung der Betriebsspannung
und unter Einschaltung eines Transformators für die Meßspannung.
Bei dem in Abb. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist s der doppelpolige, elektromagnetische
Hauptschalter für die Ein- und Ausschaltung des Verbraucherstromkreises. Dieser Schalter ist mit zwei Hilfskontakten h1, h2 versehen,
welche in Ausschaltstellung einen Hilfsstromkreis einschalten. Der Hauptschalter s
wird durch die Nullspannungsspule η betätigt, mit der die Widerstände v1 und v2 in Reihe geschaltet
sind. An die beiden Schalterdrehpunkte a1 und «2, an die die Stromverbraucheranlage
angeschlossen ist, ist gemäß der Erfindung ein elektromagnetisches, im folgenden »Schaltwächter«
genanntes Relais w in der Ausschaltstellung des Schalters angeschlossen. Dieser
Schaltwächter besteht aus einem Elektromagneten mit drei Spulen, von denen die mittlere
p1 für die volle Betriebsspannung bemessen ist, während die beiden Spulen p2 und ps, die
einerseits an p1, anderseits an den Schalterdrehpunkten
a1 bzw. a% angeschlossen sind, je
für die Hälfte der Betriebsspannung bemessen sind. Der Wicklungssinn der Spule p1 ist dem
Wicklungssinn der Spulen p2 und px entgegengerichtet.
Die Verbindungspunkte b1 und b2
der Spule p1 mit den Spulen p2 und pz sind zu
den bereits erwähnten Hilfskontakten h1 und hdes
Schalters s geführt, die in dessen Ausschaltstellung geschlossen sind. Diese Hilfskontakte
des Hauptschalters führen zu den Drehpunkten eines kleinen Hilfsschalters q, dessen Einschaltkontakte
an die Zuleitung zum Hauptschalter angeschlossen sind. Der Anker des Schaltwächters
w wird in der gezeichneten Stellung durch eine Feder f so gehalten, daß der Wider-ίο
stand v2 zur Nullspannungsspule η des Hauptschalters s in der gezeichneten Stellung in den
Hilfsstromkreis eingeschaltet ist. Der Widerstand r2 ist so hoch bemessen, daß er die Stromstärke
in der Xullspannungsspule so weit herabsetzt, daß zwar ein Einschalten des Schalters s
nicht möglich ist, wenn er in dem Stromkreis liegt, wohl aber ein Festhalten des Schalters s
in dessen Schlußstellung.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende:
Tritt z. B. in der Stromverbraucheranlage (Elektromotor mit Anlasser und Überstromauslöser
A) eine solche Stromsteigerung auf, daß der Auslöser A anspricht und die NuIlspannungsspule
η des Schalters s kurzzeitig überbrückt, so schaltet der Hauptschalter die
gefährdete Stromverbraucheranlage ab. Nunmehr fließt ein Hilfsstrom durch den in Schließstellung
befindlichen Hilfsschalter q über die Hilfskontakte h1 und h2 zu den Verbindungspunkten b1 und b2 der Spule ρΊ mit den Spulen
p2 und pa zu den Schalterkontakten a1 und a2
und von bier weiter über die angeschlossene Strom Verbraucheranlage. Hierbei wird die
Spule p1 voll erregt, andererseits erhalten die Spulen p2 und ps eine Erregung, die von dem
Widerstandswert der angeschlossenen Anlage abhängt. Besteht ein vollständiger Kurzschluß,
d. h. ein sehr geringer Widerstandswert in der Anlage, so fließt ein Strom von gleicher Stärke
durch die Spulen p1, p2 und ps. Da die Spule p1
den Spulen p2 und p3 entgegenwirkt, so heben
sich die elektromagnetischen Wirkungen auf und der Anker des Schaltwächters w wird nicht
angezogen.
Dieses ist erst dann möglich, wenn der Widerstand der angeschlossenen Anlage auf einen
solchen Wert gestiegen ist, daß die Wirkung der ! Spule p1 die Gegenwirkung der Spulen p2 und p3
so weit überwiegt, daß ein Anziehen des Schaltwächterankers erfolgen kann. In diesem Falle j
wird der Widerstand v2 überbrückt und die Wiedereinschaltung des Schalters s bewirkt.
Zugleich schaltet sich hierbei durch die eintretende Unterbrechung an den Hillskontakten ■
Ä1 und h2 der Hilfsstromkreis ab. Der Vor- i
schaltwiderstand v2 dient zugleich als Ent- 1 lastungswiderstand für den Hauptschalter, wenn !
bei dessen Wiedereinschaltung die Abtrennung des Schaltwächters w von den Hilfskontakten ,
vorgenommen wird.
Die Anordnung ist also nicht unbedingt davon abhängig, daß alle Stromverbraucher abgeschaltet
werden, z. B. können noch eine größere Anzahl von Lampen eingeschaltet bleiben. Bedingung
für das selbsttätige Wiedereinschalten durch Betätigung des Schaltwächters w ist nur
das Verhältnis der Stromstärke in der Spule /j1
• zu den Strömen in den Spulen p2 und p3. Dieses
Verhältnis wird durch den Widerstandswert dc-r angeschlossenen Anlage gegeben und kann z. B.
durch einstellbare Vorschaltwiderstände im Stromkreis der Spulen p2 und pa so beeinflußt
werden, daß der Schalter s beim Einschalten nur einen bestimmten Grenzstrom aufweisen
kann, da bei Auftreten größerer Stromstärken die Einschaltung des Schützes verhindert wird.
Auch durch Einstellung der Feder f des Schaltwächterankers kann der Wert des zulässigen
Grenzstromes reguliert werden.
Durch Ausschaltung des Hilfsschalters q wird die ganze Anlage stromlos gemacht, wobei zugleich
eine Erdung und ein Kurzschließen der Stromverbraucheranlage dadurch erfolgt, daß
der Hilfsstromschalter q sich in der Ausschaltstellung gegen die Kontakte k1 und k2 legt, die
: mit Erde verbunden sind. Da mit zunehmender Netzspannung die Schwierigkeit" wächs't, die
Widerstandsmessung mit der Netzspannung selbst vorzunehmen, so empfiehlt es sich in
manchen Fällen, insbesondere dann, wenn der zulässige Widerstand des Netzes nur k'ein ist,
eine niedrigere Hilfsspannung, ζ B. eine Akkumulatorenzelle, für die Widerstandsmessung zu
benutzen, um verhältnismäßig große Verschiedenheiten des Meßstromes bei Änderung des
Widerstands wertes zu erzielen.
Abb. 2 zeigt die Schaltung für die Benutzung einer besonderen Meßbatterie. Dabei sind s1
und ,s2 die beiden Schaltmesser des doppelpoligen
Schalters, η ist die Schalterspule, v1
und v2 sind zwei Vorschaltwiderstände, b ist die Meßstromquelle, z. B. eine Akkumulatorenzelle.
x1 und x2 sind Vorschaltwiderstände für
die Batterie und an den Hilfsschalter q angeschlossen. Das mittlere Schaltmesser des Hilfsschalters
q dient zur Unterbrechung des Meßstromkreises. Der Schaltwächter w besteht aus
dem Überstromrelais r2 und dem Einschaltverzögerungsrelais r1; h1 und h2 sind die Einschaltkontakte
des Verzog rungsrelais, p1 und p2 sind die Kurzschluß kontakte der Nullspannungsspule
n, t1 und t2 sind die Unterbrechungskontakte' für das Einschaltverzögerungsrelais.
z1 und z2 sind Hilfskontakte, die am Schalter
angebracht sind und in der Ausschaltstellüng den Stromkreis des Einschaltverzögerungsrelais
einschalten, k1 und k- sind die Hauptkontakte,
durch welche die angeschlossene Anlage im abgeschalteten Zustande mit der Meßeinrichtung
in Verbindung gebracht wird Ferner sind noch Sicherungen i vorgesehen, m ist die
Spule des Maximalrelais r-, y der je nach der
Belastung veränderliche Verbraucherwiderstand. Die Schaltung arbeitet folgendermaßen:
Bei eintretendem Kurzschluß oder einer sonstigen Überlastung wird der Hauptschalter
durch einen auf der Zeichnung nicht mit dargestellten Überstroirischalter in bekannter Weise
zur Auslösung gebracht und schaltet dabei den Stromverbraucherkreis ab. In diesem Augenblick
fließt ein Hilfsstrom von der Batterie b über den Kontakt u des geschlossenen Schalters
q durch die Spule m, über Kontakt k2, den ,
Stromverbraucherkreis y und den Kontakt k1
zurück zur Zelle b. Stellt sich hierbei ein so starker Strom ein, daß der Anker des Relais :
anspricht, so spricht auch der Anker des Relais r2 an und schließt die Kontakte pr und
p2 und damit die Xullspannungsspule η kurz.
Zugleich wird durch öffnung der Kontakte t1
und t2 das Relais r1 unwirksam gemacht. Dieses
Relais wird über die Kontakte z1, z2 beim :
Herausfallen des Hauptschalters gespeist und , schließt nach einer gewissen Zeit die Hilfs- I
kontakte h1 und h2. Über die Hilfskontakte h1
und h2 und die Hilfskontakte t1 und t2 wird eine
Überbrückung des Vorschaltwiderstandes v1 des j Schützes vorgenommen. Solange der AAnker i
des Relais r2 angezogen ist, die Schützenspule η
also kurzgeschlossen und die Kontakte t1 und t2
geöffnet sind, ist ein Wiedereinschalten des Schützes nicht möglich. Wird jedoch nunmehr
der in der Stromverbraucheranlage fließende Strom infolge Beseitigung des bestehenden
Kurzschlusses oder durch Ausschaltung der zuviel eingeschalteten Stromverbraucher so ]
gering, daß der Anker des Relais /2 abfällt, so
tritt eine Unterbrechung des Kurzschlusses der ' Spule η und eine Überbrückung der Kontakte t1
und t'z ein. Hierdurch ist, da die HilfskontakteA1
und /t2 geschlossen sind, der Vorschaltwiderstand v1 des Schalters s überbrückt, so daß ;
nunmehr ein Verstärkter Strom durch die Spule η fließt und der Schalter auf diese Weise wieder ■
einschaltet. Der Schaltwächter wird dabei ab- , geschaltet, und die Anlage ist wieder im Betrieb.
Die Batterie b wird über die Widerstände x1
und x2 mit sehr schwachem Strom gespeist und wieder aufgeladen. Dabei können noch die
bereits bekannten Einrichtungen verwendet werden, die ein selbsttätiges Abschalten der
Batterie bei Beendigung der Ladung und beim Eintritt einer zu geringen Klemmenspannung ;
vornehmen und auf diese Weise die Batterie j schützen.
Wenn die Anlage durch Abschalten des Hilfs- i schalters q vollständig spannungslos gemacht
worden ist, wird auch der Batteriestromkreis ; ausgeschaltet. Beim Wiedereinschalten des
Hilfsschalters wird über den Vorkontakt u zunächst
der Schaltwächter eingeschaltet. Besteht nun ein Widerstandswert für den Stromverbraucherkreis,
der für den verwendeten Hauptschalter einen zu hohen Strom ergeben würde, so bewirkt der Schaltwächter, daß die
'■ Einschaltung so lange verhindert wird, bis der zulässige Wert des Widerstandes erreicht ist.
Die Anordnung arbeitet also in gleicher Weise beim Einschalten des Hauptschalters wie im
Betriebe.
Abb. 3 bis 5 zeigen eine weitere Schaltung, die eine genaue Messung des nur kleinen Widerstandes
des Verbraucherstromkreises auch bei einer verhältnismäßig hohen Betriebsspannung
ermöglicht. Hierbei ist in Abb. 3 zunächst das Grundsätzliche dieser Schaltung dargestellt.
Das Relais besitzt drei Spulen p1, p2 und />3,
von denen die mittlere pz die gleiche Windungszahl
hat wie die beiden andern Spulen p1 und p3
zusammen und im umgekehrten Sinn gewickelt ist. Wenn als Beispiel ein 50-Amp .-Schalter bei
500 Volt zugrunde gelegt wird, so wurden sich die in Abb. 3 angegebenen Widerstandswerte
für die Vorschaltwiderstände g1 und g2 und die
Spulen p1, p% und pz ergeben. Bei normaler
Belastung des 50-Amp .-Schalters, d. h. bei einem
Netzwiderstand von 10 Ohm, würde ein Strom von ι Amp. durch den Schaltwächter fließen.
In diesem Falle wurden sich die magnetischen Wicklungen der drei Spulen des Schaltwächters
untereinander aufheben, so daß der Anker durch die Feder f in der Ruhelage festgehalten würde.
Bei einem in der Anlage auftretenden Kurzschluß würde, da der Widerstand ν praktisch
gleich Null geworden ist, die Spule p2 kurzgeschlossen sein, so daß unter der Wirkung der
Spulen p1 und pa der Anker des Schaltwächterrelais
angezogen würde. Erst nach Beseitigung des Kurzschlusses würde ein Abfallen des
Ankers wieder eintreten. Dieses Abfallen des Ankers tritt jedoch auch schon dann ein, wenn
der Widerstand des Netzes auf einen Wert von etwa 10 Ohm gebracht wird. In diesem Falle
würde bei der Wiedereinschaltung des Hauptschalters ein Strom von 50 Amp. in das Netz
fließen, d. h. die Gesamtanlage würde selbsttätig nach Aufhebung des Kurzschlusses wieder
eingeschaltet werden. Der Vorzug der vorbeschriebenen
Anlage gegenüber der Anordnung nach Abb. 2 besteht darin, daß die Messung mit der Betriebsspannung ausgeführt wird und
daß verhältnismäßig kleine Änderungen im Widerstandswert des Netzes den Schaltwächter
beeinflussen, da die Stromstärken in der Spule^2
und dem veränderlichen Netzwiderstand y sich umgekehrt verhalten wie die Widerstände der
Stromverzweigung.
Ein Anwendungsbeispiel der Schaltung nach Abb. 3 ist in der Abb. 4 dargestellt. Der doppelpolige
Schalter mit den Kontaktmessern s1 und s2 dient zum Abschalten der Stromverbraucheranlage,
η ist die Schalterspule, v1 und v2 sind
Vorschaltwiderstände für diese, q ist der Hilfs-
schalter, h1 und hz sind Hilfskon takte, die in
der Ausschaltstellung des Schalters den Schaltwächter speisen, k1 und /e2 sind die Anschlußkontakte
des Schaltwächters mit dem Hauptschalter in dessen Ausschaltstellung. Der Schaltwächter
w besteht wieder aus dem Einschaltverzögerungsrelais r1 mit den Kontakten t1 und
t2 und dem Differentialrelais r2 mit den Spulen
p1, p2 und p3, denen die Widerstände g1, g2
ίο vorgeschaltet sind, f ist die Feder, die den
Anker des Differentialrelais in die Ruhestellung zurückzieht, wobei die Kontakte z1 und z2 geschlossen
werden, die das Einschaltverzögerungsrelais r1 einschalten, u1 und u2 sowie o2
und o1 sind Sicherungen.
Die Anlage arbeitet in folgender Weise:
Ist durch eine unzulässige Stromsteigerung im Verbraucherstromkreis, z, B. durch das Ansprechen eines Überstromrelais A, der Hauptschalter zum Abfallen gebracht worden, so fließt ein Hilfsstrom über die Kontakte h1 und h2 zu den beiden Relais r1 und r2. Besteht nun ein solcher Widerstandswert für die abgeschaltete Anlage, daß der Teilstrom in der Spule p2 durch den Nebenschluß des Netzes zu sehr geschwächt wird, so überwiegt bei dem Differentialrelais die Wirkung der Spulen p1 und p3, und das Relais r2 springt an. Dabei öffnen sich die Kontakte z1 und z2, und das Einschalt verzögerungsrelais r1 wird ausgeschaltet. Erst wenn der Widerstand des Netzes auf einen solchen Wert gestiegen ist, daß der Strom in der Spule p2 einen bestimmten unteren Grenzwert erreicht, fällt der Anker des Relais r2 wieder ab. Dabei werden die Kontakte z1 und z2 geschlossen und dadurch das Einschaltverzögerungsrelais gespeist. Dieses bewirkt nach einer gewissen Zeit das Kurzschließen des Vorschaltwiderstandes v2 zur Spule η durch Verbindung der Kontakte t1 und t2. Dadurch tritt nunmehr eine solche Verstärkung des Stromes der Nullspannungsspule auf, daß der Schalter s wieder eingeschaltet wird. Da das Relais r1 mit einer Verzögerung arbeitet, während das Relais r2 sofort anspricht, wird stets erst eine Messung des Widerstandswertes des einzuschaltenden Netzes vorgenommen und die Einschaltung durch das Relais r1 sofort verhindert, wenn ein zu geringer Widerstandswert bestehen sollte.
Ist durch eine unzulässige Stromsteigerung im Verbraucherstromkreis, z, B. durch das Ansprechen eines Überstromrelais A, der Hauptschalter zum Abfallen gebracht worden, so fließt ein Hilfsstrom über die Kontakte h1 und h2 zu den beiden Relais r1 und r2. Besteht nun ein solcher Widerstandswert für die abgeschaltete Anlage, daß der Teilstrom in der Spule p2 durch den Nebenschluß des Netzes zu sehr geschwächt wird, so überwiegt bei dem Differentialrelais die Wirkung der Spulen p1 und p3, und das Relais r2 springt an. Dabei öffnen sich die Kontakte z1 und z2, und das Einschalt verzögerungsrelais r1 wird ausgeschaltet. Erst wenn der Widerstand des Netzes auf einen solchen Wert gestiegen ist, daß der Strom in der Spule p2 einen bestimmten unteren Grenzwert erreicht, fällt der Anker des Relais r2 wieder ab. Dabei werden die Kontakte z1 und z2 geschlossen und dadurch das Einschaltverzögerungsrelais gespeist. Dieses bewirkt nach einer gewissen Zeit das Kurzschließen des Vorschaltwiderstandes v2 zur Spule η durch Verbindung der Kontakte t1 und t2. Dadurch tritt nunmehr eine solche Verstärkung des Stromes der Nullspannungsspule auf, daß der Schalter s wieder eingeschaltet wird. Da das Relais r1 mit einer Verzögerung arbeitet, während das Relais r2 sofort anspricht, wird stets erst eine Messung des Widerstandswertes des einzuschaltenden Netzes vorgenommen und die Einschaltung durch das Relais r1 sofort verhindert, wenn ein zu geringer Widerstandswert bestehen sollte.
Der vorstehend beschriebene Schaltapparat, bestehend aus Schalter mit Schaltwächter, ist
im allgemeinen bestimmt für solche Anlagen, bei denen die Speisung nur von einer Seite aus
erfolgt, d. h. die gesamte in den Verbraucher-Stromkreis fließende Energie muß ausschließlich
durch den Schalter gehen. Bei solchen Anlagen, bei denen eine größere Anzahl von Stromverbrauchern
an einem Netzabschnitt angeschlossen sind, der von zwei Seiten gespeist wird, sind
besondere Maßnahmen erforderlich. So z. B. kann ein Schalter der Anordnung nach Abb. 4
mit einem Schalter der Anordnung nach Abb. 1 in einem solchen Falle zweckmäßig zusammenarbeiten.
In der Abb. 5 ist eine solche Anordnung dargestellt. .4 ist der Schalter nach Abb. 4, B ist
■ der Schalter nach Abb. i. Es sind in der Abb. 5 nur die Hauptschalter mit Hilfskontakten sowie
der Hilfsschalter und die Schaltwächter dargestellt, um die grundsätzliche Anordnung zu
! erläutern. Tritt eine unzulässige Stromsteigerung in dem von beiden Schaltern A und B
! gespeisten Netzabschnitt ein, so werden beide Schalter zur Auslösung gebracht. Nunmehr
treten die Schaltwächter in Wirksamkeit. Der Schaltwächter des Schalters A spricht nun
bereits an, wenn der Widerstandswert des Netzes wieder so weit gestiegen ist, daß beim Einschalten
der normale Betriebsstrom auftreten würde. Der Schaltwächter des Schalters B da-.
gegen spricht erst dann an, wenn der Widerstandswert des Netzes sehr groß geworden ist,
d. h. wenn nahezu sämtliche Stromverbraucher ! abgeschaltet sind. Bei einer Aufhebung der
; Fehlerquelle im Netzabschnitt wird also der Schalter A früher ansprechen als der Schalter B.
Wenn die Einschaltung des Schalters A erfolgt ist, so erfolgt nunmehr bei Anwendung geeigneter
Widerstandsverhältnisse eine Stromumkehr in den Spulen p1 und p3 des Schalt-Wächters
vom Schalter B. Dadurch wird auch dieser Schaltwächter befähigt, den Schalter B
einzuschalten, so daß die Anlage nunmehr wieder ' von beiden Seiten gespeist wird. Im übrigen
können noch Maximalrelais oder Rückstromrelais d dafür sorgen, daß bei einer unrichtigen
Arbeitsweise der Schalter A und B keine Beschädigungen der Schaltwächter eintreten. Diese
Rückstromrelais werden dann zweckmäßigerweise mit einer Einrichtung Verbunden, die
bei x^uftreten einer unzulässigen Stromstärke in der Schaltwächterleitung die Spule p2 kurzschließen
und den Kurzschluß dieser Spule bestehen lassen, bis eine Kontrolle des Apparates
und in diesem Falle eine Wiedereinschaltung des Hauptschalters in der üblichen Weise durch
Betätigung eines Druckknopfes erfolgt ist.
Die vorgeschriebene Anordnung hat also den großen Vorteil, daß Netzabschnitte, in denen
Kurzschlüsse oder sonstige unzulässige Strom- no Steigerungen aufgetreten sind, von beiden Zuführungsstellen
aus abgeschaltet werden. Die Einschaltung des abgeschaltet gewesenen Netzabschnittes
erfolgt nach Beseitigung des Fehlers selbsttätig, ohne daß die z. Zt. des Abschalte-Vorgangs
in Ordnung gewesenen Stromverbraucherkreise abgeschaltet zu werden brauchen. Für die Sicherung von Drehstromnetzen, an
die die einzelnen Stromverbraucher (Motoren und Lampen usw.) angeschlossen sind, empfiehlt
sich die Anwendung einer Sicherheitsschaltung nach Abb. 6. Die Anordnung besteht aus dem
dreiphasigen Schalter s und der Nullspannungsspule n, die mit den Vorschaltwiderständen v1
und v'2 an den Hilfsschalter q angeschlossen
ist. Der Schaltwächter w besteht aus einem dreiphasigen Magneten nebst zugehörigem Anker,
und seine Spulen p1, />2, p3 sind über die
einstellbaren Vorschaltwiderstände r1, r2, r3
an den Hilfsschalter q einerseits angeschlossen, während die anderen Enden der Spulen p1, p2
ίο und p3 hinter den Schaltermessern des Schalters
angeschlossen sind. Im eingeschalteten Zustand des Schalters s und des Hilfsschalters q ist der
Schaltwächter kurzgeschlossen. Tritt unter der Wirkung einer unzulässigen Stromsteigerung im
Netz, z. B. durch das Einschalten eines Motors m, dessen Kontroller nicht auf Null zurückgedreht
wurde, ein Ansprechen der Überstromrelais «!oder
a2 ein, so wird, der Schalter zum Abschalten gebracht.
Während des Abschaltevorgangs wird der Schaltwächter erregt, so daß sein Anker anspringt. Dadurch werfen die Hilfskontakte li1
und η2 geöffnet und dadurch der Stromkreis
der Schalterspul·? unterbrochen. Solange nun der Anker des Schaltwächters angezogen bleibt, ist
ein Wiedereinschalten des Schalters nicht möglich, da die drei Spulen p1, />2, ps über den
Hauptschalter des Motors m verbunden sind. Erst wenn der Schalter des Motors m ausgeschaltet
wird, wird der Hilfsstromkreis des Schaltwächters geöffnet, so daß der Anker des ;
Schaltwächters abfällt. Dadurch werden die j Kontakte u1 und u% wieder geschlossen. Da 1
nun in der Schaltstellung des Schalters durch die Hilfskontakte h1 und h2 der Vorschaltwider- ;
stand v1 überbrückt ist, so wird der Schalter wieder anspringen, wenn die Kontakte n1 und w2
geschlossen werden, da eine Stromverstärkung in der Schalterspule stattgefunden hat. Zugleich
mit dem Wiedereinschalten des Schal-4.0 ters s wird die Überbrückung des Vorschaltwiderstandes
v1 wieder aufgehoben, und der ' Schalter wird mit einem schwächeren Strom, j
der für das Festhalten genügt, erregt. Beim i Einschalten des Hilfsschalters q wird stets der '
Schaltwächter zunächst zum Anspringen ge- j bracht, wenn Verbindungen mit verhältnismäßig ;
geringem Widerstand zwischen den einzelnen : Phasen des Netzes bestehen sollten. Der j
Schalter q besitzt zu diesem Zwecke besonders i geformte Kontakte e1, e2 und e*. Diese Kontakte
werden zuerst eingeschaltet, bevor der Kontakt t eingeschaltet werden kann. Ist der
Schalter q ganz eingeschaltet, so wird über den : Kontakt t der Vorschaltwiderstand v1 überbrückt,
so daß der Schalter nunmehr eingeschaltet wird, wobei gleichzeitig die Hilfskontakte
h1 und Ä2 unterbrochen und der Widerstand
v1 der Schalterspule vorgeschaltet wird. Während bei der Anordnung nach Abb. 6
die Kontrollmessung der abgeschalteten An- , lage mit der Betriebsspannung erfolgt, so daß
auch während des Meßvorgangs eine Spannung höheren Wertes zwischen den einzelnen Zuleitungen
an den Stromverbrauchern herrscht, erfolgt bei der Anordnung nach Abb. 7 die Kontrollmessung
mit Hilfe eines zwischengeschalteten Transformators t. Dieser Transformator
liegt mit seiner Primärwicklung an dem Hilfsschalter q und setzt die Spannung auf einen sehr
niedrigen, für die Messung ausreichenden Wert herunter. Auf diese Weise herrscht im abgeschalteten
Zustand während der Messung in der Anlage eine ganz ungefährliche Spannung von einigen Volt, die vollkommen genügt, die Kontrollmessung
auszuführen. Die Schaltung nach Abb. 7 ist in höherem Maße als die Schaltung nach Abb. 6 befähigt, eine Kontrollmessung
in der bereits mehrfach beschriebenen Weise auszuführen, da die verhältnismäßig kleinen
Widerstandswerte eines angeschlossenen Netzes 8u genauer gemessen werden können.
In Abb 7 ist s der dreipolige Schalter mit den Hilfskontakten k1, A2 und k3 in der Ausschaltstellung,
η ist die Nullspannungsspule, v1, vsind
die zugehörigen Vorschaltwiderstände, t ist ; der Hilfstransformator, der z. B für ein Übersetzungsverhältnis
ι: 100 gebaut sein kann, . w ist der eigentliche Schaltwächter, bestehend
aus dem. Überstromrelais r2 mit den Spulen p1,
p2 und p3 und den Hilfskontakten m1 und z<2
zum Einschalten des Einschaltverzögerungsrelais r1, dessen Hilfskontakte z1 und z2 sind.
o1 bis o" sind Hilfskontakte, die den Zweck
haben, durch Einschalten einstellbarer Widerstände x1, x2 und x3 im angezogenen Zustand
des Ankers die Stromstärke auf einen Wert herabzusetzen, bei dem ein Wiederabfallen des
Ankers unter normalen Verhältnissen eintreten muß. Auf diese Weise kann der unterschied in
den Stromstärken ausgeglichen werden, die zum Anziehen und zum Festhalten des Ankers
erforderlich sind. Die Schaltung arbeitet im übrigen in ähnlicher Weise wie bereits vorbeschrieben.
Die die erstmalige Abschaltung des Schalters herbeiführenden Überstromrelais sind
in der Zeichnung nicht dargestellt. Während die vorbeschriebenen Schaltungsanordnungen
hauptsächlich für Schalter bestimmt sind, an die eine größere Anzahl verschiedener Stromverbraucher
angeschlossen sind, ist die in Abb. 8 dargestellte Anordnung eine Sonderausführung
zum Schutz von Drehstrommotoren. Mit Rücksicht darauf, daß der Primärstromkreis eines
Drehstrommotors mit dem Sekundärstromkreis magnetisch verkettet ist und eine direkte elekirische
Verbindung zwischen beiden Stromkreisen nicht besteht, ist es nicht möglich, durch
Vornehmen einer Widerstandsmessung im Primärstromkreis den Schalter so zu verriegeln,
daß er bei einem Fehler im Sekundärstromkreis nicht selbsttätig einschalten kann. Wenn
hierauf der Erfindungsgedanke angewendet
werden soll, so muß in diesem Falle die Widerstandsmessung des Sekundärstromkreises erfolgen,
und diese ist dann bestimmend für die Zulässigkeit des Wiedereinschaltens des Motor-
. 5 schalters. Bekanntlich besteht bei Drehstrommotoren"
stets die Gefahr, daß vergessen wird, den Kontroller auf Null zu stellen, so daß beim
Einschalten des Stators ein unzulässig großer Strom auftritt, der zur Beschädigung des Motors
ίο führen kann und auf jeden Fall die vorgeschalteten Schutzapparate zur Auslösung bringen
muß. In Abb. 8 ist nun eine Schaltanordnung angegeben, die unter Verwendung eines
Schaltwächters eine Kontrolle der Stellung des Anlassers vor der Einschaltung des Schalters
vornimmt. Ist die Stellung des Anlassers richtig, d. h. ist er abgeschaltet, so erfolgt die Einschaltung
des Schalters selbsttätig. Bei größeren Motoren, besonders bei Motoren für Spannungen
über 500 Volt, ist es bekanntlich zweckmäßig, die Statorwicklungen nicht bei offenem Läufer
einzuschalten, sondern dieser ist durch den vorgeschalteten Anlaßwiderstand zu schließen.
In diesem Falle müßte so viel Widerstand eingeschaltet bleiben, daß die Schutzwirkung für
den Läufer eintritt, daß jedoch andererseits durch den Unterschied in den Widerstandswerten
bei eingeschaltetem und ausgeschaltetem Kontroller eine Beeinflussung des Schaltwächters
ermöglicht wird. In Abb. 8 ist ein Regulierschleifringanker mit zweiphasigem Rotor I und
zweiphasigem Anlaßwiderstand y dargestellt. Letzterer wird im ausgeschalteten Zustande
vom Läufer abgeschaltet. Im übrigen sind die einzelnen Teile wie folgt bezeichnet:
s ist der dreiphasige Schalter mit den Hilfskontakten
h1, h2 und p1, p2, η ist die Nullspannungsspule, v1 und v2 die Vorschaltwiderstände
zur Nullspannungsspule, q ist der Hilfsschalter, an den über die Vorschaltwiderstände
x1, x2 der Schaltwächter w angeschlossen ist. r1
ist das Einschaltverzögerungsrelais mit den Einschaltkontakten t1 und t2, r2 ist das Überstromrelais
mit den Kontakten z1 und z2.
a1 und a- sind Maximalstromauslöser, m ist ■
der Ständer des Motors. Die Anlage arbeitet in gleicher Weise wie die vorbeschriebene Anordnung
nach Abb. 7. Wie aus der Schaltung ersichtlich, ist eine Einschaltung nicht möglich,
solange der Anlaßwiderstand y im Läuferstromkreis nicht unterbrochen bzw. auf einen solchen
Wert gebracht ist, daß ein Abfallen des Ankers am Relais r2 eintritt, wodurch dann die selbsttätige
Wiedereinschaltung des Schalters vorgenommen wird. Bei der Anordnung ist also
zwangläufig die Reihenfolge der Schaltvorgänge festgelegt, so daß eine Beschädigung des Motors
und eine falsche Bedienung unmöglich gemacht ist.
fio Während in der Schaltung der Abb. 8 die Kontrollmessung mit der Betriebsspannung
! ausgeführt wird und die Schaltung für Drehstrommotoren mit Regulierschleifringanker bestimmt
ist, bei denen die Bürsten dauernd aufliegen, ist die Schaltung nach Abb. 9 anzu-'
wenden für einen oder mehrere Drehstrommotoren mit Anlaßschleifringanker und Bürstenabhebevorrichtung.
Die Einzelheiten der Schaltung sollen in folgendem beschrieben werden:
s ist der Schalter mit der Nullspannungsspule η und den Vorschaltwiderständen v1 und
V-. h1 und Ä2, k1 und k2, p1 und p2 sind Hilfskontakte,
die in der Ausschaltstelltmg des Schalters HilfsStromkreise einschalten, q ist
ein doppelpoliger Hilfsschalter, der die Primärwicklung des -Transformators d über die Hilfskontakte
p1 und p2 speist. Der Schaltwächter u<
besteht wieder aus den beiden Relais r1 und r2
mit den zugehörigen Hilfskontakten t1 und i2
bzw. z1 und z2. In der Zuleitung zum Ständer m
des Drehstrommotors sind zwei Überstromauslöser α1 und α2 vorgesehen. Der Rotor I ist
über. die abhebbaren und kurzzuschließenden Bürsten b mit dem Schleifringkörper sowie mit
dem Anlaßwiderstand y verbunden, c ist ein
Kontaktring des Kontrollers mit den Anschlußpunkten o1 und o2. An Stelle eines im
Kontroller angebrachten Kontaktringes kann auch ein kleiner Hilfsschalter mit dem Kontroller
so verbunden werden, daß die Kontakte o1 und o2 dauernd verbunden sind und nur in der
Nullstellung des Kontrollers geöffnet werden. Ferner ist mit der Abhebevorrichtung ein kleiner
Hilfsschalter in Verbindung zu bringen, der nur bei abgehobenen Bürsten und kurzgeschlossenem
Läufer die Hilfskontakte m1 und u2 schließt.
Die Schaltanordnung ist in der Gesamtwirkungsweise den vorbeschriebenen Anordnungen ähnlich.
Nach erfolgtem Herausfallen des Schalters infolge Ansprechens der Auslöser a1 und a2
tritt der Schaltwächter in Tätigkeit. Er verhindert so lange das Wiedereinschalten des
Schalters, wie die Hilfskontakte o1 und o2 und
die Hilfskontakte u1 und u2 geschlossen sind.
Erst wenn der Kontroller auf seine Nullstellung zurückgedreht ist, so daß eine Unterbrechung
der Kontakte o1 und o2 eintritt, und wenn ferner
die Bürstenabhebe- und Kurzschlußvorrichtung wieder in die Anlaßstellung zurückgelegt ist,
so daß die Bürsten aufliegen und der Anlaßwiderstand entweder ausgeschaltet oder ganz in
den Rotorstromkreis eingeschaltet ist, tritt die selbsttätige Wiedereinschaltung des Schalters
dadurch ein," daß der Anker des Relais r2 abfällt und" das Einschaltverzögerungsrelais r1
anspringt. Dadurch erfolgt dann durch Schließung der Hilfskontakte t1 und t2 die kurzzeitige
Überbrückung des Vorschaltwiderstandes v2 zur Schalterspule, und der Schalter schaltet den
Motor ein.
Mit dieser Einrichtung kann dann in bekannter Weise eine weitere Schalteinrichtung verbunden
werden, die den Bedienenden zwingt, den Kontroller ganz einzuschalten und die Bürsten
wieder abzuheben und kurzzuschließen.
Claims (14)
1. Sicherheitsschaltung mit einer beim Abschalten des Verbrauchers tromkreises in ι
Tätigkeit tretenden Hilfsvorrichtung (Schaltwächter), welche bei Erreichung eines bestimmten,
zulässigen Widerstandswertes des , Verbraucherstromkreises diesen selbsttätig wieder einschaltet, dadurch gekennzeichnet, i
daß der zur Widerstandsmessung dienende ! Widerstandsstromkreis eine Schaltung zur
Messung kleiner Widerstände besitzt. :
2. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1, , dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltwächter
(re>) mit einer Differentialwicklung r
(p1, p2, p3, Abb. 1) versehen ist, an deren
äußeren Enden der Verbraucherstromkreis angeschlossen ist, während die Stromzufüh- '
rang an eine Teilwicklung erfolgt.
3. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbraucherstromkreis
beim Abschalten auf eine Meßbatterie niedriger Spannung umgeschaltet wird, deren Strom nur auf den Schaltwächter
einwirkt (Abb. 2).
4. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schaltwächter (w) zwecks Wiedereinschaltens einen Vorschaltwiderstand (v2) des
Hauptschalters (s) kurzschließt (Abb. 1).
5. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßstromkreis
bei eingelegtem Hauptschalter durch diesen doppelpolig abgeschaltet ist und erst
beim Öffnen des Hauptschalters unter Spannung gesetzt wird.
6. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schaltwächter aus einem Überstromrelais (r2) und einem Verzögerungsrelais (r1) besteht,
von denen ersteres bei ungenügendem Xetzwiderstand die Kurzschlußleitung der Schaltereinschaltspule [n) geschlossen und
die des Vorschaltwiderstandes (v1) unterbrochen hält, während das Verzögerungsrelais
(r1) die damit in Reihe liegende zweite Unterbrechungsstelle (A1, A2) für den Kurzschluß
des Vorschaltwiderstandes (^1) nach
einer gewissen Zeit überbrückt (Abb. 2).
7. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,· daß die
selbsttätige Widerstandmessung durch den Schaltwächter (w) in der Weise erfolgt, daß
der Verbraucherwiderstand nach Öffnung des Hauptschalters der Mittelspule {ρΛ) des
Schaltwächters parallel geschaltet wird (Abb. 4).
8. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltwächter
aus einem nach Anspruch^ angeschlossenen Differentialrelais (r2) und einem
Verzögerungsrelais (r1) besteht, von denen ersteres den Stromkreis für die Wicklung des
letzteren so lange unterbrochen hält, bis der Widerstand des Verbraucherstromkreises
einen genügenden Wert angenommen hat (Abb. 4).
9. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für Ringleitungsabschnitte
an einem Ende ein Schalter mit empfindlicher Schaltwächtereinrichtung, z. B. nach Anspruch 7, am anderen
Ende dagegen ein Schalter mit weniger empfindlicher Schaltwächtereinrichtung, z. B.
nach Anspruch 2, angeordnet ist (Abb. 5).
10. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltwächtereinrichtung ihre Stromzuführung
über einen von Hand betätigten Hilfsschalter (q) erhält, so daß durch dessen Ein-
und Ausschaltung das Ein- und Ausschalten des Hauptschalters willkürlich bewirkt werden
kann, solange der Widerstand des Verbraucherstromkreises den zulässigen Wert nicht unterschreitet (Abb. 1, 2, 4, 6).
11. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsschalter (</) mit Vorschaltkontakten (e1, <?2, es)
versehen ist, so daß beim Einlegen zunächst der Strom für den Schaltwächter [w) und
dann erst für die Schalterspule («) eingeschaltet wird (Abb. 6).
12. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Wechselstrom- und Drehstromanlagen die selbsttätige
Widerstandsmessung durch den Schaltwächter mit einer durch einen Transformator herabgesetzten Hilfsspannung erfolgt
(Abb. 7). ·
13. Sicherheitsschaltung nachAnspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anker des Schaltwächters in angezogenem Zustand die
Überbrückung der Vorschaltwiderstände (x1, x2, x3) zu seiner eigenen Wicklung aiifhebt,
um die Stromstärke nach dem Anziehen des Ankers zu vermindern.
14. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 13
für Drehstrommotoren, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltwächter zur Widerstandsmessung
in den sekundären Motorstromkreis eingeschaltet wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC31796D DE403788C (de) | 1922-03-10 | 1922-03-10 | Sicherheitsschaltung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC31796D DE403788C (de) | 1922-03-10 | 1922-03-10 | Sicherheitsschaltung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE403788C true DE403788C (de) | 1924-10-04 |
Family
ID=7020016
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC31796D Expired DE403788C (de) | 1922-03-10 | 1922-03-10 | Sicherheitsschaltung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE403788C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE741044C (de) * | 1940-09-26 | 1943-11-03 | Ing Karl Kesl | Elektrische Schaltanordnung |
-
1922
- 1922-03-10 DE DEC31796D patent/DE403788C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE741044C (de) * | 1940-09-26 | 1943-11-03 | Ing Karl Kesl | Elektrische Schaltanordnung |
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