DE403754C - Frostschutzeinrichtung an Klosettspuelapparaten mit Gegendruckkammer und im Hauptventil angeordnetem Hilfsventil - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 4. OKTOBER 1924

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47g GRUPPE (J 2367

Bernhard Joseph, Armaturenwerk in Berlin. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. April 1923 ab.

Die Erfindung betrifft eine Frostschutzeinrichtung an Klosettspülapparaten mit Gegendruckkammer tind im Hauptventil angeordnetem Hilfsventil. Erfindungsgemäß wird ein ständiger Wasserumlauf, der das Einfrieren der Leitung und des Ventiles verhindert, dadurch erzeugt, daß das Hilfsventil durch eine äußere Stellvorrichtung so einstellbar ist, daß es dauernd offen bleibt, ohne daß hierbei das Hatiptventil aufschwimmt.

Es sind bereits Spülventile bekannt, bei denen durch ein Hilfsventil, das diirch ein Hebelwerk dauernd offen gehalten wird, ein dauernder Wasserumlauf erzielt werden kann. Diese bekannten Ventile waren jedoch so gebaut, daß das Hauptventil gesperrt werden mußte und nicht zwangläufg aufgedrückt werden konnte, wenn ein dauernder Wasserdurchlauf durch das Hilfsventil stattfand. Nach dem vorliegenden Erfindungsgegenstand ist nicht nur die Sperrung

überflüssig, sondern das Hauptventil kann auch durch das Gestänge jederzeit zwangläufig aufgedrückt werden.

Das Offenhalten des Hilfsventils geschieht erfindungsgemäß durch einen einstellbaren Anschlag am Gehäuse, der die untere Ruhelage des Öffnungshebels und damit des Hilfsventils festlegt. Diesem Anschlag kann man verschiedene Formen geben. Besonders zweckmäßig ist eine ίο derartige Ausbildung, daß der Anschlag aus einem Schraubring besteht, der das Gehäuse umfaßt und durch Auf- und Abschrauben verstellbar ist.

Die Zeichnung zeigt einige Ausführungsbeispiele einer Klosettspüleinrichtung mit der neuen Frostschutzeinrichtung.

Die Spülvorrichtung besteht aus dem Gehäuse i, dem als Kolben ausgebildeten Hauptventil 2 und aus in letzterem eingebauten Hilfsventil 3. Das Hauptventil 2 und das Hilfsventil 3 können mit dem Gestänge 4 durch den Handhebel 5 betätigt werden. Das Hilfsventil 3 wird, im Ruhezustand durch die Feder 6 geschlossen gehalten. Es öffnet sich in bezug auf das Hauptventil 2 voreilend, da letzteres erst nach Verlauf einer geringen Hubbewegung durch den Ansatz 7 des Gestänges 4 hochgehoben wird. Der Raum α im oberen Gehäuseteil steht durch den Kanal b mit dem Einlaufstutzen c in Verbindung. Der Querschnitt des Kanales b ist mittels Kükenhahnes 8 beliebig einstellbar.

Die Wirkungsweise der Spüleinrichtung ist folgende:

Durch Herunterdrücken des Handhebels 5 wird zunächst das Hilfsventil 3 angehoben und damit der Raum α von Druck entlastet; im weiteren Verlauf wird das Hauptventil 2 so weit vom Sitz abgehoben, daß das Wasser frei vom !

Einlaufstutzen c zum Abfluß durchfließen kann, 1 wodurch die Spülung erfolgt. Dieselbe dauert \ so lange, bis nach der Freigabe des Handhebels 5 ' durch den Kanal b der Wasserdruck im Raum a sich so weit gesteigert hat, daß der Kolben mit ; dem Hauptventil auf den Sitz gepreßt wird und , den Wasserdurchfluß abschließt. j

Die eigentliche Frostschutzeinrichtung besteht gemäß Abb. 1 und 2 aus einem Gewindering 0, der unterhalb des Handhebels 5 auf das Gehäuse 1 aufgeschraubt ist. In normaler Stel- ; lung und bei geschlossenem Spüler hat die Ober- ■ kante des Gewinderinges 9 von der Unterkante i des Handhebels 5 einen geringen Abstand. Bei eintretender Frostgefahr wird der Gewindering 9 so weit hochgeschraubt, daß von dessen Oberkante der Handhebel 5 (s. die Abb. 2) und ; damit auch das Hilfsventil 3 etwas angehoben ί werden, das Hauptventil 2 dagegen geschlossen bleibt. Es tritt nun ein geringer Wasserdurchlauf durch den Kanal h, den Gehäuseraum a nach dem Abflußstutzen ein, ohne daß der Spüler selbst in Tätigkeit tritt. Die Wasserbewegung im Ventilgehäuse in Verbindung mit der ständigen Zufuhr frischen Wassers verhindert das Einfrieren.

Besteht keine Frostgefahr mehr, so wird der Gewindering so weit zurückgeschraubt, daß der Handhebel 5 unbehindert seine tiefste Lage wieder einnehmen kann, worauf das Hilfsventil 3 durch den Federdruck geschlossen wird. Zweckmäßig wird die Bewegung des Gewinderinges nach oben oder xinten durch im Gehäuse eingeschraubte Anschlagstifte 10 begrenzt.

Die Abb. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes. Durch Einschrauben der Schraube 12, die ein konisches Ende besitzt, wird der Ring 11 und damit das Ventilgestänge 4 und das Hilfsventil 3 etwas angehoben, so daß ein geringer Wasserdurchlauf durch den Kanal b nach dem Abflußstutzen eintreten kann. An der Außenwand des Gehäuses kann ein Hinweis angebracht sein, um die Stellung der Schraube ablesen zu können.

Endlich zeigt die Abb. 4 eine ähnliche Ausführungsform wie Abb. 3. Hier ist am Gehäuse 1 eine vorspringende Platte i^a vorgesehen, in der sich die gegen den Handhebel 5 wirken de Stellschraube 13 befindet. Durch Niederschrauben der letzteren wird das Gestänge 4 und damit das Hilfsventil 3 etwas angehoben.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Frostschutzeinrichtung an Klosettspülapparaten mit Gegendruckkammer und im Hauptventil angeordnetem Hilfsventil, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsventil durch eine, von außen zu betätigende Stellvorrichtung so einstellbar ist, daß es dauernd offen bleibt, ohne daß das Hauptventil aufschwimmt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen einstellbaren Anschlag (9,12 oder 13) am Gehäuse (i) zur Festlegung eier unteren Ruhelage des Öffnungshebels (5) und damit des Hilfsventils (3).

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelwerk (4, 5) des Hilfs- und Hauptventils durch einen verstellbaren, am Gehäuse (1) angebrachten Schraubring (9) so eingestellt werden kann, daß das Hilfsventil (3) im Ruhezustand des Spülers unabhängig vom Haupt ventil (2) dauernd offen bleibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.