DE4036726C2 - Beschichtungsvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschichten eines bahnförmigen Sub­ strates.

Unter Vorrichtungen der vorstehend genannten Art sind sowohl separate Maschi­ nen bzw. Anlagen der Beschichtungstechnik als auch Teilaggregate von Produkti­ onsmaschinen zu verstehen, auf denen bahn- bzw. streifenförmiges Material in irgendeiner Weise beschichtet oder beispielsweise im Verlauf des Herstellungspro­ zesses eines Produktes in Form eines Hüllmaterials beleimt werden soll.

Es hat sich gezeigt, dass insbesondere die letztgenannten Teilaggregate als Be­ standteil von schnelllaufenden Hochleistungsmaschinen mit entsprechend hohen Bahngeschwindigkeiten des zu beschichtenden Substrates in ihren bisherigen Ausführungsformen an ihre Leistungsgrenze stoßen. Dies zeigt sich darin, dass infolge des bei steigender Walzendrehzahl zunehmenden Lufteinschlusses und da­ durch bewirkten Bläschen- bzw. Schaumbildung des Beschichtungsmittels im Vorrat die Oberfläche der Austragwalze nur unvollkommen beschichtet wird, d. h. be­ schichtungsmittelfreie Zonen entstehen, die dann letzten Endes eine mangelhafte Beschichtung bzw. Beleimung des Substrates zur Folge haben.

Nach der DE 29 22 978 C2 wird mit dem Ziel einer gleichmäßigen Beschichtung einer Auftragwalze in Verbindung mit deren Drehrichtungsumkehr zur direkten Be­ leimung eines bewegtes Stapels ein Dosierbehälter eingesetzt, der mit unterschied­ liche bemessenen Durchlassspalten gegenüber dem Mantel der Auftragwalze an­ gestellt ist und einen Überlauf aufweist, der einerseits eine drucklose Behälterbe­ füllung über den breiteren, freiliegenden Durchlassspalt sowie andererseits durch nachströmende Luft eine einwandfreie Behälterentleerung über den breiteren Durchlassspalt ermöglicht.

In der DE 44 02 108 A1 ist ein dem vorstehend erwähnten Dosierbehälter entspre­ chender Auftragsraum offenbart, aus welchem über vergleichbare Überlaufbohrun­ gen ebenfalls überschüssiges Beschichtungsmittel abfließen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Beschichtungsvorrichtung weiter zu verbessern mit dem Ziel, auch bei höheren Produktionsgeschwindigkeiten eine gleichmäßige, lufteinschlussfreie Oberflächenbenetzung der Austragwalze zu errei­ chen.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Vorrichtung ausgestattet mit einer Austragwalze zum Entnehmen des Beschichtungsmittels aus einem Vorrat und mit einem Ab­ streichmittel, das als Rakelkammer gegen die Austragwalze so angeordnet ist, dass die stromaufwärtige Rakel zum Vorrat hin abgrenzt und dass beide Rakel zur Aus­ tragwalze hin Spalte bilden, wobei der Eintrittsspalt größer ist als der Austrittsspalt.

Der Wirkungsgrad der Aufnahmekammer im Hinblick auf eine gleichmäßige Benet­ zung der Walzenoberfläche wird noch dadurch optimiert, dass der größere Teil der Aufnahmekammer auf der stromaufwärtigen Seite (vergl. Achse Y) der Austragwal­ ze positioniert ist.

Eine bevorzugte konstruktive Ausgestaltung besteht darin, dass eine U-förmige Ra­ kelleiste zwei unterschiedlich lange Schenkel aufweist, die die beiden Rakel bilden.

Eine die Strömung des Beschichtungsmittels verbessernde Weiterbildung besteht darin, dass die Enden der Rakel im spitzen Winkel zur Walzenumlaufrichtung hin abgeschrägt sind.

Die erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung lässt sich grundsätzlich überall dort einsetzen, wo auf ein bahn- oder streifenförmiges Material ein fließfähiges Be­ schichtungsmittel aufgetragen werden soll, wobei sich eine spezifische Nachbehandlung, beispielsweise ein Trocknungsvorgang, oder eine unmittelbare Weiter­ verarbeitung anschließen kann. Nach einem zusätzlichen Vorschlag wird eine be­ vorzugte Einsatzmöglichkeit der Beschichtungsvorrichtung darin gesehen, dass sie als Beleimungsvorrichtung an einer Ansetzmaschine zum Herstellen von mit Mundstücken versehenen stabförmigen Rauchartikeln ausgebildet ist und zum Be­ leimen von streifenförmigem Verbindungsmaterial dient.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, dass sich bei höheren Dreh­ zahlen der Austragwalze innerhalb der Aufnahmekammer ein Überdruck des Be­ schichtungsmittels aufbaut. Dies bewirkt, dass das Beschichtungsmittel bzw. der Leim innerhalb der Aufnahmekammer mit Druck gegen die rotierende Austragwalze gepresst wird, so dass evtl. noch vorhandene leimfreie Zonen ebenfalls benetzt werden. Auf diese Weise wird ein durchgehend gleichmäßiger Leimfilm auf der mit einem Schliffbild versehenen Austragwalze erzielt.

Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Hierbei zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht einer Filteransetzmaschine zum Herstellen von Filterzigaretten,

Fig. 2 eine Beleimungsvorrichtung der Filteransetzmaschine gemäß Fig. 1 nach der Erfindung und

Fig. 3a und 3b vergrößerte Darstellungen konstruktiver Einzelhei­ ten der Ausschnitte IIIa bzw. IIIb gemäß Fig. 3.

Bei der an sich bekannten, lediglich als Anwendungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung in Form einer Beleimvorrichtung in Fig. 1 dargestellten Filteransetz­ maschine übergibt eine Ablegertrommel 1 die auf einer Zigaret­ tenherstellmaschine produzierten Zigaretten an zwei Staffel­ trommeln 2, welche die gestaffelt zugeführten Zigaretten ent­ staffeln und in Reihen zu je zwei Stück mit einem Zwischenraum zwischen den Zigaretten an eine Zusammenstelltrommel 3 abgeben. Die Filterstäbe gelangen aus einem Magazin 4 auf eine Schneid­ trommel 6, werden von zwei Kreismessern 7 zu Filterstopfen doppelter Gebrauchslänge geschnitten, auf einer Staffeltrommel 8 gestaffelt, von einer Schiebetrommel 9 zu einer Reihe hinter­ einanderliegender Stopfen ausgerichtet und von einer Beschleu­ nigertrommel 11 an die Zusammenstelltrommel 3 abgegeben. Die auf der Zusammenstelltrommel 3 gebildeten Zigarette-Filter- Zigarette-Gruppen werden auf einer Schiebetrommel 12 zusammen­ geschoben, so daß sie axial dicht an dicht liegen. Ein Belag­ papierstreifen 13 wird von einer Belagpapierbobine 14 mittels eines Abzugswalzenpaares 16 abgezogen, während eine zweite Belagpapierbobine 14a in Reserve gehalten wird. Der Belag­ papierstreifen 13 wird um einen eine scharfe Kante aufweisenden Vorbrecher 17 herumgelenkt, von einer Beleimvorrichtung 18 beleimt und auf einer Belagwalze 19 von einer Messertrommel 21 geschnitten. Die geschnittenen Belagblättchen werden an die Zigaretten-Filter-Gruppen auf der Schiebetrommel 12 angeheftet und auf einer Rolltrommel 22 mittels einer Rollhand 23 um die Zigaretten-Filter-Gruppen herumgerollt. Die fertigen Gruppen Doppelfilterzigaretten werden über eine Trockentrommel 24 einer Schneidtrommel 26 zugeführt und auf dieser durch mittiges Schneiden durch die Filterstopfen hindurch zu Einzelfilter­ zigaretten konfektioniert, wobei gleichzeitig fehlerhafte Filterzigaretten ausgeworfen werden. Eine mit einer Übergabe­ trommel 27 und einer Sammeltrommel 28 zusammenwirkende Wende­ einrichtung 29 wendet eine Filterzigarettenreihe und überführt sich gleichzeitig in die über die Übergabetrommel 27 und die Sammeltrommel 28 durchlaufende ungewendete Filterzigaretten­ reihe. Über eine Prüftrommel 31 gelangen die Filterzigaretten zu einer Auswerftrommel 32, auf welcher vor dem Auswerfvorgang außerdem die Kopfabtastung der Filterzigaretten erfolgt. Eine mit einer Bremstrommel 33 zusammenwirkende Ablegertrommel 34 legt die Filterzigaretten auf ein Ablegerband 36.

Die in Fig. 2 aus der Fig. 1 vergrößert herausgezogene erfindungsgemäße Beleimvorrichtung 18 weist ein in einem Leim­ behälter 37 in Förderichtung (Pfeil 38) rotierend angetriebenes Entnahmemittel in Form einer Austragwalze 39 auf, die etwa mit einem Viertel ihrer Umfangsfläche in einen Leimvorrat 41 ein­ taucht. Die Austragwalze 39 arbeitet oberseitig mit einer in Pfeilrichtung 42 gegensinnig drehenden Übertragungswalze 43 zur Übertragung des Leimes auf den Belagpapierstreifen 13 zusammen.

Der Austragwalze 39 ist in ihrem unteren Entnahmebereich ein Abstreichmittel 44 in Form einer U-förmigen Rakelleiste 46 mit zwei deren seitliche Schenkel bildenden, in Umfangsrichtung der Austragwalze 39 hintereinander angeordneten Rakeln 47 und 48 zugeordnet. Die Rakelleiste 46 umschließt gemeinsam mit einem angrenzenden Teil der Umfangsfläche der Austragwalze 39 eine Aufnahmekammer 49 für den Leim. Bezogen auf ein in die Stirn­ fläche der Austragwalze 39 gelegtes Koordinatenkreuz X-Y ist die Rakelleiste 46 derart gegen die Unterseite der Austragwalze 39 angestellt, daß der größere Teil der Aufnahmekammer 49 in einem Quadranten des Koordinatenkreuzes den Umfang der Austrag­ walze 39 tangiert, in welchem die Austragwalze 39 gemeinsam mit der bezogen auf die Förderrichtung 38 stromaufwärtigen Rakel 47 einen Eintrittsspalt 51 für den Leim aus dem Leimvorrat 41 in die Aufnahmekammer 49 bildet. Andererseits tangiert der kleinere Teil der Aufnahmekammer 49 den Umfang der Austragwalze 39 in einem Quadranten, in welchem die Austragwalze 39 gemeinsam mit der stromabwärtigen Rakel 48 einen Austrittsspalt 52 für den Leim aus der Aufnahmekammer 49 bildet.

Gemäß den Fig. 3a und 3b ist der Eintrittsspalt 51 an der Rakel 47 größer als der Austrittsspalt 52 an der Rakel 48, nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel vorzugsweise mit 0,2 Mil­ limetern doppelt so groß wie der Austrittsspalt 52 mit 0,1 Millimetern. Darüber hinaus sind der Eintrittsspalt 51 und der Austrittsspalt 52 mit einer abgeschrägten Kante 53 bzw. 54 versehen, wobei sich die Kante 53 der Rakel 47 auf den durch deren Abstand zur Austragwalze 39 gebildeten Eintrittsspalt 51 verengt und die Kante 54 der Rakel 48 eine unmittelbare Begren­ zungsfläche des durch den Abstand der Rakel 48 zur Austragwalze 39 erzeugten Austrittsspaltes 52 bildet.

Die Wirkungsweise der Beleimvorrichtung ist wie folgt:

Während des Betriebes der Beleimvorrichtung wird der Leim unter Wirkung von Adhäsionskräften aus dem Leimvorrat 41 zu der Rakel­ leiste 46 befördert. Insbesondere bei höheren Drehzahlen der Austragwalze 39 wird über den Eintrittsspalt 51 der Rakel 47 eine größere Leimmenge in die Aufnahmekammer 49 hineingefördert als durch den Austrittsspalt 52 der Rakel 48 hinausgelangen kann. Auf diese Weise wird innerhalb der Aufnahmekammer 49 ein Überdruck aufgebaut, so daß der Leim innerhalb der Aufnahme­ kammer 49 mit Druck gegen die rotierende Austragwalze 39 gepreßt wird, wodurch die Austragwalze 39 gleichmäßig mit Leim benetzt wird. Diese lückenlose, gleichmäßige Benetzung der Austragwalze 39 gewährleistet anschließend mittels der Übertra­ gungswalze 43 eine mängelfreie Beleimung des Belagpapierstrei­ fens 13, womit eine einwandfreie Zusammenfügung von Filter­ stopfen und Tabakstöcken garantiert ist.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Beschichten eines bahnförmigen Substrates,
mit einer Austragwalze (39) zum Entnehmen des Beschichtungsmittels aus einem Vorrat (41) und
mit einem Abstreichmittel (44), das als Rakelkammer (46, 47, 48, 49) gegen die Austragwalze (39) so angeordnet ist,
dass die stromaufwärtige Rakel (47) zum Vorrat (41) hin abgrenzt
und dass beide Rakel (47, 48) zur Austragwalze (39) hin Spalte bilden, wobei der Eintrittsspalt (51) größer ist als der Austrittsspalt (52).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der größere Teil der Aufnahmekammer (49) auf der stromaufwärtigen Seite (vergl. Achse Y) der Austragwalze (39) positioniert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine U-förmige Rakelleiste (46) zwei unterschiedlich lange Schenkel aufweist, die die beiden Rakel (47, 48) bilden.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Rakel (47, 48) im spitzen Winkel zur Walzenumlaufrichtung (38) hin abgeschrägt sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsvorrichtung (18) an einer Ansetzmaschine zum Herstellen von mit Mundstücken versehenen stabförmigen Rauchartikeln ausgebildet ist und zum Beleimen von streifenförmigem Verbindungsmaterial (13) dient.