DE4035368A1 - Optische abtaster und belichter mit raumfilter-aperturen - Google Patents
Optische abtaster und belichter mit raumfilter-aperturenInfo
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Description
Optische Abtaster, welche eine Vorlage in einer vorgegebenen, vorwie
gend zeilenförmigen Richtung punktförmig abtasten werden in zahl
reichen industriellen und kommerziellen Anwendungen eingesetzt:
- 1. Zur optischen Inspektion von Oberflächen in der Stahl-, Glas-, Textil-, Holz-, Papier-, Folien- und Filmindustrie werden die i.a. sehr schnell bewegten Oberflächen zeilenförmig mit Laser scanner abgetastet. Das von der Oberfläche rückgestreute Licht wird mit Hilfe von Lichtwandlern wie Photomultiplier, Photodioden in ein elektrisches Videosignal umgesetzt aus deren zeitlichem Ver lauf auf die Qualität der Oberfläche geschlossen werden kann. Fehl stellen wie Kratzer, Löcher, Risse usw. äußern sich durch Intensitäts-Schwankungen des Videosignals und werden in der Regel mit Hilfe von Schwellwert-Überwachungen erkannt.
- 2. Manche Abtaster tasten eine Oberfläche dadurch ab, indem die empfindliche Fläche eines Lichtwandler mit Hilfe eines rotierenden Polygonspiegels eines Galvanometerscanners oder einer ähnlichen Einrichtung zeilenförmig auf die Oberfläche abgebildet wird. Die Be leuchtung erfolgt in dieser Anordnung durch eine externe Licht quelle.
- 3. bei Laserbelichter und -drucker wird ebenfalls ein möglichst fein fo kussierter üblicherweise binär getasteter Lichtfleck zeilenförmig über die zu belichtende Oberfläche (photosensitiver Film, photosen sitive Halbleiterschicht usw.) geführt um dort punktförmig das gewünschte Bild aufgebaut.
Allen diesen Abtastern und Belichtern ist gemeinsam, daß zur Erzielung
einer möglichst hohen Auflösung ein möglichst fein fokussierter Licht
fleck erzeugt werden muß. Je feiner z. B. der auf eine zu inspizierende
Oberfläche projizierte Lichtfleck, desto feinere Fehler können detektiert
werden. Je geringer der Durchmesser des Laserspots eines Laserbelich
ters, desto hochauflösendere Vorlagen können erstellt werden. Die Erzeu
gung solcher feiner Lichtflecke ist durch physikalisch-optische Gesetze
begrenzt. Der Aufwand an optischen Elementen wie Aufweitungsoptiken,
Raumfilter, die Forderungen an die Kohärenz, Frequenz- und
Modenstabilität des Lasers steigen überproportional mit der Verringe
rung des Lichtfleckdurchmessers.
Die erzeugbaren Lichtflecke haben in der Regeln ein symmetrisches oder
unsymmetrisches 2-dimensionales Gauß′sche Intensitätsprofil. Das am
Lichtwandler empfangene optische Signal entsteht aus der Faltung die
ses Profils mit den Strukturen auf der abgetasteten Oberfläche. Je breiter
dieses Strahlprofil, desto größer sind offensichtlich die Verschmierung
von steilen Hell/Dunkel-Kanten und desto schlechter der Kontrast von
eng benachbarten kleinen Strukturen.
Eine Verbesserung der Auflösung und des Kontrastes kann durch eine
Bearbeitung des Videosignals mit aus der Bildverarbeitung bekannten
2 -dimensionalen elektronischen Signalverarbeitungsverfahren wie z. B.
mit 2-dimensionalen Hochpaßfiltern erreicht werden. Solche Verfahren
lassen sich insbesondere bei üblichen Laserscanner nur sehr schlecht
einsetzen. Laserscanner liefern infolge der entlang einer Zeile sehr
ungleichmäßigen Abtastgeschwindigkeit und des durch die Pyramidal
fehler der Polygonspiegel hervorgerufenen Zeilenflatterns nur geome
trisch stark verzerrte und instabile Bilder. Die Anwendung von
elektronischen, insbesondere in Echtzeit im Datenstrom des digitalisier
ten Lichtwandler-Videosignals arbeitenden 2-dimensionalen Filter- und
Faltungsprozessoren setzen ein geometrisch treue Abbildung des abgeta
steten Bildes in das entsprechende Videosignal voraus. Die Anwendung
solcher 2-dimensionaler Filter ist daher trotz ihrer bekannten Vorteile bei
der Kontrastverbesserung und Kantenanhebung bei zahlreichen
Lichtabtaster nicht möglich.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren, um
bei punktförmig arbeitenden Abtaster und Belichter trotz eines großen
Lichtflecks und/oder stark verzerrter Bildabtastung eine hohe Auflösung
und Kontrast zu erreichen, welche vergleichbar sind mit den Ergebnis
sen, welche mit mit wesentlich kleineren, Lichtfleck und/oder mit einer
nachgeschalteten elektronischen 2-dimensionalen Signalverbesserung
erreicht würden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der
abtastende Lichtfleck durch Überlagerung von mindestens zwei unter
schiedlich breiten, unterschiedlich frequenten und ggfs. auch unter
schiedlich zentrierten Lichtflecken auf der abzutastenden Oberfläche ge
bildet wird, daß das reflektierte Licht von einer gleichen Anzahl von fre
quenzselektiven Lichtwandlern mit jeweils auf die Frequenz der Licht
quellen abgestimmten Empfindlichkeitsextrema gesammelt wird und daß
durch eine gewichtete, vorwiegend bipolare Summierung der elektrischen
Signale dieser Lichtwandler ein Videosignal erzeugt wird, dessen System
eigenschaften demjenigen eines Abtasters mit einer vorgegebenen 2-
dimensionalen, vorzugsweise bipolaren Aperturfunktion mit einer
entsprechenden Raumfrequenz-Übertragungsfunktion mit ebenfalls
vorzugsweise Hochpaß-Charakter entspricht.
Das Verfahren sei beispielhaft aber nicht einschränkend an zwei Anwen
dungen, der Oberflächeninspektion mit Laserscanner und dem Laser-
Belichter und -Drucken beschrieben. Hierbei werden folgende Abbildun
gen angesprochen:
Fig. 1 zeigt die Abtastung von schwarz/weiß Vorlagen mit einem
Laser mit jeweils ideal kleinem und real ausgedehntem
Lichtfleck und die dabei gewonnenen Videosignale,
Fig. 2 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Lichtfleck-
Intensitäts-Profil, der System-Impulsantwort bzw. Apertur
funktion und der Raumfrequenz-Übertragungsfunktion,
Fig. 3 zeigt eine typische zur Verbesserung des Kontrastes von
hochfrequenten Strukturen erforderliche bipolare 2-dimen
sionale Aperturfunktion mit der entsprechenden Raumfre
quenz-Übertragungsfunktion mit Hochpaß-Charakter,
Fig. 4 zeigt die Erzeugung einer solchen bipolaren Aperturfunktion
durch Überlagerung von zwei unterschiedlich breiten und
unterschiedlich frequenten Lichtflecken sowie einer gewichte
ten Summierung der elektrischen Signale von zwei frequenz
selektiven Lichtwandlern, welche das von der abgetasteten
Oberfläche zurückgstreute Licht sammeln und in elektrische
Signale wandeln.
Fig. 5 zeigt die Übertragung des Erfindungsgedanken auf die Belich
tung von Druckvorlagen, wobei hier ebenfalls zwei unter
schiedlich breite und unterschiedliche frequente Lichtflecke
auf der zu belichtenden Vorlage überlagert werden und das
lichtempfindliche Material aus einer feinkörnigen Mischung
von zwei frequenzselektiven Materialien mit gegenläufigen
Graduationskennlinien bestehen.
Fig. 6 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Realisierung des Verfah
rens nach Fig. 4.
Am Beispiel eines Laserscanners zur Oberflächeninspektion sei der Er
findungsgedanke beispielhaft erklärt. Die zu prüfende glatte Oberfläche
zeige dunkle Kratzer und Fehlstellen, welche erkannt werden müssen.
Wie in Fig. 1a gezeigt, wird idealerweise ein unendlich kleiner Lichtfleck
zeilenförmig über die Oberfläche mit den Fehlstellen geführt. Fig. 1b zeigt
das aus einer solchermaßen idealen Abtastung gewonnene Videosignal.
Hierbei werden die Systemeigenschaften der Lichtwandler als ideal ange
sehen. Solche unendlich scharf fokussierten Lichtflecke sind aus physi
kalischen Gründen nicht erzeugbar. Ein Laserspot zeigt i.a. ein symme
trisches oder unsymmetrisches Gauß-förmiges Intensitätsprofil mit einer
endlichen Breite. Die breite Aperturfunktion I(x) dieses Profils ver
schmiert beim Abtasten die steilen hell/dunkel Kanten der Fehlstellen
im Videosignal S(t). Eng benachbarte feine Strukturen werden nur noch
mit schlechtem Kontrast aufgelöst. Oft bewirkt zusätzlich die Winkel
abhängigkeit des empfangenen Lichtstrahls einen unerwünschten
Gradienten der Nullinie des Videosignals S(t). Damit ist die Erkennung
von Fehlstellen mit festen Amplitudenschwellen problematisch.
Das Systemverhalten eines solchen Abtasters läßt sich mit Begriffen aus
der elektrischen und optischen Systemtheorie erklären. Der Gauß′sche
Verlauf des 2-dimensionalen Intensitätsprofils I(x,y) bildet die optische
Aperturfunktion des Lichtflecks. Sie entspricht der 2-dimensionalen
Impulsantwort (auch Stoßantwort genannt) des Systems, d. h. der Ant
wort des Systems bei Anregung durch einen unendlichen schmalen Di
rac-Stoß. Es ist aus der Systemtheorie bekannt, daß die
Frequenzübertragungsfunktion und die Stoßantwort Fourier-Transfor
mationspaare sind. Dementsprechend erhält man durch Fourier-Trans
formation der 2-dimensionalen Aperturfunktion I(x,y) die ebenfalls 2-di
mensionale Raumfrequenz-Übertragungsfunktion H(u,v) des optischen
Systems "realer Lichtfleck". Hierbei sind die Begriffe "Raumfrequenz" und
"Ortsfrequenz" synonym und bezeichnen die aus der Optik bekannte De
finition der Frequenz als Anzahl der (sinusförmigen) hell/dunkel Wechsel
pro Längeneinheit (Einheit z. B. Linienpaare/mm).
Die Fourier-Transformation einer Gaußfunktion ist wiederum eine
Gaußfunktion. Die Raumfrequenz-Übertragungsfunktion eines Licht
flecks ist daher zwangläufig eine Tiefpaßfunktion; die Auflösungsgrenze
wird bestimmt durch die Grenzfrequenzen {ug, vg} bei welchen der Betrag
von H(ug, vg) noch einen akzeptablen Wert aufzeigt. Übliche Definitionen
für diese Grenzfrequenzen sind die -3 dB Werte von H(u,v). Da die
Lichtintensität I(x,y) eine ausschließlich positive Größe darstellt, ist es
damit auch nur möglich, Raumfrequenz-Übertragungsfunktionen mit
Tiefpaß-Charakter zu erzeugen. Die einzige Möglichkeit, eine bessere
Auflösung und einen besseren Kontrast für Kanten und kleine Struktu
ren zu erreichen ist die Vergrößerung der Eckfrequenzen {ug, vg} durch
Verringerung der Lichtfleckbreite {x0, y0}. Dies bedeutet immer einen
erheblichen technischen Aufwand durch aufwendige Aufweitungs- und
Fokussieroptiken, strenge Bedingungen an die Kohärenz der eingesetzten
Laser usw.
Eine bessere Auflösung kann aber auch durch eine nachträgliche
Hochpaßfilterung der gewonnenen Videosignale erreicht werden. Fig. 3
zeigt ein aus der digitalen Bildverarbeitung bekannte 2-dimensionale
Hochpaßfilter zur Kantendetektion und Kantenanhebung. Der bipolare
Verlauf der Impulsantwort h(x,y) hat die Form eines mexikanischen
Hutes; unter diesem Begriff ("mexican hat") wird dieses Filter oft
aufgeführt. Durch Fourier-Transformation enthält man die entsprechen
de Raumfrequenz-Übertragungsfunktion H(u,v), welche Hochpaß
charakter, d. h. eine selektive Anhebung der hohen Raumfrequenzen auf
zeigt. Es ist bekannt, solche Videosignalverbesserungen an den digitali
sierten und gespeicherten Bilddaten per software oder hardware-mäßig
mit speziellen Faltungsprozessor-Bausteinen am digitalisierten Datenfluß
durchzuführen. Mit solchen digitalen Filter lassen sich beliebige, also
auch bipolare Impulsfunktionen erzeugen.
Die Anwendung solcher digitaler Filter setzt ein geometrisch genau ab
getastetes Bild voraus, da sonst die zugrunde liegenden Nachbarschafts
beziehungen nicht erfüllt sind. Dies ist bei zahlreichen Laserscanner in
folge der nicht-konstanten Abtastgeschwindigkeit entlang einer Zeile und
infolge des nicht konstanten Zeilenabstandes entlang der Vorschubrich
tung durch Spiegelrad-Fehler (sog. "Pyramidal-Fehler") nicht oder nur
mit erheblichem Aufwand zu erreichen.
Erfindungsgemäß wird die Erzeugung von solchen gewünschten
bipolaren Systemimpulsantworten mit Hochpaß-Charakter durch
Überlagerung mehrerer Lichtflecke mit jeweils unipolarer
Systemimpulsantwort und bipolar gewichteter Summierung der getrennt
und frequenzselektiv empfangenen und gewandelten rückgestreuten
Lichtsignale erreicht.
Das Verfahren sei anhand von Fig. 4 näher erläutert. Fig. 4a zeigt die
Überlagerung von zwei symmetrischen und näherungsweise Gauß
förmigen Lichtflecken mit den beiden unterschiedlichen Radien x1 und
x2 und den unterschiedlichen Frequenzen (Farben) f1 und f2. Fig. 4b
zeigt, daß eine gewichtete Subtraktion bzw. eine gewichtete Addition mit
bipolaren Gewichten der beiden Profile I1(x, y) und I2(x, y) ein resultieren
des Intensitätsprofil I13(x, y) mit dem gewünschten bipolaren Verlauf des
"mexikanischen Hutes" ergibt. Lichtintensitäten lassen sich als rein posi
tiv definierte Größen optisch nicht subtrahieren. Erfindungsgemäß er
folgt die Subtraktion daher nicht optisch, sondern elektronisch. Hierzu
werden statt eines, das von der abgetasteten Oberfläche rückgestreute
Licht sammelnden Lichtwandlers nunmehr zwei Lichtwandler mit fre
quenzselektiven Verhalten eingesetzt. Dies kann z. B. dadurch erreicht
werden, daß vor zwei Photomultiplier jeweils ein optisches Bandpaßfilter
mit einer auf die Frequenz des jeweiligen Lichtes abgestimmten Bandmit
tenfrequenz angebracht wird. Die elektrischen Signale dieser beiden
Lichtwandler werden mit jeweils einem Gewicht w1 und w2 multipliziert
und summiert. Wenn eines der beiden Gewichte negativ ist, erhält man
die gewünschte Subtraktion der beiden Impulsantworten und damit eine
Systemantwort mit Hochpaßcharakter.
Durch unterschiedliche Wahl der Radien der überlagerten Lichtflecke,
der Zentrierung der Schwerpunkte der Intensitätsprofile und der Gewich
te bei der elektronischen Summenbildung lassen sich eine Vielzahl
nützlicher isotroper und anisotroper Systemaperturen und 2-dimensio
naler Raumfrequenz-Übertragungsfunktionen mit Hochpaß-Charakter
erzielen. Die Anzahl der überlagerten Lichtflecke kann größer als zwei
sein, um eine größere Freiheit bei der Annäherung der gewünschten bi
polaren Systemfunktion zu erreichen.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren erreichte 2-dimensionale Fil
terwirkung ist weitgehend unabhängig von den geometrischen Fehlern
des Abtasters, da die Bewertung der Nachbarschaft rein optisch auf
grund der Ausdehnung der bei der Abtastung verwendeten Lichtflecke ge
schieht und nicht durch Abspeicherung orts-getreu digitalisierter Signal
werte.
Werden die Lichtfleckbreiten und Radien so gewählt, daß die positiven
Flächenanteile und die negativen Flächenanteile der Systemapertur
gleich sind, so wirkt die Abtastung als reines 2-dimensionales
Hochpaßfilter und besitigt auch die unerwünschten Gradienten der Vi
deosignal-Nullinie. Werden die Schwerpunkte der Lichtflecke z. B. in
Zeilenrichtung verschoben, so erhält man eine nur in Zeilenrichtung
wirksame Hochpaßfilterung und damit eine Betonung vertikaler Fehler.
Insgesamt lassen sich daher durch das erfindungsgemäße Verfahren eine
große Vielfalt 2-dimensionaler bipolarer isotroper und anisotroper
Systemaperturen einstellen.
Als weiterer Vorteil gilt, daß dieses Verfahren keinerlei bildhafte Ab
speicherung der Videosignale erfordert und in Echtzeit arbeitet. Es kann
rein analog oder nach der Digitalierung der Videosignale mit geringem
Schaltungsaufwand erfolgen.
Als zweites Anwendungsbeispiel des Erfindungsgedanken sei die Kon
trast- und Auflösungsverbesserung bei Laserbelichter in Filmbelichter
und in Laserdrucker beschrieben. Hierzu wird auf Fig. 5 verwiesen. Bei
solchen Belichter wird ein ebenfalls möglichst fein fokussierter Laserfleck
1 auf eine lichtempfindliche Vorlage 2 wie Photofilm oder Selen-
Halbleitertrommel punktförmig und zeilenweise projiziert. Wie in Fig. 5a
gezeigt, bewirkt auch hier die Breite des Gauß'schen Intensitätsprofil
eine Unschärfe der erzeugten Bildpunkte. Wir gehen dabei von der in der
Praxis immer erfüllten Voraussetzung aus, daß die Körnigkeit 3 des
photoempfindlichen Materials wesentlich feiner als der Laserfleck selbst
ist. Durch die Belichtung steigt die Transparenz oder Schwärzung aller
Körner innerhalb des Laserflecks entsprechend dem Verlauf der Gradua
tionskennlinie T(I) 4.
Die Übertragung des Erfindungsgedanken auf diese Anwendung erfordert
nach Fig. 5b ebenfalls die Projektion von mindestens zwei überlagerten
Lichtflecken 5 mit unterschiedlicher Breite, unterschiedlicher Frequenz
und sofern gewünscht mit unterschiedlicher Zentrierung. Das Material
6 selbst muß aus einer feinkörnigen Mischung 7 von einer gleichen
Anzahl frequenzselektiv reagierenden Photomaterialien bestehen, deren
Graduationskennlinien 8 und 9 zumindestens teilweise gegenläufig
verläuft.
Die bipolare gewichtete Summation wird durch die Kennlinien-Steigung
und durch das Vorzeichen der Kennlinie bewirkt. Die Summation erfolgt
durch das Auge des Betrachters, welcher die einzelnen Körner nicht
mehr auflöst sondern integrierend zusammenfaßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich aber auch bei denjenigen
Abtastern einsetzen, welche nicht mit der Projektion eines Lichtflecks auf
die abzutastende Oberfläche und der integralen Sammlung und
elektronischen Wandlung des rückgestreuten Lichtes arbeiten, sondern
bei denen die Apertuer einer Photodiode o. ä. mit Hilfe eines Polygonspie
gelrades oder eines Galvanometer-Scanners auf die fremd beleuchtete
Oberfläche abgebildet wird. In diesem Fall erreicht man die gewünschte
bipolare Systemapertur durch eine Auslegung des Photoempfängers in
Form von einzelnen lichtempfindlichen Zonen, deren Form einem
Höhenschnitt durch die gewünschte 2-dimensionale Systemapertur ent
spricht. Die einzelnen Zonen werden einzeln kontaktiert und die elektri
schen Ausgangssignale aller Zonenelemente gewichtet summiert. Die
Gewichte entsprechen hierbei dem Betrag und Vorzeichen der
gewünschten Systemapertur bei dem jeweiligen Höhenschnitt.
Eine mögliche Schaltungsanordnung zur Durchführung des
Erfindungsgedankens ist beispielhaft aber nicht einschränkend in
Fig. 6 erläutert. Zwei Laser 1 und 2 mit unterschiedlichen Frequenzen
f1 und f2 werden mit Hilfe eines halbdurchlässigen Spiegels 3
überlagert. Die einzelnen Lichtfleckbreiten werden durch die Optiken 4
und 5 eingestellt. Mit Hilfe des rotierenden Polygonspiegels 6 wird
der überlagerte Lichtfleck auf die abzutastende Oberfläche 13
zeilenförmig projiziert. Zwei auf die jeweiligen Lichtfrequenzen abge
stimmte Photoempfänger 8 und 9 sammeln das rückgestreute Licht
und wandeln es in elektrische Signale um. Diese beiden Signale werden
mit den Gewichten w1 und w2 über analoge Multiplizierer multipliziert
und über den Summenverstärker 12 subtrahiert. Selbstverständlich
läßt sich die gewichtete Summation auch an den digitalisierten Signalen
mit entsprechenden digitalen Baugruppen, die dem Fachmann bekannt
sind, durchführen. Das Ausgangsvideosignal S(t) besitzt nunmehr ein
Verhalten, welches der Abtastung mit einer 2-dimensionalen bipolaren
Systemapertur entspricht.
Die Einstellung der freien Parameter wie Lichtfleckbreite, Intensität, Zen
trierung sowie die Summationsgewichte ist anhand der Verfahrens
beschreibung dem Fachmann verständlich. Es wird eine gewünschte 2-
dimensionale Raumfrequenz-Übertragungsfunktion mit den
gewünschten z. B. Hochpaß-Eigenschaften zur Kontrastanhebung und
Auflösungsverbesserung vorgegeben.
Durch inverse Fourier-Transformation gewinnt man hieraus die erforder
liche 2-dimensionale Impulsantwort oder Systemapertur. Aus deren Ver
lauf lassen sich über bekannte Näherungsverfahren wie z. B. das Verfah
ren der kleinsten Fehlerquadrate die freien Parameter bestimmen. Solche
Entwurfsverfahren sind dem Fachmann der Systemtheorie bekannt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Erzeugung einer gewünschten 2-dimensionalen Aper
turfunktion bei punktförmig arbeitenden optischen Abtastern und
Belichtern,
dadurch gekennzeichnet,
daß der abtastende Lichtfleck durch Überlagerung von mindestens
zwei unterschiedlich breiten, unterschiedlich frequenten und ggfs.
unterschiedlich zentrierten Lichtflecken gebildet wird, daß das von
der abgetasteten Oberfläche rückgestreute Licht mit mindestens
ebenfalls zwei frequenz-selektiv arbeitenden Lichtwandlern mit
einem auf die jeweiligen Frequenzen der überlagerten Lichtflecken
abgestimmten Empfindlichkeits-Extrema gesammelt wird und daß
durch eine vorzugsweise bipolar gewichtete Summierung der elektri
schen Signale der Lichtwandler ein Video-Ausgangssignal erzeugt
wird, welches einer 2-dimensionalen Systemapertur mit einer
vorgegebenen 2-dimensionalen Raumfrequenzübertragungsfunktion,
insbesondere einer solchen mit Hochpaß-Charakter entspricht.
2. Verfahren zur punktförmigen Belichtung von lichtempfindlichen
Vorlagen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung einer gewünschten 2-dimensionalen Apertur
funktion der projizierte Lichtfleck durch Überlagerung von mindes
tens zwei unterschiedlich breiten, unterschiedlich frequenten und
ggfs. unterschiedlich zentrierten Lichtflecken gebildet wird, daß
das belichtete Material aus einer feinkörnigen Mischung von
ebenfalls mindestens zwei entsprechend der Frequenzen der
überlagerten Lichtflecken frequenzselektiven Materialien mit zu
mindesten teilweise gegenläufigen Graduationskennlinien gebildet
wird.
3. Verfahren zur punktförmigen optischen Abtastung von Vorlagen mit
Hilfe einer über die abzutastende Oberfläche geführten Abbildung
der Empfangsfläche eines Lichtempfängers,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzielung einer gewünschten 2-dimensionalen Systemapertur
der Lichtempfänger aus lichtempfindlichen Zonen besteht, welche in
ihrer Form horizontalen Höhenschnitten durch die gewünschte Sys
temapertur entsprechen und deren einzeln abgeleitete elektrische
Signale zur Bildung des Ausgangs-Videosignal gewichtet summiert
werden, wobei die Gewichte im Betrag und im Vorzeichen der Ampli
tude der gewünschten 2-dimensionalen Systemapertur in der
jeweiligen Zone entsprechen.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur örtlichen und/oder zeitlichen
Steuerung der gewünschten 2-dimensionalen Systemapertur die
Breiten der überlagerten Lichtflecke und/oder die Zentrierungen
und/oder die Gewichte der Summation der Lichtempfängersignale
dynamisch verändert werden.
5. Schaltungsanordnung nach Verfahren 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
mit Hilfe von mindestens zwei Lichtquellen mit unterschiedlicher
Frequenz, einer entsprechenden Zahl von Optiken und einer opti
schen Überlagerungseinheit wie Strahlteiler, Prisma o. ä. ein aus
diesen Lichtflecken zusammengesetzter Lichtfleck erzeugt wird,
daß dieser Lichtfleck mit einer Anordnung aus rotierenden Polygon
spiegel, Galvanometerscanner oder entsprechenden Deflektoren
zeilenförmig über die abzutastende Oberfläche geführt wird, daß mit
mindestens zwei Lichtempfängern mit einer der Frequenz der
überlagerten Lichtflecken jeweils entsprechenden selektiven Emp
findlichkeit das rückgestreute Licht gesammelt und in elektrische
Signale gewandelt wird, daß die Ausgangssignale der einzelnen
Lichtempfänger mit jeweils einem Multiplizierer mit einem
gespeicherten Gewicht multipliziert werden und das Ausgangs-Vi
deosignal mit einem Summierer aus diesen Produkten gebildet wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904035368 DE4035368A1 (de) | 1990-11-07 | 1990-11-07 | Optische abtaster und belichter mit raumfilter-aperturen |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE4035368A1 (de) |
WO (1) | WO1992009002A1 (de) |
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- 1990-11-07 DE DE19904035368 patent/DE4035368A1/de not_active Withdrawn
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1991
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MASSEN, ROBERT, PROF. DR.-ING., 7763 OEHNINGEN, DE |
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