DE4031932C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Verstellpropeller mit wenigstens einer
in der Propellernabe angeordneten Verstellstange zum Verstellen
der Propellerflügel mit einem Hydraulikzylinder zum axialen Verschieben
der Verstellstangen, wobei der Hydraulikzylinder koaxial
zur und stromabwärts hinter der Propellernabe angeordnet sowie
seine Kolbenstange in einem drehfest an einem Bootskörper oder
einem Steuerschwert eines Z-Antriebes gehaltenen Stator gelagert
ist, durch den Druckmittelleitungen geführt sind.
Propellerflügel von Verstellpropellern können von Hand oder mit
einem Servosystem verstellt werden. Eine manuelle Verstellung ist
nur bei kleinen Verstellpropellern möglich, da bei größeren Verstellpropellern
die Verstellkräfte manuell nicht mehr beherrscht
werden können.
Bei einem Verstellpropeller der eingangs beschriebenen Gattung
(EP 02 98 932) werden die Verstellkräfte über den Propeller in die
Propellerwelle und damit auf das Schublager übertragen. Es handelt
sich um äußere Kräfte. Hinzu kommt, daß bei dieser Ausführung
der Hydraulikzylinder und der Verstellpropeller so miteinander
verbunden sind, daß ein Austausch oder ein nachträglicher
Anbau des Hydrauliksystems nicht möglich ist. Bei einem anderen
Verstellpropeller (EP 02 58 706) werden die Verstellkräfte über ein
Gestänge zu den Verstellstangen der Propellernabe übertragen und
wirken ebenfalls als äußere Kräfte, die das Schublager des Propellers
zusätzlich belasten. Bei einem weiteren System (DE 40 00 115 A1)
ist der Hydraulikzylinder stromaufwärts vor dem Propeller in
dessen Lagerbock angeordnet, wobei die Kolbenstange des Hydraulikzylinders
sich durch den Verstellpropeller hindurch erstreckt
und er stromabseitig mit den Verstellstangen gekuppelt ist. Alle
bekannten Systeme sind üblicherweise für einen bestimmten Propellertyp
und eine bestimmte Propellergröße konzipiert. Ein Austausch
oder ein nachträglicher Anbau des Hydrauliksystems ist in der
Regel nicht möglich - im übrigen ist es bekannt (US 32 32 350),
das für den Hydraulikzylinder bestimmte Druckmittel über eine das
Ende der Kolbenstange umgebende Buchse zuzuführen, die Druckmittelkanäle
aufweist, welche die Druckmittelleitungen mit den
Arbeitsräumen des Hydraulikzylinders verbinden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die hydraulische Verstellung für
einen Verstellpropeller so zu gestalten, daß sie unabhängig vom
Propellertyp und von der Propellergröße einsetzbar ist, wobei
auch vorhandene Verstellpropeller nachträglich damit ausgerüstet
werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Zylindergehäuse des
Hydraulikzylinders lösbar mit Verstellstangen für die einzelnen
Propellerflügel und die über das Zylindergehäuse hinausgeführte
Kolbenstange lösbar mit der Propellerwelle verbunden sind und
daß der Stator in axialer Richtung beweglich am Bootskörper oder
dem Steuerschwert gehalten ist. Der Stator mit den darin angeordneten
Bauteilen und dem darin drehbar gelagerten Hydraulikzylinder
ist ein vom Verstellpropeller unabhängiges Aggregat, welches
an den Bootskörper oder ein Steuerschwert eines Z-Antriebes
anschließbar ist. Mit lösbaren Verbindungen zwischen der Kolbenstange
und der Propellernabe bzw. Propellerwelle einerseits und
dem Zylindergehäuse sowie den Verstellstangen andererseits werden
der Verstellpropeller und sein Verstellmechanismus angeschlossen.
Durch relative axiale Verschiebung zwischen dem Zylindergehäuse
und den Kolben können die Verstellstangen axial verschoben und
dadurch die Propellerflügel des Verstellpropellers verstellt werden.
Um diese Verstellung zu ermöglichen, ist der Stator in axialer
Richtung beweglich am Bootskörper oder dem Steuerschwert gehalten.
Dennoch ist eine feinfühlige Verstellung der Propellerflügel
möglich, weil dafür ausschließlich die axiale Relativverschiebung
zwischen dem Zylindergehäuse und dem Kolben verantwortlich ist.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das
über das Zylindergehäuse hinausgeführte Ende der Kolbenstange
von einer Buchse umgeben, die Druckmittelkanäle aufweist,
welche die Druckmittelleitungen mit den Arbeitsräumen des
Hydraulikzylinders verbinden. Die mit den Kolben bzw. der
Kolbenstange rotierende Buchse ist im Stator gelagert.
Das ermöglicht eine einfache und zuverlässige Abdichtung
zwischen den rotierenden und den feststehenden Teilen des
Systems insbesondere dann, wenn die Druckmittelleitungen
des Stators zwischen den Lagern der Buchse münden und auf
den einander zugewandten Seiten der Lager Leckage-Sammel
kammern vorgesehen sind, die über eine durch den Stator
geführte Leitung mit einem Druckmitteltank verbunden sind.
Die Abdichtung der lediglich axial gegeneinander ver
schieblichen Teile, z. B. des Kolbens im Zylindergehäuse,
ist demgegenüber unkritisch und kann mit üblichen Mitteln
erreicht werden.
Erfindungsgemäß kann auch auf einfache Weise und zuverläs
sig eine bestimmte Stellung der Propellerflügel einge
stellt werden, wenn das propellerseitige Ende der Kolben
stange über einen Gewindeabschnitt an die Propellerwelle
angeschlossen ist und das statorseitige Ende der Kolben
stange eine Profilausnehmung aufweist, in die ein im Sta
tor gegen Federwirkung axial verschieblicher Profilzap
fen einführbar ist, wobei durch Drehen des in die Profil
ausnehmung eingedrückten Profilzapfens der Kolben axial
einstellbar ist. Damit läßt sich z. B. der Steigungsbereich
der Propellerflügel nach Wunsch verschieben oder einstel
len.
Ferner ist auch eine Kontrolle der relativen Verschiebung
zwischen dem Zylindergehäuse und dem Kolben sowie damit
eine Kontrolle der jeweiligen Propellersteigung möglich,
wenn an das statorseitige Ende der Kolbenstange ein Axial
flansch anschließt, der sich über ein statorfestes Sensor
gehäuse mit einer Induktionswicklung erstreckt, wobei die
Induktionswicklung über eine durch den Stator geführte
Leitung an ein Meßgerät anschließbar ist.
Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Aus
führungsbeispiel der Erfindung erläutert; es zeigt
Fig. 1 schematisch einen an einem Z-Antrieb angeordneten
Verstellpropeller mit hydraulischer Flügelverstel
lung,
Fig. 2 teilweise einen Längsschnitt durch den Gegenstand
nach Fig. 1.
An einem in Fig. 1 dargestellten Z-Antrieb 1 ist in übli
cher Weise ein Verstellpropeller 2 mit Propellerflügeln 3
gelagert. Stromabwärts hinter dem Verstellpropeller 2 ist
an der Unterseite des Z-Antriebes 1 ein Steuerschwert 4
an einem gummigelagerten Drehbolzen 5 gelagert, das um die
Achse des Drehbolzens 5 begrenzte Schwenkbewegungen ausfüh
ren kann. Am unteren Ende des Steuerschwerts 4 ist mit ei
nem Bolzen 6 ein Stator 7 befestigt, in dem drehbar ein
Hydraulikzylinder 8 gelagert ist, dessen Zylindergehäuse 9
mit über die freie Stirnseite des Verstellpropellers 2
vorstehenden Verstellstangen 10 lösbar verbunden ist und
dessen Kolbenstange 11 lösbar mit der Propellerwelle 12
unter einem daran angeschlossenen Bauteil lösbar verbunden
ist.
Ein Hydraulikpumpenaggregat 13 ist im Bootskörper 14 ange
ordnet. Vom Hydraulikpumpenaggregat 13 erstrecken sich
Druckmittelleitungen 15, 16, 17 und wenigstens eine Meß
leitung 18 durch den Z-Antrieb 1 und das Steuerschwert 4
bis zum Stator 7.
Einzelheiten des insoweit beschriebenen Aufbaus sind in
Fig. 2 wiedergegeben. Das Zylindergehäuse 9 besitzt eine
der Anzahl der Verstellstangen 10 bzw. der Anzahl der Propel
lerflügel 3 entsprechende Anzahl von radialen Vorsprüngen
19 mit zugeordneten Ausnehmungen 20 zum Justieren und lös
baren Befestigen der Verstellstangen 10. Im Zylindergehäuse 9
ist abgedichtet und axial verschieblich ein doppeltwirkender
Kolben 21 geführt, dem beidseits Druckmittelräume 22 bzw.
23 zugeordnet sind. Der Kolben 21 ist einstückig mit der
Kolbenstange 11 ausgeführt, die propellerseitig ein Gewin
deende 24 aufweist, welches in ein zugeordnetes Innengewin
de der Propellerwelle 12 oder eines daran angeschlossenen
Bauteils eingedreht ist. Der propellerseitige Druckmittel
raum 23 ist mit einem gegen die Kolbenstange 11 und die
Propellerwelle 12 abgedichteten, in einen Innengewindeab
schnitt 25 des Zylindergehäuses 9 eingedrehten Zylinder
deckels 26 abgeschlossen.
Die Kolbenstange 11 erstreckt sich bis in den Stator 7 hin
ein und ist im Stator gelagert. Dazu ist die Kolbenstan
ge 11 von einer Buchse 27 umgeben, die in zwei mit gegen
seitigem Abstand angeordneten Kugellagern 28 drehbar im
Stator 7 gelagert ist. Die Buchse 27 weist propellerseitig
einen Radialflansch 29 auf, mit dem sie innenseitig am Zy
lindergehäuse 9 befestigt ist und der den Druckmittelraum
22 begrenzt. Alle insoweit beschriebenen Teile rotieren
mit der Propellerwelle 12.
Zwischen den beiden Kugellagern 28 ist auf der Buchse 27
ein Ölverteilring 30 angeordnet, in den die Druckmittel
leitungen 15, 16 münden. Die Druckmittelleitungen 15, 16
sind über zugeordnete Ventilsteuerungen an das Hydraulik
pumpenaggregat 13 angeschlossen. Von diesen Druckmittel
leitungen 15, 16 gehen Druckmittelkanäle 31 aus, die sich
durch den Ölverteilring 30 und die Buchse 27 zu den Ar
beitsräumen 22 bzw. 23 erstrecken. Es versteht sich, daß
die Druckmittelleitung 15 mit dem Druckmittelraum 22 und
die Druckmittelleitung 16 mit dem Druckmittelraum 23,
oder umgekehrt, verbunden sind.
Jeweils zwischen dem Ölverteilring 30 und den benachbarten
Kugellagern 28 befinden sich Sammelkammern 32, die Lecköl
aufnehmen, welches zwischen den rotierenden und den sta
tionären Teilen austritt. Beide Sammelkammern 32 sind über
eine Verbindungsbohrung 33 in der Buchse 27 miteinander
verbunden, und eine der Sammelkammern 32 ist an die Druck
mittelleitung 17 angeschlossen, die ihrerseits zu einem
Druckmitteltank im Bootskörper führt. Das in die Sammel
kammern 32 eintretende Lecköl schmiert zugleich die Kugel
lager 28.
Das statorseitige Ende der Kolbenstange 11 weist eine
z. B. sechseckige Profilausnehmung 34 auf. In diese Profil
ausnehmung 34 ist das zugeordnete Profilende 35 eines
Zapfens 36 gegen die Wirkung einer Feder 37 eindrückbar.
Der Zapfen 36 ist koaxial zur Kolbenstange 11 im Stator 7
gelagert und weist an seinem äußeren Ende eine z. B. sechs
eckige Profilausnehmung 38 auf, in die ein Inbus-Schlüssel
einführbar ist. Mit Hilfe des Inbus-Schlüssels kann der
Zapfen 36 axial gegen die Wirkung der Feder 37 so weit
verschoben werden, bis sein Profilende 35 in die Profil
ausnehmung 34 der Kolbenstange 11 eingreift. Dann kann
durch Verdrehen des Inbus-Schlüssels auch die Kolbenstan
ge 11 mit ihrem Gewindeende 24 in der Propellerwelle 12
verdreht werden, womit sich die relative Stellung des
Kolbens 21 im Zylindergehäuse 9 ändert. Der Steigungsbe
reich der Propellerflügel kann dadurch verstellt werden.
Der Zapfen 36 ist von einem Sensorgehäuse 39 umgeben, wel
ches eine Induktionswicklung 40 trägt. Das Sensorgehäu
se 39 und die Induktionswicklung 40 sind berührungslos
von einem an das Ende der Kolbenstange 11 anschließenden
Axialflansch 41 umgeben und bilden zusammen mit diesem
ein Meßsystem für die relative Verschiebung des Kolbens 21
im Zylindergehäuse 9 bzw. für die jeweilige Stellung der
Propellerflügel. Die Induktionswicklung 40 ist über die
Meßleitung 18 mit einem Anzeigegerät im Boot verbunden.
Die Meßleitung 18 ist durch eine Öffnung 42 abgedichtet
aus dem Stator 7 in das Steuerschwert 4 und weiter geführt.
Das in Fig. 2 dargestellte Aggregat ist unabhängig vom Ver
stellpropeller und kann mit Verstellpropellern unterschied
licher Typen und Größen gekoppelt werden.
Claims (5)
1. Verstellpropeller mit wenigstens einer in der Propellernabe
angeordneten Verstellstange zum Verstellen
der Propellerflügel und mit einem Hydraulikzylinder
zum axialen Verschieben der Verstellstange, wobei
der Hydraulikzylinder koaxial zur und stromabwärts
hinter der Propellernabe angeordnet sowie seine Kolbenstange
in einem drehfest an einem Bootskörper oder
einem Steuerschwert eines Z-Antriebes gehaltenen
Stator gelagert ist, durch den Druckmittelleitungen
geführt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zylindergehäuse (9) des Hydraulikzylinders
(8) lösbar mit Verstellstangen (10) für
die einzelnen Propellerflügel (3) und die über das
Zylindergehäuse (9) hinaus geführte Kolbenstange (11)
lösbar mit der Propellerwelle (12) verbunden sind,
und daß der Stator (7) in axialer Richtung beweglich
am Bootskörper (14) oder dem Steuerschwert (4) gehalten
ist.
2. Verstellpropeller nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das über das Zylindergehäuse
(9) hinaus geführte Ende der Kolbenstange
(11) von einer Buchse (27) umgeben ist, die
Druckmittelkanäle (3) aufweist, welche die Druckmittelleitungen
(15, 16) mit den Arbeitsräumen
(22, 23) des Hydraulikzylinders (8) verbinden, und
daß die Buchse (27) im Stator (7) gelagert ist.
3. Verstellpropeller nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckmittelleitungen (15, 16, 17) des Stators (7)
zwischen den Lagern (28) der Buchse (27) münden und
daß auf den einander zugewandten Seiten der Lager (28)
Leckage-Sammelkammern (32) vorgesehen sind, die über
eine durch den Stator (7) geführte Leitung (17, 33)
mit einem Druckmitteltank verbunden sind.
4. Verstellpropeller nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das propellerseitige Ende der Kolbenstange (11) über
einen Gewindeabschnitt (24) an die Propellerwelle (12)
angeschlossen ist, daß das statorseitige Ende der
Kolbenstange (11) eine Profilausnehmung (34) aufweist,
in die ein im Stator (7) gegen Federwirkung
axial verschiebbarer Profilzapfen (35, 36) einführbar
ist, wobei durch Drehen des in die Profilausnehmung
(34) eingedrückten Profilzapfens (35, 36)
der Kolben (11) axial einstellbar ist.
5. Verstellpropeller nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß
an das statorseitige Ende der Kolbenstange (11) ein
Axialflansch (41) anschließt, der sich über ein
statorfestes Sensorgehäuse (39) mit einer Induktionswicklung
(40) erstreckt, und daß die Induktionswicklung
(40) über eine durch den Stator (7) geführte
Meßleitung (18) an ein Meßgerät anschließbar ist.
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