DE4030682A1 - Bremskraftverstaerker - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Bremskraftverstärker nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE-OS 34 24 410 sind derartige Bremskraftver­ stärker bekannt.

In modernen Kraftfahrzeugen werden immer mehr Anti­ blockier-Systeme und Antischlupfregeleinrichtungen eingebaut. Während bei Blockiergefahr der Bremsdruck verringert wird, muß im Fall, daß eines der Räder durchzudrehen droht, Bremsdruck aufgebaut werden, um das Rad abzubremsen. Dazu sind separate Druckerzeuger bekannt (s. DE-GM 87 03 884.6) oder Hilfszylinder die das Pedal bzw. die Kolbenstange betätigen. In der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 39 16 650.3 der Anmelderin ist ein Druckmodulator beschrie­ ben der sowohl für Bremsdruckabbau als auch für Brems­ druckaufbau geeignet ist. Dazu sind aber ebenfalls se­ parate Einrichtungen vorgesehen.

Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Bremskraftverstär­ ker der eingangs genannten Art so weiter zu entwickeln, daß mit einfachen Mitteln zusätzlich zur Pedalbetätigung eine vom Fahrer unabhängige elektrisch steuerbare Betätigung erfolgen kann, um z. B. den für eine Antriebsschlupfregelung erforderlichen Druckauf­ bau zu erzielen oder z. B. bei Geschwindigkeitsüberschreitungen oder Sicherheitsab­ standsunterschreitung eine automatische Bremsung ein­ zuleiten. Außerdem muß die normale Bremsbetätigung im­ mer gewährleistet sein.

Die Lösung dieser Aufgabe ist dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 zu entnehmen. Vorteilhafte Ausbildungen enthalten die Ansprüche 2, 3 und 4.

Durch die Ausbildung des Steuerventils als Folgesitz­ steuerventil und die Anordnung des Elektromagneten auf einem mit dem Folgesitzsteuerventil verbundenen Träger der dem Membranteller gegenüberliegt, kann zur Druckerzeugung das vorhandene Betriebsbremsaggregat verwendet werden, d. h. man kommt ohne zusätzliche Bauteile bzw. Anschlüsse (Leckagestellen) aus.

Gegenüber der Hilfszylinderlösung, die von Ventilen angesteuert werden müssen, ist der erfindungsgemäße Bremskraftverstärker einfach aufgebaut, kostengünstig und ausfallsicher.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel darge­ stellt werden.

Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Bremskraftver­ stärker im Schnitt.

Das Bremskraftverstärkergehäuse 1 wird von einer Mem­ brane 2 in die beiden Kammern 3 und 4 unterteilt, wo­ bei sich die Membrane 2 auf dem Membranteller 5 ab­ stützt, der von einer Feder 6 beaufschlagt ist. Mit dem Membranteller ist ein Ventilschaft 7 verbunden, der einen Ventilsitz 8 aufweist und mit dem Dichttel­ ler 9 zusammenwirkt.

Der Dichtteller 9 hat einen weiteren Ventilsitz 10, der mit der Dichtkante 11 der Steuerhülse 12 zusammenwirkt. Über die Federn 13 bzw. 14 sind die Ventilsitze vorgespannt. Über die Kolbenstange 15 wird die Fußkraft beim Bremsvorgang eingeleitet und über das Druckstück 16, an den Hauptzylinder (nicht gezeigt) weitergegeben.

Der bisher beschriebene Aufbau und die Funktion des Bremskraftverstärkers sind bekannt (s. DE-OS 34 24 410) und praxisbewährt, weshalb auf den normalen Bremsvorgang nur kurz eingegangen wird. Über den Vakuumanschluß 17 wird die Kammer 3 und durch Öffnen des Ventilsitzes 8 auch die Kammer 4 mit Vakuum z. B. aus der Motoransaugleitung versorgt, wobei sich infolge der Federkräfte eine Gleichgewichtsstellung ergibt, in der dann beide Ventilsitze am Dichtteller 9 anliegen. Wird über die Kolbenstange 15 die Fußkraft eingeleitet, so wird zunächst die Steuerhülse 12 etwas nach links verschoben, so daß der Ventilsitz 10 geöffnet wird, und Atmosphäre über den Filter 18 in die Kammer 4 gelangt.

Durch die Druckdifferenz in den Kammern 3 und 4 verschiebt sich die Membrane 2 mit dem Membranteller 5 und dem Druckstück 16 ebenfalls nach links, so daß im Hauptzylinder der Kolben verschoben wird und sich Bremsdruck aufbaut. Dieser Bremsdruck befindet sich zusammen mit der eingeleiteten Fußkraft und der Verstärkerkraft (Differenzdruck mal Wirk­ fläche der Membrane) im Gleichgewicht und die Ventilsitze liegen wieder am Dichtteller an. Bei einer Erhöhung der Fußkraft beginnt das ganze Spiel von neuem bis der sogenannte Aussteuerpunkt erreicht ist.

Gemäß der Erfindung ist das Steuerventil 10, 11 zusätzlich elektrisch betätigbar. Dazu ist ein Elektromagnet 19 auf einem Träger 20 angeordnet, der mit der Steuerhülse 12 verbunden ist und dem Membranteller 5 oder einem mit dem Membranteller verbundenen Teil 21 gegenübersteht.

Wenn nun z. B. für die Antriebsschlupfregelung ein Bremsdruck aufgebaut werden soll, wird von der Überwachung-Elektronik der Elektro-Magnet 19 bestromt (erregt), so daß er gegen den Membranteller 5 bzw. das Teil 21 gezogen wird. Dadurch verschiebt sich auch der Träger 20 und mit ihm die Steuerhülse 12 nach links, so daß die Dichtkante 11 vom Dichtteller 9 abhebt und nun - genau wie beim Bremsvorgang - Atmosphärenluft in die Kammer 4 gelangt, so daß aufgrund der unterschiedlichen Drücke in den Kammern 3 und 4 der Membranteller 5 und damit das Druckstück 16 nach links verschoben wird. Somit wird im Hauptzylinder Bremsdruck aufgebaut, der dann zu den Radzylindern geleitet wird und das vom Durchdrehen bedrohte Rad anbremst.

Auch hier stellt sich ein vom Systemdruck und der Druckdifferenz in den Kammern 3 und 4 und der Anziehungskraft des Elektromagneten abhängiges Gleichgewicht ein, bei dem die Ventilsitze wieder am Dichtteller anliegen.

Dabei kann jederzeit über die Kolbenstange 15 ein normaler Bremsvorgang eingeleitet werden.

Claims (5)

1. Bremskraftverstärker mit mindestens zwei durch eine Membrane getrennten Druckkammern von denen eine über ein Steuerventil mit Atmosphären- oder Überdruck (bzw. Unterdruck) beaufschlagbar ist, wobei das Steuerventil kraftabhängig von einer Druckstange (Kolbenstange) betätigbar ist, da­ durch gekennzeichnet, daß das Steuerventil unabhängig voneinander mechanisch und/oder elektrisch betätigbar ist.

2. Bremskraftverstärker nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Steuerventil als Folgesitz­ steuerventil ausgebildet ist.

3. Bremskraftverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil von einem Elektromagneten (19) betätigbar ist.

4. Bremskraftverstärker nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Elektromagnet (19) auf ei­ nem Träger (20) angeordnet ist, der mit dem Steu­ erventil verbunden ist und dem Membranteller oder einem mit dem Membranteller (5) verbundenen Teil (21) gegenüber steht.

5. Bremskraftverstärker nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Membranteller (5) oder das Teil (21) aus ferromagnetischem Material beste­ hen.