DE4027342A1 - Fahrzeugsensitiver beschleunigungssensor fuer fahrzeugsicherheitssysteme - Google Patents
Fahrzeugsensitiver beschleunigungssensor fuer fahrzeugsicherheitssystemeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen fahrzeugsensitiven Beschleunigungs
sensor für Fahrzeugsicherheitssysteme, vorzugsweise für Gurt
strammer, mit einer Sensormasse, die beim Überschreiten vorbe
stimmter kritischer Beschleunigungswerte aus ihrer Ruhelage her
aus bewegt wird und dadurch die Fahrzeugsicherheitssysteme aus
löst bzw. aktiviert.
Werden Fahrzeugsicherheitssysteme, die beispielsweise aus Gurt
strammern, Airbags, ausfahrbaren Überrollbügeln, eingeschossenen
Sicherheitspolstern oder Einrichtungen zum Wegbewegen der Lenk
säule bestehen können, aktiviert, müssen die Sicherheitssysteme
anschließend durch besondere Maßnahmen, die üblicherweise der
Fahrer nicht selbst vornehmen kann, wieder in ihre inaktive Be
reitschaftsstellung gebracht werden. Aus diesen Gründen ist es
erforderlich, daß die Beschleunigungssensoren nur bei durch Un
fälle oder gleichwertige Gefahren hervorgerufene Beschleunigun
gen ansprechen, um das Fahrzeug nicht durch Beschleunigungen an
derer Art, die nicht durch Sicherungen erfordernde Beschleunigun
gen hervorgerufen werden, vorübergehend unbenutzbar zu machen.
Ist der Beschleunigungssensor in einem Fahrzeugsitz angeordnet,
wie diese bei Beschleunigungssensoren für Gurtstrammer üblich
ist, können auf diesen Beschleunigungen bis zu 90g wirken, wenn
der Sitz entriegelt und in seinen fahrzeugfesten Führungsschie
nen derart verschoben wird, daß er schlagartig gegen den Endan
schlag fährt oder schlagartig die Verriegelungen wieder einfal
len.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen fahrzeugsensitiven Be
schleunigungssensor der eingangs angegebenen Art zu schaffen,
der eine Aktivierung oder Auslösung der Fahrzeugsicherheitssy
steme vermeidet, wenn andere als durch Unfälle oder vergleich
bare Gefahren bedingte Beschleunigungen auf die Sensormasse wir
ken.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Beschleunigungssen
sor der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß eine Einrichtung
vorgesehen ist, die die Bewegung der Sensormasse blockiert, wenn
keine durch Unfälle oder Gefahren bedingten Beschleunigungen auf
die Sensormasse wirken.
Die erfindungsgemäße Blockierung der Sensormasse kann beispiels
weise bei fahrzeugsensitiven Beschleunigungssensoren der aus der
EP-OS 3 00 469 und der EP-OS 3 05 765 bekannten Art verwirklicht
werden.
Bei einem Beschleunigungssensor mit einer in Führungen linear
beweglichen Sensormasse ist zweckmäßigerweise eine die Sensormas
se verriegelnde Einrichtung vorgesehen, die unmittelbar oder mit
telbar von Hand betätigbar ist. Handelt es sich beispielsweise
um einen in einem Fahrzeugsitz angeordneten Beschleunigungssen
sor, kann die verriegelnde Einrichtung beispielsweise durch den
Hebel betätigt werden, der zur Sitzverstellung die Verriegelung
des Fahrzeugsitzes relativ zur Stellschiene des Fahrzeugsitzes
löst.
Die die Sensormasse verriegelnde Einrichtung kann durch Übertra
gungseinrichtungen aller Art und vorzugsweise durch einen Bowden
zug betätigbar sein.
Bei einem in einem Fahrzeugsitz angeordneten Beschleunigungssen
sor kann die Sensormasse durch einen von einem Bowdenzug beweg
ten Stift oder dergleichen verriegelbar sein, der durch die den
Sitz mit der Führungsschiene für diesen verriegelnde Klaue betät
igt wird. Wird die Verriegelung der Sensormasse von der den Sitz
dessen Führungsschiene verriegelnden Klaue abgeleitet, bleibt
die Verriegelung der Sensormasse länger aufrecht erhalten, weil
die Klaue erst dann wieder in eine Ausnehmung oder dergleichen
der Schiene einfällt, wenn die Sitzverstellung beendet ist, wäh
rend der die Klaue entriegelnde Hebel am Fahrzeugsitz üblicher
weise nur kurz betätigt wird.
Bei einem in einem Fahrzeugsitz angeordneten Beschleunigungssen
sor kann die die Sensormasse blockierende Einrichtung auch durch
eine Drehbewegung betätigt werden, die von einen an dem Sitz
drehbar gelagerten Rad abgeleitet wird, das sich mit der Sitz
schiene im kraft- oder formschlüssigen Eingriff befindet. Zweck
mäßigerweise ist bei einer derartigen Ausführungsform die das
Rad tragende Welle durch eine flexible Welle fortgesetzt, die
durch einer Reibkupplung mit einem schwenkbaren Blockierhebel
der Verriegelungseinrichtung verbunden ist, der durch eine Feder
in Richtung auf seine entriegelte Stellung beaufschlagt ist.
Wird also der Sitz relativ zu seiner Führungsschiene verstellt,
überträgt das Rad über die flexible Welle und die Reibkupplung
ein Drehmoment auf den schwenkbaren Blockierhebel, der dann in
eine entsprechende Aussparung der linear beweglichen Sensormasse
einrastet. Ist die Sitzbewegung in der Führungsschiene beendet,
wirkt auf den Blockierhebel kein Drehmoment mehr, so daß die Fe
der mit gewisser Zeitverzögerung oder Dämpfung die verriegelnde
Klaue wieder aus ihrer Verrastung mit der Sensormasse herausbe
wegt.
Häufig wird der die Verriegelung des Sitzes der Führungsschiene
aufhebende Hebel nur kurz betätigt, so daß er in seine Ausgangs
lage zurückkehren kann, bevor der Verstellvorgang des Sitzes
abgeschlossen ist. Um zu verhindern, daß beispielsweise nach dem
Loslassen des Entriegelhebels zur Sitzverstellung auch die
Blockierung der Sensormasse aufgehoben wird, bevor der Verstell
vorgang beendet ist und somit ein den Beschleunigungssensor aus
lösender Schlag auftritt, ist in weiterer Ausgestaltung der Er
findung eine Dämpfungseinrichtung vorgesehen, die nach der Betä
tigung der Verriegelungseinrichtung für die Sensormasse die Ver
riegelung mit einer Zeitverzögerung wieder löst, die größer ist
als die für die durch die Betätigung ausgelösten Stellvorgänge
benötigte Zeit. Zur Dämpfung können bekannte Einrichtungen vorge
sehen werden. Beispielsweise kann eine Dämpfungseinrichtung aus
einem Luftbalg bestehen, der über ein Ventil bei Betätigung des
Entriegelungshebels für den Sitz sofort zusammengedrückt und ent
lüftet wird, anschließend aber unter seiner elastischen Spannung
nur langsam durch eine entsprechende Drosselöffnung wieder Luft
ansaugt und somit seine aufgeblasene Stellung einnimmt.
Die Verriegelung der Sensormasse kann auch mittelbar durch einen
Elektromagneten erfolgen. Ist ein die Verriegelung betätigender
Elektromagnet vorgesehen, kann dieser die Verriegelung mit einer
durch ein Zeitglied vorgegebenen Verzögerung wieder lösen.
Vorzugsweise kann die Dämpfungseinrichtung auch eine federbelast
ete Kulisse umfassen, die durch einen mit der Bowdenzugseele in
Verbindung stehenden Stift in eine die Sensormasse verriegelnde
Stellung bringbar und aus dieser nach Entspannen des Bowdenzuges
aufgrund der Federkraft gegen die Kraft eines Dämpfers unter
Freigabe der Sensormasse zeitverzögert zurückschwenkbar ist. Der
Dämpfer kann durch eine gekapselte hochviskose Flüssigkeit gebil
det sein, in welcher ein mit der Kulisse drehfest verbundener
Fortsatz bewegbar sitzt. Durch die Verdrängung der hochviskosen
Flüssigkeit kommt die entsprechende Verzögerung der Kulissenbewe
gung zustande. Dabei kann durch die Wahl der Viskosität der Flüs
sigkeit der Dämpfungsgrad eingestellt werden.
Nach einem weiteren Vorschlag wird die Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Blockierung der Sensormasse durch einen
fahrzeugfest montierten Beschleunigungssensor aufgehoben wird,
der auf geringere Beschleunigungswerte reagiert als der Hauptbe
schleunigungssensor. Bei dieser Ausführungsform ist die Sensor
masse des Hauptbeschleunigungssensors bei üblichen Betriebszu
ständen und bei Stillstand des Fahrzeugs ständig blockiert und
nur entriegelt, wenn unfall- oder gefahrenbedingte Beschleuni
gungen auftreten. Der Hilfssensor weist eine geringe Sensormasse
auf oder die Sensormasse des Hilfsbeschleunigungssensors ist ge
gen eine Feder mit geringerer Kraft abgestützt, so daß er schnel
ler anspricht als die Sensormasse des Hauptbeschleunigungssen
sors und somit die Sensormasse des Hauptbeschleunigungssensors
in Unfall- und Gefahrensituationen entriegelt ist.
Zweckmäßigerweise löst der Hilfsbeschleunigungssensor die Ver
riegelung der Sensormasse des Hauptbeschleunigungssensors durch
einen Bowdenzug. Dabei wird der Hilfsbeschleunigungssensor so
ausgelegt, daß eine Veränderung der Krümmung des Bowdenzuges zu
keinen die rechtzeitige Lösung der Sensormasse des Hauptbe
schleunigungssensors beeinträchtigenden Reibungskräften führt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Gurtstrammer mit
einem fahrzeugsensitiven Beschleunigungssensor
ohne Verriegelungseinrichtung seiner Sensormasse
in schematischer Darstellung,
Fig. 2a eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einem
in diesem angeordneten Gurtstrammer, bei dem die
Sensormasse des Beschleunigungssensors mit einer
Verriegelungseinrichtung versehen ist, die durch
den Hebel betätigt wird, der die Verriegelung des
Fahrzeugsitzes gegenüber seiner Stellschiene auf
hebt,
Fig. 2b die Verriegelungseinrichtung der Sensormasse des
Beschleunigungssensors nach Fig. 2a in Längs
schnitt in vergrößerter schematischer Darstel
lung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Stellschiene für
einen Fahrzeugsitz mit Verriegelungsklauen, von
deren Bewegung die Verriegelung der Sensormasse
abgeleitet ist,
Fig. 4a eine schematische Vorderansicht eines Fahrzeugsit
zes, der in Stellschienen längsverschieblich ge
führt und mit einem Reibrad versehen ist,
Fig. 4b die Verriegelungseinrichtung für die Sensormasse
des in dem Fahrzeug nach Fig. 4a angeordneten Be
schleunigungssensors im schematischen Längs
schnitt,
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einem
in diesen integrierten Schloßstrammer, bei dem
die Blockierung der Sensormasse des Beschleun
igungssensors durch einen Hilfsbeschleunigungssen
sor aufhebbar ist,
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform der Verriegelungsein
richtung in einer der Fig. 2b entsprechenden Dar
stellung.
Fig. 7a eine teilweise geschnittene Draufsicht auf ein
Detail der Verriegelungseinrichtung gemäß Fig. 6
und
Fig. 7b eine teilweise geschnittene Seitenansicht des in
Fig. 7a dargestellten Details.
In Fig. 1 ist ein Schloßstrammer dargestellt, dessen Sensormasse
(1) auf unfall- oder gefahrenbedingte Beschleunigungen anspricht
und bei Überschreiten kritischer Beschleunigungswerte dem von
der Druckfeder (2) belasteten Zuganker (3) in der Weise entrie
gelt, daß das Gurtschloß (4) über das Seil (5) in seine den in
sicherheitsgurtstrammende Stellung gezogen wird.
Das Seil (5) ist über ein Gehäuse festgelagerte Umlenkrolle (6)
geführt und mit einem mit einer Ratschenverzahnung versehenen
Gleitstück (7) verbunden, das in eine gehäusefeste ratschenarti
ge Gegenverzahnung (8) greift. Das Gleitstück (7) ist an einem
das Gurtschloß (4) tragenden Tragstück angeordnet. Wird die Ver
riegelung des Zugankers (3) gelöst, wird somit das Gurtschloß
über das Gleitstück (7) in seine strammende Stellung gezogen.
Der Zuganker (3) ist zu seiner Verriegelung mit einer Ringnut
(9) versehen, in die ein Arm eines Verriegelungshebels (10)
greift, dessen anderer Arm durch den zweiarmigen Zwischenhebel
(11) in seiner Verriegelungsstellung gehalten ist.
Die zylindrische Sensormasse (1) ist mit endseitigen fluchtenden
Achszapfen versehen, die in entsprechenden Führungsbohrungen von
Gehäusestegen geführt ist. Zwischen dem Gehäusesteg (12) und der
Senormasse (1) durchsetzt der vordere Achszapfen eine Druckfeder
(13). Der eine Arm des Zwischenhebels (11) ist auf einem
Anschlag (14) des Hebels (15) gelagert, der in einer Aussparung
der Sensormasse (1) greift. Wirkt auf die Sensormasse (1) eine
kritische Beschleunigung, drückt diese die Druckfeder (13) so
weit zusammen, daß die hintere Flanke (16) der Aussparung gegen
den Hebel (15) stößt und diesen derart verschwenkt, daß der
Stützarm des Zwischenhebels (11) von dem Anschlag (14) freikommt
und dadurch die Verriegelung des Zugankers (3) gelöst wird.
Der Aufbau des Schloßstrammers nach Fig. 1 entspricht grundsätz
lich dem anhand der Fig. 6 in der EP-OS 3 05 765 beschriebenen
Schloßstrammer, so daß auf diese weiteren Erläuterungen Bezug
genommen wird.
Da die Sensormasse (1) des anhand der Fig. 1 kurz beschriebenen
Schloßstrammers auf alle kritischen Beschleunigungswerte an
spricht, ist erfindungsgemäß eine Verriegelungseinrichtung für
die Sensormasse vorgesehen, die diese verriegelt, wenn auf diese
keine unfall- oder gefahrenbedingte Beschleunigungen wirken. Aus
führungsbeispiele einer derartigen Verriegelungseinrichtung wer
den nachstehend anhand der Fig. 2-7b näher beschrieben.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2a und 2b ist ein
Schloßstrammer in den Sitz (20) integriert. Der Sitz (20) ist in
Längsrichtung in nicht dargestellten fahrzeugfesten Schienen ge
führt und gegenüber diesen in unterschiedlichen Stellungen ver
riegelbar. Die Verriegelung des Sitzes gegenüber den Sitzver
stellschienen ist durch den Handhebel (21) lösbar. Der Handhebel
(21) ist zusätzlich mit einem Bowdenzug (22) in der Weise verbun
den, daß bei seiner Betätigung ein Verriegelungsbolzen (23) in
eine entsprechende Rastausnehmung (24) der Sensormasse (1) ein
rückbar ist. Wird also der Handhebel (21) zur Sitzverstellung
betätigt, ist die Sensormasse (1) durch den in die Rastausneh
mung (24) eingreifenden Verriegelungsbolzen (23) blockiert, so
daß es auch dann zu keinem Ansprchen des Beschleunigungssensors
kommen kann, wenn der Sitz stoßartig gegen einen Endanschlag
fährt oder die Rasteinrichtungen des Sitzes stoßartig in die
Gegenrasten der Verstellschienen einfallen.
Aus Fig. 3 sind aus zweiarmigen Hebeln (25, 26) bestehende Ver
riegelungsklauen ersichtlich, die zur Verriegelung eines Sitzes
in Rastausnehmungen (27) der seitlichen Schenkel von Sitzver
stellschienen (28) einrasten. Die zweiarmigen Klauen (25, 26)
sind um sitzfeste Achsen (29, 30) schwenkbar gelagert.
Zur Entriegelung der Klauen (25, 26) ist ein von einem Handhebel
betätigbarer Bowdenzug (32) vorgesehen. Mit dem Betätigungsarm
(33) der Klaue (25) ist die Seele (34) eines Bowdenzuges (35)
verbunden, der in einer dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2b ent
sprechenden Weise einen Verriegelungsbolzen (23) in einer Rast
ausnehmung (23) der Sensormasse (1) einschiebt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4a und Fig. 4b ist an ei
nem sitzfesten Steg (38) eine Reibrolle (39) gelagert, deren Wel
le mit einer flexiblen Welle (40) verbunden ist, die in einem
flexiblen Rohr (41) geführt ist. Die flexible Welle (40) ist
durch eine Reibkupplung (42) mit einem zweiarmigen wippenartig
gelagerten Verriegelungshebel (43) verbunden, dessen Enden ver
riegelnde Klauen bilden, die je nach Drehrichtung des Reibrades
(29) in Rastausnehmungen (44) und (45) der Sensormasse (1) ein
greifen. Die um eine nicht dargestellte Mittelachse schwenkbar
gelagerte zweiarmige Rastklaue (43) ist durch Blattfedern (46)
in Richtung auf ihre ausgerastete Stellung beaufschlagt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist ein fahrzeugfest an
geordneter Hilfsbeschleunigungssensor (50) vorgesehen, der über
einen Bowdenzug (51) eine Verriegelung der Sensormasse (1) des
Hauptbeschleunigungssensors löst, wenn unfall- oder gefahrenbe
dingte Beschleunigungen auftreten.
Die in den Fig. 6, 7a und 7b dargestellte Ausführungsform ist
eine weitere Ausführungsform für einen Beschleunigungssensor mit
Verriegelungseinrichtung des Typs, wie er in Fig. 2a dargestellt
wurde. Im Unterschied zu der in Fig. 2b dargestellten Ausfüh
rungsform ist in der hier dargestellten Ausführungsform eine
Dämpfung und damit Verzögerung des Blockierelements für die Sen
sormasse verwirklicht. Diese Dämpfung ist so eingestellt, daß
nach Betätigen der Verriegelungseinrichtung für die Sensormasse
(1) deren Verriegelung mit einer Zeitverzögerung gelöst wird,
die größer ist als die für die durch Betätigung ausgelösten
Stellvorgänge benötigte Zeit. Hierdurch wird also ein unbeabsich
tigtes Aktivieren der Sensormasse während der Verstellbewegung
des Sitzes (20) verhindert.
Zur Bildung der Dämpfungseinrichtung 52 ist in einem Gehäuse 51
eine Kulisse 54 um ihre Mittelachse drehbar gelagert. Die Kulis
se 54 hat, wie der Fig. 7b zu entnehmen ist, ca. 1/4-Kreisform.
Eine Flanke der Kulisse 54 kann in Eingriff mit einem Stift 56
gehen, der mit der Seele 58 des Bowdenzugs 22 verbunden ist. Da
bei wird der Stift 56 mittels einer Feder 60 gegen die Flanke 55
der Kulisse 54 gedrückt, wie in Fig. 7b dargestellt. Hierdurch
wird die Kulisse 54 gegen die Kraft eine Spiralfeder 62 ver
schwenkt, bis die Schwenkbewegung an einem nicht näher darge
stellten Anschlag beendet ist. In dieser Stellung verhindert die
Kulisse 54 eine Längsbewegung der Sensormasse 1 gegen die Kraft
der Feder 13, da der sensormassenseitige Stift 64 an der Ober
fläche der Kulisse 54 anliegt und damit festgelegt ist.
Wird nun der Stift 56 gegen die Kraft der Feder 60 mittels der
Seele 58 des Bowdenzugs 22 zurückgezogen, so bewegt sich die Ku
lisse 54 aufgrund der Federkraft 62 in Pfeilrichtung a. Hier
durch wird der Stift 64 der Sensormasse 1 freigegeben, so daß
diese bei Auftreten entsprechender Beschleunigungen frei gegen
die Kraft der Feder 13 verschieblich ist. Die Verschwenkbewegung
der Kulisse 54 wird durch einen Dämpfer 66 zeitlich verzögert.
Dieser Dämpfer 66 besteht aus einer gekapselten hochviskosen
Flüssigkeit, in welcher ein mit der Kulisse drehfest verbunden
der Fortsatz bewegbar sitzt. Bei der Drehung der Kulisse 54 ver
drängt der hier nicht näher dargestellte Fortsatz die gekapselte
hochviskose Flüssigkeit, wodurch die Winkelgeschwindigkeit der
Drehbewegung der Kulisse 54 verzögert wird. Durch Variation der
Viskosität der hochviskosen Flüssigkeit des Dämpfers 66 kann die
Länge der Verzögerung eingestellt werden. In der Ansicht gemäß
Fig. 7a ist die Sensormasse 1 in entriegelter Stellung darge
stellt.
Claims (14)
1. Fahrzeugsensitiver Beschleunigungssensor fürFahrzeugsicher
heitsysteme, vorzugsweise für Gurtstrammer, mit einer Sensor
masse, die bei Überschreiten vorbestimmter kritischer Be
schleunigungswerte aus ihrer Ruhelage herausbewegt wird und
dadurch die Fahrzeugsicherheitssysteme aktiviert,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung (23, 43, 50) vorgesehen ist, die die
Bewegung des Sensormasse (1) blockiert, wenn keine durch Un
fälle oder durch Gefahren bedingte Beschleunigungen auf die
Sensormasse wirken.
2. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1 mit einer in Führungen
linear beweglichen Sensormasse,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine die Sensormasse (1) verriegelnde Einrichtung (23)
vorgesehen ist, die unmittelbar oder mittelbar von Hand be
tätigbar ist.
3. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verriegelnde Einrichtung durch einen Bowdenzug (22,
51) betätigbar ist.
4. Beschleunigungssensoren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem in einem Fahrzeugsitz (20) angeordneten Be
schleunigungssensor die Sensormasse (1) durch einen von
einem Bowdenzug (22) bewegten Stift (23) o.dgl. verriegelbar
ist, der durch den den Sitz (20) entriegelnden Hebel (21)
betätigt wird.
5. Beschleunigungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem in einem Fahrzeugsitz (20) angeordneten Be
schleunigungssensor die Sensormassse durch einen von einem
Bowdenerzug (35) bewegten Stift o. dgl. verriegelbar ist, der
durch die den Sitz (20) mit der Führungsschiene (28) für die
sen verriegelnde Klaue (25) betätigt wird.
6. Beschleunigungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem in einem Fahrzeugsitz (20) angeordneten Be
schleunigungssensor die die Sensormasse (1) blockierende
Einrichtung durch eine Drehbewegung betätigt wird, die von
einen an dem Sitz (20) drehbare gelagerten Rad (39) abgelei
tet wird, das sich mit der Sitzschiene im kraft- oder form
schlüssigen Eingriff befindet.
7. Beschleunigungssensor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die das Rad (39) tragende Welle durch eine flexible Wel
le (40) fortgesetzt ist, die durch einer Reibkupplung (42)
mit einem schwenkbaren Blockierhebel (43) der Verriegelungs
einrichtung verbunden ist, der durch eine Feder (46) in Rich
tung auf seine entrastete Stellung beaufschlagt ist.
8. Beschleunigungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungseinrichtung mit einer Dämpfungseinrich
tung (52) versehen ist, die nach der Betätigung der Verrie
gelungseinrichtung für die Sensormasse deren Verriegelung
mit einer Zeitverzögerung löst, die größer ist als die für
die durch Betätigung ausgelösten Stellvorgänge benötigte
Zeit.
9. Beschleunigungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelung der Sensormasse durch einen Elektromag
neten erfolgt.
10. Beschleunigungssensor nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromagnet die Verriegelung der Sensormasse (1)
mit einer durch ein Zeitglied vorgegeben Verzögerung wieder
löst.
11. Beschleunigungssensor nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungseinrichtung (52) eine federbelastete Kulis
se (54) umfaßt, die durch einen mit der Bowdenzugseele (58)
in Verbindung stehenden Stift (56) in eine die Sensormasse
(1) verriegelnde Stellung bringbar und aus dieser nach Ent
spannen des Bowdenzugs (22) aufgrund der Federkraft gegen
die Kraft eines Dämpfers (66) und der Freigabe der Sensormas
se (1) zeitverzögert zurückschwenkbar ist.
12. Beschleunigungssensor nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dämpfer (66) durch eine gekapselte hochviskose
Flüssigkeit gebildet ist, in welcher ein mit der Kulisse (54)
drehfest verbundener Fortsatz bewegbar sitzt.
13. Beschleunigungssensoren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blockierung der Sensormasse (1) durch einen fahrzeug
fest montierten Hilfsbeschleunigungssensor (50) aufgehoben
wird, der auf geringere Beschleunigungswerte anspricht als
der Hauptbeschleunigungssensor.
14. Beschleunigungssensor nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hilfsbeschleunigungssensor die Verriegelung der Sen
sormasse (1) des Hauptbeschleunigungssensors durch einen
Bowdenzug (51) löst.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904027342 DE4027342A1 (de) | 1989-09-25 | 1990-08-29 | Fahrzeugsensitiver beschleunigungssensor fuer fahrzeugsicherheitssysteme |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3931966 | 1989-09-25 | ||
DE19904027342 DE4027342A1 (de) | 1989-09-25 | 1990-08-29 | Fahrzeugsensitiver beschleunigungssensor fuer fahrzeugsicherheitssysteme |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4027342A1 true DE4027342A1 (de) | 1991-04-04 |
Family
ID=25885487
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904027342 Ceased DE4027342A1 (de) | 1989-09-25 | 1990-08-29 | Fahrzeugsensitiver beschleunigungssensor fuer fahrzeugsicherheitssysteme |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4027342A1 (de) |
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