DE4026718C3 - Kabelbaum - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kabelbaum nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Zur Verdrahtung bzw. Verkabelung von Baugruppen in einem Gehäuse, wel­ ches auch ein Fahrzeuggehäuse sein kann, werden die zur Verbindung benötigten Adern in Form eins oder mehrerer Kabelbäume ausgeführt. Insbesondere bei der Montage von Automobilen ist es üblich, die elektrischen Anschlüsse in Form eines vorkonfektionierten Kabel­ baums herzustellen. Der Kabelbaum wird dann in die Karosserie eingezogen, bzw. mit der Karosserie ver­ bunden, wobei die Anschlüsse an den entsprechenden Aggregatpositionen liegen. Aus dem Gebrauchsmuster GBM 88 07 890 ist ein Kabelbaum bekannt der in einer Kraftfahrzeugkarosserie verlegbar ist und dessen ein­ zelne Zweige an vorgesehenen kanalförmigen Kabel­ führungsschienen befestigt sind. Dazu werden die ein­ zelnen Kabelbaumzweige mittels kraft- oder form­ schlüssiger Verankerungsmittel in den Kabelführungs­ schienen befestigt.

Diese Ausführungsform ist weit verbreitet, weist aber erhebliche Mängel auf. Einerseits gibt es Schwierigkei­ ten bei der Montage, da der Kabelbaum und seine Zwei­ ge jeweils in die Führungsschienen eingelegt werden müssen. Dazu müssen sie in die dreidimensionale Form von Hand gebogen werden.

Aus der DE-C2 33 37 596 ist ein Kabelbaum bekannt, welcher für das elektrische Bordnetz eines Kraftfahr­ zeugs vorgesehen ist. Die elektrischen Leitungen sind im Querschnitt den in der Karosserie vorhandenen Ver­ tiefungen angepaßt. Zur Erzielung einer das Einlegen in karosserieseitige Vertiefungen durch Handhabungsau­ tomaten notwendigen Formsteife ist in Längsrichtung der elektrischen Leitungen eine Stahlseele vorgesehen, welche in die vorgeformte Einheit integriert ist.

Diese Ausführung eines Kabelbaumes hat den Vor­ zug, daß sie mittels Handhabungsautomaten in vorge­ formte Karosserieteile eingelegt werden und mit der Karosserie verklebt wer­ den kann. Nachteilig ist, daß durch Handhabungsauto­ maten eine Formung in Längsrichtung zu erfolgen hat, welche dem vorgegebenen Verlauf der karosserieseiti­ gen Vertiefungen zu folgen hat.

Aus der DE-A1 37 10 642 ist ein Kabelbaum, insbe­ sondere für Kraftfahrzeuge bekannt, bei welchem der Stammbereich von einem mindestens teilweise formsta­ bilen Formkörper aus Kunststoff umfaßt wird. Die Au­ ßenkontur des Formkörpers ist der Kontur von Ober­ flächenbereichen seiner Montagefläche am Einbauob­ jekt angepaßt. Die Montagefläche enthält im allgemei­ nen keine Vertiefungen. Daher wird der Formkörper mit vorgefertigten und/oder vormontierten Montage­ hilfen wie Schraublöchern und Befestigungsschrauben versehen.

Auch dieser Kabelbaum mit dem Führungsteil soll zur Robotermontage geeignet sein. Nachteilig ist hierbei der hohe Materialverbrauch zur Herstellung des Form­ körpers. Es ist auch nur ein Formkörper vorgesehen, wobei die Abzweigungen des Kabelbaums als Sollbie­ gebereiche vorgesehen sind.

In der DE-A1 36 09 704 und der DE-A1 35 45 517 sind biegesteife Träger oder Rahmen für den Kabelbaum beschrieben, welche etwa U-förmigen Querschnitt auf­ weisen. In dieses Profil wird der Kabelbaum eingelegt und mittels Halteelementen fixiert.

Der abschnittsweise starre Kabelbaumträger wird an der Karosserie mit Schnappverbindungen befestigt. Die starre Ausbildung der kastenförmigen Profile dient in erster Linie dazu, die Verlegung des Kabelbaums durch Roboter zu ermöglichen. Nachteilig bei dieser Ausführungsform der hohe Materialverbrauch und die Sperrigkeit des Kabelbaums, wodurch beim Trans­ port und beim Verlegen da Kabelbaumes Probleme entstehen können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ka­ belbaum anzugeben, der ein montagefreundliches An­ passen an eine vorgegebene dreidimensionale Form er­ möglicht. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 erwähnten Merkmale gelöst. Weiterbildungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen enthalten.

Vorzugsweise wird die Erfindung zur Montage von Kabelbäumen in komplizierten dreidimensionalen Ge­ häusen genutzt. Ein Beispiel dafür ist die Karosserie eines Kraftwagens. Die Vorteile gegenüber dem Stand der Technik bestehen nicht nur in der einfacheren Mon­ tage, weil sich der Kabelbaum praktisch selbsttätig in die dreidimensionale Form, welche von dem Montage­ gehäuse vorgegeben ist, einfügt, sondern auch durch die Einsparung von Befestigungsmitteln, welche an wesent­ lich weniger Stellen eingesetzt werden müssen.

Um einen Kabelbaum gemäß der Erfindung herzu­ stellen, kann man auf verschiedene Weise vorgehen. Ei­ nerseits kann man ein vorgeformtes Verstärkungsele­ ment wie eine normale Ader in den Kabelbaum einbin­ den, worauf der Kabelbaum diese gewünschte Form annimmt. Andererseits kann man aber auch ein Form­ mittel, bzw. formgebendes Verstärkungselement zu­ nächst mit dem Kabelbaum verbinden und diesen Ka­ belbaum später in eine Form legen und bei höherer Temperatur dem ganzen Gebilde die endgültige Form geben. Bei der Verpackung zum Transport wird diese Form selbstverständlich durch Einrollen des Kabelbau­ mes zunächst auf elastische Weise verformt und der äußeren Verpackung angepaßt. Am Montageort steht jedoch wieder die ursprüngliche Form zur Verfügung, so daß sich die bei der Montage erwünschten Eigen­ schaften einstellen. Diese erwünschten Eigenschaften bestehen darin, daß das Einlegen des Kabelbaumes durch die der endgültigen Form angepaßte Gestaltung sehr erleichtert wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachste­ hend anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die Figur eine schematische Ausschnittsdarstellung ei­ nes Kabelbaums.

Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß zylindrische Verstärkungselemente aus Kunststoff in ei­ ner Presse erhitzt und in eine vorgegebene Form ge­ bracht werden. Anschließend werden diese Elemente zusammen mit den Adern zu Aderbündeln und zu einem Kabelbaum verarbeitet. Durch die Umwicklung des Aderbündels mit einem Band sind die Adern gezwun­ gen, die gleiche geometrische Form anzunehmen wie die formgebenden Verstärkungselemente.

In der Figur ist ein derart hergestellter Kabelbaum 1 mit Adern 3 und dem Verstärkungselement 4 teilweise dargestellt. An jeder Verzweigungsstelle sind jeweils zwei Verstärkungselemente 4 vorhanden, die sich dann in ihrem jeweiligen Zweig fortsetzten. Durch ein Be­ wicklungsband 5 werden die Aderbündel 2 mit dem Ver­ stärkungselement zusammengefaßt. Die Aderbündel enden beispielsweise in einem Stecker 7 oder in einzel­ nen Steckerelementen. Das Verstärkungselement 4 be­ steht vorzugsweise aus Polyamid. Falls Gewicht gespart werden soll, kann dieses Verstärkungselement 4 auch aus Liquid Cristal Polymer bestehen. Im Querschnitt kann das Verstärkungselement 4 ein Hohlkörper oder Profilkörper sein.

Zum Transport werden die Kabelbäume zu möglichst flachen Ringen zusammengebunden, wobei die Elastizi­ tät der Verstärkungselemente erhalten bleiben muß.

Claims (6)

1. Kabelbaum mit Adern, welche zu Aderbündeln zusammengefaßt sind und mit parallel zu den Adern verlaufenden Elementen, welche der Form­ stabilität des Kabelbaums dienen und welche mit den Aderbündeln verbunden sind, dadurch ge­ kennzeichnet, daß innerhalb jedes Aderbündels (2) ein formgebendes Verstärkungselement (4) aus Kunststoff ange­ ordnet ist, daß dieses Verstärkungselement (4) mit den Adern (3) durch Bewicklung mit einem Band (5) zusammengefaßt ist, und daß das formgebende Verstärkungselement (4) bei erhöhter Temperatur in eine vorgegebene Form gebracht ist, welche be­ reits bei der Herstellung des Kabelbaums der sich bei der Endmontage ergebenden Form in Längs­ richtung des Kabelbaums entspricht, und wobei die Elastizität des formgebenden Verstärkungs­ elementes so gewählt ist, daß sich der Kabelbaum bei einem Einrollen auf elastische Weise verformt und bei einem Ausrollen wieder in der ursprünglichen Form zur Verfügung steht; so daß sich die bei der Montage erwünschten Eigenschaften einstellen.

2. Kabelbaum nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das formgebende Verstärkungsele­ ment (4) aus Polyamid besteht.

3. Kabelbaum nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das formgebende Verstärkungsele­ ment (4) aus einem Liquid Cristal Polymer (LCP) besteht.

4. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungselement (4) ein Profilkörper ist.

5. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungselement (4) ein Hohlkörper ist.

6. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungselement (4) ein Hohlkörper mit abge­ rundeter Kontur ist.