DE4024540A1 - Auswurfeinrichtung fuer granatwerfer- bzw. moersergeschosse zur simulation eines schusses - Google Patents
Auswurfeinrichtung fuer granatwerfer- bzw. moersergeschosse zur simulation eines schussesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Auswurfeinrichtung für Granatwerfer
bzw. Mörsergeschosse zur Simulation eines Schusses, mit einer in
einer separaten Kammer im Geschoßkörper eingesetzten Treibladung.
Aus der DE 30 33 061 A1 ist ein Granatwerfer-Übungsgeschoß bekannt,
welches mit einem Kopf- und einem Schwanzteil sowie mit einer Treib
ladung im Schwanzteil und mit einer vor dieser angeordneten, rauch
erzeugenden Signalladung versehen ist. Die Treibladung bei diesem
Übungsgeschoß befindet sich in einer separaten, in das hintere Ende
des Schwanzteiles eingesteckten Kammer. Ziel bei diesem Übungsge
schoß ist es, seine Handhabung weitgehend mit einem entsprechenden
scharfen Geschoß übereinstimmen zu lassen und trotz fehlender Spreng
wirkung beim Aufschlag eine gute Einschlagsmarkierung im Zielgebiet
zu ermöglichen. Die Markierungsladung ist deshalb von der Treib
ladung getrennt im Schwanzrohr des Übungsgeschosses eingefüllt.
Die Simulation eines Schusses aus einem Mörser auf kleinstem Raum
ist mit diesem Übungsgeschoß nicht möglich.
Aus dem DE 84 24 969 U1 ist ein großkalibriges Übungsgeschoß und
ein Simulatorsystem für dieses Übungsgeschoß offenbart worden. Dabei
wird insbesondere die Nachbildung von tatsächlichen Geschossen ange
strebt, die im wesentlichen mit der vorschriftsmäßigen Ausrüstung
übereinstimmt, so daß tatsächliche Schießbedingungen nachgeahmt
werden können.
Um dieses Übungsgeschoß über variable Reichweiten abschießen zu
können und die Übungsgranate unter Nachahmung der tatsächlichen
Schießbedingungen schnell in einer vorschriftsmäßigen Waffe zu Aus
bildungszwecken laden zu können, besitzt der Kopfteil dieses Übungs
geschosses einen Innengasdurchlaß mit Öffnungen für den Eintritt
der Treibgase. Für den Austritt der Treibgase sind weitere Bohrungen
vorgesehen, wodurch beim Abschuß dieses Übungsgeschosses bewirkt
wird, daß die entstehenden Treibgase durch die Einlaßöffnungen vor
wärts entlang dem Innendurchlaß und aus den Austrittsöffnungen wieder
herausgeleitet werden. Durch Stöpsel sind die Eintrittsöffnungen
verschließbar, wodurch zwischen den Eintrittsöffnungen und den Aus
trittsöffnungen unterschiedliche Querschnittsflächen entstehen.
Durch das Öffnen bzw. das Verschließen von solchen Eintrittsöffnun
gen kann der Schußbereich einer solchen Übungsgranate von 250 Metern
bis zu 600 Metern variiert werden. Damit ist auch dieses Übungs
geschoß nicht für die Schußsimulation auf kleinstem Raum und in
Montagehallen geeignet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Auswurfeinrichtung für Granat
werfer- bzw. Mörsergeschosse zur Simulation eines Schusses zu schaf
fen, die mit einfachen Mitteln das Handling eines Mörsers oder eines
Granatwerfers in einer Halle oder auf einem begrenzten Übungsplatz
ermöglicht und sämtliche Bewegungsabläufe wie bei einem scharfen
Geschoß beibehält.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch die Merkmale des Patent
anspruches 1 gelöst. Ausgestaltungen und Weiterbildungen dieser
im Patentanspruch 1 aufgezeigten Lösung sind den Unteransprüchen
2 bis 7 zu entnehmen.
Bei den bekannten großkalibrigen Übungsgeschossen für Mörser und
Granatwerfer nach dem Stand der Technik gibt es derzeit keine Mög
lichkeit, in einer Montagehalle oder bei nur beschränkt zur Ver
fügung stehendem Raum die Beladung eines Mörsers zu simulieren.
Selbst spezielle Ladungen für Übungsgeschosse benötigen einen re
lativ großen und abgesicherten Platz. Bedingt durch den relativ
großen Anfangsbrennraum und dem durch den Luftspalt zwischen dem
Abschußrohr und dem Geschoß großen Gasschlupf ist es oft schwierig,
eine entsprechende Ladung zu laborieren, die das großkalibrige Übungs
geschoß zuverlässig nur wenige Meter weit schleudert. Hier geht
die Erfindung nun einen völlig neuen Weg. Es ist bekannt, daß Platz
patronen für Gewehre oder Pistolen oder für Bolzenschußgeräte nur
eine sehr geringe Streuung im Gasdruck aufweisen. Daher ist die
Ausstoßgeschwindigkeit des erfindungsgemäß eingesetzten Kolbens,
der von den Pulvergasen der eingesetzten Platzpatrone getrieben
wird, immer gleich. Dadurch lassen sich immer gleiche Wurfweiten
erzielen. Am Ende des Beschleunigungsweges des Kolbens sind ferner
Ablaßöffnungen angebracht, so daß bei der Demontage der Auswurf
einrichtung aus einer abgeschossenen Mörserpatrone kein Druck auf
dem Kolben vorhanden ist.
Durch die Fallenergie des Mörsergeschosses beim Aufschlagen auf
das Bodenstück im Mörser-Waffenrohr wird der Kolben gegen den fest
stehenden Schlagbolzen in der Auswurfeinrichtung geschlagen, wodurch
die im Kolben gelagerte Platzpatrone gezündet wird. Die dabei freige
setzten Pulvergase treiben den Kolben mit hoher Geschwindigkeit
gegen seinen ringförmigen Anschlag im Hohlzylinder. Der Kolben stößt
sich vom Bodenstück des Mörser-Waffenrohres ab und schleudert damit
das Übungsgeschoß nur wenige Meter aus dem Rohr heraus.
In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Granatwerfergeschoß mit einer Auswurfeinrichtung
der erfindungsgemäßen Art teilweise im Schnitt und
Fig. 2 die Auswurfeinrichtung für ein Granatwerfer- bzw. Mörser
geschoß nach Fig. 1 im Schnitt.
Das Granatwerfer- bzw. Mörsergeschoß 1 besteht aus einem Kopfteil
2 und einem Schwanzteil 3 mit Stabilisierungsflügeln 4. Im Schwanzteil
3 ist von der rückwärtigen Seite eine Sackbohrung 5 eingebracht,
welche die Auswurfeinrichtung 6 aufnimmt. Die Auswurfeinrichtung
6 für das Mörsergeschoß 1 zur Simulation eines Schusses besteht
aus einem Hohlzylinder 7, der mittels eines Gewindes 8 in den Schwanz
teil 3 bis gegen einen Anschlag 9 eingeschraubt ist. An seiner dem
Kopfteil 2 zugewandten Stirnseite 10 ist der Hohlzylinder 7 durch
ein Bodenstück 11 mit einem zentral eingesetzten Schlagbolzen 12
verschlossen. In einem axialen Abstand zum Bodenstück 11 befindet
sich in dem Hohlzylinder 7 ein Kolben 13 mit einer von der dem Boden
stück 11 zugewandten Stirnseite 14 eingebrachten Sackbohrung 15.
Diese Sackbohrung befindet sich auf der Geschoßkörper-Längsachse
16. In die Sackbohrung 15 ist eine Platzpatrone 17 eingesetzt.
Das dem Bodenstück 11 zugewandte hintere Ende des Kolbens 13 weist
einen erweiterten Durchmesser mit einer axialen Ringfläche 18 auf.
An dem zum Bodenstück 11 abgewandten Ende ist der Kolben 13 mit
einer radialen Sackbohrung 19 versehen. In diese Sackbohrung 19
ist ein Rastbolzen 20 eingesetzt, dessen Bodenfläche 21 eine Öffnung
22 besitzt, in die eine Feder 23 eingreift, welche sich am Boden
24 der Sackbohrung 19 abstützt. Kopfseitig greift der Rastbolzen
20 in eine entsprechende Rastnute oder Rastkerbe 25 in der Innenwand
26 des Hohlzylinders 7 ein.
Eine im wesentlichen parallel zur Geschoßlängsachse 16 verlaufende
Querbohrung 27 im Rastbolzen 20 nimmt einen Sicherungsstift 28 auf,
der sich in einer entsprechenden Bohrung 29 im Kolben 13 abstützt.
An dem Sicherungsstift 28 befindet sich zum hinteren Ende der Aus
wurfeinrichtung 6 ein Zugring 30.
Die axiale Bewegung des Rastbolzens 20 in der Sackbohrung 19 ist
durch einen Stift 31 begrenzt, der fest im Bolzen 13 eingesetzt
ist und in eine Randausnehmung 32 des Rastbolzens 20 eingreift.
Der Hohlzylinder 7 besitzt in seinem vorderen Bereich Gasablaßöffnun
gen 33, die sich am Ende des Beschleunigungsweges des Kolbens 13
bei einer Bewegung in Richtung des Pfeiles 34 befinden. Aufgrund
dieser Gasablaßöffnungen 33 ist der Kolben 13 bei der Demontage
der Auswurfeinrichtung 6 aus dem Mörsergeschoß 1 ohne Druck.
Der Hohlzylinder 7 ist im Bereich des Geschoßendes mit einem ver
ringerten Durchmesser versehen, wodurch sich eine axiale Ringfläche
35 am Hohlzylinder 7 bildet, die der Ringfläche 18 des Kolbens gegen
übersteht. Diese beiden Ringflächen 18 und 35 bilden einen Endanschlag
bei Bewegung des Kolbens 13 innerhalb des Hohlzylinders 7 in Richtung
des Pfeiles 34.
Vor der Sackbohrung 19 ist in dem Kolben 13 eine weitere radiale
Sackbohrung 36 vorgesehen.
Die Schußsimulation mit dem Mörsergeschoß erfolgt dadurch, daß das
Mörsergeschoß 1 in ein hier nicht gezeigtes Waffenrohr eines Mörsers
von der Waffenrohrmündung her eingebracht wird. Durch die Fallenergie
des Mörsergeschosses 1 beim Aufschlagen auf das Mörserrohrboden
stück wird nun der Kolben 13 gegen den feststehenden Schlagbolzen
12 in dem Bodenstück 11 der Auswurfeinrichtung 6 geschlagen, wodurch
die in dem Kolben 13 gelagerte Platzpatrone 17 gezündet wird.
Die dabei nun freigesetzten Pulvertreibgase treiben den Kolben 13
mit hoher Geschwindigkeit gegen seinen Anschlag 18 und 35 im Hohl
zylinder 7. Der Kolben 13 wird demzufolge aus dem hinteren Ende
des Geschosses herausgetrieben und stößt sich dabei von dem Boden
stück des Waffenrohres im Mörsers ab und schleudert das Mörserge
schoß 1 zusammen mit der Auswurfeinrichtung 6 aus dem Waffenrohr
des Mörsers. Die Reichweite des so herausgeschleuderten Mörserge
schosses 1 beträgt nur wenige Meter nach Verlassen des Waffenrohres,
so daß sich diese Einrichtung eignet, auch eine Simulation von Mörsern
und Mörsergeschossen in einer Halle oder auf sehr kleinen Plätzen
durchzuführen.
Durch den Rastbolzen 20 wird der Kolben 13 in seiner Lager- bzw.
Transportstellung gemäß Fig. 2 im Zylinder gehalten. Erst nach
dem Herausziehen des Sicherungsstiftes 28 über den Ring 30 ist eine
Bewegung des Rastbolzens 20 innerhalb der Sackbohrung 19 gegen die
Wirkung der Feder 23 möglich. Die bei Zündung der Platzpatrone 17
freiwerdende Energie reicht aus, um bei einer Bewegung des Kolbens
13 in Richtung des Pfeiles 34 den Rastbolzen 20 aus der Rastkerbe
25 bis gegen den Anschlagstift 31 herauszudrücken.
Claims (7)
1. Auswurfeinrichtung für Granatwerfer- bzw. Mörsergeschosse zur
Simulation eines Schusses, mit einer in einer separaten Kammer
im Geschoßkörper eingesetzten Treibladung,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kolben (13) vorgesehen ist, in dessen eine Stirnseite
(14) die als Sackbohrung ausgebildete Kammer (15) für die Treib
ladung (17) in der Kolbenlängsachse (16) eingebracht ist, und
der Kolben (13) in einem im Geschoßkörper (3) einsetzbaren Hohl
zylinder (7) angeordnet ist, dessen dem Kopfteil (2) des Geschosses
(1) zugewandte Stirnfläche (10) durch ein zur Kammer (15) axial
beabstandetes Bodenstück (11) mit Schlagbolzen (12) verschlossen
ist, wobei der Kolben (13) im Hohlzylinder (7) durch einen feder
belasteten Rastbolzen (20) in Position gehalten ist, der in eine
Rastkerbe, Rastnut oder Rastbohrung (25) in der Zylinderinnen
wand (26) eingreift und durch einen sich im Kolben (13) abstützen
den Sicherungsstift (28) gesichert ist.
2. Auswurfeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlzylinder (7) im Schwanzteil (3) des Geschosses in
einer Bohrung (5) einsetzbar ist.
3. Auswurfeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Kammer (15) eine Platzpatrone (17) eingesetzt ist.
4. Auswurfeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Kammer (15) Treibladung unterschiedlicher Energie
einsetzbar ist, zu welcher ein durch den Schlagbolzen (12) beauf
schlagtes Zündhütchen zugeordnet ist.
5. Auswurfeinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinderwand (7) mit Gasablaßöffnungen (33) versehen
ist.
6. Auswurfeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rastbolzen (20) in einer radial verlaufenden Sackbohrung
(19) im Kolben (13) eingesetzt ist, an deren Boden (24) sich
eine Druckfeder (22) abstützt, wobei der Rastbolzen (20) durch
einen Stift (31) im Kolben (13) axial begrenzt bewegbar ist.
7. Auswurfeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (13) an seinem dem Bodenstück (11) zugewandten
Ende einen erweiterten Durchmesser mit einer Ringfläche (18)
aufweist, während der Hohlzylinder (7) an dem dem Bodenstück
(11) abgewandten, offenen Stirnende einen verringerten Durch
messer mit einer der Ringfläche (18) des Kolbens (13) zugewandten
Ringfläche (35) besitzt und beide Ringflächen (18, 35) axial
zueinander beabstandet sind und einen Endanschlag für die Kolben
bewegung bilden.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |