DE4018077C2 - Vorrichtung zur staubfreien Entsorgung von staubsaugenden Geräten - Google Patents
Vorrichtung zur staubfreien Entsorgung von staubsaugenden GerätenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur staub
freien Entsorgung staubsaugender Geräte von gesundheitsgefähr
lichen Stäuben.
Die Entsorgung staubsaugender Geräte (Sauger) von gesundheits
gefährlichen Stäuben ist bisher nicht zufriedenstellend gelöst.
Ein Teil dieser Stäube gelangt während des Entsorgungsvorganges
wieder in die Atmosphäre, so daß eine Gesundheitsgefährdung vor
allem des Bedienungspersonals nicht mit Sicherheit auszuschlie
ßen ist.
Aus DE 38 44 480 C1 ist eine Vorrichtung zur Beseitigung von
asbesthaltigen Gefahrstoffen bekannt, bei der das Absaugen der
Gefahrstoffe über einen mit Unterdruck beaufschlagbaren und mit
Wasser befüllbaren Gefahrsammelraum und einen nachgeordneten,
ebenfalls mit Unterdruck beaufschlagbaren Aufbereitungsraum er
folgt. Die Vorrichtung selbst ist ziemlich kompliziert aufge
baut und eignet sich wegen ihrer Größe nur als ortsfeste Anla
ge.
US 4 817 644 offenbart ebenfalls ein Gerät zur Be
seitigung von asbesthaltigen Gefahrstoffen, das nur als ortsfe
ste Anlage betreibbar ist und insbesondere sehr schwer und
raumfüllend ist.
Das deutsche Gebrauchsmuster G 86 08 496 beschreibt ein für
Dental-Laboratorien einsetzbares Absauggerät, das aus einem
Staubabsauger mit einer Ansaugleitung für staubhaltige Luft,
einem Filter und einer mit einem Unterdruck erzeugenden Gerät
verbundenen Austrittsleitung sowie einem unter dem Staubab
scheider angeordneten und mit diesem verbundenen Staubsack be
steht. Besondere Vorkehrungen für eine hochgiftigem Gefahrgut
angemessene sichere und verläßliche lösbare Verbindung zwischen
dem Staubsack und dem Staubabscheider sind dieser Druckschrift
ebensowenig wie der DE 34 08 564 A1 zu entnehmen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Entsorgung staubsaugender Geräte von gesund
heitsgefährlichen Stäuben zu schaffen, die eine erheblich si
cherere Handhabung beim Entsorgen hochgiftiger Stäube insbeson
dere beim Abnehmen und Verschließen von mit solchen Stäuben ge
füllten Entsorgungsbehältern ermöglichen soll als mit den bis
her bekannten Vorrichtungen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zur
staubfreien Entsorgung von staubsaugenden Geräten mit den im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen ge
löst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen charakterisiert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, den im Abschei
der des Gerätes angesammelten Staub nach Unterbrechung der
Staubzuführung zum Sauger durch Abschalten des Gerätes über ei
nen mit einem Absperrorgan versehenen Austragsstutzen und einen
auf diesen staubdicht aufgezogenen Schlauch in einen mit letz
terem staubdicht verbundenen Entsorgungsbehälter zu überführen,
nach Erreichen des gewünschten Füllungsgrades dieses Behälters
den Austragsstutzen abzusperren, den Abfüllschlauch unterhalb
des Behälters abzubinden oder abzuklemmen und ihn erst dann vom
Stutzen abzuziehen. Zweckmäßigerweise wird der Schlauch danach
noch ein zweites Mal oberhalb der ersten Abbinde- oder Abklemm
stelle abgebunden, um die in diesem Bereich evtl. verbliebenen
Staubreste von der Atmosphäre abzusperren und damit auch deren
Austritt in die Atmosphäre zu unterbinden. Obwohl als Entsor
gungsbehälter jedes mit dem Abfüllschlauch staubdicht verbind
bare und verschließbare Gefäß grundsätzlich geeignet ist, wird
zweckmäßig ein mit dem Schlauch vorzugsweise einstückig verbun
dener Beutel als Entsorgungsbehälter verwendet.
Vorteilhaft wird der Entsorgungsbehälter in einen mit dem Aus
tragsstutzen des Saugers staubdicht verbindbaren Staubkessel so
eingelegt, daß aus diesem ein Teil des Abfüllschlauches heraus
ragt, der lang genug ist, um nicht nur auf den Austragsstutzen
aufgezogen werden, sondern auch die Ausbildung einer Knautsch-
und Dehnzone ermöglichen zu können. Nach erfolgter Füllung des
Entsorgungsbehälters, Absperrung des Austragsstutzens, Abtren
nung desselben vom Staubkessel, Abbindung und Ablösung des
Schlauches vom Stutzen kann der gefüllte und geschlossene Beu
tel wahlweise entweder aus dem Staubkessel herausgehoben oder
zusammen mit diesem, gegebenenfalls nach nochmaligem Verschluß
des letzteren, der Entsorgung zugeführt, z. B. auf eine Deponie
gebracht werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zur
Einleitung von unter Atmosphärendruck stehender Außenluft in
den unter Unterdruck stehenden Zwischenraum zwischen Entsor
gungsbehälter und Innenwand des Staubkessels ein Nebenluftven
til am Staubkessel vorgesehen. Dadurch kann vor der Absperrung
des Austragsstutzens und der Trennung des Staubkessels vom Aus
tragsstutzen in den unter Unterdruck stehenden Zwischenraum
zwischen dem staubgefüllten Beutel und der Wandung des Staub
kessels, in dem sich dieser befindet, Außenluft eingelassen
werden. Dies hat den Vorteil, daß der ebenfalls unter Unter
druck stehende staubförmige Inhalt des Entsorgungsbeutels kom
primiert und damit für Transport und Entsorgung geeigneter ge
macht wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie mehrere bevorzugte Aus
führungsformen der Erfindung sind nachstehend anhand der Figur
schematisch und beispielsweise näher erläutert.
Von dem zu entsorgenden staubsaugenden Gerät sind nur die für
das Verständnis der Erfindung notwendigen Teile eingezeichnet,
nämlich die Lufteintrittsleitung 1 mit dem Absperrventil 22,
der Abscheider 3, die einem (nicht dargestellten) Unterdruck
erzeugenden Gerät, z. B. einer Turbine, vorgeschaltete Aus
trittsleitung 16 sowie Filter 2 für die Zurückhaltung der
nicht vollkommen abgeschiedenen Staubreste, im dargestellten
Beispiel eine Filterpatrone. Die Staubabscheidung im Abscheider
3 kann auf beliebige an sich bekannte Weise, z. B. durch Zyklon
und/oder Aufprallwirkung erreicht werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung geht der Abscheider 3 nach unten über
eine konische Verjüngung in den mit einem Absperrorgan 5 (z. B.
einem Schieber, einem Kugelventil oder einer Absperrklappe)
versehenen Austragsstutzen über.
Mit dem Austragsstutzen 4 ist über Dichtungen 14
staubdicht, aber lösbar verbunden der Staubkessel 12, der gemäß
der dargestellten bevorzugten Ausführungsform aus den beiden
über eine Dichtung 15 staubdicht, aber lösbar miteinander ver
bundenen Teilen 12a und 12b besteht. Diese Ausführungsform bie
tet den Vorteil, daß die Entnahme des staubgefüllten Beutels
aus dem Kessel auch bei dessen bevorzugter Ausführungsform mit
konischem Deckel problemlos möglich ist.
Der auf den Austragsstutzen 4 aufgezogene Abfüll
schlauch 6 ist durch die Dichtungen 14 hindurch in das Innere
des Staubkessels 12 geführt, wo er mit dem Entsorgungsbehälter
6a verbunden und gemäß der dargestellten bevorzugten Ausführungs
form einstückig gefertigt ist. Wegen seiner dünnwandigen Aus
führung beeinträchtigt er die staubdichte Verbindung des Stut
zens 4 mit dem Kessel 12 nicht. Das obere Ende des Schlauches 6
ist mittels einer geeigneten Dichtungsvorrichtung 8, z. B. einem
O-Ring, staubdicht auf dem Austragsstutzen 4 befestigt. Der Ab
füllschlauch 6 ist lang genug, um zwischen dem O-Ring 8 und der
zwischen Austragsstutzen 4 und Staubkessel 12 angeordneten Dichtung
14 eine Knautsch- und Dehnungszone 7 zu bilden.
9 ist ein den Entsorgungsbeutel 6a im Staubkessel
stabilisierender Kragenring aus elastischem Material, wie z. B.
Plastic.
Die Arbeitsweise der dargestellten Vorrichtung ist
wie folgt:
Nach Inbetriebnahme der nicht dargestellten, an die
Austrittsleitung 16 angeschlossenen Saugvorrichtung und gegebe
nenfalls des Eintrittsventils 22 fällt der im Abscheider 3 ab
geschiedene Staub direkt durch den Austragsstutzen 4 in
den Entsor
gungsbeutel 6a, sofern auch die Absperrvorrichtung 5 vorher ge
öffnet worden ist. Wenn diese aber, vor allem bei niedrigem
Staubgehalt der eingeleiteten Luft, geschlossen gehalten wird,
sammelt sich der Staub im Abscheider 3 an und fällt erst durch
periodische Öffnung des Absperrorgans 5 in den Staubkessel 12 bzw.
den Entsorgungsbeutel 6a. Wenn dieser den gewünschten Füllungsgrad
erreicht hat, was in bekannter Weise z. B. durch induktiv oder
nach dem Ultraschallprinzip arbeitende Sensoren überprüft wer
den kann, wird zunächst durch Öffnung des Nebenluftventils 11
Luft in den evakuierten Staubkessel 12 eingelassen, die den
Beutel 6a mit dem in ihm ebenfalls unter Unterdruck stehenden
Staub komprimiert. Anschließend wird der Kessel 12 vom Aus
trittsstutzen 4 abgelöst, dann zusammen mit dem noch in ihm be
findlichen Beutel 6a abgesenkt, gegebenenfalls mit Hilfe einer
Hebe- bzw. Senkvorrichtung. Dadurch wird die noch auf dem Stut
zen 4 aufgezogene Knautsch- und Dehnungszone 7 so weit ausgezo
gen, daß sie bequem unterhalb des Stutzens 4 abgebunden, abge
klemmt oder in beliebiger anderer Weise staubdicht verschlossen
werden kann. Erst dann wird der Anschlußschlauch 6 vom Aus
trittsstutzen 4 abgezogen. Zweckmäßig wird das oberhalb der Ab
bindestelle gelegene Schlauchende noch ein zweites Mal abgebun
den, um auch den Austritt der in ihm verbliebenen Staubreste in
die Atmosphäre zu verhindern. Je nach Art und Menge des so ab
gepackten Staubes kann es zweckmäßiger sein, entweder den vor
her verschlossenen Staubkessel 12 zusammen mit dem in ihm befind
lichen verschlossenen Entsorgungsbeutel 6a zur Endversorgung zu
befördern oder den Staubkessel 12 nach Entnahme des Staubbeu
tels in gleicher Weise wieder zu verwenden. Bei der dargestell
ten Ausführungsform des Staubkessels 12 ist es zu diesem Zweck
notwendig oder mindestens vorteilhaft, den Oberteil 12a des
Staubkessels von dessen Unterteil 12b zu trennen, um den ge
füllten Beutel 6a leicht entnehmen zu können.
Die Entsorgung des üblicherweise zwecks Zurückhaltung der nicht
vom Abscheider 3 abgeschiedenen Staubreste nachgeschalteten
Filters 2 kann ebenfalls über den Entsorgungsbeutel 6a dadurch
erfolgen, daß man es nach Lösung seiner Halterung durch den
Austrittsstutzen 4 in den Entsorgungsbeutel 6a fallen läßt. Da
bei bleibt der Abscheider 3 staubfrei verschlossen.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur staubfreien Entsorgung von staubsaugenden
Geräten, bestehend aus einem Staubabscheider (3) mit einer
Ansaugleitung (1) für staubhaltige Luft, einem Filter (2)
und einer mit einem Unterdruck erzeugenden Gerät verbunde
nen Austrittsleitung (16), sowie einem unter dem Staubab
scheider (3) angeordneten, mit diesem verbundenen Staubkessel
(12), dadurch gekennzeichnet, daß der Staubkessel
(12) über einen Austragsstutzen (4) mit dem unteren Teil
(3a) des Staubabscheiders (3) staubdicht, aber lösbar und
absenkbar verbunden ist, wobei der Austragsstutzen (4)
gegebenenfalls mit einem Absperrorgan (5) versehen ist
und sich in dem Staubkessel (12) ein Entsorgungsbehälter
(6a) befindet, dessen oberer Teil zwischen Staubkessel
(12) und Austragsstutzen (4) über eine staubdichte Dich
tung (14) nach außen geführt und auf das untere Ende des
Stutzens (4) in Form eines Abfüllschlauches (6) wellenför
mig aufgezogen ist, so daß der Abfüllschlauch (6) über
dem Austragsstutzen (4) eine Knautsch- und Dehnungszone
(7) bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Entsorgungsbehälter (6a) ein mit dem Abfüllschlauch (6)
einstückig verbundener Entsorgungsbeutel vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das obere Ende des Abfüllschlauches (6) mittels
einer geeigneten Dichtungsvorrichtung (8) staubdicht auf
dem Austragsstutzen (4) befestigt ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Einleitung von unter Atmosphärendruck
stehender Außenluft in den unter Unterdruck stehenden
Zwischenraum zwischen Entsorgungsbehälter (6a) und Innen
wand des Staubkessels (12) ein Nebenluftventil (11) am
Staubkessel (12) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Staubabscheider (3) im unteren Teil
(3a) konisch verjüngt ausgestaltet ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das untere Ende des Austragsstutzens (4),
auf dem das obere Ende des Abfüllschlauchs (6) aufgezogen
ist, über die Dichtung (14) staubdicht, aber lösbar mit
dem Staubkessel (12) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Staubkessel (12) aus zwei miteinander
staubdicht, aber lösbar verbundenen Teile (12a und 12b)
besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der obere Teil (12a) des Staubkessels (12) nach oben zu
konisch verjüngt ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß im oberen Teil (12a) des Staubkessels (12)
ein Kragenring (9) aus elastischem Material zur Stabili
sierung des Entsorgungsbehälters (6a) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Filter (2) in dem Staubabscheider (3)
als Filterpatrone ausgebildet ist, die so bemessen ist,
daß sie nach Verbrauch zum Zwecke der Entsorgung aus
ihrer Halterung lösbar und durch den Austrittsstutzen
(4) in den Staubkessel (12) bzw. in den darin befindli
chen Entsorgungsbehälter (6a) staubdicht überführbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904018077 DE4018077C2 (de) | 1990-06-06 | 1990-06-06 | Vorrichtung zur staubfreien Entsorgung von staubsaugenden Geräten |
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Publications (2)
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DE4018077A1 DE4018077A1 (de) | 1991-12-12 |
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ID=6407860
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- 1990-06-06 DE DE19904018077 patent/DE4018077C2/de not_active Expired - Fee Related
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