DE4015831C2 - Vorrichtung zum Auswaschen von HCl aus einem Abgas - Google Patents
Vorrichtung zum Auswaschen von HCl aus einem AbgasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswaschen von
HCl aus einem im wesentlichen staubfreien Abgas gemäß der
im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
Aus dem Prospekt "Gas-Waschanlagen" der Fa. Wiegand Karlsruhe GmbH
(1982) ist eine solche Vorrichtung bekannt, bei der die beiden Wäscher als
Strahlwäscher mit je einer einzigen Strahldüse ausgebildet sind. Der
Waschkanal ist fallend auf einem Sumpfbehälter befestigt. Neben dem
fallenden Waschkanal ist aufsteigend ein Gasführungskanal angeordnet, in
dessen unterem Ende als Tröpfchenabscheider ein Drallabscheider
angeordnet ist. Derartige Strahlwäscher bedürfen einer höheren Pumpleistung
wegen des größeren Druckverlustes und bei Einsatz eines Drallabscheiders
besteht die Gefahr, daß Tröpfchen in nicht ausreichender Weise abgeschieden
und in den zweiten Wäscher überführt werden.
Weiterhin ist aus der DE 33 01 688 A1 ein einstufiger Gegenstromwäscher mit
Gaseintritt am unteren Ende und Gasaustritt am oberen Ende bekannt, bei dem
im Wäscherkopf vor dem Gasaustritt ein radial durchströmbarer ringartiger
Tröpfchenabscheider vorgesehen ist, der von einem sich in seinem
Strömungsquerschnitt zum Gasaustritt hin erweiternden Gasabführungskanal
umgeben ist.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der
gattungsgemäßen Art anzugeben, mit deren Hilfe das Auswaschen von HCl
erleichtert und die Tröpfchenabscheidung verbessert wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jedem Waschlösungskreislauf
mehrere Düsen zugeordnet sind und der erste Wäscher einschließlich seines
ihm zugeordneten Waschlösungskreislaufes auf dem zweiten Wäscher
angeordnet ist, daß der Tropfenabscheider am unteren Ende des oberen
Wäschers ringartig angeordnet ist und das untere Ende des oberen Wäschers
in das in seinem Querschnitt erweiterte obere Ende des unteren Wäschers
hineinragt derart, daß das Abgas den Tropfenabscheider radial
durchströmt, und daß die Waschlösungskreisläufe über eine Förderpumpe
miteinander verbunden sind.
Das zu reinigende Abgas tritt in den ersten Wäscher
ein und wird dort mit der Kreislauflösung, die aus dem
zweiten Wäscher abgezogen wurde, in Kontakt gebracht.
In dem ersten Wäscher wird das Abgas aufgrund der Ver
dampfung von Wasser aus der wäßrigen Kreislauflö
sung abgekühlt. Je nach Konzentration der auszuwa
schenden HCl in dem zugeführten Gas wird
HCl von der Gasphase in die flüssige Phase
und/oder von der flüssigen Phase in die Gasphase über
führt.
Infolge der verbesserten Tropfenabscheidung wird möglichst
wenig Flüssigkeit von dem ersten Wäscher in den
zweiten Wäscher überführt, in dem infolge der Frisch
wasserzufuhr über den zweiten Wäscher die Säurebildner aus
der Gasphase in die flüssige Phase überführt werden.
Dadurch, daß möglichst wenig Flüssigkeit von dem er
sten Wäscher in den zweiten Wäscher gelangt und
Waschlösung aus dem zweiten Wäscher in den ersten Wäscher als
Waschlösung eingeführt wird, kann eine Aufkonzentra
tion der in dem zweiten Wäscher erzeugten Säure in
dem ersten Wäscher erfolgen; mit anderen Worten:
durch die zweitstufige Ausgestaltung des Auswaschvor
gangs und die Zwischenschaltung der Tropfenabschei
dung zwischen den beiden Wäschern kann ein relativ gro
ßes Konzentrationsgefälle zwischen den beiden Wäschern
eingestellt werden.
Der ringartig angeordnete Tropfenabscheider kann
vorzugsweise aus mehreren in einem Polygonzug ange
ordneten quaderförmigen Abscheideelementen beste
hen.
Eine Ausfüh
rungsform einer Waschvorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens soll nun anhand der Figuren näher erläu
tert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die beiden Waschstu
fen und eine schematische Darstellung der Waschkreis
läufe,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.
Das entstaubte Abgas AG tritt über einen Abgaska
nal 1 in das obere Ende eines ersten Wäschers 2 ein.
Dem Wäscher 2 ist ein Waschlösungskreislauf 3 zuge
ordnet. Aus dem Wäschersumpf 4 wird über eine Lei
tung 5 von einer Umwälzpumpe 6 Waschlösung abge
saugt und im oberen Teil des Wäschers 2 angeordneten
Düsenstöcken 7 zugeleitet. Der Abgaskanal 1 ragt mit
seinem Gasaustrittsende in einen erweiterten Kopfab
schnitt 2a des Wäschers hinein und in diesen erweiterten
Abschnitt wird über Radialdüsen 8 ebenfalls Wäschlö
sung eingedüst. Am unteren Ende des Wäschers 2 sind
oberhalb des Wischersumpfes 4 in polygonaler Anord
nung (vergl. Fig. 2) Tröpfchenabscheideelemente 9a ei
nes ringartigen Tröpfchenabscheiders 9 angeordnet.
Der Wäscher 2 ragt mit seinem den Tröpfchenabschei
der 9 tragenden unteren Ende in den erweiterten Kopf
abschnitt 10a eines zweiten Wäschers 10 hinein und
wird von dem Kopfabschnitt getragen.
Die mit dem Wäschersumpf 4 verbundene Leitung 5
durchsetzt den Kopfabschnitt 10a. Der den Wischer 2
verlassende Abgasstrom AG durchsetzt den Tropfenab
scheider 9 im wesentlichen radial und wird dann auf
Düsenstöcke 11 des zweiten Wäschers 10 gelenkt. Die
Düsenstöcke 11 bilden zusammen mit dem Wäscher
sumpf 12, einer Abzugsleitung 13 und einer Umwälz
pumpe 14 den Waschlösungskreislauf 15 des unteren
Wäschers 10.
Dem unteren Wäscher 10 wird, wie bei 16 gezeigt,
Frischwasser zugeführt. Das Frischwasser muß nicht
unbedingt dem Wäscher 10 selbst zugeführt werden, es
ist auch möglich das Frischwasser über den Kreislauf 15
zuzuführen.
Die Waschlösung des Kreislaufes 15 des zweiten Wä
schers 10 wird über eine eine Förderpumpe 17 aufwei
sende Verbindungsleitung 18 dem Waschkreislauf 3 des
ersten Wäschers 2 zugeführt.
Mit der erfindungsgemäßen Verfahrensführung kann
HCl mit stark schwan
kender Konzentration aus einem Abgas ausgewaschen
werden, und es kann gleichzeitig eine höherkonzentrier
te Säure als beim Stand der Technik abgezogen werden.
Das ausgewaschene Abgas wird aus dem unteren Be
reich des Wäschers 10 über einen Auslaßstutzen 19 ab
gezogen und einer nicht dargestellten Entschwefelungs-
und ggf. einer Entstickungseinrichtung zugeleitet.
Eine Temperaturänderung erfolgt in der zweiten
Waschstufe 10 nur noch in unwesentlichem Umfange, da
das in die aus den beiden Wäschern 2 und 10 bestehende
Waschvorrichtung eintretende Abgas bereits im we
sentlichen in dem Wäscher 2 durch die Verdampfung
von Wasser aus der Waschlösung abgekühlt wird.
Die Anordnung des Wäschers 2 auf dem Wäscher 10
ist von besonderem Vorteil, da die Schwerkraft die Ab
scheidung von Tröpfchen im Wäscher 2 unterstützt.
Der Waschkreislauf 3 des oberen Wäschers 2 kann
noch einen nicht dargestellten Zwischenbehälter auf
weisen, in den die Waschlösung aus dem unteren Kreis
lauf 15 eingeleitet wird.
Es werde angenommen, daß die HCl-Konzentration
in dem auszuwaschenden Abgas Werte, die zwischen
500 mg/Nm³ und 1500 mg/Nm³ liegen, annehmen kann.
Die Ausgangskonzentration der aus dem Waschkreis
lauf 3 über Leitung 20 abgezogenen Salzsäure soll
bei 10% liegen und die Konzentration im gereinigten
Abgas soll bei 100 mg/Nm³ liegen. Der Konzentration
von 10% der abgezogenen Säure entspricht in etwa
einer HCl-Konzentration im Abgasstrom, der dem
zweiten Wäscher 10 zugeführt wird, von 1000 mg/Nm³.
Bei einer Eingangskonzentration von 500 mg/Nm³
und einer sich im Wäschersumpf 12 einstellenden
HCl-Konzentration von 1 bis 2% geht bei Einsatz einer Salz
säure dieser Konzentration als Waschlösung in dem
ersten Wäscher 2 HCl aus der rückgeführten Lösung aus
der flüssigen Phase in die gasförmige Phase über, so daß
die Eingangskonzentration im zweiten Wäscher er
reicht wird, in dem dann ein Übergang von der gasför
migen Phase in die flüssige Phase (Auswaschen) derart
erfolgt, daß am Auslaß 19 die Auslaßkonzentration von
100 mg/Nm³ sichergestellt ist. Weist das eintretende
Abgas eine Konzentration von 1500 mg/Nm³ auf, er
folgt auch im ersten Wäscher bereits ein Übergang von
der gasförmigen in die flüssige Phase.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Auswaschen von HCl aus
einem im wesentlichen staubfreien Abgas, insbesondere einem Abgas
einer Abfallverbrennungsanlage,
mit zwei nacheinander durchströmbaren Gleichstromwäschern
mit jeweils einem Waschlösungskreislauf bestehend aus Wäschersumpf, Umwälzpumpe und mindestens einer Waschdüse,
einer Verbindung für die Waschlösungskreisläufe,
jeweils einem Abgaseintritt am oberen Ende und einem Abgasaustritt im Bereich des unteren Endes des Wäschers,
einem dem Abgasaustritt des ersten Wäschers zugeordneten Tropfenabscheider,
einem dem ersten Wäscher zugeordneten Säureablauf,
und einem dem zweiten Wäscher zugeordneten Frischwasserzulauf,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Waschlösungskreislauf (3, 15) mehrere Düsen (7, 11) zugeordnet sind
und der erste Wäscher (2) einschließlich seines ihm zugeordneten Waschlösungskreislaufes (3) auf dem zweiten Wäscher (10) angeordnet ist,
daß der Tropfenabscheider (9) am unteren Ende des oberen Wäschers (2) ringartig angeordnet ist und das untere Ende des oberen Wäschers in das in seinem Querschnitt erweiterte obere Ende (10a) des unteren Wäschers (10) hineinragt derart, daß das Abgas (AG) den Tropfenabscheider radial durchströmt,
und daß die Waschlösungskreisläufe (3, 15) über eine Förderpumpe (17) miteinander verbunden sind.
mit zwei nacheinander durchströmbaren Gleichstromwäschern
mit jeweils einem Waschlösungskreislauf bestehend aus Wäschersumpf, Umwälzpumpe und mindestens einer Waschdüse,
einer Verbindung für die Waschlösungskreisläufe,
jeweils einem Abgaseintritt am oberen Ende und einem Abgasaustritt im Bereich des unteren Endes des Wäschers,
einem dem Abgasaustritt des ersten Wäschers zugeordneten Tropfenabscheider,
einem dem ersten Wäscher zugeordneten Säureablauf,
und einem dem zweiten Wäscher zugeordneten Frischwasserzulauf,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Waschlösungskreislauf (3, 15) mehrere Düsen (7, 11) zugeordnet sind
und der erste Wäscher (2) einschließlich seines ihm zugeordneten Waschlösungskreislaufes (3) auf dem zweiten Wäscher (10) angeordnet ist,
daß der Tropfenabscheider (9) am unteren Ende des oberen Wäschers (2) ringartig angeordnet ist und das untere Ende des oberen Wäschers in das in seinem Querschnitt erweiterte obere Ende (10a) des unteren Wäschers (10) hineinragt derart, daß das Abgas (AG) den Tropfenabscheider radial durchströmt,
und daß die Waschlösungskreisläufe (3, 15) über eine Förderpumpe (17) miteinander verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der ringartig angeordnete
Tropfenabscheider (9) aus mehreren in einem Polygonzug angeordneten
quaderförmigen Abscheideelementen (9a) besteht.
Priority Applications (1)
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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- 1990-05-17 DE DE19904015831 patent/DE4015831C2/de not_active Expired - Fee Related
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