DE4014493A1 - Lackieranlage fuer kraftfahrzeugkarosserien - Google Patents
Lackieranlage fuer kraftfahrzeugkarosserienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lackieranlage für Kraftfahrzeug
karosserien mit einer Anzahl aufeinanderfolgender Beschichtungssta
tionen.
Das Lackieren ist ein sehr arbeits- und zeitaufwendiger Bearbeitungs
vorgang im Rahmen der Fahrzeugfertigung. Um den gestellten Anforderun
gen, insbesondere bezüglich des Korrosionsschutzes, gerecht werden zu
können, werden gemäß internem Stand der Technik in einem mehrstufigen
Lackierverfahren mehrere Schichten aufgetragen, wie beispielsweise eine
Zinkphosphatschicht als Haftmittler und Unterrostungsschutz, eine Ka
taphorese-Tauchgrundierung, ein elastischer Steinschlagfüller als Trä
ger des Decklackes und ein aus Basislack und Klarlack bestehender far
biger Decklack. Zusätzlich, und zwar vor dem Aufbringen des elastischen
Steinschlagfüllers, wird ein PVC-Unterbodenschutz aufgetragen. Dies ge
schieht unter Zuhilfenahme von Handspritzpistolen oder mittels Roboter
einsatz in eigens dafür vorgesehenen PVC-Kabinen.
Aufgrund des Oversprays beim Verspritzen des PVC-Materials werden vor
allem die seitlichen Karosserieflächen mit PVC-Feinstaub verschmutzt.
Damit der sich daran anschließende Füllerauftrag nicht beeinträchtigt
wird, werden diese Verunreinigungen von Werkern mittels geeigneter
Hilfsmittel entfernt. Weitere Reinigungsarbeiten fallen beispielsweise
auch zwischen den beiden letzten Beschichtungsvorgängen, d. h. also
zwischen dem Aufbringen des elastischen Steinschlagfüllers und dem Auf
bringen des farbigen Decklackes an.
Aufgabe der Erfindung ist es, die gattungsgemäße Lackieranlage weiter
zu optimieren und deren Leistungsfähigkeit weiter zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Lackier
anlage die Merkmale nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 auf
weist.
Zwar ist aus der DE 38 16 487 A1 bereits eine Vorrichtung zum Reinigen
der Scheiben von Automobil-Neukarossen bekannt geworden, die dazu
dient, die durch ein vorher aufgebrachtes, als temporärer Transport
schutz dienendes Außenkonservierungsmittel undurchsichtig gewordenen
Fahrzeugscheiben zu reinigen, damit für die Überführung des Kraftfahr
zeuges vom Fertigungsband zum Abstellplatz oder Verladebahnhof für den
Fahrer die erforderliche Sicht gewährleistet ist.
Entsprechende Anregungen, die die Erfindung hätten nahelegen können,
sind aus dieser Vorveröffentlichung nicht zu entnehmen. Dies vor allem
auch deshalb, weil die Vorrichtung zum Reinigen der Scheiben zum
Lackiervorgang keinen Bezug hat und erst zu einem Zeitpunkt zur Anwen
dung gelangt, wenn der Fahrzeug-Fertigungsprozeß praktisch als abge
schlossen angesehen werden kann.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles für
eine zwischen einer Station zum Aufbringen von Unterbodenschutz und
einer weiteren Station zum Aufbringen eines Steinschlagfüllers angeord
neten Reinigungsvorrichtung beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Ausschnittes der gesamten
Lackieranlage,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Fahrzeugkarosserie und eine ihr zuge
ordnete Reinigungsvorrichtung und
Fig. 3 eine Ansicht gemäß Pfeil III in Fig. 2.
Wie aus der schematisierten Darstellung nach Fig. 1 hervorgeht, wird
innerhalb einer Lackieranlage in einer Unterbodenschutz-Auftragstation
1 eine Fahrzeugkarosserie 2 mit einem geeigneten Unterbodenschutz ver
sehen. Danach gelangt die Fahrzeugkarosserie 2 zu einer Reinigungsvor
richtung 3, um anschließend einer weiteren Oberflächenbeschichtungssta
tion 4 zugeführt zu werden, in der ein Steinschlagfüller aufgetragen
wird.
Die Fig. 2 und 3 zeigen in ihrer Zusammenschau die Reinigungsvorrich
tung 3. Diese besteht aus zwei spiegelbildlich zueinander angeordneten
Einheiten 3.1, 3.2, die in Fahrzeugtransportrichtung (Pfeil 5) gesehen
einer linken und rechten seitlichen Karosseriefläche 6, 7 zugeordnet
sind.
Jede Reinigungseinheit 3.1, 3.2 weist zunächst einen vertikal ausgerich
teten Pfosten 8 auf, der auf ein Basiselement 9 aufgeschweißt und über
Bodenplatten 10 stationär verankert (z. B. über Befestigungsschrauben)
ist.
Vom Pfosten 8 ragen im oberen und unteren Bereich zur Fahrzeugkaros
serie 2 hin gerichtete Lagerstege 12, 21 mit angesetzten Gelenkbolzen
13, 22 ab, die jeweils der Aufnahme von vier untereinander wiederum
mittels Gelenkzapfen 14-16 bzw. 24-26 verbundenen, gleichlangen Stäben
17 dienen.
Die oberen und unteren und einander jeweils zugeordneten, in Fahrzeug
transportrichtung (5) gesehen vorderen, fahrzeugnahen und hinteren Ge
lenkzapfen 14, 24 bzw. 15, 25, bzw. 16, 26 bilden gleichzeitig Lagerzapfen
für zwischen sie eingesetzte, vertikal ausgerichete Rohrprofile 18.
Das von den fahrzeugnahen Gelenkzapfen 15, 25 aufgenommene Rohrprofil 18
trägt eine verformbare Walze 19, beispielsweise aus Moosgummi oder
einem geeigneten Schaumstoff. Das von den vorderen Gelenkzapfen 14, 24
aufgenommene Rohrprofil 18 trägt ein zu einer Rolle 20 aufgewickeltes
Reinigungstuch 23, z. B. aus einem Papierstoff. Das Reinigungstuch 23
ist, wie insbesondere aus der Draufsicht gemäß Fig. 2 hervorgeht, um
die Walze 19 herumgeführt und an dem von den hinteren Gelenkzapfen 16,
26 aufgenommenen, eine Leerrolle bildenden Rohrprofil 18 befestigt.
Während die einzelnen Rohrprofile 18 auf den unteren Gelenkzapfen 14-16
drehbeweglich gelagert sind, besteht gegenüber den oberen eine dreh
feste Mitnahmeverbindung. Gegebenenfalls könnten sie auch einstückig
mit diesen geformt sein. Die oberen Gelenkzapfen 24-26 ragen durch
die von den Stäben 17 gebildete Ebene nach oben heraus und nehmen je
weils eine Riemenscheibe 27 auf. Um diese Riemenscheibe 27 ist ein
Zahnriemen 28 herumgelegt. Der Antrieb erfolgt über einen vorzugsweise
polumschaltbaren, regelbaren Antriebsmotor 29 mit zwischengeschaltetem
Untersetzungsgetriebe 30 und über eine angeschlossene weitere Riemen
scheibe 27, wobei diese Baueinheiten auf den Pfosten 8 aufgesetzt und
in geeigneter Weise befestigt sind.
Gelangt eine Fahrzeugkarosserie 2 in den Wirkbereich der Reinigungsein
heit 3.1, 3.2, so kann beispielsweise mittels Lichtschranke der Reini
gungsvorgang gestartet werden. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, die
Walze 19 mit einer gewissen Andruckkraft gegen die jeweilige seitliche
Karosseriefläche 6, 7 zu drücken. Dies geschieht unter Zuhilfenahme von
oberen und unteren Pneumatikzylindern 31, die jeweils zwischen dem La
gersteg 12, 21 und dem die Walze 19 aufnehmenden Gelenkzapfen 15, 25 an
geordnet sind. Durch entsprechende Beaufschlagung der Pneumatikzylinder
31 findet somit eine bezüglich der Fahrzeug-Transportrichtung 5 quer
gerichtete Bewegung des von den Stäben 17 gebildeten Scherengelenkes
der Reinigungseinheit 3.1, 3.2 statt. Die von geeigneten und hier nicht
näher gezeigten Fördermitteln transportierte Fahrzeugkarosserie 2 wird
somit zwischen den beiden Walzen 19 hindurchgezogen, wobei der anhaf
tende PVC-Feinstaub entfernt wird.
Je nach Bedarf kann während dieses Reinigungsvorganges der Antriebsmo
tor 29 in Betrieb gesetzt werden, so daß, mit geeignet zu wählendem
Vorschub, das Reinigungstuch 23 von der Reinigungstuchrolle 20 abge
wickelt und auf die Leerrolle (Rohrprofil 18) aufgewickelt wird.
Denkbar wäre aber auch, das Reinigungstuch 23 erst nach abgeschlossenem
Reinigungsvorgang etwas weiter zu bewegen, so daß für die nachfolgende
Fahrzeugkarosserie 2 wieder ein unbenutzter Abschnitt über die Walze 19
zur Anlage an die seitliche Karosseriefläche 6, 7 gelangt.
Damit das Reinigungstuch 23 stets gestrafft bleibt und dem Umstand
Rechnung getragen wird, daß die Reinigungstuchrolle 20 immer dünner
wird, die ihr gegenüberliegende ursprüngliche Leerrolle (Rohrprofil 18)
in gleicher Weise aber an Umfang zunimmt, ist über geeignete Mittel die
Reinigungstuchrolle 20 etwas abzubremsen und insbesondere ist an geeig
neter Stelle ein Drehzahlausgleich für die Riemenscheiben 27 herbeizu
führen.
Weitere Alternativen im konstruktiven Aufbau der erfindungsgemäßen Rei
nigungsvorrichtung 3 sind denkbar und liegen im Rahmen der Erfindung.
Claims (9)
1. Lackieranlage für Kraftfahrzeugkarosserien mit einer Anzahl aufein
anderfolgender Beschichtungsstationen, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen mindestens zwei (1, 4) der Beschichtungsstationen eine
automatisch arbeitende Karossen-Reinigungsvorrichtung (3) angeord
net ist.
2. Lackieranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reinigungsvorrichtung (3) zwischen einer Unterbodenschutz-Auftrags
station (1) und einer ihr nachfolgenden Station (4) zum Aufbringen
eines elastischen Steinschlagfüllers angeordnet ist.
3. Lackieranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rei
nigungsvorrichtung (3) aus zwei spiegelbildlich zueinander angeord
neten Reinigungseinheiten (3.1, 3.2) besteht, die einer linken und
rechten seitlichen Karosseriefläche (6, 7) zugeordnet sind.
4. Lackieranlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rei
nigungseinheit (3.1, 3.2) eine an die seitliche Karosseriefläche
(6, 7) andrückbare verformbare Walze (19) aufweist, die von einem
Reinigungstuch (23) abgedeckt ist.
5. Lackieranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ver
formbare Walze (19) wahlweise aus Moosgummi oder Schaumstoff be
steht.
6. Lackieranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rei
nigungstuch (23) aus einem Papierstoff besteht und daß es von einer
Vorratsrolle (Reinigungstuchrolle 20) abrollbar und auf eine Leer
rolle (Rohrprofil 18) aufwickelbar ist.
7. Lackieranlage nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch gekennzeich
net, daß von einem stationär verankerten und vertikal ausgerich
teten Pfosten (8) Lagerstege (12, 21) mit angesetzten Gelenkbolzen
(13, 22) abragen, die jeweils der Aufnahme von untereinander wieder
um mittels Gelenkzapfen (14-16) bzw. (24-26) verbundenen, gleich
langen Stegen dienen, so daß je ein oberes und unteres Scherenge
lenk gebildet wird, wobei zwischen den einander zugeordneten Ge
lenkzapfen (14, 24) bzw. (15, 25) bzw. (16, 26) Rohrprofile (18) ein
gesetzt sind, die der Aufnahme der verformbaren Walze (19), der
Reinigungstuchrolle (20) dienen bzw. die Leerrolle bilden.
8. Lackieranlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Scherengelenk über einen quer zur Fahrzeugtransportrichtung (5) ge
richteten Pneumatikzylinder (31) bewegbar ist.
9. Lackieranlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohrprofile (18) mit den oberen Gelenkzapfen (24-26) drehfest ver
bunden sind und über auf diese aufgesetzte Riemenscheiben (27) mit
tels eines Zahnriemens (28) antreibbar sind, der von einem am
Pfosten (8) angeordneten Antriebsmotor (29) beaufschlagt wird.
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