DE4010376C2 - Antrieb, insbesondere Einzelspindelantrieb für eine Arbeitsstelle einer Ringspinnmaschine - Google Patents
Antrieb, insbesondere Einzelspindelantrieb für eine Arbeitsstelle einer RingspinnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Antrieb, insbesondere Einzelspindelantrieb
für eine Arbeitsstelle einer Ringspinnmaschine, mit
einem Drehstrommotor mit permanentmagnet-erregtem Rotor,
einem Frequenzumrichter zur Drehzahlstellung und mit von
einer Antriebssteuerung ansteuerbaren Schaltelementen.
Zum Antrieb der Spindeln einer Spinnereimaschine mit einer
Vielzahl von Arbeitsstellen findet derzeit im wesentlichen der
Tangentialriemenantrieb Verwendung. Dabei wird zum Antrieb
einer Vielzahl von Spindeln lediglich ein einziger Elektromotor
benötigt. Der Nachteil dieses Antriebstyps besteht darin, daß
durch den unterschiedlichen Schlupf zwischen Tangentialriemen
und Antriebsscheibe an den einzelnen Arbeitsstellen kein vollkommen
synchroner Lauf der Spindeln sichergestellt ist.
Aus diesem Grund werden in jüngster Zeit Elektromotoren ent
wickelt, die für den Einsatz als Einzelspindelantrieb geeignet
sind. Aufgrund des erforderlichen synchronen Laufs der einzelnen
Motoren an den verschiedenen Arbeitsstellen kommen hierfür
vor allem Synchronmotoren mit hohem Wirkungsgrad in Frage.
Die vorveröffentlichte EP-Anmeldung 03 42 452 beschreibt einen
Einphasen-Induktionsmotor mit einsträngiger Statorwicklung. Der
Rotor weist eine Arbeitswicklung und eine Steuerwicklung auf.
Diese Wicklungen sind in Reihe geschaltet. Die Enden der Reihen
schaltung sind über einen Triac verbunden. Am Gate dieses
Triacs liegt über einen Vorwiderstand der Mittelabgriff der
beiden Wicklungen. Die Statorwicklung wird mit Wechselspannung
gespeist.
Weiterhin beschreibt die nicht vorveröffentlichte deutsche Pa
tentanmeldung 40 05 055 einen Synchronmotor, der im Vergleich
zu dem oben genannten Einphasen-Synchronmotor einen wesentlich
einfacheren Aufbau der Rotorwicklung aufweist und eine einfachere
Steuerung ermöglicht.
Nachteilig bei diesen Motoren ist, daß der zu niedrige Wir
kungsgrad den Einsatz als Einzelspindelantrieb nicht als sinn
voll erscheinen läßt.
Schließlich ist ein Antrieb für den Einsatz in der Chemiefaserindustrie
bekannt (Kramm: "Drehzahlveränderbare Drehstromantriebe
für die Chemiefaserindustrie", Siemens-Firmenschrift Nr. A
19 100 - E 314-A 365-V1, Mai 1989, S. 84-88), bei dem für
Fälle, in denen bei hohen Frequenzen ein direktes Zuschalten
eines Antriebsmotors infolge hoher Anlaufströme und relativ
langer Anlaufzeiten aus thermischen Gründen nicht mehr möglich
ist, ein Hochfahrumrichter zur Verfügung steht, der ein Hochfahren
und Synchronisieren auf die jeweilige Frequenz des Betriebsumrichters
ermöglichen. Das Umschalten von Hochfahrumrichter
auf den Betriebsumrichter kann hierbei z. B. durch steuerbare
Schalter erfolgen. Eine Verbesserung des Antriebswirkungsgrades
ergibt sich hierdurch jedoch nicht.
Auch bei der bekannten Verwendung von Hilfswicklungen für den
sicheren Anlauf von Einphasen-Induktionsmotoren (z. B. Freude:
"Über die Verwendung von Motor-Elektrolyt-Anlaßkondensatoren",
Elektro-Anzeiger, H. 8, 1965, S. 41, 42) ergibt sich keine
Steigerung des Wirkungsgrades des Antriebs.
In Colby, Novotny: "An Efficiency-Optimizing Permanent-Magnet
Synchronous Motor Drive", IEEE Transactions on Industry Appl.,
Vol. 24, No. 3, May/June 1988, wird ein Verfahren zur Optimierung
der Spannung für beliebige Kombinationen von Geschwindigkeit
und Drehmoment eines Synchronmotors beschrieben und dabei
festgestellt, daß sich durch Spannungsabsenkung eine Wirkungsgradverbesserung
erreichen läßt, allerdings nur bei nennenswerten
Eisenverlusten.
Letztendlich ist aus der DE-C-29 38 625 eine Schaltungsanordnung
zum Energiesparen bei einem aus einem Induktionsmotor und
einer Kupplungs-Brems-Einheit bestehendem Antrieb bekannt, bei
dem ein ein- oder dreiphasiger netzbetriebener Asynchronmotor
in der Weise betrieben wird, daß zum Hochfahren des Motors und
bei Betrieb unter Last alle Wicklungen stromdurchflossen sind
und im Leerlauf des Antriebs die Hilfswicklung des einphasigen
Motors bzw. eine Wicklung des dreiphasigen Motors von der Netzversorgung
abgetrennt wird. Gleichzeitig wird mittels eines
Stromventils der Strom durch die verbleibenden stromdurchflossenen
Wicklungen reduziert. Hierdurch läßt sich zwar eine Energieeinsparung
im Leerlauf des Antriebs mit Asynchronmotor erreichen,
nicht jedoch eine Steigerung des Wirkungsgrades bei
einer bestimmten Last.
Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung herkömmlicher Synchron
motoren als Einzelspindelantrieb ist, daß bei Stillstand
des Motors kein oder nur ein geringes Haltemoment auftritt, so
daß bei Einwirken äußerer Drehmomente der Motor ein unkontrolliertes
"Freidrehen" zeigt. Dies führt als Folge zu einem unerwünschten
Verdrillen oder Krängeln des Fadens.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb
zu schaffen, der einen synchronen Lauf ermöglicht und einen
derart hohen Wirkungsgrad aufweist, daß er sich insbesondere
als Einzelspindelantrieb für Spinnereimaschinen eignet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkma
len des Patentanspruchs 1.
Als elektromechanischer Wandler wird gemäß Anspruch 2 ein Dreh
strom-Synchronmotor mit radial permanent erregtem Rotor verwen
det. Die in Form einer Stern- oder Dreieckschaltung verschalte
ten Drehstromwicklungen des Stators werden von einem Frequenzum
richter gespeist. In der Anlauf- und Stillsetzungsphase werden
zur Erzeugung des erforderlichen hohen Drehmoments alle drei
Phasen des Frequenzumrichters mittels steuerbarer, von der An
triebssteuerung angesteuerter Schalter, auf die Drehstrom
wicklungen des Stators geschaltet. Nach Erreichen der Betriebs
drehzahl wird während der Betriebsphase, in der nur ein verhält
nismäßig geringes Drehmoment bei hohem Wirkungsgrad benötigt
wird, der Motor von einer Phase des Frequenzumrichters getrennt.
Da zwischen den beiden verbleibenden Phasen eine sinusbewertete
Spannung mit entsprechender Frequenz anliegt, verhält sich der
Drehstrom-Synchronmotor in dieser Betriebsart wie ein Einphasen-
Synchronmotor.
Da das Wechselfeld nach der Drehfeldtheorie in ein mitlaufendes
und ein gegenlaufendes Magnetfeld halber Amplitude aufgeteilt
werden kann, läuft der Synchronmotor mit dem mitlaufenden Dreh
feld weiter, wobei dieses Drehfeld mit halber Amplitude den op
timalen Wirkungsgrad des Motors ergibt. Das Gegendrehfeld kann
durch die schlecht magnetisch leitenden Permanentmagnetmateria
lien keine wesentlichen Verluste erzeugen.
Zweckmäßige Weiterbildungen zeigen die Unteransprüche. So zeigen
die Ansprüche 8-12 Maßnahmen, um das Außer
trittfallen des Motors bei Überlastung und/oder Änderungen des
Polradwinkels bei Drehmomentänderungen, die insbesondere bei ei
nem Fadenbruch auftreten, zu erkennen und gegebenenfalls den Mo
tor stillzusetzen.
Anspruch 3 hat einen
Antrieb zum Gegenstand, der im Stillstand zur Vermeidung eines un
kontrollierten "Freidrehens" ein ausreichendes Haltemoment auf
weist.
Durch das Abtrennen einer Wicklung vom Frequenzumrichter besteht
nun die Möglichkeit, die in dieser Wicklung induzierte
elektrische Spannung einer Auswerteeinheit zuzuführen, die zur
Bestimmung der Drehzahl und/oder des drehmomentabhängigen Polradwinkels
aus dem ihr zugeführten Signal dient. Diese Informationen
können in der Antriebssteuerung ausgewertet werden und
zur Drehzahlüberwachung und Fadenbrucherkennung dienen.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird die Frequenz und
Amplitude der vom Frequenzumrichter erzeugten Phasenspannungen
zum Anlaufen oder Stillsetzen bzw. Beschleunigen oder Bremsen
des Motors entsprechend der erforderlichen Frequenz-Spannungskennlinie
variiert.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die
Drehstromwicklungen zum Stillsetzen des Motors mittels der
steuerbaren Schalter kurzgeschlossen.
Bei Abschalten des Netzes oder bei Netzunterbrechung kann nach
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung der Motor über den
Frequenzumrichter in den generatorischen Betrieb geschaltet
werden und die erzeugte Energie zum geordneten Abstellen des
Antriebs bzw. der gesamten Vorrichtung dienen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann bei Mehrmo
torenbetrieb zur Ermöglichung des elektrischen Leistungsaustau
sches zwischen den Motoren und zur symmetrischen Belastung
des Frequenzumformers die abgetrennte Phase zyklisch vertauscht
werden. Darüber hinaus kann mehreren Motoren eine Auswerteeinheit
bzw. eine Antriebssteuerung zugeordnet sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeich
nung zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild des Antriebs nach der Erfindung mit
einem Drehstrom-Synchronmotor;
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Drehstrom-Synchronmotor
nach der Erfindung;
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung und
Fig. 4 ein Blockschaltbild des Antriebs bei Mehrmotorenbetrieb.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist der Drehstrom-Synchronmotor 1
mit permanent erregtem Rotor drei Statorwicklungen W1, W2, W3
auf, deren Wicklungsachsen jeweils einen Winkel von 120° ein
schließen. Die Wicklungen sind in dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel als Sternschaltung verschaltet. Die vorliegende
Erfindung läßt sich jedoch ohne Einschränkung auf den Fall über
tragen, daß die Drehstromwicklungen als Dreieckschaltung ver
schaltet sind. Die freien Enden der Wicklungen sind über steuer
bare Schalter S1, S2, S3 mit den drei Phasen r, s, t des Fre
quenzumrichters 2 verbunden.
Die Steuereingänge der Schalter sind mit der Antriebssteuerung 3
verbunden, die zur Steuerung sämtlicher Vorgänge, wie das Hoch
fahren und Stillsetzen des Motors sowie zur Drehzahlstellung
dient.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den Drehstrom-Synchronmotor
1 nach der Erfindung mit einem aus dem Eisenblechpaket 5 und aus
den Drehstromwicklungen W1, W2, W3 bestehenden Stator und mit dem
aus Permanentmagneten 6 und aus dem den magnetischen Eisenrück
schluß bewirkenden Teil 7 bestehenden Rotor. Der wesentliche Un
terschied im Vergleich zu herkömmlichen Drehstrom-Synchron
motoren mit diametraler Magnetisierung besteht in der radialen
Magnetisierung des permanent erregten Rotors, wie in Fig. 2 dar
gestellt.
Nachfolgend wird der praxisgerechte Betrieb des oben beschriebe
nen Antriebs erläutert.
Zum Hochfahren des Antriebs aus dem Stillstand steuert die An
triebssteuerung 3, auf ein externes Anforderungssignal hin, die
Schalter S1, S2, S3 so an, daß alle drei Phasen r, s, t des Fre
quenzumrichters 2 auf die Drehstromwicklungen des Synchronmotors
durchgeschaltet sind. Die Frequenz und Amplitude der vom Fre
quenzumrichter erzeugten Phasenspannungen wird in dieser Anlauf
phase sowie überhaupt zum Erreichen einer Drehzahländerung des
Motors entsprechend der erforderlichen Frequenz-Spannungskenn
linie variiert. Das während der Anlaufphase benötigte hohe Dreh
moment wird, allerdings auf Kosten eines ungünstigen Wirkungs
grades, durch diesen Dreiphasenbetrieb erzeugt.
Nach dem Erreichen der Betriebsdrehzahl steuert die Antriebs
steuerung 3 den Schalter S3 so an, daß die Wicklung W3 von der
Phase t getrennt wird und die Spannung Ui der Auswerteeinheit 4
zugeführt wird. Durch das Abtrennen einer Phase liegt an den
beiden anderen Klemmen des Motors nur noch eine Wechselspannung
an, so daß sich der Drehstrom-Synchronmotor in dieser Betriebs
art wie ein Einphasen-Synchronmotor verhält. Das von den Stator
wicklungen erzeugte Wechselfeld mit konstanter Richtung kann
nach der Drehfeldtheorie in ein mitlaufendes und ein gegenlau
fendes Magnetfeld mit halber Amplitude aufgeteilt werden, so daß
der Synchronmotor mit dem mitlaufenden Drehfeld weiterläuft.
Dieses Drehfeld mit halber Amplitude ergibt den optimalen Wir
kungsgrad des Motors, da das Gegendrehfeld durch die schlecht
magnetisch leitenden Permanentmagnetmaterialien keine wesentli
chen Verluste erzeugt.
Die der Auswerteeinheit 4 zugeführte Spannung Ui setzt sich aus
der in der Wicklung W3 induzierten und aus der über die Wicklung
W2 anliegenden Spannung zusammen. Die Auswerteeinheit 4 ermit
telt aus diesem Signal die Synchron- bzw. Asynchrondrehzahl und
den lastabhängigen Polradwinkel des Motors und führt diese der
Antriebssteuerung 3 zu. Die Antriebssteuerung 3 kann somit Ab
weichungen der Istdrehzahl von der Solldrehzahl, d. h. ein Außer
trittfallen des Motors, und Änderungen des Polradwinkels bei
Lastwechseln, wie z. B. bei einem Fadenbruch, ermitteln und in
Abhängigkeit von der ermittelten Abweichung den Frequenzumformer
2 so ansteuern, daß eine Stillsetzung des Motors erfolgt.
Die Stillsetzung des Motors kann, außer durch die Änderung der
Spannung und Frequenz der Phasenspannungen, durch Kurzschließen
der Drehstromwicklungen erfolgen: Wird der Antriebssteuerung 3
ein Signal zur Stillsetzung des Synchronmotors zugeführt, so
steuert diese die Schalter S1, S2, S3 so an, daß die Drehstrom
wicklungen kurzgeschlossen werden und die in den Wicklungen in
duzierten Ströme Magnetfelder erzeugen, die ihrerseits das er
forderliche Bremsmoment hervorrufen.
Im Stillstand des Motors tritt durch die bevorzugte Verwendung
eines radial permanent erregten Rotors ein
Haltemoment auf, das sich durch Gleichstrombe
stromung der Drehstromwicklungen erhöhen läßt. Dies kann
ebenfalls durch die entsprechende Ansteuerung der Schalter und
des Frequenzumformers (mit Frequenz Null) durch die Antriebs
steuerung 3 erreicht werden. Durch das auf diese Weise erzeugte
Haltemoment bei Motorstillstand wird ein unkontrolliertes "Frei
drehen", hervorgerufen durch äußere, auf den Rotor wirkende
Drehmomente verhindert. Bei Verwendung eines derartigen Antriebs
als Einzelspindelantrieb an einer Arbeitsstelle einer Ringspinn
maschine wird somit ein Verdrillen oder Krängeln des Fadens
durch unkontrollierte Drehbewegungen des Rotors bei Stillstand
des Motors verhindert.
Darüber hinaus kann die Antriebssteuerung 3 eine Vorrichtung zur
Überwachung der Netzspannung beinhalten, so daß bei Ausfall oder
Abschalten des Netzes die Schalter S1, S2, S3 so angesteuert
werden können, daß alle drei Phasen des Frequenzumrichters auf
die Wicklungen durchgeschaltet sind. Zusätzlich wird in diesem
Fall der Frequenzumrichter 2 in den generatorischen Betrieb ge
schaltet. Die erzeugte Energie kann dann z. B. zum geordneten
Abstellen des Antriebs bzw. der gesamten Vorrichtung, in die der
Antrieb integriert ist, verwendet werden.
Der in Fig. 3 dargestellte Antrieb ist bis auf den Schalter S4,
der zur zusätzlichen Abtrennung der Wicklung W3 vom gemeinsamen
Bezugsknoten U aller Wicklungen während der Betriebsphase dient,
mit dem in Fig. 1 dargestellten Antrieb identisch. Während der
Betriebsphase steuert die Antriebssteuerung 3 den Schalter S4 so
an, daß dieser in den nicht geschlossenen Zustand geschaltet
wird. Zusätzlich wird der Schalter S3 so angesteuert, daß der
Auswerteeinheit 4 die Spannung U′i zugeführt wird. Diese Span
nung ist gleich der in der Wicklung W3 induzierten Spannung. Aus
diesem Signal kann im Vergleich zur Spannung Ui des in Fig. 1
dargestellten Antriebs die Synchron- bzw. Asynchrondrehzahl und
der lastabhängige Polradwinkel auf einfachere Weise ermittelt
werden, da dieser Spannung nicht die über die Wicklung W2 anlie
gende Spannung überlagert ist.
In Fig. 4 ist der Betrieb mehrerer derartiger synchron laufender
Antriebe, wie zum Beispiel im Fall einer Spinnereimaschine, dar
gestellt. Analog zu den oben beschriebenen Einzelantrieben ist
jeder Synchronmotor über die Schalter S1, S2, S3 mit den Phasen
r, s, t des Frequenzumrichters 2 verbunden. Zur Ermöglichung des
elektrischen Leistungsaustausches zwischen den Motoren und zur
symmetrischen Belastung des Frequenzumformers wird die während
der Betriebsphase abgetrennte Phase zyklisch vertauscht. Auf die
Darstellung der Antriebssteuerung 3, der Auswerteeinheit 4 sowie
die Ansteuerung der einzelnen Schalter und die Rückführung der
in den abgetrennten Wicklungen induzierten Spannungen zur Dreh
zahl- und Polradwinkelermittlung wurde der Übersichtlichkeit
halber verzichtet.
Zur Reduzierung des Aufwands kann dabei eine gemeinsame Aus
werteeinheit bzw. eine gemeinsame Antriebssteuerung mehreren Mo
toren zugeordnet sein. Die Verbindung zwischen der Antriebs
steuerung und den Motoren bzw. zwischen den Motoren und der Aus
werteeinheit kann in vorteilhafter Weise durch übliche Multi
plex-/Demultiplex-Übertragungsverfahren oder durch die Übertra
gung der Signale auf einen gemeinsamen Bus erfolgen.
Damit wird erfindungsgemäß ein Antrieb geschaffen, der sich we
gen des hohen Wirkungsgrades in der Betriebsphase auch als Ein
zelspindelantrieb für eine Arbeitsstelle einer Ringspinnmaschine
eignet. Darüber hinaus werden gleichzeitig das Außertritt
fallen des Motors bei Überbelastung und Änderungen des Polrad
winkels bei einem Lastwechsel erkannt. Der Antrieb übernimmt so
mit zusätzlich die Aufgabe eines Fadenbruchdetektors.
Claims (14)
1. Antrieb, insbesondere Einzelspindelantrieb für eine Arbeits
stelle einer Ringspinnmaschine, bestehend aus
- - einem Drehstromsynchronmotor mit permanentmagnet-erregtem Rotor,
- - einem Frequenzumrichter zur Drehzahlstellung und aus
- - von einer Antriebsteuerung (3) ansteuerbaren Schaltelementen (S1, S2, S3, S4), mit deren Hilfe
- - bei hohem erforderlichem Drehmoment in der Anlauf- und Stillsetzungsphase alle drei Phasen des Frequenzumrichters (2) auf die in Stern- oder Dreieckschaltung geschalteten Drehstromwicklungen (W1, W2, W3) durchgeschaltet werden und
- - bei geringem erforderlichen Drehmoment während der Betriebsphase nach dem Erreichen der Betriebsdrehzahl der Motor (1) von einer Phase des Frequenzumrichters (2) getrennt wird.
2. Antrieb nach Anspruch 1, bei dem der Rotor des Motors als
radial permanentmagnet-erregter Rotor ausgebildet ist.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Haltemoment bei
Stillstand des Motors durch Gleichstrombestromung der Drehstromwicklungen
vergrößert wird.
4. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem Frequenz und
Amplitude der durch den Frequenzumrichter (2) erzeugten Phasenspannungen
des Drehstromsystems von der Antriebssteuerung
(3) einstellbar sind.
5. Antrieb nach Anspruch 1, bei dem Frequenz und Amplitude der
durch den Frequenzumrichter (2) erzeugten Phasenspannungen des
Drehstromsystems zum Anlaufen oder Stillsetzen bzw. Beschleunigen
oder Bremsen des Motors entsprechend der erforderlichen
Frequenz-Spannungskennlinie variiert werden.
6. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem zum Stillsetzen
des Motors (1) die Drehstromwicklungen (W1, W2, W3)
mittels der steuerbaren Schaltelemente (S1, S2, S3) kurzge
schlossen werden.
7. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem bei Abschalten
des Netzes oder bei Netzunterbrechung der Motor (1) über
den Frequenzumrichter (2) in den generatorischen Betrieb
geschaltet wird.
8. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Drehstromwicklungen
(W1, W2, W3) des Motors (1) in Sternschaltung
verschaltet sind und mittels des steuerbaren Schalters
(S3) die Summe aus der in der abgetrennten Wicklung induzierten
Spannung und aus der über eine der beiden nicht-abgetrennten
Wicklungen anliegenden Spannung der Auswerteeinheit (4)
zur Ermittlung der Synchron- bzw. Asynchrondrehzahl und/oder
des lastabhängigen Polradwinkels des Motors zugeführt wird.
9. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Drehstromwicklungen
(W1, W2, W3) des Motors (1) in Sternschaltung
verschaltet sind und mittels der steuerbaren Schalter
(S3, S4) die in der abgetrennten Wicklung induzierte Spannung
der Auswerteeinheit (4) zur Ermittlung der Synchron- bzw.
Asynchrondrehzahl und/oder des lastabhängigen Polradwinkels
des Motors zugeführt wird.
10. Antrieb nach Anspruch 8 oder 9, bei dem die in der Auswerteeinheit
(4) bestimmte Information über den Betriebszustand
des Motors der Antriebssteuerung (3) zugeführt wird.
11. Antrieb nach Anspruch 10, bei dem die Antriebssteuerung Abweichungen
der mittels der Auswerteeinheit (4) bestimmten
Istdrehzahl von einer Solldrehzahl des Motors,
das heißt ein Außertrittfallen des Motors, ermittelt und
den Frequenzumformer dann so ansteuert, daß eine Stillsetzung
des Motors erfolgt.
12. Antrieb nach Anspruch 10, bei dem die Antriebssteuerung Änderungen
des Polradwinkels bei Lastwechsel, wie z. B. einem Fadenbruch,
ermittelt und den Frequenzumformer dann so ansteuert,
daß eine Stillsetzung des Motors erfolgt.
13. Antrieb nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem bei Mehrmotorenbetrieb zur Ermöglichung des
elektrischen Leistungsaustausches zwischen den Motoren und
zur symmetrischen Belastung der Drehstromquelle die abgetrennte
Phase zyklisch vertauscht wird.
14. Antrieb nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem mehreren Motoren eine gemeinsame Auswerteeinheit
und eine gemeinsame Antriebssteuerung zugeordnet ist.
Priority Applications (2)
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DE4010376C2 true DE4010376C2 (de) | 1993-12-09 |
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ID=6403470
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