DE4010196C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Viskokupplung mit einem Kupp
lungsgehäuse, mit mindestens einer koaxial in diesem
drehbar aufgenommenen Kupplungsnabe und mit ringförmigen
und als sich überlappende Außen- und Innenlamellen gestal
teten Kupplungslamellen, die mit dem Gehäuse und der Kupp
lungsnabe drehfest über korrespondierende, aus Vorsprüngen
und Vertiefungen bestehenden Profilierungen und zugeordne
ten und in einer bestimmten Folge abwechselnd im Innenraum
zwischen Kupplungsgehäuse und Kupplungsnabe entlang deren
Achsen verteilt angeordnet sind, und mit einem den ver
bleibenden Hohlraum zumindest teilweise ausfüllenden Fluid.
Derartige Viskokupplungen sind beispielsweise aus der
GB-PS 13 57 106 bekannt. Dabei weisen die Außenlamellen
auf ihrem Außenumfang eine Verzahnung auf, mit der sie in
einer entsprechenden Verzahnung des Kupplungsgehäuses
aufgenommen sind. Die Innenlamellen besitzen ebenfalls in
ihrer Bohrung Verzahnungen, mit der sie auf einer Außen
verzahnung der Kupplungsnabe aufgenommen sind. Derartige
Viskokupplungen werden insbesondere in Antriebssträngen
von Kraftfahrzeugen benutzt, um entweder eine Leistungs
verzweigung zwischen den beiden angetriebenen Achsen oder
aber um die Differentialfunktion zwischen den beiden ange
triebenen Räder einer Achse bei Durchrutschen eines Rades
zumindest teilweise sperren zu können, um einen Vortrieb
zu erzeugen.
Die Viskokupplungen arbeiten bevorzugt mit einem Silikonöl
als Fluid, das zwischen den Kupplungslamellen geschert
wird. Solche Viskokupplungen arbeiten in zwei verschieden
en Modi, und zwar in dem sogenannten Visko-Modus und im
Hump-Modus. Beim Visko-Modus findet eine reine Scherung
des Fluids im Bereich zwischen den Kupplungslamellen
statt, während im Hump-Modus die Innen- und Außenlamellen
in Reibschluß zueinander sind und dabei ein wesentlich
höheres Drehmoment übertragen als im Visko-Modus. Dement
sprechend höher ist die Belastung des Formschlusses
zwischen dem jeweiligen Kupplungsteil und den zugehörigen
Lamellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Viskokupp
lung zu schaffen, die ein geringes Gewicht aufweist und
sich kostengünstig herstellen läßt, wobei jedoch keine
negativen Einflüsse auf die Übertragung des Drehmomentes
in den verschiedenen Modi eintritt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
eines oder beide Kupplungsteile, nämlich Kupplungsgehäuse
oder Kupplungsnabe, aus Kunststoff bestehen. Die zur Dreh
momentübertragung vorgesehenen und in die Vertiefungen der
Profilierung der zugehörigen Kupplungslamelle eingreifen
den umfangsverteilten Profilierungen von Kupplungsgehäuse
und/oder Kupplungsnabe werden durch sich parallel zur
Achse erstreckende metallische Rundstäbe gebildet. Diese
Rundstäbe sind aus Metall hergestellt. Kunststoffteile,
d. h. das Kupplungsgehäuse oder die Kupplungsnabe lassen
sich in einfacher Weise durch Spritzgießen herstellen.
Hierdurch wird eine erhebliche Verbilligung und Gewichts
erleichterung erzielt. Um jedoch die Drehmomentübertragung
in allen Betriebszuständen zu sichern sind die Rundstäbe
vorgesehen.
Die Rundstäbe greifen in die Vertiefungen der Profi
lierungen der Kupplungslamellen ein. Sie verteilen die
Belastung gleichmäßig auf das Kupplungsgehäuse bzw. die
Kupplungsnabe. Die Rundstäbe sind formschlüssig mit der
Kupplungsnabe bzw. Kupplungshülse verbunden. Bevorzugt ist
jedoch vorgesehen, daß die Rundstäbe bei der Herstellung
des Kupplungsgehäuses und/oder der Kupplungsnabe einge
formt sind. Die Rundstäbe werden in das Formwerkzeug für
das jeweilige Kupplungsteil eingelegt und beim Spritzvor
gang eingebettet. Je nach Anwendungsfall, d. h. nach gefor
derter Drehmomentübertragungskapazität kann die Anzahl der
Rundstäbe leicht angepaßt werden, da hierzu lediglich
Einsätze im Formwerkzeug auszutauschen sind.
Als Kunststoff kommt bevorzugt ein Werkstoff der
Polyphenylen-Sulfid Gruppe in Betracht. Dieser zeichnet
sich durch gute Formbeständigkeit aus.
Zur Verbesserung der Festigkeitseigenschaften kann der
Kunststoff faserverstärkt sein. Dabei kommen Kohle- oder
Glasfasern in Betracht, welche als Kurzfasern ausgebildet
sind und infolgedessen beim Spritzgießen mit verarbeitet
werden können. Dabei sind sie im Grundmaterial verteilt.
Zur Verbesserung der Wärmeleiteigenschaften des aus Kunst
stoff hergestellten Teils, kann dem Kunststoff Metall in
Form von Spänen oder Pulver beigemischt sein. Hierzu kom
men vor allen Dingen Aluminium oder Messing in Betracht.
Diese soll eine Überhitzung der Kupplung vermeiden.
Kupplungsnabe und Kupplungsgehäuse dienen jeweils zur
Einleitung bzw. Weiterleitung des Drehmomentes. Sie sind
normalerweise mit einer entsprechenden Verzahnung ver
sehen, über welche sie mit einer Gegenverzahnung verbind
bar sind. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist
daher vorgesehen, daß die als Kunststoffteil ausgebildeten
Kupplungsteile, nämlich Kupplungsgehäuse und/oder Kupp
lungsnabe mit einem eingeformten Metallring zu versehen
sind, der die Verzahnung besitzt.
Ferner ist nach der Erfindung vorgesehen, die Lagersitze
zwischen den beiden Kupplungsteilen ebenfalls mit einem in
das aus Kunststoff bestehende Kupplungsteil eingeformten
metallenen Lagerring auszustatten.
Schließlich ist vorgesehen, daß die Rundstäbe aus gezogen
em Stahl-Rundprofil bestehen. Bevorzugt sind die Rundstäbe
gehärtet. Es können auch Nadeln, wie sie beispielsweise in
Nadellagern verwendet werden, oder Zylinderstifte, wie sie
zur Herstellung von Vorlochern in Stanzwerkzeugen verwen
det werden, als Rundstäbe verwendet werden. Hierdurch ist
die Verwendung billiger Serienprodukte möglich.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung schematisch dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 eine Viskokupplung nach der Erfindung, halb
in Ansicht, halb geschnitten,
Fig. 2 einen Schnitt A-A gemäß Fig. 1 durch die
Kupplungsnabe, die als Kunststoffteil ausge
bildet ist,
Fig. 3 eine zur Kupplungsnabe gemäß Fig. 2 passende
Innenlamelle,
Fig. 4 eine Viskokupplung, bei der das Gehäuse als
Kunststoffteil ausgebildet ist,
Fig. 5 einen Schnitt durch den Gehäusemantel gemäß
Schnittlinie B-B nach Fig. 4 und
Fig. 6 eine zum Gehäuse nach Fig. 5 passend profi
lierte Außenlamelle.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Viskokupplung ist das
Kupplungsgehäuse mit 2 bezeichnet. Das Kupplungsgehäuse 2
besteht aus einem Gehäusemantel 3 und einer daran fest
angebrachten Stirnwand 4. Dem Gehäusemantel 3 ist ferner
ein Deckel 5 zugeordnet, der über einen Sicherungsring 6
gegen axiales Verschieben am Gehäusemantel 3 festgelegt
ist. Stirnwand 4 und Deckel 5 weisen Lagerbohrungen 7 auf,
in welchen eine Kupplungnabe 9 drehbar aufgenommen ist.
Zwischen den Lagerflächen der Kupplungsnabe 9 und den
Lagerbohrungen 7 sind zur Abdichtung Dichtungen 8 einge
setzt. Der Deckel 5 ist gegenüber dem Gehäusemantel 3
ebenfalls durch eine Dichtung 8 abgedichtet. Im Bereich
zwischen der Stirnwand 4 und dem Deckel 5 ist der Gehäuse
mantel 3 mit parallel zur Achse x-x verlaufenden umfangs
verteilten Profilierungen 16 versehen, welche aus Erhebun
gen und Vertiefungen bestehen. Die Kupplungsnabe 8 weist
ebenfalls eine Profilierung 17 auf. Diese besteht, wie
insbesondere aus Fig. 2 erkennbar ist, aus Rundstäben 18,
die aus Metall bestehen und gehärtet sind. Die Rundstäbe
18 erstrecken sich der Länge nach ebenfalls über den
axialen Abstand zwischen Gehäusestirnwand 4 und Deckel 5.
Sie sind in die Wandung der hohlen Kupplungnabe 9 einge
bettet. In der Profilierung 16 des metallenen Gehäuseman
tels 3 sind Außenlamellen 11 mit einer entsprechenden
Profilierung 15 drehfest aufgenommen. In der Profilierung
17 in Form der Rundstäbe 18 der Kupplungsnabe 9 sind die
Innenlamellen 12 mit einer entsprechenden Profilierung 15
aufgenommen. Die Profilierungen 15 sind jeweils dem Quer
schnitt der Rundstäbe 18 angepaßt. Sie ergeben sich aus
gehend von dem Innenumfang 14 der Bohrung der Innenla
mellen 12. Der Außenumfang 13 der Innenlamellen 12 ist
kreisförmig gestaltet. Bei den Außenlamellen 11 weist die
Bohrung 14 eine Kreisform auf. Die Innenlamellen 12 und
Außenlamellen 11 sind in einer bestimmten Folge im Innen
raum 19 verteilt angeordnet. Der Innenraum 19 ist im
übrigen mit einem Fluid, beispielsweise Silikonöl, zu
mindest teilweise gefüllt. Die Drehmomentübertragung
zwischen den Innenlamellen 12 und der Kupplungsnabe 9
erfolgt über die in die Kupplungsnabe 9 eingebetteten
Rundstäbe 18.
Die Viskokupplung 1 dient bevorzugt dazu, im Antriebs
strang von Personenkraftwagen entweder als Zwischenachs
differential für eine Verteilung des Drehmomentes zu den
Rädern der Vorder- und denen der Hinterachse oder aber zur
Sperrung der Differentialfunktion eines zwischen den
Rädern einer Achse angeordneten Differentiales bei Auf
treten von Schlupf zu sorgen. Zur Erzielung einer dreh
festen Verbindung zur Antriebs- bzw. Abtriebsseite ist auf
der Außenfläche 22 des Gehäusemantels 3 eine Verzahnung 21
angebracht. Da der Gehäusemantel 3 aus Metall hergestellt
ist, kann die Verzahnung unmittelbarer Bestandteil des
Gehäusemantels 3 sein. Für die der Kupplungsnabe 9 zuzu
ordnende Verzahnung ist jedoch ein anderer Weg zu wählen.
In die aus Kunststoff hergestellte Kupplungsnabe 9 ist bei
der Herstellung ein metallener Ring 20 eingeformt, der die
Verzahnung 24 trägt. Der Metallring 20 ist in der Bohrung
23 der Kupplungsnabe 9 angebracht. Bei dem aus Fig. 1
ersichtlichen Ausführungsbeispiel ist die Kupplungsnabe 9
mit einem eingeformten Lagerring 10 versehen. Dieser ist
Bestandteil der Kupplungsnabe 9 und ebenfalls beim Her
stellen durch Spritzgießen eingeformt worden. Er dient zur
Lagerung in der Bohrung 7 des Deckels 5 bzw. der Gehäuse
stirnwand 4. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist
der Lagerring 10 nur als dem Gehäusedeckel 5 zugeordnet
dargestellt. Er kann auch die Lagerbohrung 7 der Gehäuse
stirnwand 4 sein, wenn das Kupplungsgehäuse 3 ent
sprechend dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 das Kunst
stoffteil ist.
Dann ist der Gehäusemantel 3 einstückig mit der Gehäuse
stirnwand 4 ausgebildet, wie aus Fig. 4 ersichtlich. Die
Verzahnung 21, die der Außenfläche 22 des Kupplungsge
häuses 2 zugeordnet ist, ist Bestandteil eines Metallrin
ges 20, der bei der Herstellung des Kupplungsgehäuses 2
eingeformt wurde. Der Deckel 5 ist wieder aus Metall her
gestellt und ebenso die Kupplungsnabe 9. Die Verzahnung 24
der Kupplungsnabe 9 ist direkt in die Bohrung 23 einge
formt. Die Profilierung 17 für die Innenlamellen 12 ist
ebenfalls Bestandteil der Außenfläche der Kupplungsnabe 9,
während die Profilierung 16, in der die Außenlamellen 11
mit ihrem Außenumfang 13 aufgenommen sind, dem Gehäuseman
tel 3 zugeordnet ist. Hierzu sind, wie aus Fig. 4 und 5
ersichtlich, die Rundstäbe 18 über die Länge des Gehäuse
mantels 3 zwischen der Gehäusestirnwand 4 und dem Deckel 5
mit einer Ausrichtung parallel zur Achse x-x in die Ge
häusewandung eingebettet. Die Außenlamelle 11 ist, wie aus
Fig. 6 ersichtlich, mit einer die Rundstäbe 18 aufweisen
den Profilierung 16 entsprechend ausgebildeten Profi
lierung 15 versehen. Hierzu sind ausgehend von der Außen
fläche Vertiefungen auf dem Außenumfang 13 der Außenla
melle 11 entsprechend der Verteilung der Rundstäbe 18
angebracht. Die Innenumfangsfläche 14 der Bohrung der
Außenlamelle 11 ist kreisrund.
Claims (13)
1. Viskokupplung mit einem Kupplungsgehäuse, mit min
destens einer koaxial in diesem drehbar aufgenommenen
Kupplungsnabe und mit ringförmigen und als sich über
lappende Außen- und Innenlamellen gestalteten Kupp
lungslamellen, die mit dem Gehäuse und der Kupplungs
nabe drehfest über korrespondierende, aus Vorsprüngen
und Vertiefungen bestehenden Profilierungen und zuge
ordneten und in einer bestimmten Folge abwechselnd im
Innenraum zwischen Kupplungsgehäuse und Kupplungsnabe
entlang deren Achsen verteilt angeordnet sind, und mit
einem den verbleibenden Hohlraum zumindest teilweise
ausfüllenden Fluid,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsgehäuse (2) und/oder die Kupplungs
nabe (8) aus Kunststoff bestehen, deren in die Ver
tiefung der Profilierung (15) der zugehörigen Kupp
lungslamellen (11, 12) eingreifenden umfangsverteilten
Profilierungen (16, 17) durch sich parallel zur Achse
(x-x) erstreckenden metallischen Rundstäben (18)
gebildet sind.
2. Viskokupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rundstäbe (18) während der Herstellung des Kupp
lungsgehäuses (2) und/oder der Kupplungsnabe (9) ein
geformt werden.
3. Viskokupplung nach einem oder mehreren der voran
gehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoff ein Werkstoff der
Polyphenylen-Sulfid Gruppe ist.
4. Viskokupplung nach einem oder mehreren der voran
gehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoff faserverstärkt ist.
5. Viskokupplung nach einem oder mehreren der voran
gehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Kunststoff Metall in Form von Spänen oder
Pulver beigemischt ist.
6. Viskokupplung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern Kohle- oder Glasfasern sind und als
Kurzfasern ausgebildet sind.
7. Viskokupplung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metall Aluminum oder Messing ist.
8. Viskokupplung nach einem oder mehreren der vorangehen
den Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsgehäuse (2) und/oder die Kupplungs
nabe (9) durch Spritzgießen hergestellt sind.
9. Viskokupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungsnabe (9) und/oder das Kupplungsge
häuse (2) mit einem in das Kunststoffteil eingeformten
Metallring (20) versehen sind, der eine Verzahnung
besitzt.
10. Viskokupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungsnabe (9) und/oder das Kupplungsge
häuse (2) mit einem eingeformten Lagerring (10) zur
gegenseitigen Lagerung versehen sind.
11. Viskokupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rundstäbe (18) aus gezogenem Stahl-Rundprofil
hergestellt sind.
12. Viskokupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rundstäbe (18) aus Zylinderstiften bestehen.
13. Viskokupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rundstäbe (18) aus Nadeln bestehen.
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