DE400447C - Verbrennungskraftmaschine mit zwei ineinander laufenden Kolben - Google Patents

Verbrennungskraftmaschine mit zwei ineinander laufenden Kolben

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DE400447C
DE400447C DEM72608D DEM0072608D DE400447C DE 400447 C DE400447 C DE 400447C DE M72608 D DEM72608 D DE M72608D DE M0072608 D DEM0072608 D DE M0072608D DE 400447 C DE400447 C DE 400447C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F02COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
    • F02BINTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
    • F02B75/00Other engines
    • F02B75/28Engines with two or more pistons reciprocating within same cylinder or within essentially coaxial cylinders

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion Methods Of Internal-Combustion Engines (AREA)

Description

  • Verbrennungskraftmaschine mit zwei ineinander laufenden Kolben. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Zweitaktverbrennungskraftmaschine, bei der die Gase auf beliebig größeres Volumen als dasjenige der angesaugten Ladung ist, expandieren, was gegebenenfalls bis unter den atmosphärischen Druck geschehen kann, wobei nach Beendigung des Expansionshubes des Arbeitskolbens Wasser eingespritzt wird, um noch teilweise bei dem zweiten Takte des Kolbens Arbeit zu gewinnen und dadurch den Wirkungsgrad der Maschine zu erhöhen. Außerdem wird bei der Verbrennungskraftmaschine gemäß der Erfindung ein vollkommenes Austreiben der Abgase auch aus dem Kompressionsraum erzielt, wodurch das Arbeitsgemisch stets rein bleibt und keine Verluste durch unvollkommene Verbrennung, deren Ursache Abgasreste sind, entstehen.
  • Das in der Abb. i veranschaulichte Druckdiagramm zeigt den Unterschied in der Ausnutzung der Energie des Brennstoffes bei den jetzigen Verbrennungskraftmaschinen und denjenigen gemäß der Erfindung. Die Fläche a f g d a bedeutet die gewonnene Arbeit bisheriger Gleichdruckmotoren (Diesel) und die Fläche a b c d a die Arbeit der Explosionsmotoren, wobei das Volumen 1' der expandierten Gase gleich dem Volumen der angesaugten Ladung ist. Dagegen wird bei der Verbrennungskraftmaschine gemäß der Erfindung die Expansion auf ein beliebig größeres Volumen I'3 durchgeführt. Am Ende der Expansion werden die Gase durch Wassereinspritzung stark abgekühlt, so daß der Druck vom h bis k sinkt und bei nachfolgendem Korn, primieren der Gase auf atmosphärischen Druck die Kompressionskurve ka isothermisch verläuft. Dadurch entsteht ein Zuwachs der gewonnenen Arbeit, welcher durch die Fläche a d h k a dargestellt ist. Die Fläche a d e a stellt den Arbeitszuwachs dar, welcher dann entsteht, wenn dieExpansion blos auf den atmosphärischen Druck und ohne Wassereinspritzung durchgeführt wird.
  • Die Verbrennungskraftmaschine gemäß der Erfindung kann als Zweitakt-Gleichdruckmotor mit Wassereinspritzung, dem das Druckdiagramm a f g h k a (Abb. i) entspricht oder als Zweitaktexplosionsmotor ohne Wassereinspritzung, dem das Druckdiagramm a b c e a entspricht, ausgeführt werden.
  • Um die im Druckdiagramme dargestellte Arbeit zu erzielen, ist der Arbeitszylinder der Verbrennungskraftmaschine gemäß der Erfindung mit einem zylindrisch gestalteten Saugkolben und mit einem im Innern desselben sich bewegenden Arbeitskolben versehen, deren Arbeitsweise darin besteht, daß das entgegen der Bewegungsrichtung des Arbeitskolbens durch den Saugkolben in den Zylinder angesaugte Brennstoffluftgemisch in den Innenraum des Saugkolbens überführt wird, wo der Arbeitskolben das Gemisch komprimiert und nach der Entzündung die Expansion der Gase auf ein beliebig groß gewähltes Volumen durchführt.
  • Die beiden Ausführungsbeispiele der Verbrennungskraftmaschine gemäß der Erfindung sind in den Abbildungen der Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigen die Abb. 2 bis 5 die Längsschnitte eines zweizylindrigen Zweitaktgleichdruckmotors mit Wassereinspritzung bei verschiedenen Arbeitsperioden während einer Umdrehung.
  • Die Abb.6 stellt den Längsschnitt durch diesen Motor mit Anordnung der Saugkolbensteuerung und Abb.6a den Querschnitt zur Abb. 6 dar. Abb. 7 und 8 veranschaulichen die Einzelheiten der Kolben und die Anordnung des Kompressionsraumes beim Gleichdruckmotor. Desgleichen sind auch in der Abb. g bis 12 Längsschnitte durch den Zweitaktexplosionsmotor ohne Wassereinspritzung in verschiedenen Arbeitsphasen während einer Umdrehung verzeichnet. Die Abb. 13 stellt den Längsschnitt durch die Zylinderbodenausfederung dar. Die Abb. 14 zeigt eine andere Ausführungsform der Zvlinderbodenausfederung des Explosionsmotors sowie die gegenseitige Stellung des Saug-und Arbeitskolbens bei Beendigung der Rompression des Brennstoffluftgemisches.
  • Wie aus den Abb. 2 bis 5 ersichtlich, ist der Zylinder i der Verbrennungskraftmaschine im oberen Teile zylinderförmig erweitert und sein Boden zu einem Ventilsitz 7 ausgebildet, welcher mit der Zuführungsöffnung io und dem Zwischenraum 7' zur Zuführung des Ladegemisches versehen ist.
  • Gegen den Ventilkopf 7 legt sich das Ringventil 5, das im Zylinder i verschiebbar angeordnet ist, dicht an. Der Zylinderboden samt Ventilkopf 7 ist auf den Zylindermantel angeschraubt (Abb. 7, 13, 1.l). Der Zylinder i trägt oben die Auspufföffnung 9, Öffnung 6 für die Brennstoffeinspritzdüse und im untern Teile die Öffnung 25 für die Düse, welche zum Einspritzen von Wasser dient.
  • Im Zylinder bewegen sich außer dem Ringventil 5 der Saugkolben 2 und in diesem der Arbeitskolben 3. Auf dem Saugkolben 2 gleitet ein zylindrischer Schieber ,4, der sich mit dem Kolben 2 im Zylinder i bewegt.
  • Der Schieber ,1 dient zur Steuerung der Öffnung 8 (oder mehrerer Öffnungen 8, Abb. 1.I), die im Saugkolben 2 angeordnet sind und durch welche das Ladegemisch aus den Kanälen 7' in den Innenraum des Saugkolbens 2 gelangt. Die Schubbewegung des Saugkolbens 2 wird durch Reibung des Schiebers .I auf das röhrenförmige Ventil 5 übertragen.
  • Der Saugkolben 2 ist am untern Ende rnit zwei gabelförmigen Zungen i6 und z7 (Abb. 2 bis 6a) versehen, von denen die Zunge 16 mit dem Mitnehmer i9 der Pleuelstange P in Eingriff kommt (vgl. Abb. 6), während die zweite Zunge 17 nach der Pleuelstange P' des benachbarten Motorzylinders L' zugebogen ist und mit dem Mitnehmer zo' der Pleuelstange P' in Eingriff kommt (vgl. Abb. 6a). Diese beiden Zungen 16 und 17 sind durch die Stange 26 oder durch eine ähnliche Vorrichtung geführt, um die Verdrehung des Saugkolbens 2 zu verhindern. In der Abb. 6 sind übersichtlichkeitshalber nur die Zungen 16 und =7 des Motorzylinders i dargestellt, wogegen die Abb.6a die Anordnung der Zungen beider Motorzylinder r und i' aufweist. Damit die einander kreuzenden Zungen 16, 17' (Abb. 6a) bei dem Spiel der zugehörigen Hülsen und Pleuelstangen sich nicht hindern, muß die Spaltenlänge zwischen den Zungen 16, -17 und i6', 17' mindestens dem Hube des Saugkolbens 2 entsprechen.
  • Da dieser Gleichdruckmotor mit großer Expansion arbeitet und dadurch das Verhältnis des Volumens 1"3 (Abb. i) der expandierten Gase zu dem Inhalte 1''E des Kompressionsraumes ein sehr großes ist, wird dem Kompressionsraum 2o ein kleinerer Durchmesser als der Innendurchmesser des Saugkolbens gegeben, damit die gleichmäßige Zerstreuung des eingespritzten Brennstoffes nicht erschwert wird. Der Kompressionsraum 2o wird in den Innenraum des Saugkolbens 2 an der Seite der Brennstoffeinspritzung (Abb. 7) angeordnet.
  • Um die Abgasreste auch aus dem Kompressionsraume 2o beseitigen zu können, ist dieser mit dem entgegen der Wirkung der Druckfeder 22 eindrückbaren Kolben 21 versehen (Abb. 7 und 8). Der Kolben 2i weist im oberen Flansch mindestens zwei Ausschnitte 23 (Abb. 8) auf, durch welche bei dem Einschieben desselben in den Kompressionsraum 2o, die Angüsse 24 des Ringes 28 durchgehen; darnach verdreht man den Kolben 21, so daß die Angüsse 24. unter die Flansche gelangen (Abb. 8) und der Kolben 21 dadurch im Kompressionsraume 2o eingehängt wird. Wiid das Gemisch durch den Arbeitskolben 3 (Abb. 7) komprimiert, so drückt dieses den Kolben 21 in den Kompressionsraum 2o in die gezeichnete Lage ein, wodurch sich die Feder 22 zusammendrückt. Während des Auspuffes drückt die Feder 22 den Kolben 2i herunter, wodurch die Abgase auch aus dem Kompressionsraume 2o herausgetrieben werden.
  • Bei dem zweiten als Explosionsmotor ohne Wassereinspritzung ausgeführten Beispiel (Abb. g bis 12) ist die Einrichtung im Wesen die gleiche, bloß der Zylinder = trägt anstatt der Öffnung 25 für Wassereinspritzung noch eine Auspufföffnung ii, mit welcher die Auspufföffnung ii' des Saugkolbens 2 in Verbindung kommt. Außerdem wird hier der Saugkolben 2 mittels der Kurvenscheibe 14 angetrieben.
  • Die Arbeitsweise des in Abb. 2 bis 6 veranschaulichten Gleichdruckmotors ist folgende In der Stellung der Abb. 2 ist die Luft im Raum 20 schon komprimiert. Nun wird in dem Kompressionsraume 2o durch die Öffnung 6 in der bekannten Weise Brennstoff hineingespritzt und entzündet, wobei der Arbeitskolben 3 herabzugehen beginnt. Die Kurbel dreht sich zum Beispiel in der Uhrzeigerrichtung, wobei der Mitnehmer ig (Abb. 2) aus dem Eingriffe mit der zu ihm zugewendeten Gabel der Zunge 16 austritt und der Saugkolben 2 seine obere Stellung behält, wobei die Expansion der Gase in seinem Innenraume durchgeführt wird. Sobald der Arbeitskolben 3 die untere Totlage erreicht hat (Abb. 3), gelangt die Pleuelstang P' des benachbarten Motorzylinders in die- obere Totlage, weil die beiden Kurbeln unter 18o° gerichtet sind (Abb. 6). Hierbei kommt ihr Mitnehmer ig' in Eingriff mit der Gabel der Zunge 17 des Saugkolbens 2. Dadurch ist der erste Takt, d. h. die Expansion der Gase, durchgeführt. In diesem Augenblick wird in den Zylinder durch die Öffnung 25 Wasser eingespritzt, wodurch die Gase abgekühlt werden und ein Unterdruck entsteht. Dies hat zur Folge, daß der Arbeitskolben 3 noch am Anfang des zweiten Taktes, d. h. wenn derselbe zurückkehrt, die Arbeit fortsetzt. Wenn der Arbeitskolben 3 nach oben geht, nimmt der Mitnehmer ig' der Pleuelstange P' die Zunge i7 und dadurch auch den Saugkolben 2 samt dem Schieber .I mit nach unten. Der Schieber .I nimmt aber infolge der Reibung auch das ringförmige Ventil s mit, wodurch die Kanäle 71 freigemacht werden und die Luft in den Raum über dem Kolben 2 gesaugt wird. Die Bewegung des Saugkolbens 2 aus der in der Abb. 3 in die in der Abb. q. verzeichneten Lage bewirkt, daß die Spannung der Abgase in dem Saugkolben nicht unter dem atmosphärischen Druck sinkt, so daß das Eindringen der atmosphärischen Luft durch die Auspufföffnung g in den Saugkolben 2 verhindert wird, sobald die Öffnung 8 des Saugkolbens 2 die Auspufföffnung g erreicht. Dadurch ist die erste Arbeitsperiode im zweiten Takte, d. h. die Kompression der abgekühlten Abgase mit gleichzeitigem getrennten Ansaugen der frischen Luft beendet.
  • Sobald der Saugkolben 2 die Auspufföffnung g erreicht hat, kommt der Mitnehmer ig' der Pleuelstange P' des benachbarten Zylinders mit der Zunge 17 außer Eingriff, so daß der Saugkolben 2 seine zuletzt genannte Stellung behält (Abb. 4). Hierauf treibt der hochgehende Arbeitskolben 3 die Abgase heraus. Dadurch ist der zweite Teil im zweiten Takte durchgeführt.
  • In dem Augenblicke, als der Arbeitskolben 3 den Boden des Saugkolbens 2 erreicht, kommt der Mitnehmer ig der Pleuelstange P mit der Gabel der Zunge 16 des Saugkolbens 2 in Eingriff. Dadurch wird der Saugkolben 2 mit seinem Schieber q. und dem Arbeitskolben 3 in die Aufwärtsbewegung mitgenommen.
  • Zugleich nimmt aber der Schieber q. infolge der Reibung seiner Dichtungsringe das Ringventil 5 mit, bis es gegen den Zylinderkopf 7 stößt, so daß die Einlaßkanäle 71 abgesperrt werden.
  • Dadurch, daß dasRingventil 5 plötzlich stehenbleibt, verursacht die Reibung der Dichtungsringe des Schiebers 4 eine solche Bremsung, daß ihn der Saugkolben 2 überholt und infolgedessen zwischen der Sitzfläche des Kolbens 2 und dem schrägen Rande des Schiebers q. ein Spalt entsteht, wodurch die Öffnung 8 (bzw. mehrere Öffnungen, Abb. 1q.) im Kolbenmantel -2 freigelegt und somit die Überführung der Ladung aus dem Raum über- dem Kolben in den Innenraum des Kolbens 2 ermöglicht wird. Um diese Überführung noch vor dem Eintreffen des Arbeitskolbens 3 in die obere Totlage zu erreichen, sind dementsprechend auf der Zunge 16 des Kolbens 2 eine Nut und schräge Kante 18 vorgesehen. Die Nut bildet einen Teil der Äquidistante von der Bahnlinie des Mitnehmers ig. Wenn der Arbeitskolben 3 den Boden des Saugkolbens 2 erreicht (vollkommener Auspuff der Abgase) stößt der 'Mitnehmer ig an die Kante 18 und treibt den Saugkolben 2 vor dem Arbeitskolben 3 so lange aufwärts, bis er vor die Nut kommt (Abb. 5). Dadurch wird der Kolben 2 in die ursprüngliche Lage gebracht. Der 2vlitnehmer gleitet dann weiter in der Nut der Zunge 16 und stößt auf die Zunge 15 des Schiebers 4, die bei Überholung des Schiebers durch den Saugkolben 2 in die Nut eindrang, wodurch auch der Schieber 4 die Anfangsstellung wieder einnimmt (Abb.2). Hierbei wird auch der Kolben 21 durch die komprimierte Luft in den Kompressionsraum 20 eingedrückt. Dadurch ist auch der letzte Teil des zweiten Taktes, d. h. die Kompression, beendet. Diese Arbeitsweise des Motors wiederholt sich dann wieder.
  • Man kann die ganze Arbeitsweise dieser Verbrennungskraftmaschine wie folgt zusammenfassen Takt 1. Die Expansion der brennenden Gase. Takt II. a) Abkühlung der expandierten Gase und Komprimieren derselben auf atmosphärischen Druck mit gleichzeitigem getrennten Ansaugen der frischen Ladung; b) der Auspuff der Abgase-, c) die Kompression der frischen Ladung.
  • Das zweite Ausführungsbeispiel der Verbrennungskraftmaschine gemäß der Erfindung, und zwar Explosionsmotor ohne Wassereinspritzung (Abb. 9 bis 12) arbeitet in ähnlicher Weise, nur mit dem Unterschiede, daß der zweite Takt nur aus zwei Teilen besteht, da die Abkühlung der Gase durch Wassereinspritzung entfällt.
  • Dieser Explosionsmotor arbeitet wie folgt Takt 1. Die Expansion der brennenden Gase. Takt II. a) Der Auspuff der Abgase und gleichzeitiges getrenntes Ansaugen des frischen Gemisches; b) Kompression des Gemisches.
  • Die Abb. 9 zeigt weder die Stellung, wo das Brennstoffluftgemisch schon komprimiert ist. Nach der Entzündung expandieren die Gase auf atmosphärischen Druck. Bevor der Arbeitskolben 3 die untere Totlage erreicht, beginnt der Saugkolben 2 infolge der Wirkung der Kurvenscheibe 14 anzusaugen und die unteren Auspufföffnungen il, i1' sich zu öffnen (Abb.io). Damit der gleichzeitig angefangene Auspuff der Abgase nicht unterbrochen wird, bevor die Öffnung 8 des Saugkolbens 2 mit der oberen Auspufföffnung 9 übereinanderkommt, müssen die unteren Auspufföffnungen ii, ii', welche der Arbeitskolben 3 absperrt, so bemessen werden, daß der Saugkolben während deren Uffnens und Schließens seinen Saughub durchführen kann (Abb. ii). Der Saugkolben 2 verbleibt in dieser Stellung so lange, bis der Arbeitskolben 3 sämtliche Abgase herausgetrieben hat.
  • In dem Augenblicke, wo der Arbeitskolben 3 den Boden des Saugkolbens #z erreicht hat, fängt die Kurvescheibe 14 an, den Saugkolben 2 samt Schieber 4 nach aufwärts zu treiben und bringt ihn in die ursprüngliche Lage zurück (Abb. 12), wobei sich die Bewegung des Schiebers 4. mit dem Ringventile 5 und das Überführen des Gemisches in den Innenraum des Saugkolbens 2 in derselben Weise wie beim ersten Motor abspielt. Der Schieber 4 wird in diesem Falle in seine ursprüngliche Lage vermittels der Zunge 13, auf welche der Nocken 27 der Kurvenscheibe 14 wirkt, gebracht. Dadurch ist der Arbeitsvorgang beendet, beide Kolben nehmen wieder die ursprüngliche Stellung ein (Abb. 9), und die Vorgänge wiederholen sich. Bei dem die Erfindung bildenden Motor legt sich der Saugkolben 2 an den Zylinderboden an, bevor noch der Arbeitskolben 3 die obere Totlage erreicht. Dieser Saugkolben 2 kann sich aber auch derart bewegen, daß ihm eine möglichst langsame Bewegung in die obere Totlage (d. h. bei der Kompression des Gasgemisches) gegeben wird, um sich stoßfrei auf den Zylinderboden anzulegen, was bei den Wagen- und Flugzeugmotoren, welche bis Zoo Umdrehungen in der Minute aufweisen, von besonderer Wichtigkeit ist. Es wird deshalb der Saugkolben 2 in folgender Weise gesteuert: Bei der Kompression des Brennstoffluftgemisches wird dem Saugkolben 2 gegenüber dem Arbeitskolben 3 nur ein solcher Vorsprung gegeben, daß die beiden Kolben 2 und 3 in der oberen Totlage eine derartige Stellung zueinander annehmen, daß das komprimierte Gemisch den Raum über dem Boden 2' des Saugkolbens 2 vollkommen ausfüllt, d. h. es werden Räume d und B (Abb. 14) gebildet, die mit komprimiertem Gemisch ausgefüllt sind. Sobald der Arbeitskolben 3 nach der Entzündung des Gemisches in die Abwärtsbewegung versetzt wird, setzt der Saugkolben 2, und zwar während der ganzen Dauer des Expansionshubes des Arbeitskolbens 3 seine Aufwärtsbewegung langsam fort, so daß sämtliche expandierten Gase während der Expansion aus dem Raume :-1 (Abb. 4 durch die Öffnungen 8 in den Innenraum B des Saugkolbens 2 überströmen. Dabei legt sich der Boden 2' des Saugkolbens 2 an den Zylinderdeckel ? allmählich an und der Schieber 4 wird gegen den Bodensitz 2' des Saugkolbens 2 zum Beispiel wieder durch die Kurvenscheibe 14 gestoßen. Nach der erfolgten Expansion beginnen dann beide Kolben 2 und." sich gegeneinander in der erläuterten Weise zu bewegen.
  • Ein weiteres wichtiges Merkmal der Verbrennungskraftmasehine gemäß der Erfindung bildet die Ausfederung des Z@Iincierl@oden 7 bzw. des Saugkolbenbodens, so da2) der Saugkolben 2 sich an dem Boden 7 immer elastisch anlegt. Diese Ausfederung ist in zwei Ausführungsformen Abb. 13 und 1q. dargestellt. In der ersten Ausführungsform Abb. 13 ist der Zylinderboden als ein zweiteiliger Deckel ausgeführt, dessen erster Teil 7 mit der Öffnung io und den Saugkanälen 71 in dem Zylinder i achsial verschiebbar ist. Diese Verschiebung ist eine sehr geringe, beträgt etwa 0,5 bis 2 mm und ist durch den Flansch 34 des Bodens 7 beschränkt (Abb. i3). Den zweiten Teil des Deckels bildet der am Zylindermantel i fest angeschraubte Ringflansch 3o, der mit einer Ringnut versehen ist, in welcher z. B. elastische Lederringe 31 gelagert sind. Dieselben werden durch den Druck, den der Saugkolben 2 durch das Anlegen an den Deckelteil 7 ausübt, in die Ringnute eingedrückt.
  • Der Boden des Saugkolbens 2 kann auch federnd ausgeführt werden. In dem Falle besteht er aus zwei Teilen 2' und 2" (Abb. 13). Der Teil 2" ist achsial verschiebbar und trägt am Umfange die Kammern a9, _ in denen die Schraubenfedern 37 eingeschoben sind. Der federnde Teil 2" ist auf den Saugkolben 2 derart angeschraubt, daß der feste Bodenteile' den mit Schraubengewinde versehenen Flansch 38 trägt, während der Teil 2" mit dem Schraubenmuttergewinde nur so weit versehen ist, damit beim Anschrauben des Teiles 2" das Gewinde des Flansches 38 vollkommen in den Raum zwischen das Gewinde 39 und die Sitzfläche 40 eindringt und dabei noch ein Spielraum 36 verbleibt, welcher dem Teile 2" die nötige freie axiale Verschiebung angibt.
  • In der zweiten Ausführungsform Abb. 14 ist der auf dem Zylindermantel i aufschraubbare Zylinderboden 30 mit der Gemischzuführungsöffnung io, dem Saugkanale 71 und der Sitzfläche für den Ventilsitz 5 versehen. Der einstellbare Teil 7 des Deckels ist durch die Schraubenfeder 32 gefedert und die Größe seiner achsialen federnden Verschiebung beschränkt der Spielraum 3q.', der durch die Sitzfläche der Ring-Schraubenmutter 33 gegeben ist. Diese Ringschraubenmutter 33 ist im Flansch 3o des Deckels eingesetzt. Die Zündkerze oder die Brennstoffdüse kann dann direkt an den Deckelteil 7 in die Öffnung 42 angeschraubt werden.
  • Durch diese Ausfederung des Zylinderdeckels oder auch des Saugkolbenbodens ist das harte Anlegen des Saugkolbens, welches die Störungen an der Maschine verursachen würde, vollkommen beseitigt.

Claims (5)

  1. PATENT-MV SPRÜCHE: i. Zweitaktverbrennungskraftmaschine mit zwei ineinanderlaufenden Kolben, von denen der äußere als Saugkolben und der innere als Arbeitskolben dient, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (2) nur eine kleine Gemischmenge ansaugt, die bei der Kompression in den zum Zylinderraum verhältnismäßig kleinen Raum (2o), der im Boden des Saugkolbens (2) ausgespart ist, übergedrückt wird, und daß die verbrannten Gase nach vollständiger Expansion durch das Einspritzen von Wasser so weit abgekühlt werden, daß Unterdruck entsteht und der Arbeitskolben teilweise noch beim Rückgange Arbeit leistet.
  2. 2. Zweitaktverbrennungskraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Saugkolben (2) mit dem ungesteuerten Schieber (q.) während der Auspuffperiode entgegen der Bewegungsrichtung des Arbeitskolbens (3) bewegt, wobei das im Zylinder (i) verschiebbar angeordnete Ringventil (5) durch Reibung des Schiebers (q.) bewegt wird.
  3. 3. Zweitaktverbrennungskraftmaschine nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugkolben (2) beim Ansaugen durch den Mitnehmer (ig') der Pleuelstange (P') des Arbeitskolbens des benachbarten Zylinders gesteuert wird, während die Rückbewegung dieses Saugkolbens (2) in die ursprüngliche Stellung durch den Mitnehmer (ig) der Pleuelstange (P) des eigenen Arbeitskolbens (3) geschieht. q..
  4. Zweitaktverbrennungskraftmaschine nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugkolben (2) den Arbeitskolben (3) bei der Kompression nur um soviel überholt, daß die komprimierte Ladung die Räume (A, B) rings um den Boden (2') des Saugkolbens (2) (Abb. 1q.) ausfüllt, worauf sich der Saugkolben (2) während der ganzen Dauer des Expansionshubes des Arbeitskolbens (3) langsam gegen den Zylinderboden zu bewegt, wodurch sämtliche expandierten Gase in den Zylinderraum überströmen.
  5. 5. Zweitaktverbrennungskraftmaschine nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderboden aus zwei Teilen besteht, von denen der eine Teil den mit dem Zylindermantel (i) fest verbundenen Flansch (go) bildet, während der zweite Teil (7) achsial nachgiebig, federnd (durch Feder, Leder u. dgl.) und entweder zwischen dem Flansch und dem Zylindermantel (Abb. 13) oder unmittelbar in dem Befestigungsflansch (Abb. 1q.) angebracht ist.
DEM72608D 1919-10-31 1921-02-19 Verbrennungskraftmaschine mit zwei ineinander laufenden Kolben Expired DE400447C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2623851A1 (fr) * 1987-11-30 1989-06-02 Bourrel Daniel Moteur a explosion a double piston

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2623851A1 (fr) * 1987-11-30 1989-06-02 Bourrel Daniel Moteur a explosion a double piston

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