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Zweitaktbrennkraftmaschine, vorzugsweise mit Brennstoffeinspritzung
und Selbstzündung Der Arbeitskreislauf ,der bisher bekannten Zweitaktbrennkraftmaschi.nenmit
Brennstoffeinspritzung ist im wesentlichen in drei gleiche Teile von etwa 1 2o'
eingeteilt, von denen der erste die Dehnung, der zweite den Auspuff mit Spülung
sowie Ladung und der dritte die Verdichtung umfaßt. Die Entspannungsperiode ist
somit verhältnismäßig klein. Die Verbrennungsgase werden unter einem noch hohen
Druck ausgepufft und verursachen dabei einen Leistungsverlust hei starkem Auspuffgeräusch.
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Bei Zweitaktbrennkraftmaschinen ist wohl schon der Versuch gemacht
worden, den Dehnungshub zu verlängern. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Zweitaktbrennkraftmaschine
mit im Verhältnis zur Verdichtungsperiode verlängerter Dehnung. und zwar eineZweitaktbrenmkraftmasch.inevorzugsweise
mit Btennstoffeinspritzung, deren wesentliches Merkmal darin besteht, daß der Auspuff
vor übergang des Kolbens zum unteren Totpunkt geöffnet und etwa um 9o° nach Passieren
desselben geschlossen wird, während die Spülung und Ladung in der -Nähe des unteren
Totpunktes des Kolbens nach dem Öffnen des Auspuffes erfolgt und alsdann beendet
wird, wobei das Einspritzen des Brennstoffes kurz vor dem oberen Totpunkt, also
zu einem Zeitpunkt erfolgt, in dem sowohl die Ladung als auch der Auspuff beendet
sind und die Luftladung unter starkem Verdichtungsdruck steht.
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Gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung ist die Verbrennungskammer
durch in den Kolben und/oder im Zylinderkopf eingelegte Wärmeisolierkörper
derart
gegen Wärmeverlust geschützt, daß in dieser Kammer eine ausreichend hohe Temperatur
aufrechterhalten wird, um eine ausgezeichnete Verbrennung und gegebenenfalls trotz
der durch die verlängerte Dehnung verursachten wesentlichen Abkühlung die Selbstentzündung
der Ladung zu gewährleisten.
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Die Zeichnung veranschaulicht mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung,
und zwar zeigt Fig. i ein Diagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Arbeitskreislaufes
einer Einspritzzweitaktbrennkraftmaschi.ne, Fig. 2 bis 9 senkrechte Schnitte durch
schematisch dargestellte Ausführungsarten der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine,
Fig. 10 ein weiteres Erfindungsmerkmal.
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Gemäß der Fig. i arbeitet eine erfindungsgemäße Einspritzzweitaktbrennkraftmaschine
wie folgt: Das Öffnen des Auspuffes erfolgt im Punkt 0E, wodurch ein Dehnungshub
bis zu etwa 170° KW gewährleistet ist, während das Schließen des Auspuffes bei FE
etwa 9o° KW nach Passieren des unteren Totpunktes B eintritt. Die vom oberen Totpunkt
H zum Punkt 0E reichende Dehnungsperiade ist auf dieseWeise groß und nutzt
die ganze Energie der Gase aus. Der Beginn des Spül- b7-w. Ladevorgangs
DA erfolgt kurz nach Passieren des unteren Totpunktes, und seine Beendigung
tritt bei FA ein. Der große Abstand DA-FA gewährleistet eine vollständige Spülung
und Ladung, und der Verdichtungshub FA-H ist ,ausreichend, um eine Luftladung unter
hohem Verdichtungsdruck zu ergeben. Das Einspritzen des Brennstoffes endlich erfolgt
kurz vor dem oberen Totpunkt, wenn die Luftladung bereits verdichtet ist, so daß
kein Brennstoffverlust eintritt.
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Die in Fig.2 dargestellte Zweitaktbrennkraftmaschine hat einen Lufteinlaßstutzen
i, der von einem Ventil 2 gesteuert wird. Dieses Ventil ist am oberen Ende des Arbeitszylinders
3 angeordnet und wird von der Nockenwelle q. über einen zweiarmigen Hebel 5 gesteuert.
Eine Einspritzdüse 6 sendet den flüssigen Treibstoff in die Verbrennungskammer,
falls es sich um eine Maschine mit iBrennstoffeinspritzung handelt, oder aber eine
übliche Zündkerze bringt die vom Kolben verdichteten Frischgase zur Entzündung.
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Das Steuerglied des Auspuffes besteht in einem umlaufenden Schieber
7 mit an .dessen Umfang angeordneten Schlitzen 8, die den auf halber Höhe des Zylinders
vorgesehenen Auspufföffnungen 9 entsprechen. Die Drehung des Schiebers 7 erfolgt
durch ein Getriebe aus Schnecke io und Zahnkranz i i.
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Ein im Schieber 7 .gleitender Kolben 12 ist an einer .im Gehäuse 14
umlaufenden Kurbelwelle 13 eingebraut.
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Die Rrenn:kraftmaschine ist derart eingestellt, daß die Schlitze 8
des umlaufenden Schiebers 7 die Öffnunaggen 9 nur in der Nähe des unteren Totpunktes
des Kolbens 12 aufdecken, wodurch eine verlängerte Dehnung erzielt wird, wie mit
Hilfe der Fig. 3 ,dargelegt sei. Die Öffnungs- und Schließwirkungen des Schiebers
7 und :des Ventils :2 sind derart geregelt, daß der -Arbeitskreislauf gemäß Fig.
i und die bereits dargelegten Vorteile erzielt werden. Insbesondere ist es der Kolben
12 selbst, der in seinem Aufwärtshub die Auspufföffnungen absperrt.
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Die Zweitaktmaschine gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von -der in tFig.
2,dargestellten Ausbildung dadurch, daß der umlaufende Schieber 7 zwei Reihen von
Schlitzen 81, 82 aufweist. Die erste Reihe 81 gewährleistet den zur Verbrennung
benötigten Lufteinlaß, während die zweite Reihe 82 den Auspuff der Verbrennungsgase
gestattet. Diese Ausbildung gestattet den Arbeitskreislauf nach Fig. i mit Hilfe
eines einzigen Gliedes, des umlaufenden Schiebers 7, der zugleich den Einlaß
und den Auspuff zuläßt und auf diese Weise die Herstellung vereinfacht.
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Die Zweitaktmaschine der Fig. 4. unterscheidet sich von der in den
Fig. 2 und 3 dargestellten Maschine dadurch, daß der Schieber 7 anstatt einer Drehbewegung
um seine Achse vielmehr in der Achsrichtung im Zylinder 3 gleitet. Zu diesem Zweck
ist der Schieber durch einen auf der Nockenwelle q. sitzenden Exzenter 15 angetrieben.
Auf diese Weise steuert dieser hin und her gleitende Schieber die Einlaßöffmmgen
i für die Verbrennungsluft und die Auspufföffnungen 9 für die Verbrennungsgase,
so daß der Arbeitskreislauf der Fing. i verwirklicht wird.
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Die Fig. 5 veranschaulicht eine andere Zweitaktmaschine gemäß der
Erfindung, die für die Einspritzung von Benzin in vernebeltem Zustand ausgebildet
ist. Diese Maschine ist ähnlich wie die in Fig. q. dargestellte Maschine, mit dem
Unterschied jedoch, daß ein Verdichter 17 durch einen Luftstutzen 18 ansaugt, in
welchen die Einspritzdüse eines Vergasers 19 einmündet. Das auf dies,- Weise erzielte
sehr reiche Gasgemisch wird am oberen Ende des Schiebers 7 durch ein vom zweiarmigen
Hebel 5 betätigtes Einlaßventil 2 eingelassen. Dieses sehr reiche Gasgemisch vermengt
sich mit der durch hie Schlitze 81 in den Zylinder zugelassenen Luft und bildet
auf diese Weise ein Gemisch mit für die Verbrennung geeigneten Anteilen.
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Die Antriebe des Schiebers 7 und des Ventils 2 sind derart geregelt,
daß auch diesmal :der Arbeitskreislauf nach Fig. i verwirklicht wird.
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Diese Ausbildung gestattet den Einlaß des Brennstoffgemisches nach
der Schließung der Lufteinlaßkanäle i, wodurch jeglicher Verlust an Brennstoffgemisch
vermieden und folglich die genaue Dosierung der sehr flüchtigen Treibstoffe, wie
Benzin, begünstigt wird.
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Diese Ausbildung gestattet auch die Treibstoffspeisung einer mehrzylindrigen
:Maschine durch einen einzigen Verdichter 17.
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Diese Ausbildung gestattet endlich, :die Maschine mit einem gasförmigen
Treibstoff zu speisen, und zwar mit Hilfe einer Pumpe oder eines Preßgasbehälters.
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Die oben beispielsweise beschriebenen Zweitaktmasehinen haben entweder
einen umlaufenden
Schieber (Fig. 2 und 3) oder einen hin und her
gehenden Schieber (Fig.4 und 5). In .der Abart nach Fig. 6 führt der Schieber eine
axiale Gleitbewegung und zugleich eine teilweise Drehbewegung um seine Achse aus,
so daß dieser Schieber 7 die Öffnungen des Zylinders steuert, das Schmieren begünstigt
und das Aneinanderkleben der Kolbenringe, insbesondere im Falle von Schwerölmotoren
verhindert.
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Durch eine Drehbewegung verschiebt nämlich der Schieber die Kolbenringe
in ihrer Nut und verhindert auf diese Weise jedes Festkleben dieser Kolbenringe.
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Eine Ausführungsart dieser Brennkraftmaschine ist in Fig.6 dargestellt.
Die Brennkraftmaschine, die in ihrer Gesamtausführung der Bauart nach Fig. 4 entspricht,
hat einen Schieber 7 mit zwei Reihen von Öffnungen 81, 82. Der Antrieb dieses Schiebers
erfolgt durch einen auf der Welle 4 sitzenden 'Nocken 20. Zu diesem Zweck betätigt
der Nocken 20 einen Kugelzapfen 2i, der in einer Ausnehmun.g des Schiebers 7 gelagert
und am Ende eines um einen festen Zapfen 22 schwingenden Hebels vorgesehen ist.
Der Schieber führt auf diese Weise eine zusammengesetzte Bewegung aus, die sich
aus der Überlagerung einer Drehbewegung und einer Axialverschiebung ergibt, wodurch
die obenerwähnten Vorteile erreicht werden.
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Eine andere Ausführungsart ist in Fig.7 .dargestellt. Ein auf der
Nockenwelle 4 sitzender Exzenter 23 läuft in einem Bund 24 um. Ein Gelenkbolzen
25 ist in den Flanschen dieses Bundes eingesetzt. Ein Lenker 26 ist an diesem Gelenkbolzen
25 angelenkt und mittels eines weiteren Bolzens am Schieber 7 befestigt. Der Bund
24 nimmt infolgedessen eine oszillierende Bewegung an und teilt diese :dem Schieber
7 mit. Am Schieber 7 können auch Öffnungen vorgesehen sein, die den Einlaß des brennbaren
Gases nach der Schließung der Einlaßlöcher für die Spülluft gestatten.
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Die Maschine gemäß Fi:g. 8 unterscheidet sich von den bereits beschriebenen
Maschinen dadurch, daß sie ein den Einlaß steuerndes Ventil 2 und ein den Auslaß
steuerndes Ventil 3o aufweist. Diese beiden Ventile 2, 30 sind durch die
Nockenwelle 4 betätigt, und zwar das eine über einen zweiarmigen Hebel 5 und das
andere unmittelbar.
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Die Regelung der Öffnung und der Schließung von Ein- und Auslaß ist
derart gewählt, daß auch in diesem Falle der Arbeitskreislauf nach Fig. i erzielt
wird.
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Bei der Maschine nach Fig. 9 sind sowohl der vom Ventil 2 gesteuerte
Einlaß i als auch der vom Ventil 30 gesteuerte Auspuff 9 am oberen Ende der
Maschine angeordnet, -wobei der Einlaßstutzen i in eine Verbrennungskammer 31 mündet.
Diese Maschine ist derart ausgebildet, daß ihr Gehäuse 14 eine Luftvorverdichtungskammer
bildet und auch den Einlaßstutzen i mit Preßluft speist.
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Um der Verbrennungskammer eine hohe Temperatur zu erhalten,was selbstzündendenE:inspritzbrennkraftmaschinen
besonders zuträglich ist, werden nach einem weiteren Merkmal der Erfindung an der
Innenseite des Zylinderkopfes und/oder am Kolben Isolierstoffe angebracht, um die
Wärmeabgabe zu verhindern. So ist beispielsweise im Ausführungsbeispiel nach Fig.
io eine Asbestdichtung 35 am Kolben 34 mittels Schrauben 36 unter einer Scheibe
40 aus Stahl od. dgl. angebracht. Ferner ist eine Asbestfolie 37 zwischen zwei Zylinderkopfteilen
38,39 eingelegt. Diese Dichtungen verhindern auf diese Weise das Entweichen
der Wärme durch :den Kolben und den Zylinderkopf. Selbstverständlich könnte die
Wärmeabdichtung im Rahmen der Erfindung auf jede andere Weise erfolgen.