DE4000556A1 - Invertierte rakel-dosiereinheit und rakelstreichverfahren fuer eine materialbahn - Google Patents
Invertierte rakel-dosiereinheit und rakelstreichverfahren fuer eine materialbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine invertierte
Rakel-Dosiereinheit nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Dosieren einer
Beschichtungsmischung auf eine Materialbahn
(Rakelstreichverfahren).
In der finnischen Patentanmeldung 8 61 241 ist ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschichten einer
Bahn beschrieben. Das Verfahren gemäß dieser
Veröffentlichung verwendet ein flexibles Rakel für
den Vorauftrag einer Mischung, während das
endgültige Aufrakeln mit einem schabenden
Rakelmesser durchgeführt wird. Die
Beschichtungsvorrichtung ist auf der Seite der
Stützwalze angeordnet und ermöglicht es, die
Beschichtungsmischung über eine große Strecke der
Bahn auf die Bahn zu bringen. Das Entfernen von
eingeschlossener Luft von der Beschichtungsmischung
gelingt nicht immer in dem beschriebenen Verfahren
und die gesamte Konstruktion des Rakelmessers mit
der Beschichtungsvorrichtung erschwert
Servicewartungen. Außerdem ist das Verhalten der
Beschichtungsmischung in dem beschriebenen Verfahren
empfindlich gegen Störungen in der Auftragezone, wie
ungleichmäßige Verteilung von Mischungsmengen.
Typische Konsequenzen hiervor sind Streifenmuster
der Bahnbeschichtung in Maschinenrichtung der Bahn.
Der Erfindung liegt die Aufgrabe zugrunde, eine
völlig neue Rakel-Dosiereinheit und ein Verfahren
zum Dosieren einer Beschichtungsmischung zur
Verfügung zu stellen, mit denen Störungen bei der
Beschichtung einer Bahn vermieden bzw. vermindert
werden sollen.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen
Einrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung basiert auf der Anbringung der
Rakel-Dosiereinheit mit einem Vorrakelmesser unter
der Stützwalze und dem Zuführen der
Beschichtungsmischung in einem laminaren Fluß unter
hoher Geschwindigkeit zu dem Rückenteil des
Vorrakelmessers. Außerdem wird ein maximaler Abstand
zwischen dem Vorrakelmesser und dem endgültigen
Rakelmesser, mit dem ein mögliches endgültiges
Rakeln durchgeführt wird, gewählt. Der Zweck des
Vorrakelmessers ist den Fluß der
Beschichtungsmischung zu homogenisieren,
insbesondere in Querrichtung der
Beschichtungseinheit.
Das Dosierverfahren für die Beschichtungsmischung
gemäß der vorliegenden Erfindung wird dadurch
gelöst, daß bei einem Verfahren zum Beschichten
einer Bahn mit einer Beschichtungsmischung eine
Beschichtungsmischung auf eine sich in Bewegung
befindliche Bahn (1) gebracht und die aufgebrachte
Beschichtungsmischung auf der Bahn (1) mittels einem
Glättmittel (5) so eben wie möglich geglättet wird,
wobei die Beschichtungsmischung auf das Glättmittel
(5) in Form eines mit hoher Geschwindigkeit
fließenden laminaren Flußes aufgebracht wird.
Die Erfindung bringt bisher nicht erreichte Vorteile:
- - Längsstreifen, die charakteristisch für Kurzverweilbeschichtungen sind, können vermieden werden,
- - das Eindringen der Beschichtungsmischung in die Bahn (z. B. Rohpapier) wird kontrollierbar,
- - Spritzen wird vermindert,
- - verglichen mit einem Dosierrakelbeschichter kann eine kleinere Mischungsmenge dem Beschichter zugeführt werden,
- - Beschichtungsmischungen mit höherem Feststoffanteil und höheren Viskositäten können verwendet werden,
- - der Fluß der Mischung zu dem Rakelmesser ist kontrollierbar,
- - eine Querschnittsprofilkontrolle der Beschichtungsaufbringung ist möglich durch Veränderung der Menge an aufgebrachter Mischung in Querrichtung,
- - die Beschichtung kann vom Aufbringen der Beschichtungsmischung an gestartet werden,
- - höhere Beschichtungsmassen und Betriebsgeschwindigkeiten sind möglich,
- - der lineare Klingenandruck gegen die Bahn ist niedriger als in konventionellen Einzelklingenbeschichtungen, der Zug auf die Bahn (Rohpapierbahn) ist geringer und billigeres Bahnmaterial (Rohpapier) kann verwendet werden,
- - der Verschleiß der Rakelklinge ist verringert,
- - eine Regulierung der aufgebrachten Menge an Beschichtungsmischung ist leicht, und
- - in günstigen Fällen kann die Beschichtungseinheit ohne dem endgültigen Rakelmesser laufen.
Die Erfindung wird im folgenden ausführlich anhand
eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnitt-Seitenansicht einer
invertierten Rakel-Dosiereinheit gemäß der
vorliegenden Erfindung unter
Betriebsbedingungen;
Fig. 2 die invertierte Rakel-Dosiereinheit nach
Fig. 1 in ihrer unteren Position;
Fig. 3 die invertierte Rakel-Dosiereinheit nach
Fig. 1 in einer nach hinten geneigten
Position; und
Fig. 4 die invertierte Rakel-Dosiereinheit nach
Fig. 1 in ihrer rückwärts geneigten
Position mit geöffneter Kammer der
Rakel-Dosiereinheit.
Die invertierte Rakel-Dosiereinheit nach Fig. 1
enthält eine Stützwalze 15, deren Rotationsrichtung
durch einen Pfeil H gekennzeichnet ist und deren
Oberfläche gleichmäßig durch eine Papierbahn 1, die
beschichtet werden soll, bedeckt ist. In
Drehrichtung erstreckt sich über die Breite der
Bahn 1 eine unter der Stützwalze 15 angeordnete
Rakel-Dosiereinheit 2, deren Rahmen (oder erster
Trägeraufbau) durch einen Trägerbalken 11, der einen
ungefähr dreieckigen Querschnitt hat, gebildet ist.
Der Trägerbalken 11 ist um einen Drehpunkt 10
schwenkbar an einem (zweiten) Trägeraufbau
angeordnet, was in den folgenden Figuren näher
dargestellt wird. Die Beschichtungsmischung wird
entlang eines in Querrichtung angeordneten
Speisekanals 3, der auf dem Trägerbalken 11 zur
Eingangsseite der Bahn 1 hin angeordnet ist, in
einen höhlenähnlichen Raum 16 zugeführt, von wo die
Mischung unter Druck in einen engen Speisekanal 4
vorgetrieben wird. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, hat
der Speisekanal 4, der in der Ebene der Flußrichtung
der Beschichtungsmischung und Bewegungsrichtung der
Bahn geschnitten ist, eine Gestalt ungefähr ähnlich
einem Buchstaben S. Der Speisekanal 4 mündet zu dem
Rückenteil eines Vorrakelmessers (oder
Glättmittels) 5 hin. Der Speisekanal 4 ist
außerordentlich eng verglichen mit konventionellen
Speisekanälen; die Auslaßöffnung des Speisekanals 4
hat im einzelen eine typische Höhe von nur 3-5 mm.
Das Vorrakelmesser 5 ist an seinem Rücken zwischen
Messerhaltern 6 und 18 befestigt. Das Messer 5 ist
flexibel unter einem kleinen Winkel gegen die Bahn
1 geneigt. Der Winkel ist üblicherweise geringer
als 20°. Die Messerhalter 6 und 18 sind so
ausgebildet, daß keine wesentliche Stufe zwischen
der Auslaßöffnung des Speisekanals 4 und dem Rücken
des Messers 5 auftritt. Im einzelnen hat der
Messerhalter 18, der das Messer von der Seite des
Speisekanals 4 her bedeckt, einen keilförmigen
Querschnitt, der sich zur Schneide des Messers 5 hin
verjüngt. Der Grund dafür, daß das Messer auf diese
Weise befestigt wird, ist das Ziel, ein laminares
Stromungsmuster der Mischung, die aus dem
Speisekanal 4 in Richtung auf die Schneide des
Messers 5, das gegen die Bahn geneigt ist, austritt,
beizubehalten. Die lineare Belastung des
Vorrakelmessers 5 kann durch eine
Vorspannungskontrolleinrichtung 7 eingestellt
werden. Die Vorspannungskontrolleinrichtung 7 ist in
Querrichtung der Bahn 1 in unabhängige
Kontrollabschnitte aufgeteilt, wobei die Belastung
bzw. Spannung des Messers 5 in Querrichtung der Bahn
1 verändert werden kann, wodurch ein Kontrollmittel
für die aufgebrachte Beschichtungsmischungsmenge
gegeben ist, um ein gewünschtes
Beschichtungsmassenprofil in Querrichtung der Bahn
zu erhalten. Aufgrund der hohen
Zuführungsgeschwindigkeit, die 1 m/s übersteigen
kann, spritzt die überschüssige Mischung auch gegen
die Eintrittsrichtung der Bahn 1 hin. Diese
überschüssige Mischung wird in einer ersten
Mischungssammelrinne 9 gesammelt. Außerdem wird die
überschüssige Beschichtungsmischung, die über das
Messer fließt, in einer zweiten Mischungssammelrinne
8 gesammelt.
Sofern gewünscht, wird das endgültige Auftragen mit
einer Rakeleinheit 14 durchgeführt, die ein
endgültiges Rakelmesser 12 aufweist, das an einem
zweiten Trägerbalken (oder Halterahmen) 17
angebracht ist. Die Vorspannung des Rakelmessers 12
kann mit einer Vorspannungskontrolleinrichtung 13
eingestellt werden, die wie die
Vorspannungskontrolleinrichtung 7 ausgebildet sein
kann. Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, ist der
Abstand D von der Schneide des Vorrakelmessers 5 der
invertierten Rakel-Dosiereinheit 2 zu der Schneide
des endgültigen Rakelmessers 12 ziemlich groß in der
Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung,
üblicherweise im Bereich von 0,5-0,8 m. Bei
üblicherweise in der Praxis verwendeten
Bahngeschwindigkeiten entspricht dieser Abstand
einer Wegzeit von ungefähr 30-40 m/s.
Gemäß Fig. 2 ist die invertierte
Rakel-Dosiereinheit 2 am Punkt 10 schwenkbar an
einem dreieckigen Trägeraufbau 19 angeordnet, der
wiederum an einem Drehpunkt 27 schwenkbar zu einem
Gestell 26 der Beschichtungseinheit angeordnet ist.
Die invertierte Rakel-Dosiereinheit kann durch zwei
Betätigungselemente 20 und 21 bewegt werden, deren
Länge regelbar ist. Das erste Betätigungselement 20
ist an seinem unteren Ende 23 schwenkbar an dem
Gestell 26 der Beschichtungseinheit und an seinem
oberen Ende schwenkbar an der äußerten linken Ecke
22 des dreieckigen Trägeraufbaus 19 angebracht. Das
zweite Betätigungselement 21 ist an seinem oberen
Ende 24 schwenkbar an der oberen Ecke des
Trägeraufbaus 19 und an seinem unteren Ende 25
schwenkbar mit der invertierten Rakel-Dosiereinheit
2 in der Nähe der ersten Mischungssammelrinne 9
verbunden. In der in Abbildung 2 dargestellten
Situation sind beide, das erste Betätigungselement
20 und das zweite Betätigungselement 21 in ihrer
eingefahrenen Position.
In Fig. 3 ist das zweite Betätigungselement 21 in
seiner ausgefahrenen Position dargestellt, die
notwendig ist, um die inverte Rakel-Dosiereinheit 2
in eine Servicestellung zu bringen, in der die
Mischungssammelrinnen 8 und 9 gereinigt werden
können.
In Fig. 4 ist ein Deckel 30 der Rakel-Dosiereinheit
2 für Servicetätigkeiten geöffnet. Der Deckel 30 ist
mit einem Drehgelenk 29 versehen, das an der
Rakel-Dosiereinheit nahe der Mischungssammelrinne 9
angebracht ist.
Der Neigungs- oder Anstellwinkel der Spitze oder
Schneide des Messers 5 kann sogar kleiner als 15°
eingestellt werden. Eine optimale Einstellung des
Anstellwinkels und eine optimal aufgebrachte Menge
an Beschichtungsmischung kann in vorteilhaften
Fällen die Verwendung eines endgültigen Rakelmessers
überflüssig machen.
Die Verwendung eines konventionellen
Kurzverweilbeschichters nach der Rakel-Dosiereinheit
2 ist ebenfalls möglich.
Claims (9)
1. Invertierte Rakel-Dosiereinheit (2) zum
Beschichten einer durch eine drehbare Stützwalze
(15) unterstützten Bahn (1) mit einer
Beschichtungsmischung, mit
- - einem Trägeraufbau (11),
- - einem Speisemittel (3, 4), das an dem Trägeraufbau (11) angebracht und geeignet ist, die Beschichtungsmischung auf die Bahn zuzuführen, wenn es unter Betriebsbedingungen nahe an die Bahn herangebracht ist, und
- - einem Glättmittel (5), das in unmittelbarer Nähe zu der Bahn (1) zum Auftragen der zugeführten Beschichtungsmischung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Beschichtungseinheit (2) in wesentlichen unterhalb der Stützwalze (15) angeordnet ist,
- - das Glättmittel (5) ein flexibles Rakelmesser (5) mit einem Neigungswinkel der Spitze von weniger als 20° ist, und
- - das Speisemittel (4) eine enge Austrittsöffnung hat, die am Rücken des flexiblen Rakelmessers (5) angeordnet ist und frei von wesentlichen Stufen ist, um einen schnellen, laminaren Fluß der Beschichtungsmischung zu ermöglichen.
2. Rakel-Dosiereinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Höhe der
Austrittsöffnung des Speisemittels (4) maximal
5 mm beträgt.
3. Rakel-Dosiereinheit nach einem der Ansprüche 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible
Rakelmesser (5) mit einer
Vorspannungskontrolleinrichtung (7) versehen
ist, mit der die Spannung des Rakelmessers (5)
in Querrichtung zu der Bahn (1) eingestellt
werden kann, um die Menge an aufgebrachter
Beschichtungsmischung zu regulieren.
4. Rakel-Dosiereinheit nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Austrittsöffnungsteil
des Speisemittels (4) einen Messerhalter (18)
für das Rakelmesser (5) aufweist, der einen
keilförmigen Querschnitt hat.
5. Rakel-Dosiereinheit-Messerbeschichter (2) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Speisemittel (4) einen
Kanal (4) aufweist, dessen Querschnitt ungefähr
die Form eines Buchstaben S hat.
6. Rakel-Dosiereinheit nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trägeraufbau (11) um
einen ersten Drehpunkt (10) schwenkbar an einem
zweiten Trägeraufbau (19) angebracht ist, der
ebenfalls schwenkbar um einen zweiten Drehpunkt
(27) an einem Gestell (26) der Einheit
angebracht ist, daß beide Trägeraufbauten
mittels Betätigungselementen (20, 21) um ihre
Drehpunkte schwenkbar sind, um die
Rakel-Dosiereinheit (2) von ihrer
Betriebsposition in eine Serviceposition und
umgekehrt zu bewegen.
7. Verfahren zum Beschichten einer Bahn mit einer
Beschichtungsmischung, wobei
eine Beschichtungsmischung auf eine sich in
Bewegung befindliche Bahn (1) gebracht wird und
- - die aufgebrachte Beschichtungsmischung auf der Bahn (1) mittels einem Glättmittel (5) so eben wie möglich geglättet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Beschichtungsmischung auf das Glättmittel (5) in Form eines mit hoher Geschwindigkeit fließenden laminaren Flußes aufgebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtungsmischung
über einen Austrittskanal (4), der eine enge
Öffnung hat, zu dem Rückenteil eines flexibles
Rakelmessers (5), das als Glättmittel (5) wirkt,
geführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung des
flexiblen Rakelmessers (5), das als das
Glättmittel (5) wirkt, in Querrichtung zu der
Bahn eingestellt wird, um das Querschnittsprofil
der Masse der aufgebrachten Schicht zu
regulieren.
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