DE4000539A1 - Kraftstoffe fuer ottomotoren - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Kraftstoffe für Ottomotoren mit geringen Mengen an
Amiden aus Aminoalkylenpolycarbonsäuren und sekundären langkettigen
Aminen.
Vergaser und Einlaßsystem von Ottomotoren, aber auch Einspritzsysteme für
die Kraftstoffdosierung in Otto- und Dieselmotoren werden in zunehmendem
Maße durch Verunreinigungen belastet, die durch Staubteilchen aus der
Luft, unverbrannte Kohlenwasserstoffreste aus dem Brennraum und die in den
Vergaser geleiteten Kurbelwellengehäuseentlüftungsgase verursacht werden.
Diese Rückstände verschieben das Luft-Kraftstoffverhältnis im Leerlauf und
im unteren Teillastbereich, so daß das Gemisch fetter, die Verbrennung un
vollständiger und wiederum die Anteile unverbrannter oder teilverbrannter
Kohlenwasserstoffe im Abgas größer werden und der Benzinverbrauch steigt.
Es ist bekannt, daß zur Vermeidung dieser Nachteile Kraftstoffadditive zur
Reinhaltung von Ventilen und Vergaser bzw. Einspritzsystemen verwendet
werden (vergleiche z. B. M. Rossenbeck in Katalysatoren, Tensiden, Mineralöl
additive, Hrsg. J. Falbe, U. Hasserodt, S. 223 f., G. Thieme Verlag,
Stuttgart, 1978).
Je nach Wirkungsweise aber auch nach dem bevorzugten Wirkort solcher
Detergent-Additive unterscheidet man heute zwei Generationen.
Die erste Additiv-Generation konnte nur die Bildung von Ablagerungen im
Ansaugsystem verhindern, nicht aber bereits vorhandene Ablagerungen wieder
entfernen, wohingegen die modernen Additive der zweiten Generation beides
bewirken können ("keep-clean-" und "clean-up-Effekt") und zwar, aufgrund
veränderter thermischer Eigenschaften, insbesondere auch an Zonen höherer
Temperaturen, nämlich an den Einlaßventilen.
Das molekulare Bauprinzip von Kraftstoff-Detergenzien kann verallge
meinernd angegeben werden als Verknüpfung polarer Strukturen mit meist
höhermolekularen, unpolaren oder lipophilen Resten.
Als Vertreter der zweiten Additiv-Generation haben sich neben Produkten
auf der Basis von Polyisobutenen, z. B. Polyisobutylamine gemäß
DE-OS 36 11 230, insbesondere Amide, Imide und Imid/Amide verschiedener
Carbonsäuren und Polycarbonsäuren bewährt.
Hervorzuheben sind hier die bekannten Wirkstoffe auf der Basis von Trillon
derivaten und höheren verzweigten Aminen wie sie in EP-A2-00 06 527
beschrieben sind.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß der Zusatz zu Kraftstoffen
für Ottomotoren in Mengen von 100 bis 500 ppm von Amiden, Amidammoniumsalzen
oder Ammoniumsalzen von Aminoalkylenpolycarbonsäuren mit sekundären
Fettaminen und deren Gemische der Formeln I und II
in denen
A einen geradkettigen oder verzweigten Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlen stoffatomen oder den Rest der Formel
A einen geradkettigen oder verzweigten Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlen stoffatomen oder den Rest der Formel
und
R im wesentlichen geradkettige aliphatische Reste, insbesondere Alkylreste mit 10 bis 30, bevorzugt 14 bis 24 C-Atomen bedeutet, wobei die Amid strukturen auch zum Teil oder vollständig in Form der Ammoniumsalzstruktur der Formel
R im wesentlichen geradkettige aliphatische Reste, insbesondere Alkylreste mit 10 bis 30, bevorzugt 14 bis 24 C-Atomen bedeutet, wobei die Amid strukturen auch zum Teil oder vollständig in Form der Ammoniumsalzstruktur der Formel
vorliegen können, besonders wirksam in bezug auf Vergaser- und
Ventilreinigung ist.
Die Amide bzw. Amid-Ammoniumsalze bzw. Ammoniumsalze z. B. der Nitrilo
triessigsäure, der Ethylendiamintetraessigsäure oder der Propylen-1,2-di
amintetraessigsäure werden durch Umsetzung der Säuren mit 0,5 bis 1,5 Mol
Amin, bevorzugt 0,8 bis 1,2 Mol Amin pro Carboxylgruppe erhalten.
Die Umsetzungstemperaturen betragen etwa 80 bis 200°C, wobei zur Her
stellung der Amide eine kontinuierliche Entfernung des entstandenen
Reaktionswassers erfolgt. Die Umsetzung muß jedoch nicht vollständig zum
Amid geführt werden, vielmehr können 0 bis 100 Mol.-% des eingesetzten
Amins in Form des Ammoniumsalzes vorliegen.
Als Amine der Formel
kommen insbesondere Dialkylamine in Betracht, in denen R einen gerad
kettigen Alkylrest mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 14 bis
24 Kohlenstoffatomen, bedeutet. Im einzelnen seien Dioleylamin, Dipal
mitinamin, Dikokosfettamin und Dibehenylamin und vorzugsweise Ditalg
fettamin genannt.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Amide bzw. Ammoniumsalze der Amino
alkylenpolycarbonsäuren der Formeln I und II werden den Kraftstoffen in
Mengen von 50 bis 1000 ppm, bevorzugt 100 bis 500 ppm, zugesetzt.
Als Kraftstoffe für Ottomotoren kommen verbleites und unverbleites Normal-
und Superbenzin in Betracht. Die Benzine können auch andere Komponenten
als Kohlenwasserstoffe, z. B. Alkohole wie Methanol, Ethanol, tert.-Butanol
sowie Ether, z. B. Methyltertiärbutylether enthalten. Neben den erfindungs
gemäß zu verwendenden Amiden der Aminoalkylenpolycarbonsäuren enthalten
die Kraftstoffe in der Regel noch weitere Zusätze wie Korrosions
inhibitoren, Stabilisatoren, Antioxidantien und/oder Detergents.
Korrosionsinhibitoren sind meist Ammoniumsalze org. Carbonsäure, die
durch entsprechende Struktur der Ausgangsverbindungen zur Filmbildung
neigen. Auch Amine zur Absenkung des pH-Wertes finden sich häufig in
Korrosionsinhibitoren. Als Buntmetallkorrosionsschutz werden meist
heterocyclische Aromaten eingesetzt.
Als Antioxidantien oder Stabilisatoren sind insbesondere Amine wie para-
Phenylendiamin, Dicyclohexylamin, Morpholin oder Derivate dieser Amine zu
nennen. Auch phenolische Antioxidantien wie 2,4-di-tert.-Butylphenol oder
3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxiphenylpropionsäure und deren Derivate werden
Kraft- und Schmierstoffen zugesetzt.
Als weitere Vergaser-, Injectror- und Ventildetergents sind ferner gegebe
nenfalls Amide und Imide des Polyisobutylenbernsteinsäureanhydrids, Poly
butenpolyamine sowie langkettige Carbonamide und -imide in den Kraftstoffe
enthalten.
- 1) 240 g (0.48 Mol) Ditalgfettamin und 35 g (0.12 Mol) Ethylendi aminotetraessigsäure wurden aufgeschmolzen und auf 190°C erhitzt, wobei das entstandene Reaktionswasser kontinuierlich abdestillierte. Die Umsetzung wurde nach ca. 25 Stunden bei einer Säurezahl <5 und einer Aminzahl <1.1 abgebrochen. Durch Anlegen von Wasserstrahlvakuum (2 Stunden, 120°C) wurde das Reaktionswasser vollständig entfernt. Man erhielt 265 g eines braunen, wachsartigen Feststoffes der zur leichteren Handhabung z. B. z. B. mit Xylol verdünnt werden kann.
- 2) 100 g (0.2 Mol) Ditalgfettamin und 14.6 g (0.05 Mol) Ethylen diaminotetraessigsäure wurden 8 Stunden auf 180°C erwärmt. Nach dieser Zeit waren ca. 50% des Amins zum Amid abreagiert (Säurezahl 45.8, Theorie 49,7). Man erhielt 97.6 g des Amid/Ammoniumsalzes als hellbraunen, wachsartigen Feststoff.
- 3) In eine Schmelze von 229.5 (0.45 Mol Ditalgfettamin wurden bei 80°C 28.65 g (0.15 Mol) Nitrilotriessigsäure (Trilon A) einge tragen. Anschließend wurde die Reaktionsmischung 10 Stunden auf 180 bis 190°C erhitzt. Zur vollständigen Entfernung des Reaktionswassers wurde das Produkt noch 2 Stunden bei 120°C am Wasserstrahlvakuum getrocknet. Man erhielt 249 g (Theorie 250 g) hellbraunen, wachsartigen Feststoff.
Claims (6)
1. Kraftstoffe für Ottomotoren, enthaltend geringe Mengen an Amiden,
Amidammoniumsalzen oder Ammoniumsalzen von Aminoalkylenpolycarbonsäuren
der Formeln I und II
und deren Gemische, wobei A einen geradkettigen oder verzweigten
Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder den Rest der Formel
und
in denen R unabhängig voneinander im wesentlichen geradkettige aliphatische Reste mit 10 bis 30 C-Atomen, wobei die Amidgruppen auch als Alkylammoniumcarboxylat-Gruppen mit den genannten Resten R vorliegen können, bedeutet.
in denen R unabhängig voneinander im wesentlichen geradkettige aliphatische Reste mit 10 bis 30 C-Atomen, wobei die Amidgruppen auch als Alkylammoniumcarboxylat-Gruppen mit den genannten Resten R vorliegen können, bedeutet.
2. Kraftstoffe gemäß Anspruch 1, enthaltend Amide, Ammoniumsalze und
Ammoniumsalze von Aminoalkylenpolycarbonsäuren und deren Gemische,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rest R einen geradkettigen Alkylrest
mit 14 bis 24 C-Atomen bedeutet.
3. Kraftstoffe gemäß Anspruch 1, enthaltend Verbindungen der Formel
in der R einen geradkettigen Alkylrest mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen
bedeutet und wobei ein Teil der Amidgruppen oder alle als Dialkyl
ammoniumcarboxylatgruppen der Amine
vorliegen können.
4. Kraftstoffe gemäß Anspruch 1, enthaltend die Verbindungen der Formeln
I und II in Mengen von 50 bis 1500 ppm, bezogen auf den Kraftstoff.
5. Kraftstoffe gemäß Ansprüchen 1 bis 4, enthaltend Verbindungen der
Formeln I und II, in denen
den Rest die Ditalgfettamins bedeutet.
6. Kraftstoffe gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie weitere
Kraftstoffdetergentien, Vereisungsverhinderer, Korrosionsinhibitoren
und/oder Antioxidantien enthalten.
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