DE3943333A1 - Hohlkammerprofil - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Hohlkammerprofil, beispielsweise aus Kunststoff, mit einer im Inneren der Hohlkammer vorgesehenen Armierung, beispielsweise aus Aluminium, Stahl oder dgl. und Mitteln zur Verbes­ serung der Formschlüssigkeit zwischen dem Hohlprofil und dem Armierungsprofil.

Hohlkammerprofile werden für die verschiedensten Anwendungsgebiete hergestellt, z. B. für Fensterrahmen, Kabelkanäle etc. Werden sie Belastungen quer zur Richtung der Hohlkammern ausgesetzt, biegen die Profi­ le sich von einer bestimmten Stärke der auf sie wir­ kenden Querkraft merklich durch, deshalb zum Zwecke der Versteifung Armierungsprofile eingeschoben werden müssen. Diese weisen jedoch, ebenso wie die Hohlkam­ merprofile selbst, Toleranzen auf. Besonders störend machen sich diese Toleranzen bei Kunststoffprofilen bemerkbar, deren Innenkammern nicht kalibrierbar sind. Ein paßgenauer Sitz der Armierungen in den Hohlkam­ mern ist somit nicht ohne weiteres erreichbar, weshalb bereits vorgeschlagen wurde, an die Innenwände der Hohlkammern Distanzleisten oder dgl. während der Extrusion anzuformen.

Es hat sich gezeigt, daß trotz dieser Maßnahmen noch ein, wenn auch geringer Spalt verbleibt.

Die Kunststoff-Profile können sich bei mechanischer Belastung oder Temperatureinwirkung solange durchbie­ gen, bis der vorhandene Spalt überbrückt ist. Bei anextrudierten Distanznocken wird die Aussteifung der Kunststoff-Profile linienmäßig übertragen. Dieser ver­ hältnismäßig geringe Kontakt zur Aussteifung hat häu­ fig auch noch eine Verformung der Armierung zufolge, bis der Metallkörper wirklich trägt.

Zur Vermeidung dieser schlechten Passung von Armierung zu Kunststoff-Profilen wurden z. B. vom Wettbewerb die Armierungsprofile wellenförmig ausgebildet um unter Ausnützung der Federwirkung die Abmessung der Armie­ rung größer legen zu können und das Metall-Profil trotzdem noch einschieben zu können. In der Praxis erweist sich diese Wellenarmierung als unwirksam, weil durch die Materialdicke auch gewellte Armierungen nicht nachfedern und somit keine Erleichterung beim Einschieben bringen. Wird andererseits die Wellenform zu groß oder die Materialdicke so dünn gewählt, daß die Armierung sich in die vorhandene Hohlkammer ein­ zwängen läßt, dann ist auch die Aussteifungswirkung der Armierung gemindert und teilweise nutzlos.

Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfin­ dung, wie sie in ihren Ansprüchen gekennzeichnet ist löst die Aufgabe, ein Hohlkammerprofil mit darin einge­ brachtem Armierungsprofil zu schaffen, bei dem die trotz bestehender Fertigungstoleranzen beider Profile eine formschlüssige Verbindung zwischen den Oberflä­ chen erreicht wird und die Möglichkeit der Demontage jederzeit erhalten bleibt.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß der Spalt zwischen dem Hohlkammerprofil und dem Armierungsprofil durch die aktivierte quellfähige Masse soweit ausgefüllt ist, daß eine formschlüssige Verbindung zwischen den beiden Profilen zustandekommt, wodurch ein Durchbiegen des Hohlkammerprofils bis auf das Armierungsprofil mit Sicherheit vermieden wird.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch ein komplettes Hohlkam­ merprofil,

Fig. 2 ein Armierungsprofil,

Fig. 3 ein mit quellfähigem Stoff versehenes Armierungsprofil,

Fig. 4-7 Ausführungsvarianten der Fig. 3 und

Fig. 8 ein Hohlkammerprofil ohne Armierungsprofil.

Die Fig. 1 zeigt ein Hohlkammerprofil 1 mit in eine der Hohlkammern eingesetzten Armierungsprofil 2. Der zwischen beiden Profilen verbleibende Spalt, ist mit einem quellfähigen Stoff 3 ausgefüllt, die in der Abbildung gestrichelt dargestellt ist.

Die Fig. 2 zeigt zur Verdeutlichung das Armierungspro­ fil 2 und die darauf angebrachte Beschichtung 3.

In der Fig. 3 ist ein Armierungsprofil 2 dargestellt, auf das Streifen 4 aus einem quellfähigen Stoff aufge­ bracht sind. Diese Streifen 4 können beispielsweise aus einem Folienschlauch bestehen, der mit einem quellfähigen Stoff gefüllt ist, wobei die Befestigung beispielsweise mittels eines doppelseitigen Klebeban­ des erfolgen kann.

Es ist nicht notwendig, daß der aufgebrachte quellfä­ hige Stoff eine Verbindung zum Metall des Armierungs­ profiles oder dem Kunststoff des Hohlkammerprofiles eingeht. Sie sollen lediglich transportsicher auf der Metalloberfläche des Armierungsprofiles haften und hart sein. Der quellfähige Stoff kann beispielsweise auch aus Lack, Schaum, Pasten, Kleber, Leim, Farbe, Kunststoffmassen oder dgl. bestehen. Die Oberfläche des Armierungsprofiles kann damit beispielsweise beschichtet werden. Das Aufbringen des quellfähigen Stoffes auf das Armierungsprofil erfolgt möglichst bereits beim Hersteller des Profiles.

Selbstverständlich ist ein Aufbringen in dieses Stof­ fes auch beim Verarbeiter, beispielsweise Fensterher­ steller möglich. Die Beschichtungen sollen aus Handha­ bungsgründen weder klebrig, schmierig, abwaschbar sein. Sie sollen in einem Temperturbereich von -20- +60° nicht schmelzen und dürfen weder abfärben, noch in Kontakt mit anderen Werkstoffen Reaktionen zeigen.

Das Aktivieren des quellfähigen Stoffes wird auf che­ mischem Wege mechanisch, elektrisch oder thermisch ausgelöst.

Die Abb. 4-7 verdeutlichen die vielfältigen Möglichkeiten der Beschichtung mit unterschiedlichen Materialen. Die Fig. 4 zeigt als quellfähigen Stoff ein tropfenartig aufgebrachtes Harz 5, während die Abb. 5 ein komprimiertes quellfähiges Band zeigt und in die Fig. 6 eine Beschichtung des Armierungspro­ files 2 mit einem quellfähigen Schaum 7 zeigt. Eine streifenförmige Beschichtung des Armierungsprofiles 2 mit einem Lack, Quellfarbe, Kleber oder Paste 8.

Die Fig. 8 zeigt ein Hohlkammerprofil 1 mit auf die Innenseiten der Kammer, die das Armierungsprofil 2 aufnehmen soll, aufgebrachten quellfähigen Stoff 9. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß sie während oder nach der Extrusion des Kunststoffprofiles 1 aufge­ bracht werden kann.

Die Aktivierung des quellfähigen Stoffes kann auf verschiedene Weise geschehen. Beispielsweise auf ther­ mischem, chemischen, mechanischem oder elektrischem Wege. Beispielsweise kann die Wärmezufuhr durch eine in das Armierungsprofil eingefügte Sonde, Stromwärme, Heizgerät, Strahlungs- und Induktionswärme erfolgen. Eine chemische Aktivierung, auf der Basis von Mehrkom­ ponentenklebern usw., kann durch Lösungsmittel usw. geschehen, eine mechanische beispielsweise durch Auf­ reißen einer Folie, Aufdrücken einer Folie, Hülle usw. vorgenommen werden.

Claims (5)

1. Hohlkammerprofil, beispielsweise aus Kunststoff mit einem darin eingebrachten Armierungsprofil, beispielsweise aus Metall und Mitteln zur Verbes­ serung der Formschlüssigkeit zwischen dem Armierungsprofil und der inneren Oberfläche des Hohlkammerprofils, dadurch gekennzeichnet, daß in den zwischen der inneren Oberfläche des Hohl­ kammerprofils (1) und der äußeren Oberfläche des Armierungsprofils (2) verbleibenden Spalt ein aktivierbarer quellfähiger Stoff (3) vorgesehen ist, der nach seiner Aktivierung den Spalt mindestens teilweise ausfüllt.

2. Hohlkammerprofil nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der quellfähige Stoff (4, 9) auf minde­ stens eine der beiden Oberflächen des Hohlkammerpro­ fils (1) und/oder des Armierungsprofils (2) aufge­ bracht ist.

3. Hohlkammerprofil nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein quellfähiger Schaum (7) aufgebracht ist.

4. Hohlkammerprofil nach Anspruch 1 und einen der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß ein quellfähi­ ger Lack oder Farbe (8) aufgebracht ist.

5. Hohlkammerprofil nach Anspruch 1 und einen der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der quellfähige Stoff als Kleber aufgebracht ist.