DE3934619A1 - Katalytisch arbeitende detektorschaltung fuer brennbare gase - Google Patents
Katalytisch arbeitende detektorschaltung fuer brennbare gaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine katalytisch arbeitende
Detektorschaltung für brennbare Gase.
Speziell befaßt sich die Erfindung mit Detektoren für
brennbare Gase, welche Sensor-Widerstandselemente mit
katalytischer Beschichtung aufweisen.
Detektoren für brennbare Gase werden traditionell
verwendet, um das Vorhandensein brennbarer Gase zu
detektieren, wie sie in Kohlenminen oder Fabriken
auftreten. Die Detektorschaltungen umfassen dabei eine
Schaltungsanordnung mit mindestens einem Sensorelement.
Dieses Sensorelement war bisher ein Draht mit einer
katalytischen, auf das zu detektierende Gas ansprechenden
Beschichtung. Das Sensorelement wurde als einer der vier
Zweige einer Wheatstoneschen Brückenschaltung verwendet.
Die anderen drei Zweige bestanden aus zwei Widerständen
und einem Kompensationselement. Das Kompensationselement
war dabei, abgesehen von der Tatsache, daß es keine
katalytische Beschichtung aufwies, mit dem Sensorelement
identisch.
An die Brückenschaltung wurde ein Strom oder eine Spannung
angelegt, um die Oberfläche der katalytischen Beschichtung
des Sensorelements zu erhitzen. Da die Widerstandswerte
der drei anderen Zweige der Brücke bekannt waren, konnte
der Widerstand des Sensorelements bestimmt werden, während
an der Brückenschaltung ein Strom oder eine Spannung anlag.
Wenn das Sensorelement brennbaren Gasen ausgesetzt war,
beispielsweise Methan, erfolgte an der katalytischen
Beschichtung eine Verbrennung dieses Gases, wodurch die
Temperatur des Sensorelementes erhöht wurde. Wenn die
Temperatur des Sensorelementes zunahm, erhöhte sich sein
Widerstand. Demzufolge nahm der Strom durch das
Sensorelement ab. Durch Vergleichen der Widerstandswerte
des Sensorelements und des Kompensationselements konnte das
Vorhandensein eines brennbaren Gases detektiert werden. Da
eine Änderung in der Gaskonzentration eine Änderung des
Widerstandswerts des Sensorelements bewirkte, konnte die
Quantität des Gases durch Eichung der Widerstandsänderung
genau bestimmt werden. Dies ist das Grundprinzip der
Arbeitsweise eines katalytisch arbeitenden Sensors für
brennbare Gase.
Katalytische Sensorelemente können beispielsweise aus
einem Draht bestehen, der eine Palladiumperlenbeschichtung
besitzt (ein derartiges Sensorelement wird gelegentlich
als "Pelement" bezeichnet) oder aus einem Drahtfilament,
welches mit Platin beschichtet ist. Sensorelemente des
vorstehend erwähnten Typs sind beispielsweise in der
US-PS 30 92 799 beschrieben. Die katalytische Beschichtung
eines sogenannten Pelements sorgt für eine große Anzahl
von aktiven Stellen, welche die Verbrennung eines
brennbaren Gases fördern.
Im Verlauf einer gewissen Zeit zeigt sich bei
Sensorelementen, speziell bei einem sogenannten Pelement,
eine Tendenz zu einer verringerten Empfindlichkeit. Diese
verringerte Empfindlichkeit tritt besonders häufig bei
Instrumenten ein, die intermitierend verwendet werden. Der
intermitierende Einsatz von Instrumenten bewirkt, daß das
Sensorelement erwärmt wird, wenn das Instrument
eingeschaltet wird, und anschließend abkühlt, wenn das
Instrument ausgeschaltet wird. Wenn jedoch in dem
Sensorelement, insbesondere in einem Pelement, nicht
ständig eine hohe Temperatur aufrechterhalten wird, dann
zeigt es sich, daß gewisse Bestandteile eines zu
überwachenden Gasgemisches nicht vollständig verbrennen.
Diese Bestandteile, die man auch als Inhibitoren
bezeichnet, haben die Tendenz, die aktiven Stellen an der
Sensoroberfläche bzw. der Oberfläche des Pelements zu
verstopfen oder zu "vergiften". Wenn aktive Stellen
vergiftet werden, dann wird ein geringerer Teil des zu
detektierenden Gases an der Sensoroberfäche verbrannt, was
eine Verringerung der Oberflächentemperatur und eine
verringerte Empfindlichkeit zur Folge hat.
Die Verunreinigungen bzw. Inhibitoren an den aktiven
Stellen können dadurch verbrannt werden, daß man für ein
kurzes Zeitintervall einen hohen Strom durch das
Sensorelement bzw. das Pelement fließen läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Gasdetektor für brennbare Gase anzugeben, der eine
Schaltung umfaßt, die es ermöglicht, für ein vorgegebenes
Zeitintervall einen hohen Strom durch das katalytisch
arbeitende Sensorelement zu schicken, um die Genauigkeit
und Zuverlässigkeit des Instrumentes, das heißt der
Gasdetektorschaltung aufrecht zu erhalten.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer
katalytisch arbeitenden Gasdetektorschaltung gelöst, die
durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gekennzeichnet
ist.
Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, daß eine neue
und verbesserte katalytisch arbeitende
Gasdetektorschaltung für brennbare Gase angegeben wird,
welche die Nachteile vorbekannter Gasdetektorschaltungen
vermeidet und sich speziell für tragbare Gasdetektoren
eignet.
Speziell wird gemäß der Erfindung eine Brückenschaltung
vorgesehen, bei der einer der vier Zweige ein
Sensorelement ist, während ein weiterer Zweig ein
Kompensationselement ist. Ein Strom oder eine Spannung
wird an die Schaltung angelegt, und die individuellen
Widerstandswerte des Kompensationselements und des
Sensorelements werden bestimmt. Die Elemente werden dann
einem brennbaren Gas ausgesetzt und der neue
Widerstandswert des Sensorelements wird mit dem
Widerstandswert des Kompensationselements verglichen. Die
Widerstandsdifferenz zwischen den Widerstandswerten des
Sensorelements und des Kompensationselements wird dann
geeicht bzw. an einem geeichten Anzeigegerät angezeigt, um
die Konzentration eines zu detektierenden Gases in einer
Gasprobe anzuzeigen.
Um zu vermeiden, daß sich an der Oberfläche des
Sensorelements Verschmutzungen bzw. den Katalysator
vergiftende Substanzen ansammeln, wird die
Detektorschaltung mit einem elektronisch und zeitlich
gesteuerten Schalter ergänzt, um für ein vorgegebenes
Zeitintervall einen hohen Strom durch das Sensorelement
fließen zu lassen.
Eine von einem Zeitgeber gesteuerte, den Strom
beeinflussende Schaltung liefert dabei einen Strom, der
etwa um ein Drittel höher ist, als der Strom, der jeweils
beim Einschalten des Instruments eingeschaltet wird. Der
hohe Strom fließt durch das Sensorelement und bewirkt ein
Ansteigen der Oberflächentemperatur desselben. Diese
erhöhte Temperatur bewirkt, daß Verunreinigungen an den
aktiven Stellen des Sensorelements abgebrannt werden. Nach
dem vorgegebenen Zeitintervall wird der Strom dann auf den
vorgegebenen Betriebsstrom für das Gerät bzw. die
Gasdetektorschaltung abgesenkt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden
nachstehend anhand einer Zeichnung noch näher erläutert,
deren einzige Figur ein schematisches Schaltbild einer
bevorzugten Ausführungsform einer Gasdetektorschaltung
gemäß der Erfindung mit einem stabilisierenden Netzwerk
für einen katalytischen Sensor zeigt.
Im einzelnen zeigt die Zeichnung ein Schaltbild 100 eines
Detektors für brennbare Gase. Eine Spannungsversorgung 101
liefert entweder eine konstante Spannung oder einen
konstanten Strom - nachstehend wird einfach von "Strom"
gesprochen - von etwa 0,4 A an einem Ein/Aus-Schalter 102.
Wenn dieser Schalter 102 geschlossen wird, aktiviert der
Strom einen Festkörper-Zeitgeber 103. Der Zeitgeber 103
schließt einen Schalter 111, der im Detektor- bzw.
Sensorzweig 105 einer Wheatstoneschen Brückenschaltung
109 liegt. Der Zeitgeber 103 steuert außerdem eine den
Strom beeinflussende Schaltung 104, welche den Strom auf
etwa 0,6 A verstärkt. Dieser verstärkte Strom wird über
den Schalter 111 an ein Sensorelement 105 angelegt, das
einen
Zweig der Wheatstoneschen Brückenschaltung 109 bildet. Die
drei anderen Zweige der Brückenschaltung bestehen aus
einem Kompensationselement 106 bzw. aus jeweils einem
Widerstand 107, 108 von jeweils etwa 1000 Ohm. Die
Brückenschaltung kann entweder im Konstantspannungsbetrieb
oder im Konstantstrombetrieb oder im Betrieb mit
konstanter Temperatur oder im Betrieb mit konstantem
Widerstand arbeiten. Das Kompensationselement 106 ist mit
dem Sensorelement 105 identisch, mit der Ausnahme, daß es
keine katalytische Beschichtung trägt. Die
Widerstandsänderung in der Brückenschaltung 109 bewirkt
eine Stromänderung, die zur Folge hat, daß über einen
Differenzverstärker 110 ein Differenzsignal als
Ausgangssignal für eine Anzeigeeinheit (nicht gezeigt)
geliefert wird. Das Ausgangssignal wird so geeicht, daß es
die Menge des geprüften Gases anhand eines Vergleichs der
Widerstandswerte des Kompensationselements 106 einerseits
und des Sensorelements 105 andererseits anzeigt.
Solange der Zeitgeber 103 die den Strom beeinflussende
Schaltung 104 im eingeschalteten Zustand hält, fließt über
das Sensorelement 105 ein Strom, der etwa 1/3 höher ist
als der normale Betriebsstrom für die Brücke. Der erhöhte
Strom heizt das Sensorelement 105 so stark auf, daß
Verunreinigungen an der Oberfläche des Detektorelements
105 verbrannt werden. Der Zeitgeber ist dabei auf ein
vorgegebenes Zeitintervall eingestellt, welches ausreicht,
um derartige Verunreinigungen zu verbrennen. Nach Ablauf
des mit Hilfe des Zeitgebers 103 vorgegebenen
Zeitintervalls öffnet der Zeitgeber 103 den Schalter 111
in dem das Sensorelement 105 enthaltenden Brückenzweig der
Wheatstoneschen Brückenschaltung 109, während er
gleichzeitig die als Verstärkerschaltung arbeitende
Schaltung 104 abschaltet. Hierdurch wird der Strom für das
Detektorelement 105 auf den normalen Betriebsstrom
abgesenkt. Zu diesem Zeitpunkt sind störende
Verunreinigungen des Sensorelements 105 durch den erhöhten
Strom verbrannt, so daß folglich die ursprüngliche
Empfindlichkeit des Sensorelements 105 wiederhergestellt
ist.
Der Zeitgeber 103 wird jedesmal eingeschaltet, wenn die
erfindungsgemäße Detektorschaltung bzw. das Meßgerät
eingeschaltet wird. Wenn das am Zeitgeber 103 eingestellte
Zeitintervall dann verstrichen ist und die
Verstärkerschaltung 104 abgeschaltet wird, steht die
Meßschaltung zum Erfassen der Anwesenheit eines brennbaren
Gases, wie z.B. eines gasförmigen Kohlenwasserstoffes,
bereit. Wenn das Sensorelement 105 dem brennbaren Gas
ausgesetzt wird, fördert die katalytische Beschichtung des
Sensorelements 105 die Verbrennung. Während die Temperatur
des Sensorelementes 105 zunimmt, ergibt sich eine
Widerstandsabweichung zwischen dem Sensorelement 105 und
dem Kompensationselement 106. Diese Widerstandsdifferenz
wird von dem Differenzverstärker 110 gemessen, welcher ein
Ausgangssignal an eine geeichte Anzeigeeinheit (nicht
gezeigt) liefert. Dabei ist die Anzeigeeinheit derart
geeicht, daß sie die Konzentration des zu detektierenden
Gases als Funktion der Höhe der eingetretenen
Widerstandsdifferenz anzeigt.
Während die Erfindung vorstehend anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels erläutert wurde, versteht es sich,
daß dem Fachmann zahlreiche Möglichkeiten für Änderungen
und/oder Ergänzungen zu Gebote stehen, ohne daß er dabei
den Grundgedanken der Erfindung verlassen müßte.
Claims (6)
1. Katalytisch arbeitende Gasdetektorschaltung,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
es ist eine Brückenschaltung (109) mit vier Zweigen (105 bis 108) vorgesehen, die Ein- und Ausgangsanschlüsse besitzt, und deren Eingangsanschlüsse mit einer Speisespannungsquelle (101) verbunden sind und deren Ausgangsanschlüsse mit Meßeinrichtungen (110) zum Messen eines Ungleichgewichts in der Brückenschaltung (109) verbunden sind;
ein erster Brückenzweig enthält ein katalytisch arbeitendes Gas-Sensorelement (105), welches auf brennbare Gase reagiert;
ein zweiter Brückenzweig enthält ein Kompensationselement (106);
ein dritter und ein vierter Brückenzweig enthält jeweils einen Widerstand (107, 108);
es ist eine, den Strom beeinflussende Schaltung (104) vorgesehen, mit deren Hilfe der Strom für die Brückenschaltung (109) zeitweilig für ein vorgegebenes Zeitintervall gegenüber einem normalen Betriebsstrom erhöhbar ist, wobei das Zeitintervall ausreichend ist, um die normale Betriebstemperatur des katalytisch arbeitenden Gas-Sensorelements (105) zu überschreiten und störende Verunreinigungen des katalytisch arbeitenden Gas-Sensorelements (105) abzubrennen, wobei die den Strom beeinflussende Schaltung (104) zwischen die Brückenschaltung (109) und die Speisespannungsquelle (101) geschaltet ist; und
es ist ein Zeitgeber (103) vorgesehen, mit dessen Hilfe die den Strom beeinflussende Schaltung (104) für das vorgegebene Zeitintervall aktivierbar ist.
es ist eine Brückenschaltung (109) mit vier Zweigen (105 bis 108) vorgesehen, die Ein- und Ausgangsanschlüsse besitzt, und deren Eingangsanschlüsse mit einer Speisespannungsquelle (101) verbunden sind und deren Ausgangsanschlüsse mit Meßeinrichtungen (110) zum Messen eines Ungleichgewichts in der Brückenschaltung (109) verbunden sind;
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ein zweiter Brückenzweig enthält ein Kompensationselement (106);
ein dritter und ein vierter Brückenzweig enthält jeweils einen Widerstand (107, 108);
es ist eine, den Strom beeinflussende Schaltung (104) vorgesehen, mit deren Hilfe der Strom für die Brückenschaltung (109) zeitweilig für ein vorgegebenes Zeitintervall gegenüber einem normalen Betriebsstrom erhöhbar ist, wobei das Zeitintervall ausreichend ist, um die normale Betriebstemperatur des katalytisch arbeitenden Gas-Sensorelements (105) zu überschreiten und störende Verunreinigungen des katalytisch arbeitenden Gas-Sensorelements (105) abzubrennen, wobei die den Strom beeinflussende Schaltung (104) zwischen die Brückenschaltung (109) und die Speisespannungsquelle (101) geschaltet ist; und
es ist ein Zeitgeber (103) vorgesehen, mit dessen Hilfe die den Strom beeinflussende Schaltung (104) für das vorgegebene Zeitintervall aktivierbar ist.
2. Detektorschaltung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Strom beeinflussende
Schaltung (104) ein Stromverstärker ist.
3. Detektorschaltung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zeitgeber (103) als
integrierte Festkörperschaltung ausgebildet ist.
4. Detektorschaltung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sensorelement (105) eine
katalytische Beschichtung aufweist.
5. Detektorschaltung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das katalytisch arbeitende
Sensorelement (105) ein zu einer Spule gewickeltes
Platinfilament umfaßt, welches in eine Perle aus
katalytisch wirksamen Material eingebettet ist.
6. Detektorschaltung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Hilfe der den Strom
beeinflussenden Schaltung (104) ein um etwa ein
Drittel über dem normalen Betriebsstrom liegender
Strom erzeugbar ist.
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1988
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