Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Bei einer derartigen aus der DE 88 13 979 U1 bekannten
Vorrichtung bilden Sensor, Verriegelungseinrichtung und als
Kraftspeicher wirkende Schraubendruckfeder jeweils separat
vorgesehene Funktionsgruppen.
Aus der EP 01 95 268 A2 ist als Kraftspeicher ein an seinem
einen Ende eingespannter Torsionsstab bekannt, der sich
quer zur Fahrzeuglängsrichtung erstreckt. Das freie gegen
über dem eingespannten Ende verdrehte Ende des Torsions
stabs ist über einen Hebel mit einem schwenkbaren Teil
verbunden, an welchem das Gurtschloß angelenkt ist. Im nor
malen Fahrbetrieb liegt der Hebel an einem ortsfesten An
schlag an, wodurch eine Verriegelung für den Torsionsfeder
stab gebildet wird. Bei einer extremen Fahrzeuggeschwindig
keitsänderung (Crashbelastung) bewegt sich das verdrehte
freie Ende des Torsionsstabes, wodurch der Hebel vom
Anschlag entfernt wird und die Verriegelung gelöst wird.
Das freie Ende des Torsionsstabes kann sich verdrehen, und
diese Drehbewegung wird als Rückstrammbewegung auf den
Sicherheitsgurt übertragen. Die Sensorfunktion und die
Rückstrammbewegung werden bei der bekannten Vorrichtung
an ein und dein selben Federende erzeugt.
Ferner ist es aus der DE 88 12 853 U1 bekannt, als Kraft
speicher für die Gurtstraffung eine Schraubenzugfeder quer
zur Fahrzeuglängsachse mit ihrem einen Ende schwenkbeweg
lich am Sitzrahmen zu halten. Das andere Ende der Schrauben
zugfeder, welches bei einer extremen Fahrzeuggeschwindig
keitsänderung verschwenkt wird, ist über ein Zugseil mit
dem zu straffenden Sicherheitsgurt verbunden.
Bei der älteren DE 39 37 883 A1 vorgeschlagenen Straffer
vorrichtung für einen Sicherheitsgurt ist der Kraftspeicher
als Schraubendruckfeder ausgebildet, wobei zum Lösen der
Verriegelung eine zusätzliche im Crashfall um einen Dreh
punkt verschwenkbare Trägheitsmasse vorgesehen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der für das funktionsgerechte
Arbeiten der Vorrichtung eine verringerte Anzahl an Einzel
teilen erforderlich ist und das Ansprechen der Sensorik
direkt auf die Verriegelung wirkt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Hierbei läßt sich eine kompakte Anordnung von Sensorik und
Kraftspeicher, der durch die Druckfeder gebildet wird, er
reichen. Ferner wird durch die Doppelfunktion, welche die
Druckfeder ausübt, eine direkte Übertragung der Sensor
funktion auf die Verriegelung erreicht und damit in kürzest
möglicher Zeit ein Ansprechen des freigesetzten Kraftspei
chers, der durch die gespannte Druckfeder gebildet wird,
bewirkt. Der am Unfall beteiligte Fahrzeuginsasse nimmt
frühzeitig am Verzögerungsverlauf des Unfallfahrzeuges teil,
und die Unfallschwere wird für den Fahrzeuginsassen
reduziert. Es kann eine vorhandene Gurtlose von bis
zu 180 mm zurückgestrammt werden. Das Sicherheits-Gurt
dreieck im Schulter- und Beckengurtbereich wird bei Crash
beginn sehr kurzzeitig zurückgestrammt, so daß eine Vorverla
gerung des Fahrzeuginsassen beim Unfall wirkungsvoll ver
hindert wird.
In vorteilhafter Weise können Sensorik und Kraftspeicher
und eine Rücklaufsperre in kompakter Bauweise in einem
rohrförmigen Gehäuse untergebracht werden. Das rohrförmige
Gehäuse läßt sich in einfacher Weise mit dem Fahrzeugsitz,
insbesondere mit der sitzbeweglichen Ankerschiene, an der
Sitzinnenseite (tunnelseitig) befestigen. Dabei kann das
Gehäuse im Sitzkissenunterteil untergebracht werden. Auf
diese Weise erreicht man eine problemlose Anordnung des
rein mechanisch arbeitenden Rückstrammers.
Die Verriegelung kann einen mit dem Zugseil verbundenen
Riegelbolzen aufweisen, an welchem wenigstens ein Sperr
hebel in Verriegelungseingriff abgestützt ist. Bei einer
im Crashfall ausgelösten Bewegung von Druckfeder und Ver
riegelung lösen sich die beiden Sensorteile voneinander,
wodurch auch das Lösen der Verriegelung bewirkt wird und
hierbei die Druckfeder auf die Verriegelung eine entriegeln
de Kraft ausübt.
Anhand der beigefügten Figuren, in denen Ausführungsbei
spiele der Erfindung dargestellt sind, wird die Erfindung
noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer und auseinandergezogener
Darstellung die Einzelbestandteile eines Aus
führungsbeispiels der Erfindung;
Fig. 2 eine schnittbildliche Darstellung dieses Ausführungsbeispiels
im zusammengebauten Zustand;
Fig. 3 in perspektivischer und auseinandergezogener Darstellung
die Einzelbestandteile eines weiteren
Ausführungsbeispiels der Erfindung;
Fig. 4 eine schnittbildliche Darstellung des in Fig. 3
dargestellten Ausführungsbeispiels im zusammen
gebauten Zustand; und
Fig. 5 eine modifizierte Ausführungsform für einen
Sperrhebel, der bei den Ausführungsbeispielen
zur Anwendung kommen kann.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
eines mechanischen Rückstrammers für
Sicherheitsgurt-Schlösser besitzt ein rohrförmiges Gehäuse 1,
welches ein Schutzgehäuse darstellt, in welchem eine Druck
feder 22, die bei den Ausführungsbeispielen eine
Schraubendruckfeder ist, vorgesehen ist. Diese Druckfeder 22 wird
zwischen zwei Federtellern 12 und 21 unter Vorspannung ge
halten und bildet einen Kraftspeicher für eine eine Gurtlose
beseitigende Rückstrammbewegung. Diese Rückstrammbewegung
wird auf ein Zugseil 8 übertragen, mit welchem die Druckfeder
22 an ihrem einen Ende verbunden ist. Hierzu ist der Feder
teller 12 mit einem außen liegenden Quetschnippel 33 ver
sehen, mit welchem das Zugseil 8 nach Vorspannen der Druck
feder 22 durch Verpressen verbunden wird. Für eine einwand
freie Führung im rohrförmigen Gehäuse 1 wird der Federteller
12 von einem Gleitring 13 umgeben. Im Federteller 12 ist das
Ende der Druckfeder 22 in einer Spiralpreß-Sicke 34 form
schlüssig und verdrehungssicher aufgenommen.
Innerhalb der Druckfeder 22 ist ein weiteres Rohr, ein
sogenanntes Bremsrohr 14, angeordnet. Das Bremsrohr 14 und
die Druckfeder 22 sind ineinanderliegend um die gemeinsame
Achse des Gehäuses 1 angeordnet. Hierdurch
wird ein kompakter Aufbau gewährleistet.
Innerhalb des Bremsrohres 14 ist eine Anordnung, welche eine
Rücklaufsperre bildet, vorgesehen. Zur Rücklaufsperre gehören
eine Rastellipse 10, die scheibenförmig ausgebildet ist und
zwei Durchgangslöcher 32 aufweist. Mit Hilfe dieser ellipti
schen Durchgangslöcher 32 ist die Rastellipse 10 auf einem
Doppelrückzugsseilstück mit den parallelen Seilsträngen 38
und 39, wie es in Fig. 3 dargestellt ist, angeordnet. Die
Rastellipse 10 befindet sich beim dargestellten Ausführungs
beispiel zwischen zwei kolbenartigen Verdickungen, die mit
dem Zugseil verbunden sind. Es handelt sich hier um einen
Riegelbolzen 9 und eine Seilverpressung 11. Durch die Seil
verpressung 11 werden die beiden Seilstränge 38 und 39 mit
dem einzigen Zugseil 8, welches entlang der Achse des Brems
rohres 14 geführt ist, verbunden. Der Riegelbolzen 9 besitzt
eine gegenüber der Gehäuseachse A schräg angeordnete Füh
rungsfläche 30, durch welche die Rastellipse 10 in Ruhe
stellung, d. h. bei gespannter und verriegelter Druckfeder
22 und bei der Rückstrammbewegung in Richtung eines Pfeiles
Z (Fig. 2) in einer definierten Schräglage gegenüber der
Achse A geführt wird. Hierdurch wird eine klemmfreie Führung
innerhalb des Bremsrohres 14 bei der Rückstrammbewegung
(Pfeilrichtung Z in Fig. 2) erreicht. In vorteilhafter Weise
kann hierzu die Rastellipse 10 an ihrem Umfang zur Anpassung
an die Innenwand des Bremsrohres 14 zylindrisch ausgebildet
sein. Die definierte schräge Führung der Rastellipse 10 wird
noch durch die beiden Seilstränge 38 und 39, welche durch die
Durchgangslöcher 32 der Rastellipse 10 gesteckt sind, unter
stützt. An dem der Seilverpressung 11 zugewandten Kanten
teil 45, der, wie im einzelnen noch erläutert wird, zum Ein
bringen der Rastellipse 10 in die Sperrlage in Berührung
kommen kann, ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel ab
gerundet (Fig. 2).
Das Bremsrohr 14 ist an seinem einen Ende mit Schlitzen 29
versehen und kraftschlüssig mit einem Abstützteller 18, der
im einen Ende des rohrförmigen Gehäuses 1 fixiert ist, ab
gestützt. Die Schlitze 29 dienen zur funktionsgerechten An
ordnung einer Verriegelung und Sensorik.
Die Verriegelung wird bei den dargestellten Ausführungsbei
spielen von dem schon erwähnten Riegelbolzen 9 und einem
oder mehreren Sperrhebeln 16 gebildet. Die Sperrhebel 16
(beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 zwei Sperrhebel 16 und
beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 drei Sperrhebel) sind
schwenkbar im Bereich der Schlitze 29 des Bremsrohres 14
angeordnet. Zur Abstützung der Sperrhebel 16 besitzt der
Federteller 21 Stütznocken 28, die in die Schlitze 29 des
Bremsrohres 14 ragen. Die Stütznocken besitzen nach außen
weisende schräge Abstützflächen 42, die in schmale, radial
sich erstreckende Abstützflächenteile 41, die radial innen
liegen, übergehen. An dieser so gestalteten Abstützfläche
ist jeder der Sperrhebel 16 mit einer Abstützfläche 40 gegenüber dem
einen Federende der Druckfeder 22 abgestützt. An der ande
ren Abstützseite ist der Sperrhebel 16 am Riegelbolzen 9 ab
gestützt. Dieser besitzt hierzu in entsprechenden Ausnehmun
gen Abstützkanten 5, an denen die jeweiligen Sperrhebel 16
mit Riegelflächen 25 abgestützt sind. Wie beim Ausführungs
beispiel der Fig. 1 dargestellt, kann anstelle von mehreren
in Ausnehmungen vorgesehenen Abstützkanten 5 auch eine
umlaufende Abstützschulter am Riegelbolzen 9 vorgesehen
sein. Diese kann beispielsweise, wie in Fig. 1 dargestellt
ist, in den Grundkörper des Riegelbolzens 9 eingeformt sein
oder, wie es in Fig. 3 dargestellt ist, auf den als Gußteil
ausgebildeten Grundkörper als Stahlring 54 aufgepreßt sein.
Bei dem in der Fig. 2 dargestellten verriegelten und vor
gespannten Zustand der Druckfeder 22 (Ruhestellung) werden
zwischen den Riegelflächen 25 und der Abstützfläche 40,
mit welcher sich der Sperrhebel 16 an den Stütznocken 28
abstützt, die von der Druckfeder 22 in Zugrichtung bzw.
Rückstrammrichtung (Pfeil Z in Fig. 2) ausgeübten Zugkräfte
und die hierzu entgegengerichteten Druckkräfte vom Sperr
hebel 16 aufgenommen. Da, wie insbesondere die Fig. 2 zeigt,
die Riegelflächen 25 radial mehr innen liegen als die Abstütz
flächen 40 zwischen Stütznocken 28 und Sperrhebel 16,
verbleibt ein Restdrehmoment, das von dem anderen Hebelarm 36 des Sperrhebels 16 radial aufgenommen wird.
Die Sensorik wird bei den dargestellten Ausführungsbeispie
len zum einen durch einen Sensorteil 26 gebildet, der Be
standteil des Sperrhebels 16 ist, und zum anderen durch
einen am Gehäuse 1 fixierten Sensorteil 27, der beim darge
stellten Ausführungsbeispiel als Schneidekontur ausgebildet ist und Bestandteil des Abstütztellers
18 ist. Der am Sperrhebel 16 vorgesehene Sensorteil 26 be
findet sich an dem Hebelarm 36 des Sperrhebels 16 und ist
als Stützfläche 26 ausgebildet. Im Ruhezustand (Fig. 2)
liegt diese Stützfläche 26 auf der Schneidekontur 27 auf, die
am Abstützteller 18 vorgesehen ist. Die Stützfläche 26
wird durch das Restdrehmoment, welches aus der nicht voll
ständigen Kompensation der Abstützkräfte der Druckfeder 22
in Zug- und Druckrichtung, wie oben beschrieben, resultiert,
gegen die Schneidekontur 27 gedrückt. Auf diese Weise wird
ein wesentlicher Teil der Sensorik in den Verriegelungs
mechanismus integriert.
Um für die Sperrhebel 16 eine definierte Drehachsenfixierung
am Bremsrohr 14 zu erhalten, ist ein Ring 17 vorgesehen, von
dem die Sperrhebel 16 aufgenommen werden. Dieser Ring 17 ist
in bevorzugter Weise als Runddrahtring ausgebildet und kann
als radiale Toleranzausgleichsfeder dienen, mit welcher die
Sperrhebel 16 an Lagerstellen 43 des Riegelbolzens 9
radial angedrückt werden. Diese Lagerstellen 43 liegen
radial außerhalb der Abstützschultern 5 an der äußeren Um
fangsfläche des Riegelbolzens 9. Um diese Lagerdruckstellen
43 können die Sperrhebel 16, wie im einzelnen noch erläutert
wird, geschwenkt werden.
In der Fig. 5 ist eine Ausführungsform des Sperrhebels in
Form eines Drehriegelhakens 31 gezeigt, bei welchem der
Ring 17 sich zur Drehachsenfixierung des Sperrhebels ein
sparen läßt.
Um eine definierte Ruhestellung, d. h. eine Vorspannung der als Trägheitsmasse dienenden
Druckfeder 22 in verriegeltem Zustand, wie es die Fig. 2
zeigt zu erhalten, ist eine Rückhalteeinrichtung 50 vorgese
hen. Diese weist angeformte Rückstellfedern 46 und Zugarme
19 mit angeformten Rückhaltehaken 23 auf. Die Rückstellfedern
46 und Zugarme 19 sind über einen Spreizteil 6 miteinander
verbunden, der im Abstützteller 18 verspreizt ist. Die Rück
haltehaken 23 sind in entsprechende Ausnehmungen 7 am Feder
teller 21 eingesetzt. Durch die so gebildete Rückhalteein
richtung 50 wird die als Kraftspeicher wirkende Druck
feder 22, die vom Riegelbolzen 9 und den Sperrhebeln 16
gebildete Verriegelungseinrichtung und die von den Stütz
flächen 26 und Schneidkonturen 27 gebildete Sensorik zu
einer Einheit miteinander in der Ruhelage verbunden.
Neben der schon erwähnten Kraftspeicherfunktion besitzt die
Druckfeder 22 in der Ruhestellung noch eine zweite Funktion,
nämlich sie stellt für die Sensorik eine Trägheitsmasse dar,
die bei einer extremen Fahrzeuggeschwindigkeitsänderung,
insbesondere im Crashfall, zu einer Massenträgheitsbewegung
führt. Das rohrförmige Gehäuse 1 und damit die Druckfeder 22
sind in bevorzugter Weise in Fahrzeugrichtung angeordnet,
damit diese Massenträgheitsbewegung im Crashfall, d. h. bei
einer plötzlichen Geschwindigkeitssteigerung oder -vermin
derung stattfinden kann. Da die Druckfeder 22, die Verrie
gelungseinrichtung und die Sensorik in axialer Richtung,
d. h. in Fahrtrichtung hintereinander angeordnet sind, teilt
sich diese Massenträgheitsbewegung unmittelbar auf die
Sensorik zum Lösen der Verriegelung mit, wie im einzelnen
nunmehr erläutert wird.
Wie schon ausgeführt, ist die durch den Riegelbolzen 9 und
die Sperrhebel 16 gebildete Verriegelung zwischen dem Zug
seil 8 bzw. zwischen der Zugseite der Druckfeder 22 und der
Druckseite der Druckfeder 22 am Federteller 21 wirksam. Im
Crashfall wird aufgrund der Trägheitsmasse, welche die Druck
feder 22 hat, diese eine Massenträgheitsbewegung in Richtung
des Pfeiles Z ausführen. Diese Massenträgheitsbewegung wird
von der Verriegelung, d. h. von dem Riegelbolzen 9 und den
Sperrhebeln 16, welche in den Riegelbolzen eingreifen, mit
ausgeführt. Bei dieser Bewegung verlassen die Stützflächen
26 an den Hebelarmen 36 der Sperrhebel 16 die im Gehäuse 1
ortsfest vorgesehenen Flächen der Schneidkonturen 27, die
den zweiten Sensorteil bilden, und aufgrund des vorhandenen
Restdrehmoments und insbesondere auch aufgrund der nach außen
gerichteten schrägen Auflageflächen 42 der Stütznocken 28,
an denen die Sperrhebel 16 anliegen, werden die Hebel arme 36
um die Lagerdruckstellen 43 radial nach innen verschwenkt, so
daß die Riegelflächen 25 an den Sperrhebeln mit den Abstütz
schultern bzw. Eingriffsschultern 5 am Riegelbolzen 9 nach
außen außer Eingriff kommen und damit die Verriegelung
gelöst wird. Die gespannte Druckfeder 22 kann sich dann in
Rückstrammrichtung (Pfeilrichtung Z in Fig. 2) entspannen,
und diese Rückstrammbewegung wird auf das Zugseil 8 über
tragen. Das Zugseil 8 überträgt die Rückstrammbewegung über
das Sicherheitsgurtschloß, mit welchem-das Zugseil 8 ver
bunden ist, auf den Sicherheitsgurt, so daß eine Gurtlose
beseitigt wird.
Damit sich die den ersten beweglichen Sensorteil bildenden
Stützflächen 26 an den Sperrhebeln 16 von den im Gehäuse 1
ortsfest angeordneten Sensorflächen 27 wegbewegen können,
ist die Rückhalteeinrichtung 50 in axialer Richtung zum
rohrförmigen Schutzgehäuse 1 federnd ausgebildet. Hierzu ist
die Rückhalteeinrichtung 50 über Rückstellfedern 46 am Ab
stützteller 18 abgestützt. Die Rückstellfedern 46 vermitteln
in axialer Richtung eine Federkraft, durch welche die Sensor
flächen 26 und 27 in ihrer axialen Richtung in Ruhestellung
gehalten werden. In dieser Ruhestellung sind die an den
Sperrhebeln 16 vorgesehenen beweglichen Sensorflächen 26
gegenüber den ortsfesten Sensorflächen 27 an dem Abstütz
teller 18 in die Ruhestellung vorgespannt. Durch die von
den Rückhaltefedern 46 vermittelte Rückhaltekraft in axialer
Richtung läßt sich die Empfindlichkeit der Sensorik ein
stellen. Beispielsweise wird die Ansprechschwelle der Senso
rik auf 12,5 N bei einer Beschleunigung von 6 g durch die
Rückstellfedern 46 eingestellt. Im Crashfall bewegen sich
die Stützflächen 26 in axialer Richtung gegenüber den orts
festen Sensorflächen 27 und entfernen sich von diesen, wie
schon erläutert wurde.
Ferner können einstückig an den Spreizteil 6 der Rückhalte
einrichtung 50 noch zusätzliche Federn 37 - sogenannte
Servofedern - angeformt sein, welche auf die freien Enden
der Hebelarme 36 wirken, an denen die Stützflächen 26 vor
gesehen sind.
Um eine zur Rückstrammbewegung entgegengesetzt gerichtete
Bewegung zu verhindern, ist in Zusammenwirkung mit dem
Bremsrohr 14 die oben schon erwähnte Rücklaufsperre mit der
Rastellipse 10 vorgesehen. Nach erfolgter Rückstrammung
(in Pfeilrichtung Z, Fig. 2) wird auf das Zugseil 8 ein
in entgegengesetzter Richtung wirkender Crashzug ausgeübt,
bei welchem eine der Rastellipse 10 zugewendete Stirnfläche
35 der Seilverpressung 11 mit der Rastellipse 10 im Bereich
der abgerundeten Kante 45 in Berührung kommt und die Rast
ellipse 10, die an den beiden parallel verlaufenden Seil
strängen 38 und 39 gelagert ist, in der Fig. 2 im Uhrzeiger
sinn verschwenkt bzw. kippt, so daß die Rastellipse 10 mit
ihrem Umfang mit der Innenwand des Bremsrohres 14 in Berüh
rung kommt und aufgrund des entgegengesetzt zur Pfeilrich
tung Z wirkenden Zuges in eine Klemm-Raststellung gebracht
wird.
Das rohrförmige Gehäuse 1 kann an der einen Stirnseite durch
eine Abdeckkappe 20 verschlossen sein. An der anderen Stirn
seite, die mit einem Verschluß 44 abgedeckt ist, wird das
bevorzugt als Doppelzugseil ausgebildete Zugseil 8 zum nicht
näher dargestellten Sicherheitsgurtschloß geführt. Diese
Führung erfolgt über Umlenkbleche 3 und 4 (Fig. 1 und 3).
Hierdurch wird eine crashsichere Aufnahme der Rückhalte
kräfte des Sicherheitsgurtschlosses erreicht. Wie schon
erläutert, wird ein sitzintegrierter Schloß-Rückstrammer-
Einbau dadurch ermöglicht.
Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich gegenüber dem in den Fig. 1 und 2 dar
gestellten Ausführungsbeispiel im wesentlichen dadurch, daß
im Bremsrohr 14 ein Führungsrohr 56 teleskopartig in axialer
Richtung verschiebbar angeordnet ist. An das eine Ende des
Führungsrohres 56 ist der Federteller 12 angeformt, an wel
chem das eine Ende der Druckfeder 22 abgestützt ist. Das
andere Ende des Führungsrohres 56 ist an einer Verbindungs
stelle 53 beispielsweise durch Verpressen mit der Seil
verpressung 11 und damit mit dem Zugseil 8 verbunden. Durch
das Führungsrohr 56, welches teleskopartig im Bremsrohr 14
geführt ist, wird eine klemmfreie Führung des Führungs
tellers 12, an welchem die Druckfeder 22 abgestützt ist,
innerhalb des rohrförmigen Gehäuses 1 beim Ausdehnen der
Zugfeder 22 zur Herbeiführung der Rückstrammbewegung ge
währleistet. Ein derartiges Führungsrohr kann auch bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 an den Feder
teller 12 angeformt sein, wodurch dann ebenfalls eine
klemmfreie Führung des Gleitringes 13 und eine klemmfreie
Rückstrammbewegung erreicht wird.
Ferner ist beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 am
Riegelbolzen 9 ein Sicherungsstift 47 befestigt, der sich
achsparallel durch den Abstützteller 18 hindurch erstreckt.
An dem Ende, welches durch den Abstützteller 18 hindurch
ragt, ist eine Eingriffstelle 48 vorgesehen für einen Siche
rungsclip 49. Dieser Sicherungsclip 49 ist mittels Führungs
laschen 51 und 52 quer zur axialen Richtung am Abstützteller 18
geführt und kann damit in Eingriff mit der Eingriffstelle
48 gebracht werden oder aus dieser Eingriffstellung wieder
gelöst werden. Hierdurch wird die Montage, insbesondere der
Zusammenbau der Einzelteile der Sensorik und das Einsetzen
der Verriegelung und der angeformten Sensorik in das Brems
rohr 14, erleichtert. Ferner kann hierdurch eine Sicherung
gegen unbeabsichtigtes Auslösen der Sensorik im nicht ein
gesetzten Fall der Rückstrammereinrichtung erreicht werden.