DE3924739A1 - Rueckhaltevorrichtung fuer sicherheitsgurte in fahrzeugen - Google Patents
Rueckhaltevorrichtung fuer sicherheitsgurte in fahrzeugenInfo
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Description
Nahezu alle in den letzten Jahren hergestellten Kraftfahr
zeuge sind mit Sitzgurt-Rückhaltevorrichtungen ausgestat
tet, die im Notfall automatisch sperren, das heißt mit
Rückhaltevorrichtungen, die es jederzeit ermöglichen, den
Gurt herauszuziehen, außer wenn eine Notsperre auf eine
rasche Beschleunigung des Fahrzeugs (meistens negative Be
schleunigung) oder auf eine rasche Drehbeschleunigung der
Gurtspule anspricht. Rückhaltevorrichtungen mit Notsperre
haben den Vorteil, daß sie es dem Insassen ermöglichen,
sich nach vorn zu beugen.
Obwohl die Notsperre im Fall ihrer Aktivierung die
Gurtspule am Drehen im Abwickelsinn hindert, kann be
kanntlich noch ein kleines Stück Gurt von der Spule
abgezogen werden, weil die auf der Spule verbliebenen
Windungen des Gurtes straffgezogen werden. Deshalb wur
de vorgeschlagen, eine Gurtklemmvorrichtung anzuordnen,
um zu verhindern, daß der Gurt durch Straffung auf der
Gurtspule abgewickelt werden kann. Beispiele für Gurt
klemmvorrichtungen zum Einschränken des Abziehens des
Gurtabschnitts von der Spule, das den Insassen zu
rückhält, finden sich in US-PS 45 44 112, 43 23 204, 42 43
185 und 46 87 253.
In der veröffentlichten japanischen Anmeldung Nr. 55-12 923
(1980) ist eine Rückhaltevorrichtung mit Notsperre be
schrieben und dargestellt, die eine Gurtklemmvorrichtung
aufweist, welche mit einer Betätigungsplatte verbunden und
von dieser betätigbar ist, wobei die Betätigungsplatte
gleichfalls einen Spulenblockierstab in ein primäres, bloc
kierendes Rastrad einrückt, welches an der Gurtspule befe
stigt ist. Die schwenkbar angebrachte Betätigungsplatte
wird von einem pendelartigen Trägheitsmeßfühler bei dessen
Aktivierung nach oben bewegt. Daraufhin wird von einem mit
der Spule rotierenden sekundären Rastrad Eingriff mit einem
Zahn an der Platte hergestellt. Bei geringfügiger Umdrehung
der Spule schwenkt die Betätigungsplatte den Spulenbloc
kierstab in Eingriff mit der Spule und drückt außerdem auf
ein Bindeglied, welches mit einem Hebel gekoppelt ist, der
an seinem freien Ende eine Klemmbacke aufweist. Der Hebel,
der normalerweise von einer Feder in Ruhestellung vorge
spannt ist, wird hochgeschwenkt, um den Gurt gegen einen
Teil des Rahmens festzuklemmen und seine Bewegung anzuhal
ten. Diese Konstruktion hat zwei hauptsächliche Nachteile.
Zunächst einmal muß der pendelartige Trägheitsmeßfühler ge
gen die Masse der Betätigungsplatte, des Bindegliedes und
des Klemmhebels, die Kraft der den Hebel vorspannenden Feder
sowie die Reibung all dieser Bauelemente und der Gleit- und
Schwenklagerungen derselben anwirken. Das erfordert ein
verhältnismäßig großes, schweres Pendel und verursacht ein
ziemlich hohes Ausmaß an Ungenauigkeit in der Empfindlich
keit des Trägheitsmeßfühlers, insbesondere wegen starker
Reibungswirkungen, die nicht ganz vorhersagbar sind. Zwei
tens ist diese Konstruktion auf das Ansprechen auf eine
Fahrzeugbeschleunigung beschränkt und eignet sich nicht für
die gegenwärtig bevorzugten Formen von Rückhaltevorrichtun
gen mit Notsperre, die Einrichtungen enthalten, welche auf
eine Beschleunigung des Fahrzeugs ebenso wie auf eine Be
schleunigung der Gurtspule ansprechen. Darüber hinaus nimmt
bei der Konstruktion der Gurtklemmvorrichtung gemäß der
veröffentlichten japanischen Anmeldung Nr. 55-12 923 die
Wirksamkeit mit dem Verschleiß des Gurtes ab, weil sie zum
Festhalten des Gurtes auf der Reibung des Gurtes an einer
einfachen Rahmenwand beruht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rückhaltevorrichtung für
den Sicherheitsgurt eines Fahrzeugs zu schaffen, bei der
eine Gurtklemmvorrichtung durch eine geringfügige Drehung
der Spule betätigt wird, welche durch das primäre blockie
rende Rastrad von der Spule an die Gurtklemmvorrichtung
übertragen wird, wobei die Betätigung der Gurtklemmvorrich
tung von der Notsperrvorrichtung auf eine Weise ausgelöst
wird, an der die die Beschleunigung wahrnehmenden Elemente
nicht beteiligt sind und folglich deren Empfindlichkeit
nicht beeinträchtigt wird. Ferner soll eine Rückhaltevor
richtung geschaffen werden, deren Notsperrvorrichtung die
Spule sowohl in Abhängigkeit von einer Fahrzeugbeschleuni
gung als auch einer Gurtspulenbeschleunigung gegen eine Um
drehung blockiert, wobei die Notsperrvorrichtung zwar den
Betrieb einer Gurtklemme ebenso wie das Blockieren der
Spule auslöst, während allerdings das Auslösen der Spulen
blockierung von der gegenseitigen Einwirkung zwischen dem
Spulenblockiermechanismus und der Gurtklemme völlig unbe
einflußt ist. Ferner soll eine Gurtrückhaltevorrichtung mit
eingebauter Gurtklemmvorrichtung geschaffen werden, die
während einer langen Lebensdauer zuverlässig und wirksam
bleibt.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist
im einzelnen in Anspruch 1 aufgeführt.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Erfin
dung dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsplatte ko
axial mit der Drehachse der Gurtspule drehbar angebracht
ist, daß die Betätigungsplatte einen Kurvenschlitz aufweist
und daß die Spulensperrklinke einen Kurvenfolgezapfen hat,
der im Kurvenschlitz der Betätigungsplatte aufgenommen ist.
Hierdurch werden Bewegungen der die Spule sperrenden Klinke
von Drehbewegungen der Betätigungsplatte gesteuert. Außer
dem ist die Betätigungsplatte in solcher Richtung federnd
nachgiebig vorgespannt, daß sie die die Spule sperrende
Klinke außer Eingriff mit dem Rastrad hält.
Die Zwischenverbindung kann eine Anordnung sein, die ein am
Rahmen schwenkbar angebrachtes Verbindungsglied, welches
mit einem Hebelarm schwenkbar gekoppelt ist, sowie ein ge
trenntes Kurvenfolgeglied aufweist, welches am Verbindungs
glied angelenkt ist. Die Zwischenverbindung kann aber auch
ein einteiliges Verbindungsstück sein, welches zur transla
torischen Bewegung zu einem ortsfesten Klemmglied und von
der Drehachse der Gurtspule weg am Rahmen angebracht und
mit einem Hebelarm so gekoppelt ist, daß es in bezug auf
das Hebelglied zu einer festen Klemmbacke und von der
Drehachse der Gurtspule weg in Abhängigkeit von der Ein
griffswirkung der primären Blockierklinke translatorisch
bewegbar ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Hinweis auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Stirnansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
der Erfindung;
Fig. 2 einen vereinfachten seitlichen Schnitt durch das
erste Ausführungsbeispiel;
Fig. 3 eine gleichfalls vereinfachte seitliche Schnittan
sicht des ersten Ausführungsbeispiels, bei der der
Schnitt unmittelbar innerhalb des nahegelegenen
Rahmens gelegt ist;
Fig. 4 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht
der Notsperrvorrichtung;
Fig. 5 und 6 eine Ansicht und einen Schnitt durch eine Un
teranordnung der Sperrvorrichtung, die aus einem
Trägheitsrad und einer Reibungskupplung besteht;
Fig. 7 eine auseinandergezogene perspektivische Darstel
lung der Gurtklemmvorrichtung des ersten Ausfüh
rungsbeispiels;
Fig. 8A, 8B und 8C Seitenansichten des ersten Ausführungs
beispiels in verschiedenen Betätigungsstufen; und
Fig. 9 eine seitliche Teilansicht eines zweiten Ausfüh
rungsbeispiels.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 hervorgeht, weist die Rückhal
tevorrichtung einen U-förmigen Rahmen 1 mit Seitenwänden
10 a, 10 b auf, in denen eine Welle 11 für eine Spule drehbar
gelagert ist. Auf der Welle 11 sitzt eine Gurtspule 16, um
die ein Gurt 12 gewickelt ist. Bei rascher Beschleunigung
des Fahrzeugs oder rascher Beschleunigung der Gurtspule be
wirkt eine Notsperrvorrichtung 13, daß die Spule gegenüber
dem Rahmen gegen eine Umdrehung im Gurtabwickelsinn bloc
kiert wird. Um zu verhindern, daß aufgrund des Anziehens
der auf der Spule verbliebenen Umschlingungen des Gurts
noch ein Stück Gurt von der Spule abgezogen wird, ist in
die Rückhaltevorrichtung eine Gurtklemmvorrichtung 14 ein
gebaut.
Da die Notsperrvorrichtung 13 in vieler Hinsicht der in US-
PS 45 64 154 und dem deutschen Gegenstück DE-OS 33 40 938
beschriebenen und gezeigten Vorrichtung ähnelt, werden
diese beiden Veröffentlichungen durch diesen Hinweis in die
vorliegende Beschreibung einverleibt. Die Notsperrvorrich
tung 13 ist in Fig. 4 dargestellt. Auf der Welle 11 sitzt
die Gurtspule 16, um die der Gurt durch die Kraft einer
Spiralaufziehfeder 39 (siehe Fig. 1) aufgewickelt ist, wel
che unter einer Abdeckung außerhalb der Seitenwand 10 b des
Rahmens aufgenommen ist. Außerhalb der Seitenwand 10 a des
Rahmens ist ein Rastrad 15 auf der Welle 11 befestigt. Auf
einer Wellenverlängerung 15 a sitzen nacheinander vom Rahmen
weg eine Verbindungslasche 20 mit ihrem Loch 20 b, ein Betä
tigungsrad oder eine Betätigungsplatte 22 mit ihrem Loch
22 d, eine Hakenträgerscheibe 23 sowie ein Trägheitsrad 28.
Die Wellenverlängerung 15 a dreht sich gegenüber der Ver
bindungslasche 20, der Betätigungsplatte 22 und dem Träg
heitsrad 28. Die Hakenträgerplatte 23 ist auf der Wellen
verlängerung 15 a drehfest angebracht und dreht sich mit der
Welle 11. Die genannten Bauelemente der Notsperrvorrichtung
werden von einem in der Wellenverlängerung 15 a aufgenomme
nen Sicherungsglied 30 axial in ihrer Lage gehalten.
An der Seitenwand 10 a des Rahmens ist eine die Spule bloc
kierende Klinke 17 auf einem Zapfen 29 drehbar gelagert. Um
sicherzustellen, daß sich der Zapfen 29 nicht biegt, er
streckt er sich durch ein Loch 20 c in der Verbindungslasche
20. Folglich ist die Klinke 17 von der Seitenwand 10 a des
Rahmens und der Verbindungslasche 20 übergriffen und des
halb stark abgestützt.
Von der Klinke 17 steht ein Kurvenfolgezapfen 17 a vor, der
im Kurvenschlitz 22 c der Betätigungsplatte 22 aufgenommen
ist. Die Betätigungsplatte 22 wird von einer zwischen ein
Loch 20 a in der Verbindungslasche und dem Loch 22 b in der
Betätigungsplatte 22 gekoppelten Feder 21 im Uhrzeigersinn
(Pfeil A 2) vorgespannt. Dementsprechend wird die Klinke 17
durch das Zusammenwirken des Kurvenfolgezapfens 17 a mit dem
Kurvenschlitz 22 c normalerweise in einer Ruhestellung weg
von den Zähnen des primären Rastrades 15 gehalten.
Auf einem von der Hakenträgerplatte 23 vorstehenden
Schwenkzapfen 23 a ist ein Hakenglied 24 angebracht, welches
von einer Trägheitsfeder 25 in Form einer Druckfeder, die
zwischen dem Hakenglied und der Hakenträgerscheibe in Ein
griff steht, in eine Ruhestellung vorgespannt ist, in der ein
an dem Hakenglied 24 ausgebildeter Haken oder Zahn 24 b sich
außer Eingriff mit einer kreisförmig angeordneten Reihe in
nerer Rastzähne 22 a an der Betätigungsplatte 22 befindet.
Vom Hakenglied 24 steht ein Zapfen 24 a vor, der in einem
Loch 26 a in einem Reibungskupplungsring 26 zur Schwenkbewe
gung aufgenommen ist. Eine in dem Reibungskupplungsring 26
vorgesehene Kerbe 26 b bietet Spielraum für die Spitze des
durch das Hakenglied 24 hindurchragenden Schwenkzapfens
23 a.
Wie aus Fig. 5 und 6 zu entnehmen ist, ist der Reibungs
kupplungsring 26 in der Nähe des Querwandbereichs des Träg
heitsrades 28 aufgenommen und mittels einer Feder 27 in
seiner Lage gehalten, die mit einem Ende 27 a zwischen am
Reibungskupplungsring 26 ausgebildeten Aufnahmerippen 26 c
fixiert ist. Die Feder 27 ist innerhalb des Bereichs mit
größerem Durchmesser I des Umfangsflansches des Trägheits
rades 28 unter Rippen 28 b gehalten. Der Raum H im Träg
heitsrad reicht aus, um den Reibungskupplungsring 26 und
die Feder 27 frei aufzunehmen. Die Feder ist nach außen
vorgespannt, um mit dem Umfangsflansch des Trägheitsrades
in Reibungseingriff zu treten. Der Reibungskupplungsring 26
und die Feder 27 haben die Aufgabe, das Hakenglied 24 (mit
tels des Zapfens 24 a) mit dem Trägheitsrad 28 auf eine
Weise zu koppeln, die eine begrenzte Drehbewegung des Träg
heitsrades gegenüber dem Hakenglied erlaubt. Auf diese
Weise wird die Notwendigkeit für enge Fertigungs- und Ein
bautoleranzen zum Einhalten der richtigen zeitlichen Ab
stimmung zwischen Rastzähnen 28 a am Trägheitsrad und den
Rastzähnen 22 a an der Betätigungsplatte 22 umgangen. Bei
seiner Blockierung durch die unten noch näher beschriebene
Klinke 35 b eines Trägheitsmeßfühlers rutscht das Trägheits
rad ausreichend gegenüber dem Reibungskupplungsring 26,
wenn der Zahn 24 b des Hakengliedes mit einem der Rastzähne
22 a der Betätigungsplatte in Eingriff tritt, um wenn nötig
eine Überlastung der Klinke 35 b des Trägheitsmeßfühlers zu
verhindern, wenn der Zahn 24 b des Hakengliedes 24 den Ein
griff mit dem Rastzahn 22 a der Betätigungsplatte 22 her
stellt.
Wenn der Gurt rasch herausgezogen wird, weil beispielsweise
ein Fahrzeuginsasse bei einer Notbremsung oder Kollision
nach vorn geschleudert wird, wird die Hakenträgerscheibe
23, wie aus Fig. 4 zu entnehmen ist, plötzlich entgegen dem
Uhrzeigersinn (Pfeil B 1) beschleunigt. Dabei wird durch die
Trägheit des Hakengliedes 24, des Reibungskupplungsringes
26 und des Trägheitsrades 28 eine Beharrungskraft erzeugt,
aufgrund der diese Elemente im Drehsinn der Hakenträger
scheibe 23 nachhinken, was das Hakenglied 24 veranlaßt,
entgegen der Kraft der Trägheitsfeder 25 in Richtung des
Pfeiles B 2 um den Schwenkzapfen 23 a zu schwenken. Der Zahn
24 b des Hakengliedes 24 tritt mit einem der Rastzähne 22 a
der Betätigungsplatte 22 in Eingriff, wodurch diese entge
gen dem Uhrzeigersinn gedreht wird. Die Umdrehung der die
Spule tragenden Welle 11 entgegen dem Uhrzeigersinn (abwic
keln des Gurtes) wird vom Schwenkzapfen 23 a der Hakenträ
gerscheibe 23 an das Hakenglied 24 und von diesem an die
Betätigungsplatte 22 übertragen. Die Eingriffswirkung zwi
schen dem Kurvenschlitz 22 c und dem Kurvenfolgezapfen 17 a
schwenkt die Klinke 17 im Uhrzeigersinn (Pfeil C 1), um sie
mit dem primären Rastrad 15 in Eingriff zu bringen.
Der vorstehend beschriebene Ablauf von Vorgängen wird auch
bei rascher (positiver oder negativer) Beschleunigung des
Fahrzeugs in Gang gesetzt. Dazu bewirkt ein Trägheits
meßfühler 35 (siehe Fig. 8A, 8B, 8C), der eine Trägheits
masse 35 a aufweist, die über eine Kurvenfläche an ihrem
oberen Ende gegen einen Folgevorsprung an einer schwenkba
ren Klinke 35 b des Trägheitsmeßfühlers arbeitet, daß die
Spitze 35 d der Klinke mit einem der Rastzähne 28 a am Außen
umfang des Flansches des Trägheitsrades 28 in Eingriff
tritt. Durch das Anhalten des Trägheitsrades 28 wird das
Hakenglied 24 geschwenkt und tritt mit der Betätigungs
platte 22 in Eingriff.
Der Beginn der Blockierung der Gurtspule gegen eine Umdre
hung bei einer raschen Beschleunigung der Gurtspule oder
einer raschen Beschleunigung des Fahrzeugs erfolgt auf die
oben beschriebene Weise ebenso wie bei einer Rückhaltevor
richtung ohne eine Gurtklemmvorrichtung. Mit anderen Worten
heißt das, daß die Wahrnehmung der Spulenbeschleunigung und
der Fahrzeugbeschleunigung sowie das Verriegeln der Spulen
welle mit der Betätigungsplatte unabhängig von der Gurt
klemmvorrichtung erfolgt und vom Vorhandensein der Gurt
klemmvorrichtung überhaupt nicht beeinflußt wird. Deshalb
ist die Empfindlichkeit der Notsperrvorrichtung und die Zu
verlässigkeit ihres Funktionierens vollständig vorherseh
bar.
Wie die Fig. 2, 3 und 7 zeigen, gehört zu der Gurtklemm
vorrichtung 14 ein ortfestes Klemmglied 18, welches aus
einem rinnenartigen Träger 18 a besteht, der an der Boden
wand des Rahmens 1 der Rückhaltevorrichtung befestigt ist
und eine Klemmbacke 18 b aufnimmt, an der eine Reihe sanft
gekrümmter Zähne 18 c in Querrichtung ausgebildet ist, die
eine gewellte Oberfläche schaffen. In den Seitenwänden 10 a,
10 b des Rahmens ist auf einer Welle 40 ein Hebelarm 19 an
gelenkt und gegenüber dem Rahmen im Uhrzeigersinn (Pfeil
D 2) in eine Ruhestellung vorgespannt, in der sich ein be
wegliches Klemmglied 19 a im Abstand vom festen Klemmglied
befindet. Das Klemmglied 19 a hat eine gewellte Klemmfläche
19 b, deren Zähne mit denen der Klemmbacke 18 b des ortsfe
sten Klemmgliedes kämmen und ist am Hebelarm so angelenkt,
daß es sich durch Drehen um eine Achse O 1 selbst in eine
Stellung gleichförmigen Druckeingriffs mit dem ortsfesten
Klemmglied 18 bringen kann.
An der Seitenwand 10 a des Rahmens ist ein Verbindungsglied
32 von insgesamt L-förmiger Gestalt, welches einen Teil
einer Zwischenverbindung 34 bildet, durch Aufnahme des Zap
fens 29 in einem Längsschlitz 32 angelenkt und mit dem He
belarm 19 durch Aufnahme eines Zapfens 31 in einem Loch 32 c
schwenkbar gekoppelt. Der Hebelarm 19 bildet gemeinsam mit
der Zwischenverbindung 34 einen Differentialhebel zum Bewe
gen des beweglichen Klemmgliedes 19 a in und außer Eingriff
mit dem festen Klemmglied 18. Zu der Zwischenverbindung 34
gehört auch ein Kurvenfolgeglied 33, welches am Zwischen
glied 32 mittels eines hier nicht gezeigten in Löcher 33 a
und 32 a eingesetzten Zapfens schwenkbar angebracht und ge
genüber dem Hebelarm 19 mittels einer hier nicht gezeigten
Feder in Richtung des Pfeiles F 1 vorgespannt ist. Ein am
Kurvenfolgeglied 33 ausgebildeter Vorsprung 33 b kann mit
irgendeinem der Zähne des Rastrades 15 in Eingriff gebracht
werden.
Fig. 8A zeigt die Ruhestellung der Gurtklemmvorrichtung 14.
Die Feder 21 (Fig. 4) hält die Betätigungsplatte 22 in
einer Drehstellung (Pfeil A 2), in welcher der Kurvenschlitz
22 den Kurvenfolgezapfen 17 a der die Spule sperrenden
Klinke 17 in radial äußerer Stellung in bezug auf das Rastrad
15 hält. Das Kurvenfolgeglied 33 der Zwischenverbindung 34
der Klemmvorrichtung ist in Eingriff mit der Klinke 17 vor
gespannt, wobei diese beiden Elemente Eingriffsflächen ha
ben, die wie ein Kurvenglied mit Kurvenfolgeglied wirken.
Die Vorspannfeder des Hebelarms 19 hält das bewegliche
Klemmglied 19 a im Abstand vom ortsfesten Klemmglied 18. In
folgedessen kann der Gurt 12 frei auf die Gurtspule aufge
wickelt (Pfeil A 2) und von der Gurtspule abgewickelt werden
(Pfeil A 1).
Bei einer raschen Beschleunigung des Fahrzeugs, die die
Klinke 35 b des Trägheitsmeßfühlers 35 mit einem Rastzahn
28 a am Trägheitsrad 28 in Eingriff bringt (siehe Fig. 8B),
koppelt die Notsperrvorrichtung die Welle 11 der Spule mit
der Betätigungsplatte 22 in der oben beschriebenen Weise.
Wenn dann der Gurt herausgezogen wird, weil der Insasse
nach vorn geschleudert wird, wird durch das Drehen der
Welle 11 der Spule in Ausziehrichtung des Gurts (Pfeil A 1)
die Betätigungsplatte 22 entgegen dem Uhrzeigersinn ge
dreht, wodurch die die Spule sperrende Klinke 17 durch die
Eingriffswirkung zwischen dem Kurvenschlitz 22 c und dem
Kurvenfolgeschlitz 17 a im Uhrzeigersinn um den Zapfen 29
geschwenkt wird. Die Klinke 17 schiebt das Kurvenfolgeglied
33 der Zwischenverbindung 34 zum Rastrad 15, um den Vor
sprung 33 b mit einem Zahn des Rastrades 15 in Eingriff zu
bringen. Dieser Eingriff erfolgt, ehe die Klinke 17 mit
einem Zahn des Rastrades 15 in Eingriff tritt (siehe Fig.
8B). Bei fortgesetzter Umdrehung der Spulenwelle entgegen
dem Uhrzeigersinn schiebt das Rastrad 15 die Zwischenver
bindung 34 im Uhrzeigersinn (Pfeil C 1) um den Zapfen 29 und
bewegt sie gleichzeitig translatorisch nach oben vom Rast
rad weg und etwas zum ortsfesten Klemmglied 18. Die Zwi
schenverbindung 34 ihrerseits bewirkt über den Zapfen 31
ein Schwenken des Hebelarms entgegen dem Uhrzeigersinn um
seine Welle 40 (Pfeil D 1, Fig. 8C). Hierdurch wird das be
wegliche Klemmglied 19 a mit dem Gurt 12 in Eingriff bewegt
und klemmt diesen gegen das ortsfeste Klemmglied, so daß
der Gurt nicht mehr herausgezogen werden kann. Inzwischen
ist voller Eingriff zwischen der Klinke 17 und einem Zahn
des primären Rastrades 15 hergestellt, so daß die Welle 11,
auf der die Gurtspule sitzt, sich nicht mehr in Auszieh
richtung des Gurts drehen kann (Pfeil A 1).
Bei Beendigung des Notfalls kehrt die Notsperrvorrichtung
in ihre Ruhestellung zurück. Die Feder 21 dreht die Betäti
gungsplatte im Uhrzeigersinn, wodurch die die Spule sper
rende Klinke 17 wieder in ihre Ruhestellung gelangt; das
Kurvenfolgeglied 33 der Klemmvorrichtung folgt der Klinke
17 nach außen, um gleichfalls wieder die Ruhestellung ein
zunehmen (Fig. 8A). Der Hebelarm 19 wird von seiner Vor
spannfeder wieder in die Ruhestellung zurückgeschwenkt, wo
durch der Gurt freigegeben wird. Der Gurt kann nunmehr auf
die Gurtspule aufgewickelt oder von dieser abgewickelt wer
den.
Die Notsperrvorrichtung 13 und die Gurtklemmvorrichtung 14
der Rückhaltevorrichtung arbeiten in der gleichen oben be
schriebenen Weise, wenn die Notsperrvorrichtung 13 auf eine
rasche Beschleunigung der Gurtspule anspricht, außer daß in
diesem Fall der Eingriff zwischen dem Hakenglied 24 und der
Betätigungsplatte 22 aus dem Hinterherhinken der Drehbewe
gung des Trägheitsrades 28 (aufgrund seiner Beharrungs
kraft) im Verhältnis zur Hakenträgerscheibe 23 statt aus
dem Anhalten der Drehbewegung des Trägheitsrades 28 mittels
der Klinke 35 b des Trägheitsmeßfühlers 35 resultiert.
Für das in Fig. 9 gezeigte Ausführungsbeispiel sind die
gleichen Bezugszeichen benutzt, da es sich von dem Ausfüh
rungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 8 nur wie folgt unterschei
det. Statt einer aus einem gesonderten Verbindungsglied 32
und einem Kurvenfolgeglied 33 bestehenden Zwischenverbin
dung 34 ist eine einteilige Zwischenverbindung 36 vorgese
hen. Diese Zwischenverbindung 36 ist an der Seitenwand 10 a
des Rahmens mittels eines Zapfens 37 in einem Anlenkungs
punkt O 4 angebracht und durch einen Zapfen 38 mit dem He
belarm 19 gekoppelt. Die Zwischenverbindung 36 ist mittels
einer hier nicht gezeigten Feder gegenüber dem Hebelarm 19
in die in Fig. 9 dargestellte Ruhestellung vorgespannt. In
der Zwischenverbindung vorgesehene längliche Löcher ermög
lichen die aufgrund der Geometrie der Differentialhebelan
ordnung erforderlichen relativen Bewegungen des Hebelarms
und der Zwischenverbindung, um das bewegliche Klemmglied
und den Gurt gegen das feste Klemmglied in Eingriff zu
bringen, wenn ein Zahn des Rastrades 15 mit einem an der
Zwischenverbindung 36 ausgebildeten Vorsprungs 36 a in Ein
griff tritt und diesen bewegt. Derartige Bewegungen bein
halten das Schwenken der Zwischenverbindung um den Anlen
kungspunkt O 4 und die translatorische Bewegung weg vom
Rastrad 15 zum festen Klemmglied 18 hin. Das in Fig. 9 dar
gestellte Ausführungsbeispiel arbeitet im wesentlichen in
der gleichen Weise wie das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1
bis 8.
Claims (6)
1. Rückhaltevorrichtung für einen Sicherheitsgurt in
einem Fahrzeug mit
- - einer an einem Rahmen (1) drehbar gelagerten Gurtspule (16) ,
- - einer Notsperrvorrichtung (13), die die Gurtspule (16) bei einer raschen Beschleunigung des Fahrzeugs gegen Dre hen im Gurtabwickelsinn mit dem Rahmen verriegelt und eine die Spule sperrende Klinke (17) aufweist, die am Rahmen (1) zum Eingriff mit einem an der Gurtspule (16) befestig ten Rastrad (15) angelenkt ist, sowie eine Betätigungs platte (22), die mit der Klinke (17) gekoppelt und bei einer Drehbewegung der Gurtspule im Gurtabwickelsinn bei Betätigung der Notsperrvorrichtung bewegbar ist und die Klinke (17) zum Eingriff mit dem Rastrad (15) veranlaßt,
- - einer Gurtklemmvorrichtung (14), die ein am Rahmen be festigtes Klemmglied (18) und ein bewegliches Klemmglied (19 a) aufweist, welches an einem Hebelarm (19) abgestützt ist, der am Rahmen zwischen einer Ruhestellung, bei der die Klemmglieder einen Abstand voneinander haben, so daß der Gurt (12) frei zwischen ihnen hindurchlaufen kann, und einer Klemmstellung, in der das bewegliche Klemmglied den Gurt gegen das feste Klemmglied festklemmt und an einer Bewegung hindert, schwenkbar beweglich angebracht ist, und
- - einer Zwischenverbindung (34; 36), die mit dem Hebelarm (19) schwenkbar gekoppelt ist und die Bewegungen des Hebelarms zwischen der Ruhestellung und der Klemmstellung steuert,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenver
bindung (34; 36) am Rahmen (1) schwenkbar so angebracht
ist, daß sie mit dem Hebelarm (19) einen Differentialhebel
bildet, daß die Zwischenverbindung (34; 36) einen Vorsprung
(33 b; 36 a) aufweist, der mit dem Rastrad (15) wahlweise in
Eingriff bringbar ist, und daß die Zwischenverbindung (34;
36) federnd nachgiebig derartig vorgespannt ist, daß sie
einen an ihr vorgesehenen Kurvenfolgeteil mit einer Kurven
fläche an der die Spule sperrenden Klinke (17) so in Ein
griff bringt, daß die Zwischenverbindung durch die Ein
griffswirkung zwischen der Kurvenfläche und dem Kurvenfol
geteil in Abhängigkeit von der Bewegung der Klinke (17) in
Eingriff mit dem Rastrad (15) geschwenkt wird und den Vor
sprung (33 b; 36 a) der Zwischenverbindung in das Rastrad
(15) einrückt, wodurch die Drehbewegung des Rastrades im
Gurtabwickelsinn bewirkt wird, die Zwischenverbindung (34;
36) um ihren Anlenkungspunkt am Rahmen schwenkt und den He
belarm (19) und das bewegliche Klemmglied (19 a) in Klemm
stellung bringt.
2. Rückhaltevorrichtung für den Sicherheitsgurt in einem
Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungs
platte (22) koaxial mit der Drehachse der Gurtspule (16)
drehbar angebracht ist, daß die Betätigungsplatte einen
Kurvenschlitz (22 c) aufweist, und daß die die Spule sper
rende Klinke (17) einen im Kurvenschlitz (22 c) der Betäti
gungsplatte (22) aufgenommenen Kurvenfolgezapfen (17 a) auf
weist, wodurch Bewegungen der Klinke (17) durch Drehbewe
gungen der Betätigungsplatte (22) gesteuert sind, und daß
die Betätigungsplatte (22) federnd nachgiebig (Feder 21) in
solche Richtung vorgespannt ist, daß sie die Klinke 17
außer Eingriff mit dem Rastrad (15) hält.
3. Rückhaltevorrichtung für den Sicherheitsgurt in einem
Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenver
bindung (34) ein Verbindungsglied (32), welches am Rahmen
angelenkt und mit dem Hebelarm (19) schwenkbar gekoppelt
ist, und ein getrenntes Kurvenfolgeglied (33) aufweist,
welches am Verbindungsglied (32) angelenkt und gegenüber
diesem so vorgespannt ist, daß es eine Kurvenfolgefläche
desselben mit der die Spule sperrenden Klinke (17) in Ein
griff bringt, und daß der Vorsprung (33 b) Teil des Kurven
folgegliedes (33) ist.
4. Rückhaltevorrichtung für den Sicherheitsgurt in einem
Fahrzeug nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenver
bindung (36) ein einteiliges Glied ist, und daß sie (a) am
Rahmen (1) schwenkbar und zum ortsfesten Klemmglied (18)
und von der Drehachse der Gurtspule (16) weg translatorisch
bewegbar angebracht ist und (b) mit dem Hebelarm (19) so
gekoppelt ist, daß sie in bezug auf das Hebelglied zum
ortsfesten Klemmglied und von der Drehachse der Gurtspule
weg translatorisch bewegbar ist in Abhängigkeit von der
Eingriffswirkung der Klinke (17) und der Umdrehung des
Rastrades (15).
5. Rückhaltevorrichtung für den Sicherheitsgurt in einem
Fahrzeug nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Notsperrvor
richtung (13) geeignet ist, die Gurtspule (16) in Abhängig
keit von einer raschen Drehbeschleunigung der Gurtspule
(16) gegen eine Umdrehung im Gurtabwickelsinn mit dem Rah
men (1) zu verriegeln.
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