DE3924448C2 - Verfahren zum Erzeugen eines die Fahrzeuggeschwindigkeit nachbildenden Signals für ein Antiblockiersystem - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen eines die Fahrzeuggeschwindigkeit nachbildenden Signals für ein AntiblockiersystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines
die Fahrzeuggeschwindigkeit nachbildenden Signals für
ein Antiblockiersystem nach dem Anpruch 1 bzw. nach dem
Anspruch 2.
Bei einem Verfahren nach der prioritätsälteren, aber
nicht vorveröffentlichten DE 39 23 782 A1 werden die
Radgeschwindigkeitssignale der Vorderräder zusammengefaßt
und der Hinterräder zusammengefaßt. Dabei wird
das jeweils der kleineren Radgeschwindigkeit entsprechende
Signal für die weitere Verarbeitung ausgewählt.
Parallel dazu wird von den Radgeschwindigkeitssignalen
aller Räder dasjenige ausgewählt, das der höchsten
Radgeschwindigkeit entspricht, um Referenzsignale für
die Vorderräder und für die Hinterräder zu korrigieren.
Bei einem nach der DE 36 10 585 A1 bekannten Verfahren
wird eine Fahrzeuggeschwindigkeit dadurch nachgebildet,
daß eine Raddrehzahl mittels eines Reibungskoeffizienten
auf der Basis eines Verhältnisses
korrigiert wird, in dem wd die Verzögerungsrate einer
Raddrehzahl zu einem Zeitpunkt kennzeichnet, zu dem die
Raddrehzahl unter eine gewünschte Raddrehzahl fällt und
bei dem wu die Zunahmerate der Raddrehzahl zu einem
Zeitpunkt kennzeichnet, zu dem die Raddrehzahl die gewünschte
Drehzahl überschreitet.
Bei einem nach der US 39 50 036 bekannten Verfahren
wird ein Bezugssignal durch Korrektur des höchsten Werts
der Raddrehzahlen mittels einer Bezugsverzögerung
erhalten, und diese Bezugsverzögerung wird selbsttätig
aufgrund eines Reibungskoeffizienten verändert.
Bei einem nach der japanischen Patentanmeldung JP
56-6 902 A bekannten Verfahren wird die Fahrzeuggeschwindigkeit
aus einer maximal möglichen Verzögerung des
Fahrzeugs beim Bremsen nachgebildet. Gemäß diesem
Verfahren kann man jedoch eine nachgebildete Fahrzeuggeschwindigkeit,
die nahe der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit
liegt, nur erhalten, wenn das Fahrzeug auf
einer Fahrbahn fährt, die eine maximale Verzögerung
gestattet. Die Abweichung der nachgebildeten Fahrzeuggeschwindigkeit
von der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit
wird groß, wenn das Fahrzeug auf einer Straßenfläche
fährt, die nur eine geringe Fahrzeugverzögerung
gestattet, so daß sich der Beginn einer
Antiblockiersteuerung verzögert.
Während einer Antiblockiersteuerung welchen die Phasen
der Radgeschwindigkeiten eines vierrädrigen Fahrzeugs
häufig voneinander infolge der Gewichtsverteilung des
Fahrzeugs und Unterschieden der Reibungskoeffizienten
der Räder auf der Straßenfläche ab. Wenn man die höchste
Radgeschwindigkeit der vier Räder wählt, kann man eine
nachgebildete Fahrzeuggeschwindigkeit erhalten, die in
der Nähe der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit
liegt.
Aufgabe der Erfindung ist es, Verfahren eingangs genannter
Art anzugeben, mittels denen Fahrzeuggeschwindigkeiten
nachzubilden sind, die nahe den tatsächlichen
Fahrzeuggeschwindigkeiten liegen.
Zwei Lösungen dieser Aufgabe sind in den Ansprüchen 1
und 2 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser
Lösungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden an Ausführungsbeispielen
unter Hinweis auf die Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Gesamtansicht eines Blockdiagramms zur
Verdeutlichung einer bevorzugten Ausführungsform
nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Gesamtansicht eines Blockdiagramms zur
Verdeutlichung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
nach der Erfindung,
Fig. 3 ein Diagramm zur Verdeutlichung der
Geschwindigkeitscharakteristik
zur Erläuterung der
Verschiebung der angenommenen Fahrzeuggeschwindigkeit
bezüglich der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit,
und
Fig. 4 ein Diagramm zur Verdeutlichung der
Geschwindigkeitscharakteristik
zur Verdeutlichung
der Verschiebung der Phasen der vier Räder
während der Steuerung einer Antiblockierbremsanlage.
Bevorzugte Ausführungsformen nach der Erfindung werden nachstehend
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine erste bevorzugte Ausführungsform nach der
Erfindung. Vorderradbremsen sind jeweils an den beiden Vorderrädern
eines vierrädrigen Fahrzeuges mit Antiblockierbremsanlagen
angebracht. Die vorderen hydraulischen Bremsdrücke
werden mit Hilfe einer Antiblockierbremssteuerschaltung 1 F
gesteuert, wenn die zugeordneten Vorderräder zum Blockieren
neigen. Die Hinterradbremsen sind jeweils an den beiden Hinterrädern
angebracht. Die hinteren Hydraulikbremsdrücke werden
durch eine Antiblockierbremssteuerschaltung 1 R gesteuert,
wenn die zugeordneten Hinterräder zum Blockieren neigen.
Die Antiblockierbremssteuerschaltungen 1 F und 1 R haben jeweils
Steuereinheiten 1 FL und 1 FR, sowie 1 RL und 1 RR. Die
Steuereinheiten 1 FL und 1 FR sowie 1 RL und 1 RR bestimmen zuerst,
daß die Schlupfverhältnisse einen zulässigen Wert überschreiten,
wenn die zugeordneten Radgeschwindigkeiten gleich
oder kleiner als eine Bezugsradgeschwindigkeit werden, und
dann wird mit der Steuerung der Antiblockierbremsung der zugeordneten
Radbremse begonnen.
Die Bezugsradgeschwindigkeit erhält man durch die Multiplikation
einer Fahrzeuggeschwindigkeit bei einem vorbestimmten
Schlupfverhältnis. Eine Fahrzeuggeschwindigkeit VFV, die basierend
auf den beiden Vorderradgeschwindigkeiten abgeschätzt
wird, wird in die Antiblockierbremssteuerschaltung 1 F eingegeben.
In ähnlicher Weise wird die Fahrzeuggeschwindigkeit VRV,
die basierend auf den beiden Hinterradgeschwindigkeiten ermittelt
wird, in die Antiblockierbremssteuerschaltung 1 R eingegeben.
Um die Fahrzeuggeschwindigkeiten VFV und VRV annähernd zu bestimmen,
sind jeweils Geschwindigkeitssensoren 2 FL und 2 FR
an den beiden Vorderrädern und Geschwindigkeitssensoren 2 RL
und 2 RR jeweils an den beiden Hinterrädern angebracht. Die
Vorderradgeschwindigkeiten VFLW und VFRW, die man von den
Geschwindigkeitssensoren 2 FL und 2 FR erhält, werden in eine
Niedrigwählschaltung 3 eingegeben. Die Hinterradgeschwindigkeiten
VRLW und VRRW, die man von den Geschwindigkeitssensoren
2 RL und 2 RR erhält, werden in eine Niedrigwählschaltung
4 eingegeben. Die Fahrzeuggeschwindigkeiten VFLW, VFRW,
VRLW und VRRW, die man von den Geschwindigkeitssensoren 2 FL,
2 FR, 2 RL und 2 RR erhält, werden in eine Hochwählschaltung
5 eingegeben.
Die Niedrigwählschaltung 3 wählt die niedrigste Vorderradgeschwindigkeit
von den eingegebenen Vorderradgeschwindigkeiten
VFLW und VFRW als eine Vorderradgeschwindigkeit FFW. Die
Niedrigwählschaltung 4 wählt die niedrigste Hinterradgeschwindigkeit
von den eingegebenen Hinterradgeschwindigkeiten
VRLW und VRRW als eine Hinterradgeschwindigkeit VRW.
Die geschätzte Vorderradfahrzeuggeschwindigkeit VFV und die
geschätzte Hinterradgeschwindigkeit VRV erhält man von der
Vorderradfahrzeuggeschwindigkeitsannahmeeinrichtung 6 F und
der Hinterradfahrzeuggeschwindigkeitsannahmeeinrichtung 6 R,
basierend auf a) den Radgeschwindigkeiten VFW und VRW, die
durch die Niedrigwählschaltungen 3 und 4 gewählt sind, und
b) die Beschleunigung oder Verzögerung. Die geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeiten
VFV und VRV werden jeweils in die zugeordneten
Antiblockierbremssteuerschaltungen 1 F und 1 R eingegeben.
Die maximale Radgeschwindigkeit VHW, die man von der Hochwählschaltung
5 erhält, wird in eine Differenziereinrichtung 7
eingegeben. Der differenzierte Wert der maximalen Radgeschwindigkeit
VHW, die man mittels der Differenziereinrichtung 7 erhält,
wird in eine Subtraktionseinrichtung 19 eingegeben, so
daß man den differenzierten Wert HW der maximalen Radgeschwindigkeit
VHW erhält. Die Subtrahiereinrichtung 19 zieht die
Verzögerungsdifferenz zwischen den inneren und äußeren Rädern
von dem differenzierten Wert ab, den man von der Differenziereinrichtung
7 erhält. Die Verzögerungsdifferenz zwischen dem
inneren und äußeren Rad ergibt sich infolge der Differenz der
Geschwindigkeiten zwischen den inneren und äußeren Rädern,
wenn das Fahrzeug sich von einer Geradeausfahrt oder einer
Kurvenfahrt bewegt. Die Verzögerungsdifferenz wird als die
Differenz der Verzögerungen zwischen den inneren und äußeren
Rädern zum Zeitpunkt der Kurvenfahrt des Fahrzeuges derart
gesetzt, daß die Differenz der Geschwindigkeiten zwischen den
inneren und äußeren Rädern ein Maximum annimmt.
Der Ausgangsanschluß der Subtrahiereinrichtung 19 ist mit einem
nicht-invertierenden Eingangsanschluß eines Komparators 8
verbunden, und er ist auch mit einem einzelnen Kontakt 9a
des Schalters 9 verbunden. Ein Signal entsprechend einem ersten
vorbestimmten Wert A₁ von einem Anschluß 10 wird in
einen invertierten Eingangsanschluß des Komparators 8 eingegeben.
Der Anschluß 10 ist auch mit dem anderen einzelnen
Kontakt 9b des Schalters 9 verbunden. Der erste vorbestimmte
Wert A₁ ist als eine maximale Verzögerung des Fahrzeuges definiert,
wie z. B. in einem Bereich von -1 bis -1,4 G.
Der Komparator 8 verbindet einen gemeinsamen Kontakt 9c des
Schalters 9 mit dem einzelnen Kontakt 9a, wenn der Ausgang
des Komparators einen hohen Pegel annimmt, und er verbindet
den gemeinsamen Kontakt 9c mit dem anderen einzelnen Kontakt
9b, wenn der Ausgang des Komparators einen niedrigen Pegel
annimmt. Wenn daher der Ausgang der Subtrahiereinrichtung
19 den ersten vorbestimmten Wert A₁ überschreitet, wird der
Ausgang der Subtrahiereinrichtung 19 von dem gemeinsamen Kontakt
9c des Schalters 9 ausgegeben, während dann, wenn der
Ausgang der Subtrahiereinrichtung 19 niedriger als der erste
vorbestimmte Wert A₁ ist, der erste vorbestimmte Wert A₁ von
dem gemeinsamen Kontakt 9c der Subtrahiereinrichtung 19 ausgegeben
wird, und der minimale Wert, der von dem gemeinsamen
Kontakt 9c des Schalters 9 ausgegeben wird, nimmt die Größe
des ersten vorbestimmten Wertes A₁ an.
Der gemeinsame Kontakt 9c des Schalters 9 ist mit einem nicht-
invertierenden Eingangsanschluß eines Komparators 11 verbunden,
und er ist auch mit einem einzelnen Anschluß 12a eines Schalters
12 verbunden. Andererseits ist ein Anschluß 13 mit einem
invertierenden Eingangsanschluß des Komparators 11 verbunden.
Der Anschluß 13 ist auch mit einem anderen einzelnen Kontakt
12b des Schalters 12 verbunden. Ein zweiter vorbestimmter Wert
A₂ wird über den Anschluß 13 eingegeben. Der zweite vorbestimmte
Wert A₂ wird auf eine minimale Verzögerung gesetzt, die einem
angenommenen Reibungskoeffizienten auf einer Fahrbahnoberfläche
entspricht, der normalerweise als der rutschigste angenommen
wird, wie z. B. etwa -0,3 G.
Der Komparator 11 gibt ein Signal mit einem niedrigen Pegel
aus, wenn der Ausgang des gemeinsamen Kontakts 9c des Schalters
9 gleich oder kleiner als der zweite vorbestimmte Wert A₂
ist, wobei der gemeinsame Kontakt 12c des Schalters 12 mit dem
einzelnen Kontakt 12a verbunden wird. Der Komparator 11 gibt
ein Signal mit einem hohen Pegel aus, wenn der Ausgang des gemeinsamen
Kontakts 9c den zweiten vorbestimmten Wert A₂ überschreitet,
wobei der gemeinsame Kontakt 12v mit dem anderen
einzelnen Kontakt 12b verbunden wird. Daher gibt der gemeinsame
Kontakt 12c des Schalters 12 einen differenzierten Wert V aus,
der eine Verzögerung in einem Bereich von -1 ∼ -1,4 G bis
-0,3 G wiedergibt.
Der gemeinsame Kontakt 12c des Schalters 12 ist mit einer Rechenschaltung
14 verbunden. Die Rechenschaltung 14 ermittelt eine
Geschwindigkeitsdifferenz ΔV gemäß der nachstehenden Gleichung
(1), und die Geschwindigkeitsdifferenz ΔV ist mit einem Minuszeichen
versehen.
ΔV = × Δt (1)
wobei Δt die Zeit eines Rechenzyklus in der Rechenschaltung
14 ist, welche beispielsweise einige ms beträgt.
Die Vorderradgeschwindigkeitsannahmeeinrichtung 6 F hat einen
Komparator 15 F, eine Beschleunigungsermittlungsschaltung 16 F,
eine Verzögerungsermittlungsschaltung 17 F und einen Schalter
18 F. Die Fahrzeuggeschwindigkeit VFW, die von der Niedrigwählschaltung
3 ausgegeben wird, wird an einem nicht-invertierenden
Eingangsanschluß des Komparators 15 F angelegt, und sie
wird auch in die Beschleunigungsermittlungsschaltung 16 F und
die Verzögerungsermittlungsschaltung 17 F eingegeben. Der Ausgang
der Rechnerschaltung 14, d. h. eine Geschwindigkeitsdifferenz
ΔV wird in die Verzögerungsrechenschaltung 17 F eingegeben.
Die Beschleunigungsrechenschaltung 16 F ermittelt die
Fahrzeuggeschwindigkeit nach Maßgabe der folgenden Gleichung
(2), und die Verzögerungsrechenschaltung 17 F ermittelt die
Fahrzeuggeschwindigkeit nach Maßgabe der folgenden Gleichung
(3).
VFV = VFW + 1,4 G × Δt (2)
VFV = VFW + ΔV (3)
In der Gleichung (2) bezeichnet 1,4 G die maximale Beschleunigung,
die beim Fahrzeug auftritt, und die Fahrzeuggeschwindigkeit
VFV wird basierend auf der Annahme geschätzt, daß die
maximale Beschleunigung von 1,4 G zum Zeitpunkt der Beschleunigung
erzeugt wird.
Der Schalter 18 F ist zwischen der Beschleunigungsermittlungsschaltung
16 F, der Verzögerungsermittlungsschaltung 17 F und
der Vorderrad-Antiblockierbremssteuerschaltung 1 F angeordnet.
Der Schalter 18 F verbindet die Beschleunigungsermittlungsschaltung
16 F mit der Vorderrad-Antiblockierbremssteuerschaltung 1 F,
wenn der Ausgang des Komparators 15 F einen hohen Pegel annimmt,
und er verbindet die Verzögerungsrechenschaltung 17 F
mit der Vorderrad-Antiblockierbremssteuerschaltung 1 F, wenn der
Ausgang des Komparators 15 F einen niedrigen Pegel annimmt.
Das Ausgangssignal des Schalters 18 F, d. h. die geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit
VFV, wird an einen invertierenden Eingangsanschluß
des Komparators 15 F angelegt. Der Komparator 15 F
vergleicht daher die geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit VFV
mit der Radgeschwindigkeit VFW, um zu bestimmen, ob das Fahrzeug
sich in einem Beschleunigungszustand oder einem Verzögerungszustand
befindet. Somit gibt der Ausgang der Beschleunigungsrechenschaltung
16 F im Beschleunigungszustand einen Abgabewert
ab, oder der Ausgang der Verzögerungsrechenschaltung 17 F
gibt einen Ausgang im Verzögerungszustand als die jeweils geschätzte
Fahrzeuggeschwindigkeit VFV ab.
Die Hinterradfahrzeuggeschwindigkeitsannahmeeinrichtung 6 hat
im wesentlichen die gleiche Auslegungsform wie die
Vorderrad-Fahrzeuggeschwindigkeitsannahmeeinrichtung
6 F, um einen ähnlichen
Vorgang auszuführen, wobei ein Komparator 15 R, eine Beschleunigungsrechenschaltung
16 R, eine Verzögerungsrechenschaltung
17 R und ein Schalter 18 R vorgesehen sind.
Die Arbeitsweise dieser bevorzugten Ausführungsform wird nachstehend
näher erläutert. Die Phasen der Radgeschwindigkeiten
der vier Räder weichen häufig zum Zeitpunkt der Steuerung der
Antiblockierbremsanlage ab. In einem solchen Fall läßt sich
die geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit, die nahe bei der tatsächlichen
Fahrzeuggeschwindigkeit liegt, dadurch annähern,
daß man die Verzögerung, basierend auf dem differenzierten Wert
erhält, den man durch Differenzieren der maximalen Radgeschwindigkeit
VHW der vier Räder erhält, welche mittels der
Hochwählschaltung 5 gewählt sind.
Da die Fahrzeuggeschwindigkeit mit der gesetzten Beschleunigung
1,4 G zum Zeitpunkt der Beschleunigung angenommen wird, kann
man schnell eine Fahrzeuggeschwindigkeit erhalten, die nahe
bei der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit liegt, wenn das
Fahrzeug einen Fahrzustand von einem Verzögerungszustand zu
einem Beschleunigungszustand ändert.
Wenn die Phasen der Radgeschwindigkeiten der vier Räder übereinstimmen,
kann der differenzierte Wert einen Wert annehmen,
der die maximale Verzögerung des Fahrzeuges überschreitet,
und er kann als eine kleinere Verzögerung als die
minimale Verzögerung ermittelt werden. Da jedoch die Verzögerung
durch die maximale Verzögerung des Fahrzeuges, d. h.
-1 bis -1,4 G begrenzt ist, und die maximale Verzögerung auf
der rutschigen Fahrbahnoberfläche, d. h. -0,3 G, begrenzt ist,
wird die Fahrzeuggeschwindigkeit nicht basierend auf der Beschleunigung
oder Verzögerung abgeschätzt, welche tatsächlich
möglich sind. Anstelle hiervon wird die Fahrzeuggeschwindigkeit
schnell basierend auf einen Wert abgeschätzt, der nahe bei der
tatsächlichen Beschleunigung oder Verzögerung des Fahrzeuges
liegt.
Den Wert, den man durch Differenzieren der maximalen Radgeschwindigkeit
VHW der vier Räder mittels der Differenziereinrichtung
7 erhält, wird ferner mittels der Subtrahiereinrichtung
19 abgezogen, um einen differenzierten Wert HW dadurch
zu erhalten, daß man die Differenz der Verzögerungen zwischen
den inneren und äußeren Rädern infolge der Differenz der Geschwindigkeiten
zwischen den inneren und äußeren Rädern berücksichtigt,
wenn das Fahrzeug, ausgehend von einer Geradeausfahrt
zu einer Kurvenfahrt übergeht, wodurch die Abschätzgenauigkeit
der Fahrzeuggeschwindigkeit verbessert wird.
Fig. 2 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform nach der
Erfindung, bei der gleiche oder ähnliche Teile wie bei der
Ausführungsform nach Fig. 1 mit denselben oder entsprechenden
Bezugszeichen versehen sind.
Wenn die rechten und linken treibenden Räder, wie die rechten
und linken Vorderräder, im wesentlichen starr über eine Viskokupplung
o. dgl. verbunden sind, sind die Radgeschwindigkeiten
VFLW und VFRW der linken und rechten Vorderräder im wesentlichen
gleich. Selbst wenn die vorderradseitige Radgeschwindigkeit
VFW und die beiden hinteren Radgeschwindigkeiten VRLW und VRRW,
die man mittels der Niedrigwählschaltung 3 erhält, in die
Hochwählschaltung 5 eingegeben werden, erhält man ähnliche
Vorteile wie bei der bevorzugten Ausführungsform nach Fig. 1.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen wird der
Beschleunigungszustand oder der Verzögerungszustand dadurch
bestimmt, daß die geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeiten VFV
und VRV und die Radgeschwindigkeiten VFW und VRW verglichen
werden. Wenn jedoch der Ausgang der Differenziereinrichtung 7
positiv ist, wird ein Beschleunigungszustand bestimmt, und
wenn der Ausgang negativ ist, wird ein Verzögerungszustand bestimmt
und eine vorbestimmte Beschleunigung wird nicht als
die Beschleunigung genutzt, aber die Differenz der Geschwindigkeiten
zum Zeitpunkt der Beschleunigung aus dem Ausgang
der Differenziereinrichtung 7 nach Maßgabe einer arithmetischen
Gleichung ermittelt, die ähnlich der Gleichung (1) ist.
Die Geschwindigkeitsdifferenz wird mit Hilfe der Beschleunigungsermittlungsschaltungen
16 F und 16 R zu den Radgeschwindigkeiten
VFW und VRW addiert. Die Fahrzeuggeschwindigkeit zum
Zeitpunkt der Beschleunigung läßt sich daher abschätzen.
Gemäß einer weiteren Ausbildungsform nach der Erfindung kann
die Differenz der Verzögerungen in der Subtraktionseinrichtung
19 in Abhängigkeit von einem Index gesetzt werden, der die
Fahrgeschwindigkeit, d. h. die maximale Radgeschwindigkeit VHW,
basierend auf der Tatsache wiedergibt, daß der minimale Kurvenradius
des Fahrzeuges gemäß der Fahrgeschwindigkeit des
Fahrzeuges bestimmt wird. Auch kann die Differenz gemäß dem
Index gesetzt werden, der die Querbeschleunigung und die Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeuges wiedergibt. Ferner kann die
Differenz in Abhängigkeit von dem Lenkwinkel gesetzt werden.
Die Differenz der Verzögerungen, die dem Kurvenzustand des
Fahrzeuges entspricht, kann man dadurch erhalten, daß man die
Differenz der Verzögerungen auf einen variablen Wert setzt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Erzeugen eines die Fahrzeuggeschwindigkeit
nachbildenden Signals (VFV; VRV) für ein Antiblockiersystem,
- - bei dem die Drehzahlen aller Räder des Fahrzeugs erfaßt und in Radgeschwindigkeitssignale (VFLW, VFRW, VRLW, VRRW) umgesetzt werden,
- - aus den Radgeschwindigkeitssignalen (VFLW, VFRW, VRLW, VRRW) das Signal (VHW) mit dem größten Wert ausgewählt wird,
- - bei einem Radgeschwindigkeitseinbruch das Signal (VHW) mit dem größten Wert durch ein vorgegebenes erstes Bezugsverzögerungssignal (A1) ersetzt wird,
- - das die Fahrzeuggeschwindigkeit nachbildende Signal (VFV, VRV)
verglichen und daraus ein Steuersignal zum Anpassen eines
Bremsdrucks auf die Räder abgeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß - - das Signal (VHW) mit dem größten Wert differenziert wird und
- - der aus dem differenzierten Signal (Ausgang von 7; HW; ; ΔV) folgende Abfallgradient an die Stelle des ersten Bezugsverzögerungssignals (A1) gesetzt wird (Fig. 1).
2. Verfahren zum Erzeugen eines die Fahrzeuggeschwindigkeit nachbildenden
Signals (VFV; VRV) für ein Antiblockiersystem,
- - bei dem zwei Räder einer angetriebenen Achse miteinander gekoppelt sind und zwei Räder einer nicht angetriebenen Achse freilaufen,
- - bei dem die Drehzahlen aller Räder des Fahrzeugs erfaßt und in Radgeschwindigkeitssignale (VFLW, VFRW, VRLW, VRRW) umgesetzt werden,
- - aus den Radgeschwindigkeitssignalen (VFLW, VFRW) der Räder der angetriebenen Achse das Signal (VFW) mit dem kleineren Wert ausgewählt wird,
- - bei einem Radgeschwindigkeitseinbruch das Signal (VFW) mit dem kleineren Wert durch ein vorgegebenes erstes Bezugsverzögerungssignal (A1) ersetzt wird,
- - das die Fahrzeuggeschwindigkeit nachbildende Signal (VFV;
VRV) mit den Radgeschwindigkeitssignalen (VFLW, VFRW, VRLW,
VRRW) verglichen und daraus ein Steuersignal zum Anpassen
eines Bremsdrucks auf die Räder abgeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß - - das Signal (VFW) mit dem kleineren Wert der Radgeschwindigkeitssignale (VFLW, VFRW) der Räder der angetriebenen Achse mit den Werten der Radgeschwindigkeitssignale (VRLW, VRRW) der nicht angetriebenen Achse verglichen wird,
- - aus dem Vergleich das Signal (VHW) mit dem größten Wert ausgewählt wird,
- - das so ausgewählte Signal (VHW) differenziert wird und
- - der aus dem differenzierten Signal (Ausgang 7, VHW; ; ΔV) folgende Abfallgradient an die Stelle des ersten Bezugsverzögerungssignals (A1) gesetzt wird (Fig. 2).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Bezugsverzögerungssignal (A1) verwendet wird,
wenn der Wert des differenzierten Signals (Ausgang 7, HW)
gleich dem Wert oder kleiner als der Wert des ersten
Bezugsverzögerungssignals (A1) ist, und
daß das differenzierte Signal (Ausgang von 7; HW) verwendet
wird, wenn es größer als der Wert des ersten Bezugsverögerungssignals
(A1) ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweites Bezugsverzögerungssignal (A2)
verwendet wird, wenn der Wert des differenzierten Signals
(Ausgang von 7; HW) größer als der Wert des zweiten
Bezugsverzögerungssignals (A2) ist, und daß das differenzierte
Signal (Ausgang von 7; HW) verwendet wird, wenn der
Wert des differenzierten Signals (Ausgang von 7; HW)
gleich dem Wert oder kleiner als der Wert des zweiten Bezugsverzögerungssignals
(A2) ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das differenzierte Signal (HW) durch
Subtraktion eines einer Verzögerungsdifferenz zwischen
einem kurveninneren Rad und einem kurvenäußeren Rad entsprechenden
Signals von einem Signal (Ausgang von 7)
gewonnen wird, das durch unmittelbare Differentiation des
aus dem Vergleich ausgewählten Signals (VHW) erzeugt ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bezugsverzögerungssignal
(A1) auf einen Wert eingestellt wird, der einer
maximalen Verzögerung der Fahrzeuggeschwindigkeit entspricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Bezugsverzögerungssignal
(A2) auf einen Wert eingestellt wird, der einer minimalen
Verzögerung der Fahrzeuggeschwindigkeit auf einer schlüpfrigen
Straßenoberfläche entspricht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzögerungsdifferenz nach Maßgabe eines
Indexes festgesetzt wird, der einem Kurvenradius bei
vorliegender Fahrzeuggeschwindigkeit entspricht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzögerungsdifferenz nach Maßgabe
eines Indexes festgesetzt wird, der einer Querbeschleunigung
bei vorliegender Fahrzeuggeschwindigkeit entspricht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzögerungsdifferenz nach Maßgabe
des vorliegenden Lenkwinkels der lenkbaren Räder des
Fahrzeugs festgesetzt wird.
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