DE3922044C2 - - Google Patents

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DE3922044C2 DE19893922044 DE3922044A DE3922044C2 DE 3922044 C2 DE3922044 C2 DE 3922044C2 DE 19893922044 DE19893922044 DE 19893922044 DE 3922044 A DE3922044 A DE 3922044A DE 3922044 C2 DE3922044 C2 DE 3922044C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Instrumentarium zur Wirbelbruchbehandlung.
Die bisherigen Verfahren zur Behandlung von gebrochenen Wirbelkörpern beziehen die benachbarten Wirbelkörper mit ein. Die benutzten Instrumentarien sind auf diese Vorgehensweise abgestellt. Die Einbeziehung von intakten Nachbarwirbeln ist jedoch nachteilig, da eine Schädigung derselben zu befürchten ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches Instrumentarium zu schaffen, mit dem eine Wiederaufrichtung gebrochener Wirbelkörper von dorsal möglich ist, ohne dabei die intakten benachbarten Wirbelkörper einzubeziehen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Instrumentarium wie es in Anspruch 1 gekennzeichnet ist. Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2-19 angegeben.
Als Mittel zur Spreizung des inneren Endes des Spreizrohres kann eine Gewindestange dienen. Das Gewinde kann auch entfallen, wenn durch andere Mittel, z. B. am äußeren Ende, eine Arretierung gewährleistet ist. Es sind jedoch auch andere Mittel zur Spreizung, wie Druck-Zug-Stangen, an einem Seil geführter konischer Kopf etc. möglich, die eine Aufspreizung des Spreizrohres bewirken.
Mit dem erfindungsgemäßen Instrumentarium wird eine operative Aufrichtung gebrochener Wirbelkörper von dorsal möglich.
Nach transcutaner oder nach operativer Freilegung des Wirbelbogens des verletzten Wirbels von dorsal werden die Bogenwurzeln des Wirbels unter Röntgenkontrolle aufgebohrt. Sodann wird das Instrumentarium in Form eines Arbeitsrohres beidseits bis in den Wirbelkörper plaziert. Durch den Arbeitskanal wird dann das erfindungsgemäße Instrumentarium vorgeschoben bis es ausreichend weit im Wirbelkörper steckt. Die Arme des Spreizers können dann je nach Bruchform nach vorn, zur Mitte oder nach hinten geöffnet werden, um so die komprimierte Berstung wieder aufzurichten.
Unter endoskopischer oder offener Kontrolle kann dann zusätzlich transspinal ein Arbeitsrohr in den Bandscheibenraum eingebracht werden. Mit feinen Biopsiezangen wird das restliche zerstörte Bandscheibengewebe, das durch die Verletzung nicht in den Wirbelkörper eingedrungen ist, entfernt. Der geleerte Bandscheibenraum wird schließlich über die Arbeitsrohre mit Spongiosamehl aufgefüllt. Mit dem erfindungsgemäßen Instrumentarium läßt sich die endoskopische Operation von Bandscheiben ebenfalls durchführen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Arbeitsrohr
Fig. 2 eine erste Variante des erfindungsgemäßen Instrumentes, das in einen aufzurichtenden Wirbelkörper eingeführt ist
Fig. 3 eine zweite Variante des erfindungsgemäßen Instrumentariums und
Fig. 4 eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Instrumentariums.
In Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßes Instrumentarium in einem aufzurichtenden Wirbelkörper 10 dargestellt. Die anliegenden Wirbelkörper 9 werden zur Wiederaufrichtung nicht benötigt.
Das "äußere" Rohrende ist mit einem Gewinde 4 versehen auf das ein Trichter 5 oder ein Schlagschutzring (Fig. 1) aufgeschraubt werden kann. Das Arbeitsrohr weist eine Dicke von 4-12 mm, bevorzugt 8 mm auf.
Der Wirbelspreizer Typ 1 gemäß Fig. 2 weist eine ca. 20 cm lange Gewindestange 3, deren "inneres" Ende einen konischen Kopf 11 trägt. Die Gewindestange 3 ist eingedreht in ein mit Innengewinde ausgestattetem Spreizrohr 2, dessen Außendurchmesser bündig dem Innendurchmesser des Arbeitsrohres 1 entspricht, so daß es durch dieses hindurchgeschoben werden kann. Das "innere" Ende des Spreizrohres 2 ist auf einer Länge von 2,5 cm geschlitzt, um aufgespreizt werden zu können. Das "innere" Ende der Gewindestange 3 trägt einen nach außen konisch erweiterten Kopf 11 (bis auf den Innendurchmesser des Arbeitsrohres). Bei Rückdrehung der Gewindestange 3 paßt sich dieser in das Spreizrohr 2 und drängt die Repositionsschenkel 12 auseinander (Fig. 2).
Der Wirbelspreizer Typ 2 gemäß Fig. 3 weist im wesentlichen das Bauprinzip des Wirbelspreizers Typ 1 auf. Im Gegensatz zum Typ 1 ist die Schlitzung des "inneren" Endes jedoch nicht durchgezogen sondern endet ca. 2 mm vor dem Ende. Bei Rückdrehung der Gewindestange 3 wird dadurch eine in etwa rautenförmige oder bauchige Aufspreizung bewirkt, die zur Reposition der Deck- und Grundplatte im mittleren Bereich führt (Fig. 3). Dabei kann ein Gelenk 8 angeordnet sein. Die Aufspreizung kann jedoch auch durch elastisches Ausbiegen der Gewindestange 3 erfolgen.
Fig. 3 zeigt den Wirbelspreizer Typ 3 mit einer Gewindestange 3 mit Innengewinde. Die Gewindestange 3 liegt bündig dem Arbeitsrohr 1 an. In die Gewindestange 3 ist ein Spreizrohr 2 mit Außengewinde geführt, welches an seinem inneren Ende gelenkig verbundene Abspreizschenkel 6 trägt. Die nach hinten öffnenden Abspreizschenkel 6 weisen eine Länge von 0,5 bis 4 cm, bevorzugt 2,5 cm auf und liegen in nicht abgespreiztem Zustand auf der Gewindestange auf. Durch Drehen der Gewindestange werden die Abspreizschenkel dorsal abgespreizt, wodurch die dorsale Aufrichtung der Deck- und Grundplatte sowie der Hinterkante des Wirbelkörpers bewirkt wird (Fig. 4).
Die Erfindung ist keineswegs auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielseitige Anwendungen sind im Rahmen der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, möglich.

Claims (19)

1. Instrumentarium zur Wirbelbruchbehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Arbeitsrohr 1, ein in diesem geführtes Spreizrohr (2) und Mittel aufweist, die eine Spreizung des inneren Endes des Spreizrohres bewirken.
2. Instrumentarium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel eine Gewindestange (3) aufweisen.
3. Instrumentarium nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindestange (3) an ihrem inneren Ende einen konischen Kopf (11) trägt.
4. Instrumentarium nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizrohr (2) ein Innengewinde aufweist.
5. Instrumentarium nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde des Spreizrohres (2) mit der Gewindestange kämmt.
6. Instrumentarium nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindestange (3) in einem Spreizrohr geführt ist.
7. Instrumentarium nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsrohr an einem Ende ein Gewinde (4) aufweist.
8. Instrumentarium nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Gewinde ein Trichter (5) oder ein Schlagschutzring aufschraubbar ist.
9. Instrumentarium nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in das Arbeitsrohr (1) ein mit scharfer Spitze versehener Trokar einführbar ist.
10. Instrumentarium nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizrohr (2) am inneren Ende zur Bildung von Repositionsschenkeln (12) geschlitzt ist.
11. Instrumentarium nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzung 0,5 bis 5 cm, bevorzugt 2,5 cm beträgt.
12. Instrumentarium nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzung am inneren Ende des Spreizrohres (2) beginnt.
13. Instrumentarium nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzung ca. 1-15 mm, bevorzugt 2 mm vor dem inneren Ende des Spreizrohres beginnt.
14. Instrumentarium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizrohr (2) ein Außengewinde aufweist.
15. Instrumentarium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindestange (3) im Arbeitsrohr (1) geführt ist und ein Innengewinde aufweist.
16. Instrumentarium nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewinde von Spreizrohr und Gewindestange miteinander kämmen.
17. Instrumentarium nach einem der Ansprüche 1, 2, 14, 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizrohr (2) an seinem inneren Ende über ein Gelenk mit diesem verbundene Abspreizschenkel (6) trägt, die durch die Gewindestange abspreizbar sind.
18. Instrumentarium nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindestange (3) eine Betätigungsvorrichtung (7) trägt.
19. Instrumentarium nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizrohr (2) im geschlitzten Bereich ein Gelenk (8) aufweist.
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