DE3915505A1 - Mundvorhofplatte - Google Patents

Mundvorhofplatte

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Description

Die Erfindung betrifft eine Mundvorhofplatte, wie sie als Früh­ behandlungsgeräte bevorzugt bei Patienten mit Milchgebiß oder in der frühen Wechselgebißphase angewandt werden. Die Mundvor­ hofplatte ist ein einfaches, funktionskieferorthopädisches Ge­ rät, welches keine aktiven Elemente aufweist.
Die Vorhofplatte wird heute in der Regel konfektioniert herge­ stellt und angeboten, was den Entschluß, eine Vorhofplatte an­ zuwenden, insbesondere wegen der geringen Kosten, erleichtert. Der Nachteil, daß die konfektionierte Mundvorhofplatte im Ein­ zelfall nicht immer ideal paßt und somit ihre Wirkung fraglich ist, wird dabei in Kauf genommen.
Die daneben noch mögliche individuelle Herstellung von Mundvor­ hofplatten erfordert je ein Oberkiefer- und Unterkiefermodell und damit die Abnahme von Abdrücken des Unter- und Oberkiefers und zum Teil auch die Herstellung eines Konstruktionsbisses. Dieses sehr aufwendige Verfahren, verbunden mit der Problema­ tik, bei kleineren Kindern derartige Abdrücke zu nehmen, führte im Laufe der Jahre dazu, daß nur noch wenige behandelnde Zahn­ ärzte bereit sind, eine individuelle Mundvorhofplatte herzu­ stellen.
Heute sind vorkonfektionierte Mundvorhofplatten üblich, die in verschiedenen Standardgrößen angeboten werden. Diese Vorhof­ platten bestehen aus einem harten, weißen Kunststoff. Die An­ wendung derartiger Mundvorhofplatten führt oft zu der für den behandelnden Arzt schwierigen Situation, daß die Patienten (insbesondere die Kinder) sich über Druckstellen beklagen. Die Druckstellen ergeben sich meistens im Schleimhautbereich, so daß sie in keiner Weise auf den konfektioniert hergestellten Mundvorhofplatten als Abdrücke sichtbar werden, weshalb eine Beseitigung dieser Druckstellen praktisch unmöglich ist. In der Praxis führt dies dann dazu, daß die Kinder die Mundvorhofplat­ ten nur relativ kurze Zeit tragen und die Therapie dann ab­ brechen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine vorkonfektionierbare Mund­ vorhofplatte vorzuschlagen, die eine bessere Akzeptanz bei den zu behandelnden Patienten findet.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs beschriebenen Mundvorhof­ platte erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sie unter Verwendung eines transparenten, elastischen Materials, insbesondere Kunst­ stoff, hergestellt wird.
Durch die Wahl eines elastischen Kunststoffs als Material für die Herstellung der Mundvorhofplatte schmiegt sich die Platte aufgrund des Wangendruckes und der Lippenmuskulatur den Zahnbö­ gen und der Gingiva sehr gut an. Druckstellen, wie sie bisher auch bei individuell hergestellten Mundvorhofplatten nicht vollständig vermieden werden konnten, gibt es bei dieser ela­ stischen Mundvorhofplatte nicht mehr. Der Tragekomfort für die Patienten wird hierdurch erheblich gesteigert. Dieser erhöhte Tragekomfort führt dazu, daß die elastische Mundvorhofplatte viel häufiger von den Patienten angewandt wird und nicht als störend empfunden wird. Selbst größere kinetische Kräfte, wie sie zum Beispiel durch den durch ein Saugen an der Platte ent­ stehenden Unterdruck erzeugt werden, haben die positive Auswir­ kung, daß die elastische Mundvorhofplatte sich den Zahnbögen im Sinne einer Idealform der Zahnbögen anpaßt. Herrscht im Mund­ raum kein Unterdruck, so führt die elastische Mundvorhofplatte dazu, daß die Wangen- und Lippenmuskulatur mit ihren sonst schädlichen Einflüssen natürlicherweise vom Ober- und Unterkie­ fer ferngehalten werden. Durch diese Maßnahme werden die Kräf­ te, die von der Zunge innerhalb der Kiefer einerseits und der Wangen- und Lippenmuskulatur auf der anderen Seite auf die Zahnbögen ausgeübt werden, zugunsten der expansiv wirkenden Kräfte der Zunge verschoben, so daß sich das Gebiß auf ganz na­ türliche Weise neu entfalten kann.
Durch die Wahl des transparenten Materials wird es erstmals möglich, daß der behandelnde Arzt den Schluckakt sowie die Lage der Vorhofplatte im Mund selbst genau beobachten kann. Der be­ handelnde Arzt sieht während der funktionellen Bewegungen des Patienten durch den klaren Kunststoff hindurch die Lagebe­ ziehung zwischen Ober- und Unterkiefer, so daß es ihm dadurch möglich ist, Einfluß auf die Einnahme einer neuen Lage oder Po­ sition der Zunge bzw. des Unterkiefers während der funktionel­ len Bewegungen zu nehmen. Daneben hat der Patient die Möglich­ keit, wegen der Transparenz der Mundvorhofplatte selbst die richtige Lage von Zunge und Unterkiefer zu beobachten bzw. die richtige Lage selber einzuüben. Ebenso können die Eltern der meist jüngeren Patienten nach einer kurzen Instruktion über die richtige Lagebeziehung und über die richtige Lage der Zunge die Kinder bei ihren Übungen überwachen und motivieren, so daß sich hierdurch eine weitere Verbesserung des Behandlungserfolgs ein­ stellen kann.
Das richtige und kontrollierte Üben ist ein wesentlicher Aspekt, der durch die elastische und durchsichtige Mundvorhof­ platte erst ermöglicht wird. Der Patient kann außerdem bei den Nachkontrollen dem behandelnden Arzt deutlich vorführen, wie seine Übungen verlaufen und welche Fortschritte er dabei ge­ macht hat. Darüberhinaus kann der behandelnde Arzt je nach Fortschritt des Patienten neue Übungen verordnen, bereits ge­ lernte Übungsschritte korrigieren und so den Patienten wesent­ lich mehr in die Behandlung einbeziehen als dies bisher möglich war. Auf diese Weise gelingt es, die schwierigen myofunktionel­ len Übungen zu einer spielerischen Tätigkeit für die Patienten werden zu lassen.
Die Mundvorhofplatte als einfaches und günstiges funktionskie­ ferorthopädisches Gerät eignet sich insbesondere bei folgenden Indikationen:
  • 1. Beseitigung der Mundatmung;
  • 2. Abgewöhnung der übrigen schlechten Gewohnheiten wie Lut­ schen, Lippenbeißen und Lippensaugen;
  • 3. Korrektur von Stellungsanomalien der Frontzähne und zur frühzeitigen Behandlung von Distalbissen;
  • 4. Stärkung der Wangen- und Lippenmuskulatur, insbesondere des Orbicularis oris;
  • 5. günstige Beeinflussung des Schluckaktes und damit Er­ langung einer besseren Aussprache;
  • 6. Verhütung von weiteren Fehlentwicklungen im Gebiß und
  • 7. Retrusion protrudiert stehender Zähne.
Am günstigsten haben sich, insbesondere angesichts des großen Anwendungsspektrums der Mundvorhofplatte, solche Geräte erwie­ sen, die im wesentlichen insgesamt aus transparentem, elasti­ schem Material hergestellt sind.
Zur Vermeidung der Druckstellen im Schleimhautbereich der Kie­ fer der Patienten empfiehlt es sich, für diese Oberflächenbe­ reiche der Platte ein Kunststoff der Shorehärte A 200 zu ver­ wenden (Meßmethode nach DIN 53 505).
Ein Auswahlkriterium für den Kunststoff ist ebenso die Bruch­ dehnung, die bei bevorzugten Kunststoffen 300% beträgt (Meß­ methode nach DIN 53 504).
Desweiteren weisen vorzugsweise verwendete Kunststoffe einen Schubmodel von 100 N/mm2 auf (DIN 53 445), wobei in diesem Zusammenhang der Elastizitätsmodul des Kunststoffs vorzugsweise 1000 N/mm2 ist (Zugversuche nach DIN 53 457).
Bei der Auswahl der Kunststoffe ist auf die Verformbarkeit einerseits und auf die Formstabilität andererseits zu achten, insbesondere dann, wenn die Platte einstückig aus einem einzel­ nen Materialtyp hergestellt ist.
Hierbei hat es sich als günstig herausgestellt, wenn der Kunst­ stoff einen Druckverformungsrest bei Raumtemperatur von 40%, vorzugsweise 30%, aufweist (Meßmethode nach DIN 53 517).
Aus hygienischen Gründen muß die Vorhofplatte immer wieder des­ infiziert werden und sollte deshalb auch im wesentlichen die­ selben Formstabilitätseigenschaften bei höheren Temperaturen aufweisen. Bevorzugte Kunststoffe weisen deshalb einen Druck­ verformungsrest bei 70°C von 50% auf, vorzugsweise 45% (Meßmethode wie zuvor nach DIN 53 517).
Bevorzugte Kunststoffe stammen aus der Klasse der Thermoplaste und sind der Bearbeitung mittels Flammenpolitur zugänglich. Da­ mit ist zum einen eine relativ einfache Oberflächenbearbeitung mittels Heißluftdüsen möglich und es lassen sich auf diese Wei­ se auch leicht zusätzliche Anpassungen an die gegebene Gebißsi­ tuation des Patienten durchführen.
Hierbei eignen sich insbesondere Polyester-Polyurethan- Copoly­ mere oder auch EVA-Copolymere (EVA = Ethylen-Vinyl-Acetat) und in geringerem Umfang Silikon-Elastomere.
Wie bereits zuvor erwähnt, sollte aus hygienischen Gründen re­ gelmäßig eine Desinfektion der Vorhofplatte stattfinden, so daß die Kunststoffe bevorzugt unter dem Gesichtspunkt der Bestän­ digkeit gegen übliche Desinfektionsmittel, insbesondere solche, die auf Ethanol-, iso-Propanol- oder Formaldehyd-Basis herge­ stellt sind, ausgewählt werden.
Unter medizinischen Gesichtspunkten sollte der Kunststoff so ausgewählt bzw. im Herstellungsverfahren dafür gesorgt werden, daß der erhaltene Kunststoff frei von niedermolekularen, insbe­ sondere Monomer- und Lösungsmittelanteilen ist, da diese nie­ dermolekularen Anteile häufig medizinisch bedenklich sind, ins­ besondere deshalb, weil sich der aus Kunststoff gefertigte Gegenstand über längere Zeit von der Speichelflüssigkeit umspült im Mund der Patienten befindet und diese niedermolekularen Anteile im Mundbereich leicht resorbiert werden können.
Zur Verbesserung der Formstabilität können in die Mundvorhof­ platte Glasfaser- und/oder Kohlefasereinlagen integriert wer­ den. Dadurch wird auch die Auswahl von sehr weichen Kunststof­ fen möglich, ohne daß die notwendige Formstabilität der Platte darunter leidet.
Der Anreiz zum Tragen und Verwenden der Vorhofplatte kann durch ein Einfärben des Kunststoffs mit medizinisch unbedenklichen Farbstoffen, insbesondere lebensmittelrechtlich zugelassenen Farbstoffen, unter Erhaltung der Transparenz der Vorhofplatte erfolgen. Zu denken ist auch an die Einbringung von Glimmer-Ma­ terial, was die Transparenz zwar etwas verringert, jedoch ohne daß die wichtige Sichtkontrolle dabei verlorengeht. Zu beachten ist bei der Auswahl der Farbstoffe ebenfalls, daß eine gute Löslichkeit im vorgesehenen Kunststoff gegeben ist, so daß der Farbstoff nicht im Laufe der Zeit in die Speichelflüssigkeit auswandert.
Beim Einfärben der Vorhofplatten ist nicht nur an ein gleich­ mäßiges Einfärben zu denken, sondern auch an das Einbringen von Bildern, insbesondere Comic-Figuren, um so die Akzeptanz bei jüngeren Patienten zu fördern.
In die gleiche Richtung zielt die Weiterentwicklung der Vorhof­ platte dadurch, daß dem Plattenmaterial Geschmacksstoffe zuge­ mischt werden. Hierbei wird insbesondere ein Langzeiteffekt an­ gestrebt, beispielsweise durch eine zusätzliche Verkapselung der Geschmacksstoffanteile im Plattenmaterial.
Die Mundvorhofplatte ist auch in hervorragender Weise dazu ge­ eignet, den Patienten eine relativ konstante Dosis Fluor über längere Zeiträume zu verabreichen. Hierzu werden an sich be­ kannte Fluor abgebende Stoffe, wie zum Beispiel NaF, KF oder auch organische Ammoniumfluoride, dem Vorhofplattenmaterial zu­ gemischt. Eine besonders gute und gleichmäßige Dosierung der Fluor-Abgabe erhält man, wenn die fluorhaltigen Stoffe verkap­ selt in das Plattenmaterial eingebracht werden. Es werden auf diese Weise Fluordepots zur Applikation gebracht, welche die Einnahme von Fluortabletten überflüssig machen können.
Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen im einzel­ nen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorhofplatte in perspektivi­ scher Ansicht;
Fig. 2 eine weitere Vorhofplatte in Draufsicht;
Fig. 3 eine Schnittansicht längs der Linien 3-3 in Fig. 2.
Fig. 1 zeigt eine im ganzen mit dem Bezugszeichen 10 bezeichne­ te Mundvorhofplatte mit einem schildförmigen Teil 12, an das zentral ein Ansatzstück 14 angeformt ist, an welchem ein Ring 16 befestigbar ist.
Das schildförmige Teil 12 weist die Form eines bogenförmigen Streifens mit abgerundeten Enden auf und ist im wesentlichen in drei Abschnitte unterteilt, wobei ein mittlerer Abschnitt 17 das Ansatzstück 14 und die sich beidseitig zum mittleren Teil anschließenden Flügel 18, 19 trägt. Die Rundung des bogenförmi­ gen Schildes wird so gewählt, daß sie einen größeren Krümmungs­ radius aufweist, als dies einer Idealform eines Zahnbogens ent­ sprechen würde. Wegen der unterschiedlichen Größe der zu behan­ delnden Kiefer werden bevorzugt verschiedene Größen der Mund­ vorhofplatte mit unterschiedlichen Biegeradien angeboten.
Bei zu engem Kiefer dienen die Flügel 18, 19 dazu, die Lippen- und Wangenmuskulatur von den Zahnreihen fernzuhalten, so daß auf den Zahnbogen von der Gaumenseite her lediglich die Zunge eine Kraft ausübt, was in einer Expansion der Kiefer resultiert.
Der mittlere Bereich 17 der Vorhofplatte kann mit Durchbre­ chungen versehen sein, die bei Patienten mit bestehender Mund­ atmung zunächst noch in der gewohnten Weise die Atmung durch den Mund zumindest partiell erlauben. Diese Löcher werden nach einer Eingewöhnungszeit nach und nach verschlossen.
Die Vorhofplatte, das heißt hier insbesondere der schildförmige Teil 12, ist zumindest in seinem mittleren Teil aus transparen­ tem und elastischem Material hergestellt, während die Randbe­ reiche des Schildes 12 auch aus den bisher verwendeten undurch­ sichtigen Kunststoffen hergestellt sein können. Es kann dabei auch vorgesehen sein, daß die Randbereiche des Schildes einen gewissen Rahmen bilden, etwa einen Halterahmen, in den der transparente Teil eingelassen ist. Es kann auch vorgesehen sein, daß ein abgeplattetes, ringförmiges Teil mit der Kontur des Schildes 12 in ein transparentes, elastisches Material ein­ gelassen ist, so daß sich von dem ringförmigen Teil (nicht dar­ gestellt) die Stabilität der Form der Vorhofplatte ableitet, während das transparente, elastische Material die Trageeigen­ schaften der Vorhofplatte erfindungsgemäß verbessert und außer­ dem den Blick auf den Zahnbogen bzw. die Zunge freigibt. Alter­ nativ hierzu können auch Glasfaser- oder Kohlefasereinlagen in das transparente, elastische Material eingebracht werden, um die Formstabilität zu erhöhen. Hierbei kann dann auf besonders weiche Kunststoffe (wie auch bei der zuvor beschriebenen Aus­ führungsform mit dem integrierten Ringteil im Schild) zurückge­ griffen werden, so daß auch bei Patienten mit besonders druck­ empfindlichen Kieferpartien ein ausreichender Tragekomfort der Platte erreicht wird, ohne daß die notwendige Formstabilität beeinträchtigt wird.
Durch ein Einfärben des Kunststoffes bei Erhalt der Transparenz ist es möglich, auf die Lieblingsfarbe des Patienten Rücksicht zu nehmen, und dadurch insbesondere die Mitarbeit bei kleinen Patienten zu vermehren. Daneben lassen sich auch Geschmacks­ stoffe in den Kunststoff integrieren, wodurch eine zusätzliche Motivationssteigerung möglich ist. Daneben ist vorstellbar, daß figürliche Darstellungen in die Mundvorhofplatte integriert werden, ebenso wie das Einbringen von Glimmer, wodurch die Transparenz der Platte nur in geringer Weise reduziert wird, auf der anderen Seite jedoch das Interesse bei Kindern an dem Gerät erheblich wächst, so daß sich auch hierdurch der Behand­ lungserfolg noch einmal steigern oder absichern läßt.
Die in Fig. 1 gezeigte Mundvorhofplatte stellt die einfachste Form dar. Diese kann selbstverständlich in vielerlei Weise ab­ geändert und mit zusätzlichen Funktionen versehen werden, wie zum Beispiel mit einer in den Fig. 2 und 3 gezeigten Einbißkap­ pe 20 für die unteren Schneidezähne, wie dies bei Lutschgewohn­ heiten mit Rücklage des Unterkiefers angezeigt ist.
Daneben ist beispielsweise das Einbringen von Zungengittern (nicht gezeigt) möglich (angezeigt bei Parafunktionen der Zunge), welches über die myofunktionellen Übungen hinaus die Zunge davon abhält, sich beim Schlucken zwischen die vorderen Zahnreihen zu pressen. Dieses Zungengitter kann auch verwendet werden, um das unbewußte Schlucken in die richtigen Bahnen zu lenken und gegebenenfalls die Zunge natürlicherweise zu zwingen, beim Schluckakt eine neue Lageposition einzunehmen.
Auch bei der Anbringung eines Zungengitters (nicht gezeigt) gehen die Vorteile der elastischen und durchsichtigen Mundvor­ hofplatte nicht verloren. Der behandelnde Arzt hat nach wie vor einen direkten Einblick in den Mundraum und sieht, in welche Lage die Zungenspitze beim Schlucken gebracht wird. Daneben sorgt die nach wie vor vorhandene Elastizität des Vorhofplat­ tenmaterials dafür, daß keine Druckstellen in der Schluckphase, bei der ein Unterdruck im Gaumen entsteht, im Kieferbereich auftreten.
Die Wirkungsweise der Vorhofplatte geht auf die Ausnützung na­ türlicher Kräfte, wie zum Beispiel der Muskelkräfte und des Luftdruckes, zurück. Die Vorhofplatte selbst ist ein zunächst lose, das heißt also vollständig passiv, im Munde liegendes Ge­ rät. Erst durch die Kau-, Lippen- und Zungenmuskulatur wird die Vorhofplatte aktiviert und überträgt diese Muskelkräfte auf den Kiefer und die Zähne. Die Mundvorhofplatte kann auch am Tage getragen werden, und durch Lippenübungen wird insbesondere der Musculus orbicularis gestärkt und vermehrt sowie die reflekto­ rische Kontraktion der Lippenmuskulatur aktiviert. Für diese Übungen wird der Patient aufgefordert, an der Vorhofplatte 10 zu saugen und mit den Fingern eine reziproke Kraft auf die Platte über den Haltering 14 auszuüben. Ähnlich wie ein Turnge­ rät arbeitet die Vorhofplatte 10 während des Tages, wenn der Patient myofunktionelle Übungen damit ausführt.
Da die Mundvorhofplatte zu einer transversalen Erweiterung des Unterkiefers eingesetzt werden kann und ein ungestörtes Ent­ wicklungsgeschehen für den Oberkiefer gewährleistet, können durch die Verwendung der Mundvorhofplatte in der Therapie häu­ fig notwendige Zahnextraktionen im Wechselgebiß überflüssig werden.
Nachdem mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Mundvorhof­ platte die bisher bestehenden gravierenden Nachteile der be­ kannten Vorhofplatten beseitigt sind, die stets den Behand­ lungserfolg in Frage gestellt haben, ist mit der erfindungsge­ mäßen Mundvorhofplatte ein Weg für die breite Anwendung dieses Geräts in der Funktionskieferorthopädie eröffnet.

Claims (16)

1. Mundvorhofplatte, hergestellt unter Verwendung eines transparenten Materials, vorzugsweise eines elastischen Kunststoffs.
2. Mundvorhofplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (12) im wesentlichen insgesamt aus trans­ parentem Material hergestellt ist.
3. Platte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die am Kiefer des Patienten zur Anlage kommenden Oberflächenbereiche aus einem Kunststoff der Shorehärte A 200 hergestellt sind.
4. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Bruchdehnung des Kunststoffs 300% beträgt.
5. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß der Kunststoff einen Schubmodul 100 N/mm2 aufweist.
6. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß der Kunststoff einen Elastizi­ tätsmodul 1000 N/mm2 aufweist.
7. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß der Kunststoff einen Druckver­ formungsrest bei Raumtemperatur von 40%, vorzugsweise 30%, aufweist.
8. Platte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff einen Druckverformungsrest bei 70°C von 50%, vorzugsweise 45%, aufweist.
9. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff aus der Klasse der Thermoplaste ausgewählt und der Bearbeitung mittels Flam­ menpolitur zugänglich ist.
10. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff gegen übliche Desinfek­ tionsmittel, insbesondere solche auf Ethanol-, iso-Propa­ nol- oder Formaldehyd-Basis, beständig ist.
11. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff im wesentlichen frei von niedermolekularen, insbesondere Monomer- und Lösungs­ mittelanteilen ist.
12. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Platte Glasfaser- und/oder Kohlefasereinlagen enthalten sind.
13. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff mit medizinisch unbe­ denklichen Farbstoffen unter Erhaltung der Transparenz eingefärbt ist.
14. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Plattenmaterial Geschmacksstoffe zugemischt sind.
15. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Plattenmaterial ein Fluor abgeben­ der Stoff zugemischt ist.
16. Mundvorhofplatte, hergestellt unter Verwendung von elasti­ schem Material, insbesondere gemäß einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, mit einem gebogenen Schild (12), dadurch gekennzeichnet, daß der Biegeradius des Schildes (12) größer gewählt ist, als der Radius eines idealen Zahnbogens bei dem zu behandelnden Patienten.
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