DE3915435C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer gegen
elektromagnetische Störbeeinflussung (z.B. Blitzeinschlag)
sicheren Steuerung für Feuerlöschanlagen, bei der im Brandfalle
Schnellöffnungseinrichtungen eines oder mehrerer Löschmittel-
Behälter nach Ablauf einer Vorwarnzeit von einer Löschsteuer
einrichtung angesteuert und das in den Löschmittel-Behältern
gelagerte Löschmittel CO2, Halon oder dergleichen freigegeben
wird.
Eine derartige Steuerung für Feuerlöschanlagen ist beispielsweise
in der DE 38 36 300 A1 beschrieben. Hierbei handelt es sich um eine
elektromechanische Verzögerungseinrichtung zur Betätigung eines
Schnellöffnungsventiles. Bei dieser bekannten Anlage ist nicht gewährleistet,
daß bei Einschlag eines Blitzes der Antrieb
des Getriebemotors nicht betätigt wird. Es kann somit eine
unbeabsichtigte Auslösung erfolgen.
Derartige Feuerlöschanlagen werden insbesondere für den Raum-
und Objektschutz eingesetzt, z.B. für EDV-Anlagen, Rechenzen
tren, Schalt- und Steuerzentralen und dergleichen. Im wesent
lichen bestehen diese Feuerlöschanlagen aus einem Brandmelde
system mit einer Brandmeldezentrale, einer aus mehreren Hoch
druckflaschen gebildeten Flaschenbatterie zur Aufnahme des
gasförmigen Löschmittels, dem Rohrsystem mit Düsen zum Austra
gen des Löschmittels, Signaleinrichtungen einer die einzelnen
Hochdruckflaschen der Flaschenbatterie miteinander verbindenden
Sammelleitung zum Anschluß an die Löschleitung und einem Schnell
öffnungsventil zur Freigabe des Löschmittels.
Bei Gas-Löschanlagen, bei denen durch das Löschmittel für evtl.
im zu schützenden Raum anwesende Personen Gefahr für Leib und
Leben besteht, verlangt der Gesetzgeber, daß vor Flutung des
Raumes ein Räumungsalarm abgesetzt wird, um auf das einströ
mende Löschgas aufmerksam zu machen und die Personen zum Ver
lassen des Raumes zu veranlassen.
Es besteht die Forderung, daß unter keinen Umständen Löschgas
ohne vorhergehenden Räumungsalarm eingegeben werden kann.
Um eine nahezu absolute Sicherheit zu erreichen mußten die bisher
verwendeten elektrischen Zeitsteuerkreise durch aufwendige mechani
sche Verzögerungseinrichtungen ersetzt werden. Mindestens ein
Warnsignal wird bei derartigen Löschsteuerungen pneumatisch oder
mechanisch erzeugt und auch die Freigabe des Löschmittels wird
pneumatisch nach Ablauf der Verzögerungszeit erzielt.
Insbesondere bei einer elektrischen Ansteuerung eines Schnellöff
nungsventils an der Löschanlage besteht die Gefahr, daß bei
spielsweise bei einem Blitzeinschlag das Schnellöffnungsventil
geöffnet wird, ohne daß vorher ein Alarm ausgelöst wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Steuerung für eine
Löschanlage zu schaffen, die bei elektrischer Ansteuerung gegen
elektromagnetische Störbeeinflussung - z.B. Blitzschlag - ge
sichert und gleichzeitig voll überwacht ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß von der Löschsteuerein
richtung über einen oder mehrere getrennte Übertragungswege Sig
nale zur Abgabe eines akustischen oder optischen Alarms abgege
ben werden, wobei ein zugeordnetes akustisches oder optisches
Überwachungssystem nur bei ordnungsgemäßem Betrieb mindestens
eines Signalgebers ein Freigabesignal an die Löschsteuereinrich
tung absetzt und das Freigabesignal den Ablauf eines Zeitsteuer
kreises ermöglicht und der Zeitsteuerkreis erst nach Ablauf der
eingestellten Vorwarnzeit eine Steuereinheit für eine elektro
motorisch betriebene Auslöseeinrichtung ansteuert, wobei die Aus
lösung der Steuereinheit ebenfalls nur bei Anliegen des Freigabe
signals möglich ist, und die Auslöseeinrichtung nach Ablauf einer
mechanisch erzeugten Sicherheitszeit die Freigabe des Löschmittels
bewirkt.
Mit diesem Verfahren wird erreicht, daß selbst beim Einschlag
eines Blitzes in die Feuerlöschanlage mit Sicherheit eine Auslö
sung derselben ohne vorherige Abgabe eines Alarmes verhindert wird.
Eine direkte Beeinflussung des Motors der Auslösevorrichtung von
einem durch Blitzschlag induzierten Stromflusses kann nur über die
Dauer dieser Induktion erfolgen. Diese Zeitdauer ist jedoch klei
ner als die erfindungsgemäß vorgesehene Sicherheitszeit. Wenn auf
grund eines Blitzschlages, oder aus anderen Gründen, keine
Alarmierung erfolgen kann, so wird auch kein Freigabesignal des
akustischen oder optischen Überwachungssystems erzeugt, so daß
weder der Zeitsteuerkreis noch vor Ablauf der Vorwarnzeit die An
steuerung der motorisch betriebenen Auslösevorrichtung angesteuert
werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und wird nachfolgend näher beschrieben.
Ein Löschmittelbehälter, im Ausführungsbeispiel eine Flaschenbatterie
1, bestehend aus den Hochdruckflaschen 2, 2a usw., und den Schnell
öffnungsventilen 3, 3a usw. sind über Verbindungsleitungen 5 an die
Hauptsammelleitung 4 angeschlossen. Diese ist mit der Löschleitung
6 verbunden, in der sich die Löschdüsen 7 befinden. Die Brandmelder
8 sind über eine Steuerleitung 9 zu der Brandmeldezentrale 10 ge
führt. Fernerhin ist eine Leitung 24 mit Handauslösung 23 vorge
sehen. Von einer Brandmeldezentrale 10 gehen Alarmleitungen 12 und
13 mit Alarmgebern 14 und 15, z.B. Hupen od. dgl. ab, denen Sensoren,
wie Mikrofone 16 und 17 zugeordnet sind. Von diesen gehen Steuerlei
tungen 18 und 19 zu einer Löschsteuereinrichtung 11 in der Brandmel
dezentrale 10. Die Löschsteuereinrichtung 11 besteht aus einem Zeit
steuerkreis 25, einer Steuereinheit 26, die über eine Leitung 27 mit
einander verbunden sind. Die Steuersignale werden mittels der Lei
tungen 18, 19 einem "Und/oder-Glied" 28 zugeführt, von wo aus die
Signale mittels Leitungen 29 und 30 dem Zeitsteuerkreis 25 bzw. der
Steuereinheit 26 zugeführt werden. Von hier geht eine Steuerleitung
22 zu einem Motor 20, von dem die Betätigungseinrichtung 21 des
Schnellöffnungsventils 3 gesteuert wird.
Die Einrichtung 21 betrifft eine elektromechanische Verzögerungs
einrichtung zur Betätigung des Schnellöffnungsventiles 3 und ist
im einzelnen in der DE-OS 38 26 300 beschrieben. Mit dieser Einrich
tung werden die hohen Kosten der pneumatischen Verzögerung vermieden,
mit der eine Auslösung vor Ablauf der Vorwarnzeit verhindert werden
kann. Zufolge des Gleichstrommotors bei der älteren Einrichtung ver
bleibt ein geringes Restrisiko, das bei einem evtl. Blitzeinschlag
auftreten kann, das jedoch mit der Verwendung eines Wechselstrom
motores mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausge
schaltet werden kann.
In Verbindung mit dem Gedanken der akustischen Überwachung der
Alarmhupen 14, 15 führt die Anwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dazu, daß die elektromechanische Verzögerungsein
richtung 21 unter keinen Umständen ohne akustische Vorwarnung
ablaufen kann. Es kann also auf jede Art von sonst notwendigen
teueren Steuerflaschen und Signalgeräten verzichtet werden, wie
es bei den bisherigen Anlagen der Fall ist.
Die Mikrofone 16, 17 können in der Nähe der Hupen 14 und 15
oder auch in diese integriert als Luftschallwandler oder Körper
schallwandler montiert sein. Dieser Wandler in Verbindung mit
einer Verstärkerschaltung gibt nur dann ein Signal ab, wenn
die Hupe 14 oder 15 ordnungsgemäß arbeitet. Das Freigabesignal
wird der Löschsteuereinrichtung 11 in der Brandmeldezentrale 10
zugeführt und sorgt dafür, daß der Zeitsteuerkreis nur ablaufen
kann, solange das Freigabesignal vorhanden ist. Zufolge der erfin
dungsgemäßen Maßnahme ist eine absolute Zwangsläufigkeit zwi
schen Warnsignal und verzögerter Freigabe des Löschgases er
reicht, ohne daß kompliziert pneumatische oder mechanische
Energiespeicher, Signaleinrichtungen und Auslösevorrichtungen be
nötigt werden.
Es gehört zum Wesen der Erfindung, anstelle der Mikrofone 16, 17
optische Signalgeber vorzusehen, deren Freigabesignale durch
einen optischen Sensor darstellbar sind.
Claims (9)
1. Verfahren zum Betreiben einer gegen elektromagnetische Stör
beeinflussung sicheren Steuerung für Feuerlöschanlagen, bei der
im Brandfalle Schnellöffnungseinrichtungen eines oder mehrerer
Löschmittel-Behälter nach Ablauf einer Vorwarnzeit von einer
Löschsteuereinrichtung angesteuert und das in den Löschmittel-
Behältern gelagerte Löschmittel CO2, Halon o. dgl. freige
geben wird, dadurch gekennzeichnet, daß von der Löschsteuer
einrichtung über einen oder mehrere getrennte Übertragungswege
Signale zur Abgabe eines akustischen oder optischen Alarms abge
geben werden, wobei ein zugeordnetes akustisches oder optisches
Überwachungssystem nur bei ordnungsgemäßem Betrieb mindestens
eines Signalgebers ein Freigabesignal an die Löschsteuerein
richtung absetzt und das Freigabesignal den Ablauf eines Zeit
steuerkreises ermöglicht und der Zeitsteuerkreis erst nach Ab
lauf der eingestellten Vorwarnzeit eine Steuereinheit für eine
elektro-motorisch betriebene Auslöseeinrichtung ansteuert, wo
bei die Auslösung der Steuereinheit ebenfalls nur bei Anliegen
des Freigabesignals möglich ist, und die Auslöseeinrichtung nach
Ablauf einer mechanisch erzeugten Sicherheitszeit die Freigabe
des Löschmittels bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Löschmittel in zu einer Batterie zusammengefaßten Hochdruck
flaschen oder einem Löschmitteltank gelagert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Löschsteuereinrichtung Bestandteil einer Brandmeldezentrale
ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Löschmittel mittels Schnellöffnungsventilen als Schnell
öffnungseinrichtungen ausgetragen sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Signale zur Abgabe von Alarmen mittels elektrischer Leitungen
übertragen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Freigabesignale über Wandler abgegeben werden, die als Luft
schallwandler oder Körperschallwandler arbeiten.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem optischen Signalgeber, das Freigabesignal durch einen
optischen Sensor dargestellt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 6 und 7, dadurch gekennzeich
net, daß eine Alarmeinrichtung über eine Batterie und die
zweite Alarmeinrichtung über ein Wechselstromnetz gespeist
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektromotorisch betriebene Auslöseeinrichtung mittels eines
Gleichstrommotors, oder eines Wechselstrommotors, oder eines
Schrittschaltmotors betätigt wird.
Priority Applications (5)
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