DE3909178A1

DE3909178A1 - Verfahren zur herstellung einer abtropfkante aufweisenden arbeitsplatte und nach diesem verfahren hergestellte arbeitsplatte

Info

Publication number: DE3909178A1
Application number: DE3909178A
Authority: DE
Inventors: Reiner Troesken
Original assignee: Westag and Getalit AG
Current assignee: Westag and Getalit AG
Priority date: 1989-03-21
Filing date: 1989-03-21
Publication date: 1990-09-27
Also published as: DE3909178C2

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei Arbeitsplatten, bei denen die Vorderkante eine beispielsweise 180°-Rundung aufweist (Halbstab) besteht das Problem, daß Wassertropfen von der Oberfläche an der Rundung herab und an der Unterseite der Arbeitsplatte bis an eine Unterkonstruktion, z. B. Unterschrank, heranlaufen.

Um dies zu verhindern gibt es zahlreiche technische Lösungen für Abtropfkanten bzw. Kunststoffprofile, die an der Unterseite der Arbeitsplatte angebracht werden. Es wird beispielsweise verwiesen auf die deutschen Gebrauchsmusterschriften 85 15 453, 36 03 035 und 85 21 730 sowie auf die DE-OS 33 08 947.

Bei einem bekannten in der DE-PS 37 02 148 be schriebenen Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 wird die Deckschicht die in die Grundplatte eingefräste Nut überdeckend mit der Grundplatte verklebt, bevor als wasser- und/oder feuchtigkeitsresistentes Material ein aushärtender Kunststoff in die Nut eingespritzt bzw. eingegossen wird und dann durch die Deckschicht hindurch die nutenförmige Vertiefung in das Kunststoffmaterial eingefräst wird.

Eine in der DE-OS 33 08 947 beschriebene Arbeits platte, bestehend aus einer Grundplatte und einer damit verklebten Deckschicht, wird in der Weise hergestellt, daß man in die Grundplatte eine Nut einfräst, diese Nut mit einem geeigneten Kunststoffmaterial ausgießt oder in diese Nut ein geeignetes Metallprofil einsetzt und mit der Grundplatte verklebt und dann die Deckschicht und eine weitere, die Arbeitsplattenunterseite be deckende Abdeckung mit der Grundplatte so verklebt, daß einerseits die Deckschicht und andererseits die untere Abdeckschicht mit der Grundplatte und den bündig mit der Grundplatte abschließenden Rändern des Profileinsatzes verklebt sind. Bei einer der artigen Arbeitsplatte besteht die Gefahr von Un dichtigkeiten im Bereich der Fugen zwischen den Profileinsatz und der Deckschicht. Wenn bei der Herstellung dieser bekannten Arbeitsplatte das Kunststoffmaterial in die Nut der Grund platte eingegossen wird, wird anschließend in dieses Material die nutenförmige Vertiefung einge arbeitet, beispielsweise gefräst, bevor die obere Deckschicht und die untere Abdeckschicht mit der Grundplatte verklebt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Arbeitsplatte der hier beschriebenen Art so zu gestalten, daß auf die Verwendung von in der Regel nicht besonders umweltfreundlichem Kunststoffmaterial verzichtet werden kann, wobei dennoch die Gefahr von Undichtig keiten im Bereich der Fugen zwischen den einzelnen Materialien weitgehend ausgeschaltet ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Patentanspruchs 1 und gemäß einer bevorzugten Aus führungsform auch die Merkmale des Schutzanspruchs 2.

Bei der erfindungsgemäßen Verfahren wird angrenzend an den abgerundeten Längsrand der Grund platte in die Grundplattenunterseite eine Nut eingefräst. Danach wird in die Nut ein Vollholz stab allseitig wasserfest eingeleimt, wobei eine Holzart verwendet wird, die weitgehend feuchtig keits- und/oder wasserresistent ist. Der Holzstab, der unter Umständen nach der Einleimung nach außen leicht übersteht, wird glattgefräst, bevor die Deckschicht um die Längskante über den Holzstab hinweg herumgeleimt und anschließend im Bereich des Holzstabes die eine Abtropfkante bildende nutenförmige Vertiefung eingefräst wird.

Ein derartiges Verfahren ist besonders umwelt freundlich, da anstelle eines aushärtbaren Kunst stoffes, in der Regel ein Polyurethan-Schaum, Holz verwendet wird. Das Verfahren ist einfacher in der Durchführung und damit kostengünstiger. Durch das Verleimen der Deckschicht mit einer Holzprofil leiste wird eine bessere und festere Verbindung erreicht als bei einem Kunststoffmaterial, insbe sondere Polyurethan-Schaum. Wenn sich trotz des Einsetzens eines wasser- und feuchtigkeitsresis tenten Holzstabes im Laufe der Zeit das Holz mit Wasser anreichern sollte, besteht über die Leim verbindung nach allen Seiten zur Grundplatte hin eine ausreichende Sicherheit dafür, daß die Feuchtigkeit nicht in die Grundplatte, insbesondere Spanplatte, eindringen kann.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge stellte Arbeitsplatte ist in den Unteransprüchen 3 und 4 behandelt.

Das erfindungsgemäße Verfahren und die nach diesem Verfahren hergestellte Arbeitsplatte werden im folgenden anhand der Fig. 1 bis 5 beschrieben, in der die bei der Herstellung aufeinanderfolgenden Arbeitsschritte systematisch dargestellt sind.

In die Grundplatte 1 beispielsweise eine Spanplatte mit abgerundetem Vorderrand wird vorzugsweise im Bereich des unteren Auslaufes der Rundung eine Nut 2 eingefräst. Anschließend wird als Deck schicht eine Schichtstoffplatte 3 auf die Ober seite der Grundplatte 2 aufgeleimt (Fig. 1).

Danach wird in die Nut 2 eine Profilleiste 4 aus wasser- und feuchtigkeitsresistentem Vollholz eingeleimt (Fig. 2). Die Holzprofilleiste, die nach der Einleimung leicht nach außen überstehen kann, wird glattgefräßt (Fig. 3) und anschließend wird die Deckschicht 2, herumgeführt um den abgerundeten Längsrand und über die Holzprofilleiste 4 hinweg an der Unterseite der Grundplatte (Fig. 4). An schließend wird zur Bildung einer Abtropfkante durch die Deckschicht 3 hindurch in die Holzprofilleiste 4 eine nutenförmige Vertiefung 5 eingefräst (Fig. 5), auf deren Begrenzungswänden gegebenenfalls eine Lackschicht aufgetragen wird. Die Vertiefung 5 kann auch wasserabweisend imprägniert werden.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung einer einer Abtropf kante aufweisenden, aus einer Grundplatte (1) und einer mit der Grundplatte durch ein Klebe mittel verbundenen Deckschicht (3) bestehenden Arbeitsplatte, bei dem im Bereich eines ab gerundeten Längsrandes der Grundplatte in deren Unterseite eine parallel zum Längsrand ver laufende Nut (2) eingepreßt wird, in die ein wasser- und/oder feuchtigkeitsfestes Material eingegeben wird, in das man, nachdem die Deck schicht (3) die Nut (2) überdeckend mit der Grundplatte (1) verklebt worden ist, zur Bildung der Abtropfkante durch die Deckschicht (3) hindurch eine nutenförmige Vertiefung (5) ein fräst, dadurch gekennzeichnet, daß man als wasser- und feuchtigkeitsfestes Material in die Nut (2) eine die Nut ausfüllende Holzprofil leiste (4) einlegt, die mit den Wänden der Nut (2) verklebt bzw. verleimt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß man aus der Nut vorstehende Teile der Holzprofilleiste (4) vorzugsweise durch Abfräsen entfernt, bevor die Deckschicht (3) die Nut (2) überdeckend mit der Grundplatte (1) und der Holzprofilleiste (4) verklebt wird.

3. Verfahren nach Anapruch 1, dadurch gekennzeich net, daß man auf die Begrenzungswände der Vertiefung (5) eine Lackschicht aufträgt oder die Vertiefung (5) wasserabweisend imprägniert.

4. Arbeitsplatte, bestehend aus einer Grundplatte (1), die einen abgerundeten Längsrand und an ihrer Unterseite anschließend an diesen Längs rand parallel zu diesem eine Nut (2) aufweist, in die wasser- und/oder feuchtigkeitsresistentes Material (4) eingegeben ist, in das eine eine Abtropfkante bildende, nutenförmige Vertiefung (5) eingeformt ist, und mit einer Deckschicht (3), die mit der Oberseite der Grundplatte und herumgeführt um den abgerundeten Längsrand unter Freilassung der nutenförmigen Vertiefung (5) mit dem wasser- und feuchtigkeitsresistenten Material (4) und über die Nut (2) hinaus mit einem Streifen der Unterseite der Grundplatte verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das wasser- und/oder feuchtigkeitsresistente Material eine mit den Wänden der Nut (2) verklebte Holz profilleiste (4) ist, in die die nutenförmige Vertiefung (5) durch die Deckschicht (3) hin durch eingefräst ist.

5. Arbeitsplatte nach Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, daß die Holzprofilleiste (4) bündig mit der Unterseite der Grundplatte (1) ab schließt.

6. Arbeitsplatte nach Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, daß auf die Begrenzungswände der Vertiefung (5) eine Lackschicht aufgetragen ist oder die Vertiefung (5) wasserabweisend imprägniert ist.