DE3908646C2 - - Google Patents
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- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bohrgestänge der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Beim Bohren von Ankerlöchern im Erdreich oder in Ge
stein verwendet man Bohrgestänge, die an einem auf
einer Lafette verfahrbaren Bohrgerät befestigt werden.
Dieses Bohrgerät weist einen Drehantrieb und ggf. einen
Schlagantrieb, auf und es ist auf einem Schlitten be
festigt, der von einem Vorschubantrieb gegen das Bohr
loch gedrückt wird. Wenn mit einer einzigen Bohrstange
gearbeitet wird, ist die Länge der verwendbaren Bohr
stange abhängig von dem Vorschubweg, den der Schlitten
auf der Lafette durchlaufen kann, also von der Länge
der benutzten Bohrlafette. Bei Anwendungen untertage
ist die Länge der benutzbaren Bohrlafetten durch den
Querschnitt des Tunnels, in dem die Bohrlafette benutzt
wird, begrenzt. Bohrlöcher, in die Zuganker eingebracht
werden, müssen häufig eine Tiefe haben, die größer ist
als der Vorschubweg, weil einerseits die erforderliche
Verankerungskraft eine entsprechend große Ankerlänge
erfordert und weil andererseits die Möglichkeit be
steht, daß im Anschluß an die Tunnelwand zunächst
brüchiges Gebirge vorhanden ist, das durchbohrt werden
muß, bevor in hinreichend festes Gestein vorgedrungen
wird. Es ist daher häufig erforderlich, mit einer
ersten Bohrstange vorzubohren und dann an das rück
wärtige Ende einer ersten Bohrstange eine zweite Bohr
stange anzusetzen, um weiterzubohren. Das Ankuppeln
zweiter Bohrstangen ist sehr zeitaufwendig und behin
dert die Bohrarbeiten. Auch beim Bohren übertage be
steht der Wunsch, möglichst tiefe Verankerungslöcher
bohren zu können, ohne an die Bohrstange eine zweite
Bohrstange ankuppeln zu müssen.
Eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art ist bekannt aus DE-OS 27 31 170. Bei
der bekannten Vorrichtung besteht der Bohrstrang aus
mehreren teleskopisch ineinanderschiebbaren Rohren,
deren Auszugslängen durch Anschläge begrenzt sind. Der
von den Rohren umschlossene Innenraum kann mit hydraulischem
Druck beaufschlagt werden, um das Teleskopgestänge
auszufahren. Für den Vorschub dient ein
Lafettenantrieb mit reversibler Drehvorrichtung, wobei
jedoch kein Bohrhammer vorgesehen ist. Ein Bohrhammer
wäre wegen der hydraulischen Kopplung der Teleskoprohre
auch weitgehend wirkungslos, weil die Schlagenergie
durch das Hydraulikmedium gedämpft würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohrge
stänge der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ange
gebenen Art zu schaffen, mit dem bei Beibehaltung der
Möglichkeit tiefe Bohrlöcher ohne Ankuppeln zusätzlicher
Bohrstangen zu bohren, eine höhere Bohrleistung
erzielbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
Bei dem erfindungsgemäßen Bohrgestänge sind die koaxial
ineinander angeordneten Bohrstangen durch Gewindeeingriff
gekoppelt, wobei die Ausschublänge und die
Rückzugslänge jeweils durch Anschläge begrenzt sind.
Bei zurückgezogener zweiter Bohrstange kann mit einer
ersten Drehrichtung gebohrt werden, in der die zweite
Bohrstange gegen ihren rückwärtigen Anschlag gedrückt
wird. Bei ausgefahrener zweiter Bohrstange kann dagegen
in einer zweiten Drehrichtung gedreht werden, in der
die zweite Bohrstange gegen ihren vorderen Endanschlag
gedrückt wird. Bei beiden Endanschlägen ist eine Übertragung
der Schläge des Bohrhammers von der ersten
Bohrstange auf die zweite Bohrstange über den Gewindeeingriff
möglich. Da die Schläge über den Gewindeeingriff
bzw. die Anschläge weitgehend ungedämpft übertragen
werden, ist eine hohe Bohrleistung und ein
schneller Bohrvortrieb möglich. Durch geeignete Wahl
der Drehrichtung wird in Verbindung mit dem Gewindeeingriff
und den Anschlägen ein Arbeiten mit drehfester
und in Längsrichtung starrer Ankopplung der Bohrstangen
ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Längsverschiebbarkeit der
Bohrstangen dadurch erreicht, daß diese Bohrstangen
über Gewinde miteinander in Eingriff stehen, wobei die
Schraubbewegung durch Endanschläge begrenzt ist. Diese
Gewinde sollten so ausgebildet sein, daß der Gewindeeingriff
ein gegenseitiges Spiel zuläßt und möglichst
leichtgängig ist. Im Gegensatz zu üblichen Gewindeverbindungen
besteht der Zweck des Gewindeeingriffs
nicht darin, beide Rohrstangen fest mit
einander zu kuppeln; vielmehr hat der Gewindeeingriff
die Funktion eines Spindelantriebs zum Bewegen der
einen Bohrstange relativ zur anderen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
bildet die unmittelbar mit dem Drehantrieb verbundene
erste Bohrstange die Außenstange, während die zweite
Bohrstange die Innenstange bildet, die einen geringeren
Außendurchmesser hat. Alternativ ist es auch möglich,
als erste Bohrstange eine Innenstange und als zweite
Bohrstange eine hohle Außenstange zu benutzen.
Das Bohrgestänge erlaubt auch die Durchführung von
Spülbohrungen, wenn beide Bohrstangen hohl sind und das
Zuführen eines Spülmediums vom Bohrgerät zur Bohrkrone
ermöglichen.
Die Erfindung betrifft ferner ein Bohrverfahren unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Bohrgestänges. Bei
diesem Bohrverfahren wird zunächst mit in der Rückzugs
position befindlicher zweiter Bohrstange gearbeitet,
wobei die Bohrkrone der zweiten Bohrstange das Loch
vortreibt. Dieses Loch kann durch eine eventuell nach
folgende Ringbohrkrone der ersten Bohrstange aufgewei
tet werden. Nach Beendigung dieses Bohrschritts wird
die zweite Bohrstange zurückgezogen und gleichzeitig
oder danach wird die erste Bohrstange in die Vorschub
position ausgefahren. Anschließend wird mit in der Vor
schubposition verbleibender zweiter Bohrstange weiter
gebohrt. Während des Ausfahrens der zweiten Bohrstange
aus der ersten Bohrstange kann die zweite Bohrstange in
ihrer Position im Bohrloch verbleiben, wo sie sich in
der Regel durch die Reibung der Bohrkrone und durch
Wandreibung gegen Drehung festhält. Während des Zurück
ziehens des Bohrgerätes wird die erste Bohrstange unter
Drehung zurückgezogen. Das Bohrgestänge verbleibt also
im Bohrloch, während es verlängert wird.
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, das Bohrge
stänge nach dem ersten Bohrschritt nahezu vollständig
aus dem Bohrloch herauszuziehen, dann das Ausfahren der
zweiten Bohrstange in das schon gebohrte Bohrloch
hinein vorzunehmen und anschließend weiterzubohren.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeich
nungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläu
tert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
des Bohrgestänges, teilweise geschnitten, im
eingefahrenen Zustand,
Fig. 2 in gleicher Darstellung wie Fig. 1 den ausge
fahrenen Zustand,
Fig. 3 eine Gesamtdarstellung einer Bohrvorrichtung
beim Ausführen des ersten Bohrschrittes,
Fig. 4 das Ausfahren des Bohrgestänges nach Beendigung
des ersten Bohrschrittes durch Zurückfahren des
Bohrgerätes,
Fig. 5 die Durchführung des zweiten Bohrschrittes mit
ausgefahrenem Bohrgestänge,
Fig. 6 das Zurückziehen der zweiten Bohrstange vor dem
Entfernen des Bohrgestänges,
Fig. 7 und 8 in gleichem Maßstab wie Fig. 1 und 2 eine
weitere Ausführungsform des Bohrgestänges mit
kurzer erster Bohrstange bei zurückgezogener
und ausgefahrener zweiter Bohrstange,
Fig. 9 die Benutzung des Bohrgestänges nach Fig. 7
und 8 zur Herstellung unterschiedlich tiefer
Bohrlöcher untertage von einem Tunnel aus und
Fig. 10 eine Teildarstellung des vorderen Endes eines
anderen Bohrgestänges, das keine Ringbohrkrone
aufweist.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bohrgestänge
weist eine erste Bohrstange 10 auf, die als hohle
Außenstange ausgebildet ist, und eine zweite Bohrstange
11, die koaxial in der ersten Bohrstange 10 verläuft.
Die zweite Bohrstange 11 überragt das vordere Ende der
ersten Bohrstange 10 und weist außerhalb dieser ersten
Bohrstange eine Bohrkrone 12 auf. Die Bohrkrone 12 ist
eine Stiftbohrkrone oder Schneidenbohrkrone und sie ist
derart ausgebildet, daß sie in beiden Drehrichtungen
bohren kann und einen Materialabtrag liefert. Am vorde
ren Ende der ersten Bohrstange 10 befindet sich eine
Ringbohrkrone 13, die ebenfalls in beiden Drehrich
tungen bohren kann und die das von der Bohrkrone 12
vorgebohrte Bohrloch aufweitet.
Im vorderen Endabschnitt der ersten Bohrstange 10 ist
ein Innengewinde 14 vorgesehen, das mit einem Gewinde
15 zusammengreift, welches sich im wesentlichen über
die gesamte Länge der zweiten Bohrstange 11 erstreckt.
Das rückwärtige Ende des Endabschnitts 16 bildet einen
Anschlag 17, gegen den die Vorderkante eines zylindri
schen Kopfstücks 18 stoßen kann, welches am rückwärti
gen Ende der Bohrstange 11 vorgesehen ist. Der Anschlag
17 bildet den vorderen Endanschlag zur Begrenzung der
Ausfahrbewegung der Bohrstange 11. Hinter dem Anschlag
17 ist der Innendurchmesser der Bohrstange 10 erwei
tert, so daß das zylindrische Kopfstück 18 in diesem
Bereich gleiten kann.
Am rückwärtigen Ende der ersten Bohrstange 10 ist eine
Kupplungseinrichtung 19 befestigt, die diese Bohrstange
drehfest und schlagfest mit einem Anschlußstück 20 kop
pelt, welches mit dem Bohrgerät verbunden ist. Das An
schlußstück 20 weist einen Gewindeabschnitt 21 und
einen davon abstehenden Mehrkant 22 auf. Dieser Mehr
kant 22 sitzt in einem Innenmehrkant 23 am rückwärtigen
Ende der Bohrstange 10, so daß diese Bohrstange in bei
den Drehrichtungen drehfest mit dem Anschlußstück 20
verbunden ist. Die Kupplungseinrichtung 19 weist ferner
eine Muffe 24 auf, die mit ihrem einen Ende auf einem
Außenkegel 25 am rückwärtigen Ende der Bohrstange 10
sitzt und deren anderes Ende ein Innengewinde 26 auf
weist, in welches der Gewindeabschnitt 21 des Anschluß
stücks 20 eingeschraubt ist. Durch Festziehen der Muffe
24 auf dem Gewindeabschnitt 21 wird die Kupplungsein
richtung 19 derart gespannt, daß sie die Bohrstange 10
gegen Längsbewegung relativ zu dem Anschlußstück 20
fixiert. Auf diese Weise ist die erste Bohrstange 10
drehfest und schlagfest mit dem Bohrgerät verbunden,
wobei Schläge über die Stirnwand 27 des Anschlußstücks
20 auf das rückwärtige Ende der Bohrstange 10 übertra
gen werden. Der Kopf 18 der Bohrstange 11 stößt in der
Rückzugsposition gegen die Stirnwand des Mehrkants 22,
so daß Schläge von diesem Mehrkant auf den Kopf 18 und
somit auf die Bohrstange 11 übertragen werden.
Beim Bohren mit eingezogener zweiter Bohrstange 11 wird
die erste Bohrstange 10 in der einen Drehrichtung 28,
z.B. in Linksdrehung, angetrieben. Die ineinandergrei
fenden Gewinde 14 und 15 haben einen solchen Drehsinn,
daß die zweite Bohrstange beim Drehen in der einen
Drehrichtung 28 eingezogen bzw. fest gegen den rück
wärtigen Anschlag 29 der Kupplungseinrichtung 19 ge
drückt wird. In dieser Rückzugsposition der Bohrstange
11 wird die Drehung der Bohrstange 10 auf die Bohr
stange 11 übertragen, so daß diese mitdreht.
Zum Verlängern des Bohrgestänges wird die Bohrstange 10
entgegengesetzt zur ersten Drehrichtung 28 in einer
zweiten Drehrichtung 30 gedreht. Wenn dabei die Bohr
krone 12 gegen Drehung festgehalten wird, z.B. durch
Andruck gegen die Bohrlochsohle, schiebt sich die Bohr
stange 10 unter Drehung über der Bohrstange 11 zurück,
bis der Kopf 18 gegen den Anschlag 17 stößt. Nun kann
in der zweiten Drehrichtung 30 weitergedreht werden, um
den Bohrvortrieb fortzusetzen. Dabei werden Drehung und
Schläge vom Bohrstrang 10 auf den Bohrstrang 11 über
tragen.
Die Fig. 3-6 zeigen die Herstellung eines Bohrlochs
mit dem Bohrgestänge. Dabei ist das Bohrgerät 31 darge
stellt, das auf einem Schlitten 32 befestigt ist, wel
cher auf einer Lafette 33 verfahrbar ist. Am vorderen
Ende der Lafette 33 befindet sich eine Anbauführung 34
zur Positionierung des Bohrgestänges bzw. der Lafette.
Das Bohrgerät 31 weist einen Bohrhammer 35 auf, welcher
Schläge auf das Bohrgestänge ausübt, und einen rever
siblen Drehantrieb 36 zum Drehen des Bohrgestänges in
beiden Drehrichtungen 28 und 30.
Zunächst wird gemäß Fig. 3 mit eingefahrener Bohrstange
11 gebohrt, wobei das Bohrgestänge in der ersten Dreh
richtung 28 angetrieben wird, in der die Bohrstange 11
gegen den Anschlag 29 (Fig. 1) gedrückt wird. Wenn bei
diesem ersten Bohrschritt das Bohrloch eine Tiefe er
reicht hat, die der Länge der ersten Bohrstange 11 ent
spricht, wird gemäß Fig. 4 das Bohrgestänge in der
zweiten Drehrichtung 30 gedreht. Da die Bohrkrone 12
hierbei gegen die Bohrlochsohle drückt, wird das Drehen
der Bohrstange 11 verhindert. Durch den Eingriff der
Gewinde 14 und 15 wird die Bohrstange 10 unter Drehung
zurückgedrückt, wobei das Bohrgerät 31 auf der Lafette
33 ebenfalls zurückweicht. Wenn der Kopf 18 gegen den
vorderen Anschlag 17 (Fig. 1) stößt, wird der Schlitten
32 mit dem Bohrgerät 31 auf der Lafette 33 durch einen
(nicht dargestellten) Vorschubantrieb vorgeschoben,
wobei die Drehung des Bohrgestänges in der zweiten
Drehrichtung 30 gemäß Fig. 5 fortgesetzt wird. Das
Bohrloch wird nun mit der ausgefahrenen Bohrstange 11
weitergebohrt, wobei eine Bohrlochtiefe erreichbar ist,
die bis zu 80% der Länge der zweiten Bohrstange 11
betragen kann.
Zum Zurückziehen des Bohrgestänges aus dem Bohrloch
wird das Bohrgestänge in der ersten Drehrichtung 28
gedreht, so daß die Bohrstange 11 in die Bohrstange 10
eingezogen wird. Wenn dabei die Wandreibung am Bohrloch
nicht ausreicht, um die Bohrstange 11 gegen Drehung
festzuhalten, kann das Bohrgestänge geringfügig gekippt
werden, um einen Andruck der Bohrkrone 12 an die Bohr
lochwand zu erreichen.
Anhand der Fig. 7-9 wird eine geringfügig modifi
zierte Ausführungsform des Bohrgestänges erläutert, die
insbesondere für Anwendungen untertage geeignet ist, um
von einem Tunnel 37 aus Ankerlöcher in das Gebirge zu
bohren. Dabei steht wegen der beengten Platzverhältnis
se nur eine begrenzte Länge für die Lafette 33 zur Ver
fügung. Unter Berücksichtigung des Platzes, den das
Bohrgerät 31 mit dem Schlitten 32 auf der Lafette 33
benötigt, beträgt der zur Verfügung stehende Vorschub
weg S. Es sei angenommen, daß die Bohrungen, die mit
dem Bohrgerät durchgeführt werden sollen, eine Länge
haben, die größer ist als die Vorschublänge S. Die
maximale Länge der zu verwendenden ersten Bohrstange 11
beträgt etwa S. Wenn das Bohrgestänge der Fig. 1 und
2 benutzt wird, kann ein Bohrloch 38 gebohrt werden,
das einen ersten Bereich 38a größeren Durchmessers und
daran anschließend einen zweiten Bereich 38b kleineren
Durchmessers aufweist, wobei beide Bereiche 38a und 38b
etwa gleiche Länge haben, weil die Bohrstangen 10 und
11 ebenfalls annähernd gleich lang sind.
Die Bohrlochtiefe wird entsprechend den statischen An
forderungen sehr genau berechnet. Soll ein Bohrloch 39
gebohrt werden, dessen Tiefe größer ist als der Vor
schubweg S, jedoch kleiner als etwa das Doppelte dieses
Vorschubweges, dann wird zweckmäßigerweise mit einer
Bohrstange 11 gearbeitet, deren Länge dem Vorschubweg S
entspricht und somit den größtmöglichen Wert hat. Eine
solche zweite Bohrstange 11 wird in Verbindung mit
einer relativ kurzen Bohrstange 10 benutzt. Die Verkür
zung des Bohrlochs 39 gegenüber der maximal möglichen
Länge wird also ausschließlich durch Verkürzung der
äußeren Bohrstange 10 bewirkt, während die innere Bohr
stange 11 die aufgrund des verfügbaren Vorschubweges S
maximal mögliche Länge hat. Der Grund dafür, daß ein
möglichst großer Abschnitt 39b mit der inneren Bohr
stange und ein möglichst kleiner Abschnitt 39a mit der
äußeren Bohrstange erzeugt wird, liegt darin, daß ein
engeres Bohrloch schneller herstellbar ist und weniger
Energie erfordert und daß ein solches engeres Bohrloch
zur Verankerung eines Zugankers normalerweise aus
reicht.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 7 und 8 unterschei
det sich aufgrund der vorstehenden Erläuterungen von
dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, daß die zweite
Bohrstange 11 in ihrer Rückzugsposition um mindestens
30% ihrer Länge über das vordere Ende der ersten Bohr
stange 10 hinausragt und somit wesentlich länger ist
als die erste Bohrstange. Bei dem dargestellten Aus
führungsbeispiel beträgt derjenige Anteil der Bohr
stange 11, der in der Rückzugsposition aus der Bohr
stange 10 herausragt, etwa 60%.
Fig. 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem anstelle
der Bohrkrone 12, deren Bohrloch anschließend noch
durch eine Ringbohrkrone aufgeweitet wird, am vorderen
Ende der inneren Bohrstange 11 eine Bohrkrone 12a be
festigt ist, deren Bohrdurchmesser mindestens gleich
dem Außendurchmesser der ersten Bohrstange 10 ist. Aus
diesem Grund wird am vorderen Ende der ersten Bohr
stange 10 keine Ringbohrkrone benötigt. Dieses vordere
Ende ist mit einer Abschrägung 40 versehen. Auch die
Bohrkrone 12a ist derart ausgebildet und derart an der
Bohrstange 11 befestigt, daß mit ihr in beiden Dreh
richtungen gebohrt werden kann.
Claims (8)
1. Bohrgestänge mit einer an einem Bohrgerät (31) mit
reversiblem Drehantrieb (36) zu befestigenden
ersten Bohrstange (10) und einer koaxial zu der
ersten Bohrstange (10) verlaufenden zweiten Bohrstange
(11), die drehfest mit der ersten Bohrstange
kuppelbar ist und am vorderen Ende eine
Bohrkrone (12) aufweist, wobei die zweite Bohrstange
(11) im Verlaufe der ersten Bohrstange abgestützt
und die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung
der zweiten Bohrstange (11) durch Anschläge
(17, 27) begrenzt ist und wobei beide Bohrstangen
(10, 11) in der Rückzugsposition der zweiten Bohrstange
(11) auf mindestens 30% der Länge der
ersten Bohrstange (10) ineinanderliegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite Bohrstange (10, 11) über Gewinde (14, 15) miteinander in Eingriff stehen und daß das Bohrgerät (31) einen Bohrhammer (35) aufweist, der Schläge auf die erste Bohrstange (10) ausübt.
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite Bohrstange (10, 11) über Gewinde (14, 15) miteinander in Eingriff stehen und daß das Bohrgerät (31) einen Bohrhammer (35) aufweist, der Schläge auf die erste Bohrstange (10) ausübt.
2. Bohrgestänge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß eines der Gewinde (14) nur im vorderen
Endabschnitt (16) der ersten Bohrstange (10) vorgesehen
ist und daß andere Gewinde (15) im wesentlichen
über die gesamte Länge der zweiten Bohrstange
(11) verläuft.
3. Bohrgestänge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Bohrstange (10) eine
hohle Außenstange ist, in der die zweite Bohrstange
(11) verläuft.
4. Bohrgestänge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß am vorderen Ende der ersten Bohrstange
(10) eine Ringbohrkrone (13) vorgesehen ist.
5. Bohrgestänge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Bohrdurchmesser der Bohrkrone (12a)
am vorderen Ende der zweiten Bohrstange (11) min
destens gleich dem Außendurchmesser der ersten
Bohrstange (10) ist.
6. Bohrgestänge nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß eine am rückwärtigen
Ende der ersten Bohrstange (10) vorgesehene
Kupplungseinrichtung (19) für den Anschluß an das
Bohrgerät (31) derart ausgebildet ist, daß sie
nicht durch Drehung in einer der beiden Drehrichtungen
gelöst werden kann.
7. Bohrgestänge nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Bohrstange
(11) in ihrer Rückzugsposition um mindestens 30%
ihrer Länge über das vordere Ende der ersten Bohrstange
(10) hinausragt.
8. Bohrverfahren unter Verwendung eines Bohrgestänges
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
welchem in einem ersten Bohrschritt mit in der
Rückzugsposition befindlicher zweiter Bohrstange
(11) beide Bohrstangen (10, 11) gedreht und vorgeschoben
werden, bis das Bohrloch eine der Länge
der zweiten Bohrstange (11) entsprechende Tiefe
erreicht, daß danach das Bohrgestänge zurückgezogen
und die erste Bohrstange (10) relativ zur
zweiten Bohrstange (11) vorbewegt wird und anschließend
in einem zweiten Bohrschritt mit aus
gefahrener zweiter Bohrstange (11) weitergebohrt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Zurückziehen
des Bohrgeräts (31) in der Weise erfolgt, daß die
Bohrkrone (12) gegen die Bohrlochsohle gedrückt
gehalten wird, während die Drehung in gegenläufiger
Richtung zum ersten Bohrschritt erfolgt,
und daß der zweite Bohrschritt ebenfalls in gegenläufiger
Drehung zum ersten Bohrschritt ausgeführt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893908646 DE3908646A1 (de) | 1989-03-16 | 1989-03-16 | Bohrgestaenge |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893908646 DE3908646A1 (de) | 1989-03-16 | 1989-03-16 | Bohrgestaenge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3908646A1 DE3908646A1 (de) | 1990-09-20 |
DE3908646C2 true DE3908646C2 (de) | 1991-10-02 |
Family
ID=6376512
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893908646 Granted DE3908646A1 (de) | 1989-03-16 | 1989-03-16 | Bohrgestaenge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3908646A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4224831A1 (de) * | 1992-07-28 | 1994-02-03 | Beb Erdgas & Erdoel Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur unterirdischen Einbringung von Transportrohren größerer Länge in das Erdreich |
NO320467B1 (no) * | 2004-04-13 | 2005-12-12 | Harald Strand | Teleskopisk lederør for en brønninstallasjon og framgangsmåte for neddriving av samme i undergrunnen. |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2731170A1 (de) * | 1977-07-09 | 1979-01-25 | Preussag Ag | Bohrmaschine fuer den untertagebetrieb, insbesondere lafettenbohrmaschine zur herstellung von untersuchungsbohrungen |
-
1989
- 1989-03-16 DE DE19893908646 patent/DE3908646A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3908646A1 (de) | 1990-09-20 |
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Date | Code | Title | Description |
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D2 | Grant after examination | ||
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