DE3906971A1 - Pneumatische maschine zum ausbringen von saatgut und/oder duenger - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische Sämaschine gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspru­ ches.

Bei den bekannten pneumatischen Drillmaschinen mit getrennten Vorratstanks und unter den getrennten Tankausläufen angeordneten auf unterschiedliche Aus­ saatmengen einstellbaren Dosiergeräten, werden das Saatgut und der Dünger oder die zwei verschiedenen Saatgüter miteinander vermischt bevor sie in die pneumatische Förderanlage hineinkommen. Diese Ma­ schinen sind am Heck des Schleppers angeordnet.

Die erfinderische Lösung sieht vor, daß die Vorrats­ behälter sich im Frontbereich des Schleppers befin­ den und der Pneumatikverteiler und die Scharschiene sind im Schlepperheck auf einem Bodenbearbeitungsge­ rät angeordnet, um eine günstige Gewichtsverteilung zu erreichen. Das Saatgut und der Dünger werden in getrennten Rohrsystemen pneumatisch bis zum Schlep­ perheck gefördert, wo beide Förderleitungen über die Vermischungshose in den Pneumatikverteiler münden.

Durch die getrennte Förderung können auch zwei hin­ tereinander angebrachte Scharschienen mit Saatgut und/oder Dünger versorgt werden.

Bei bekannten pneumatischen Drillmaschinen ist der Saatguttank in der Fronthydraulik des Schleppers angeordnet und die Säschare für die Ausbringung eines einzigen Saatgutes in Reihen sind hinter einem über die ganze Arbeitsbreite ununterbrochenen Bodenbearbeitungsgerät befestigt, das sich an der Heckseite des Schleppers befindet. Diese bekannte pneumatische Drillmaschine wird auch für die Aus­ bringung von Dünger mit Hilfe von speziellen Dünger­ scharen bei der Aussaat von Mais, mit einer Einzel­ kornsämaschine eingesetzt.

Die erfindungsgemäße Lösung sieht einen weiteren Einsatz dieser pneumatischen Drillmaschine vor, um in schon bis zu einem gewissen Stadium aufgewach­ senen Beständen von Reihenkulturen mit großen Reihenabständen (z.B. Mais) gleichzeitig eine Bo­ denbearbeitung zwischen diesen Reihen durchzuführen und eine Untersaat auszubringen. Als Untersaat werden bei Mais Gräser verwendet, die zum einen den Stickstoff binden und eine Auswaschung in die Ge­ wässer verhindern, und zum andern einen Erosions­ schutz nach der Ernte des Maises bis zur nächsten Aussaat darstellen. Das Gras dient weiterhin als Futter für z.B. Rindvieh. Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, daß die Werkzeuge, die den Boden zwischen den Reihen lockern, so gestaltet sind, daß gleichzeitig mit ihnen die Untersaat ausgebracht wird.

Um das Saatgut besser auf der Fläche des bearbei­ teten Streifens auszubringen, sollen Band- bzw. Breitsäschare benutzt werden, da dadurch die einzel­ nen Pflanzen der Untersaat einen besseren Standraum erhalten.

Bei bisher bekannten Hackmaschinen für Mais wird gleichzeitig mit dem Bearbeiten der Flächen zwischen den Reihen ein Dünger ausgebracht. Bei der erfin­ dungsgemäßen Lösung soll der Dünger vor den Boden­ bearbeitungswerkzeugen ausgebracht und von diesen in den Boden eingemischt werden. Der Dünger kann auch mit speziellen Düngerscharen, die vor den Bodenbe­ arbeitungswerkzeugen angebracht sind, in den Boden eingebracht werden, wobei er in einer bestimmten Tiefe und einem bestimmten Abstand zur Maisreihe ab­ gelegt wird. Hinter den Bodenbearbeitungswerkzeugen sind die Saatgutausläufe angeordnet, womit die Untersaat ausgebracht wird. Ähnlich wie das Saatgut kann der Dünger durch speziell gestaltete Bodenbe­ arbeitungswerkzeuge in den Boden eingebracht werden.

Da Grassaatgut sehr flach oder gar auf dem Boden ausgesät wird, sieht die erfindungsgemäße Lösung vor, daß hinter den Bodenbearbeitungswerkzeugen sich die Enden der Saatgutleitungen befinden, die düsen­ förmige Enden besitzen und in einem Abstand so über dem Boden geführt werden, daß die Fläche des Strei­ fens zwischen den Reihen gleichmäßig mit Saatgut bedeckt wird. Anstatt des Saatgutes kann auch Dünger mit dieser Sävorrichtung ausgebracht werden.

Erfindungsgemäß sind angetriebene rotierende Boden­ bearbeitungswerkzeuge vorgesehen, die eine Erd­ schicht abheben und über die Säschare, aus denen währenddessen Saatgut auf der Sohle der verbliebenen Erde abgelegt wird, hinwegwerfen und das Saatgut da­ mit anschließend bedecken.

Eine erfindungsgemäße Maschine ist in den beigefüg­ ten Zeichnungen dargestellt.

Fig. 1 zeigt eine Gesamtansicht auf eine er­ findungsgemäße Maschine,

Fig. 2 in größerem Maßstab die Ausbildung der Tanks an der Frontseite der Maschine und in

Fig. 3 die Anordnung der Vermischungshose.

In Fig. 1 ist mit 1 eine Zugmaschine bezeichnet, die an ihrer Frontseite einen Tank trägt, der - wie Fig. 2 zeigt - aus zwei zu einer baulichen Einheit zu­ sammengefaßten Tanks 3 und 4 besteht. Jedem Tank 3 oder 4 ist ein Dosiergerät 5 bzw. 6 zugeordnet, die also unabhängig voneinander einstellbar sind, wobei der Antrieb dieser Dosiergeräte über ein auf dem Boden ablaufendes Rad 7 erfolgt. Die Dosiergeräte geben das Dosiergut zu Förderleitungen 8 und 9, die zur Heckseite des Schleppers 1 führen und hier zu einem Pneumatikverteiler 10, der in Fig. 3 in größerem Maßstab dargestellt ist. Die Förderlei­ tungen 8 und 9 münden dabei in eine Vermischungshose 11, die den übergang von den beiden Förderleitungen zu dem einen Verteiler 10 ermöglichen.

Claims (10)

1. Pneumatische Sämaschine zum Ausbringen von Saatgut und/oder Dünger mit Vorratstanks für die unterschiedlichen Güter, wobei unter den Tankausläufen auf voneinander unabhängige Aussaatmengen einstellbare Dosiergeräte ange­ ordnet sind und die Vorratstanks im Frontbe­ reich des Schleppers, vorzugsweise im Front­ kraftheber angebracht sind, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Vorratstanks zu einer Bau­ einheit zusammengefaßt sind, wobei die Tanks gleiches oder unterschiedliches Volumen auf­ weisen und daß zwei von den Dosiergeräten zum Heck der Zugmaschine führende Förderleitungen vorgesehen sind, die über eine Vermischungs­ hose in einen Pneumatikverteiler münden und das Saatgut und/oder der Dünger auf die Ar­ beitsbreite verteilt werden.

2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwei Scharschienen mit je vor­ zugsweise zwei Scharreihen für die Ausbrin­ gung zwei verschiedener Saatgüter oder eine für Saatgut und eine für Dünger vorgesehen sind.

3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine Scharschiene mit vor­ zugsweise zwei Scharreihen und dahinter Rohr­ leitungen mit düsenförmigen Enden vorgesehen sind.

4. Maschine nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Heck des Schleppers ein Bodenbearbei­ tungsgerät für Reihenkulturen angebaut ist und daß der Samen in diesen bearbeiteten Zonen zwischen den Pflanzreihen durch dort angeordnete Säschare in den Boden gebracht wird.

5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Säschare für die Bodenbe­ arbeitung genutzt werden.

6. Maschine nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Säschare als Band- bzw. Breitsäschare ausgebildet sind.

7. Maschine nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor den Bodenbearbeitungswerkzeugen Düngerschare, die vorzugsweise als ein federnd angebrachtes starres Schar oder als Scheibenschar ausgebildet sind, angeordnet sind.

8. Maschine nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenbearbeitungswerkzeuge für die Düngerausbringung genutzt werden.

9. Maschine nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß hinter den Bodenbearbeitungswerkzeugen sich die Enden einer oder mehrerer Saatgut­ leitungen befinden, die vorzugsweise düsen­ förmige Enden besitzen und in einem einstell­ baren Abstand über dem Boden enden und das Saatgut gleichmäßig über den gesamten Strei­ fen verteilen.

10. Maschine nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenbearbeitungsgerät mit angetrie­ benen rotierenden Werkzeugen ausgerüstet ist und daß die Saatgutausläufe so angeordnet sind, daß das Saatgut und/oder der Dünger unter der angehobenen Erdschicht abgelegt wird.