HINTERGRUND DER ERFINDUNG
1. Gebiet der Erfindung:
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kühlwalze zur
Verwendung beim Prozeß zur Herstellung eines dünnen
Metallbands unmittelbar aus einer Metallschmelze nach dem
Doppelwalzen- oder Einzelwalzenverfahren.
2. Beschreibung des Standes der Technik:
-
Es ist ein Verfahren zur Herstellung eines dünnen
Metallbands unmittelbar aus einer Metallschmelze bekannt. Bei
diesem Verfahren wird eine Metallschmelze in einem Strahl aus
einer Düse ausgespritzt, wobei der Strahl zum Abkühlen
und Erstarrenlassen mit der Oberfläche einer mit hoher
Geschwindigkeit laufenden Walze in Berührung gebracht wird.
Abhängig von der Zahl ver verwendeten Walzen wird dieses
Verfahren in das Einzelwalzenverfahren und das
Doppelwalzenverfahren klassifiziert.
-
Die Walze zur Herstellung eines abgeschreckten dünnen
Metallbands ist aus Hochgeschwindigkeits- bzw.
Schnellschnittstahl oder Sinterhartlegierung geformt, wie dies z. B.
in der JP-OS 119650/1981 offenbart ist. Nachteilig an der
herkömmlichen Walze ist aber, daß sie nicht für
Langzeitbetrieb einsetzbar ist; wenn nämlich die Walzenoberfläche
bei der Herstellung dünnen Metallbands einer Dicke von
weniger als einigen Millimetern wärmer als 600ºC wird, kann das
dünne Metallband um die Walze herum festkleben oder an der
Walzenoberfläche festfressen, oder es kann eine Rißbildung
an der Walzenoberfläche auftreten.
-
Zur Beseitigung dieses Nachteils wurde in der JP-OS
77918/1982 eine Abschreckwalze aus einer Kupferlegierung,
wie Cu-Zr oder Cu-Be, mit hoher Wärmeleitfähigkeit und hoher
Festigkeit vorgeschlagen. Diese Walze befindet sich derzeit
allgemein im Einsatz.
-
Die Walze aus Kupferlegierung ist jedoch immer noch mit
dem Nachteil behaftet, daß sie bei der fortlaufenden
Herstellung dünnen Metallbands von weniger als einigen
Millimetern Dicke nach dem Doppelwalzenverfahren einer Haarriß-
oder Mikrorißbildung unterworfen ist. Dieses Problem kann
auftreten, wenn der Betrieb für die Verarbeitung von
Metallschmelze in einer Menge von mehr als 500 kg fortgesetzt
wird. Die Haarrisse aufweisende Walze läßt Metallschmelze
in die Risse eindringen, so daß die Metallschmelze
letztlich um die Walze herum anhaftet oder festklebt, was zu
einer unvermeidbaren Betriebsunterbrechung aufgrund eines
Ausbrechens usw. führt.
-
Zur Lösung dieses Problems haben die Erfinder
(vorliegender Erfindung) in der JP-OS 116956/1983 eine Kühlwalze
für die Herstellung dünnen Metallbands aus siliziumreichem
Stahl vorgeschlagen, welche Walze eine Überzugsschicht
aus Nickel- oder Nickellegierungsplattierung bzw.
-metallisierung aufweist. Diese Kühlwalze ist bezüglich der
Verschleißfestigkeit überragend und gegenüber einem Festfressen des
dünnen Metallbands unanfällig. Dennoch unterliegt sie immer
noch einer Haarrißbildung, wenn mit ihr eine große
Metallschmelzenmenge fortlaufend gekühlt wird.
-
Je nach dem Werkstoff der Oberflächenbeschichtung und den
Betriebsbedingungen ist die Oberflächenbeschichtung der
Kühlwalze nicht unbedingt bezüglich des Festfressens oder
Festklebens des dünnen Metallbands bei der Herstellung von
dünnem Metallband einer Dicke von weniger als 1 mm, wenn die
Kühlwalze mit hoher Umfangsgeschwindigkeit läuft, wirksam.
Dies trifft besonders auf Eisenwalzen und einige
Kupferlegierungswalzen einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit zu.
-
Andererseits nimmt bei Kupferlegierungswalzen einer hohen
Wärmeleitfähigkeit deren Härte bei hohen Temperaturen ab, so
daß sie nach Langzeitbetrieb verschleißen und/oder rauh
werden.
-
Darüber hinaus unterliegen Walzen für das
Doppelwalzenverfahren einer Deformation oder Verformung bei hohen
Temperaturen (500ºC oder darüber), weil die beiden Walzen zur
Durchführung des Walzvorgangs gegeneinander gepreßt werden.
Die Verformung tritt in dem Teil auf, in welchem die beiden
Walzen in gegenseitige Berührung gelangen. Aufgrund der
verformten Walzen schwankt die Dicke des dünnen Metallbands
und wird dessen Oberfläche rauh.
-
Zur Vermeidung des Festfressens oder -klebens des dünnen
Metallbands, des Rauhwerdens und des Verschleißes der
Walzenoberfläche, der Verformung der Walze, der Schwankung
der Metallbanddicke sowie des Rauhwerdens der
Metallbandoberfläche wurde eine aus Kupferlegierung bestehende Rühlwalze
entwickelt, die eine hohe Wärmeleitfähigkeit und hohe
Festigkeit bei hohen Temperaturen besitzt. Auch diese Kühlwalze
unterliegt einer interkristallinen Rißbildung (oder
Haarrißbildung) aufgrund einer thermischen Ermüdung bei hohen
Temperaturen unter hohen Drücken, wenn die Kupferlegierung
vom (Ausscheidungs-)Aushärtungstyp (wie Cu-Be, Cu-Zr-Cr)
ist. Diese Kühlwalze vermag daher einem Dauerbetrieb über
einen langen Zeitraum nicht standzuhalten.
ABRISS DER ERFINDUNG
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
einer Kühlwalze für die Herstellung von abgeschrecktem
dünnem Metallband, ohne daß dabei das dünne Metallband an
der Walzenoberfläche festfrißt oder sich um die Walze
herumwickelt.
-
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die
Schaffung einer Kühlwalze für die Herstellung von
abgeschrecktem dünnem Metallband, wobei die Walze eine Walzenober- oder
-mantelfläche aufweist, die bei hohen Temperaturen eine hohe
Härte beibehält und bei Verschleiß nicht rauh wird.
-
Noch eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die
Schaffung einer Walze, die keiner Verformung bei hohen
Temperaturen unterliegt.
-
Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
die Schaffung einer Kühlwalze für die Herstellung von
abgeschrecktem dünnem Metallband, wobei die Walze gegen
thermische Ermüdung beständig und über eine lange Zeit im
Dauerbetrieb einsetzbar ist.
-
Zur Lösung der obigen Aufgaben führten die (vorliegenden)
Erfinder eine Reihe von Forschungsarbeiten durch, die zu der
Feststellung führten, daß die genannten Aufgaben mit einer
aus Kupfer oder einer Kupferlegierung bestehenden Kühlwalze
gelöst werden können, deren Oberfläche mit Schichten oder
Auflagen aus Nickel- oder Nickellegierungsplattierung und einer
darüber ausgebildeten Chromplattierung beschichtet ist.
-
Die vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage dieser
Feststellung entwickelt. Mit der Erfindung wird somit eine
Kühlwalze für die Herstellung eines abgeschreckten dünnen
Metallbands durch Abschrecken und Erstarren(lassen) eines
Abwärtsflusses geschmolzenen Metalls, d. h. eines
Abwärtsstroms von Metallschmelze, geschaffen, wie sie im Anspruch
beansprucht ist.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
In den Zeichnungen zeigen:
-
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Schritte der
Herstellung eines abgeschreckten dünnen Metallbands nach
dem Doppelwalzenverfahren,
-
Fig. 2 eine graphische Darstellung der zeitabhängigen Änderung
der Oberflächentemperatur am Kontakt oder
Berührungsteil von Eisen-Kühlwalzen und Kupfer-Kühlwalzen,
-
Fig. 3 eine graphische Darstellung des Einflusses der
Plattier- oder Auflageschicht auf die Temperaturverteilung
in der Radialrichtung der Kühlwalze,
-
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Festigkeit einer Cu-Be-
Legierung bei hohen Temperaturen,
-
Fig. 5 eine graphische Darstellung der Dehnung oder
Längsstreckung einer Cu-Be-Legierung bei hohen Temperaturen
und
-
Fig. 6 eine graphische Darstellung der Härte der Chromschicht
bei hohen Temperaturen.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die vorliegende Erfindung wurde nach einer Reihe von unten
angegebenen Versuchen entwickelt, die zur Ermittlung der
besten Ausführungsart der vorliegenden Erfindung durchgeführt
wurden.
-
Es ist ein als Direktwalzen bezeichnetes industrielles
Verfahren zur Herstellung dünnen Metallbands unmittelbar
aus einer Schmelze von Kohlenstoffstahl, nichtrostendem Stahl,
Siliziumstahl, einer Legierung auf Nickelbasis oder einer
Legierung auf Kobaltbasis bekannt. Das Direktwalzen wird
nach dem Doppelwalzenverfahren durchgeführt. Beim
Doppelwalzenverfahren wird Metallschmelze auf die in Fig. 1
gezeigte Weise in den Spalt zwischen den beiden Walzen gegossen.
Die Metallschmelze wird durch die beiden Walzen für
gleichzeitiges Kühlen und Auswalzen erfaßt. Die Kühlwalze muß
daher eine hohe Festigkeit, Zähigkeit und Härte aufweisen,
so daß sie eine mit hoher Präzision gefertigte Oberfläche
besitzt. In Fig. 1 sind der Metallschmelze-Ausguß (oder
-Schnauze) 1, die Metallschmelze 2 und die Kühlwalze 3
dargestellt. Das Doppelwalzenverfahren eignet sich wirksam
für Wärmeentzug und das Erstarrenlassen der Metallschmelze
in stabiler bzw. zuverlässiger Weise, so daß die
Metallschmelze schnell in ein dünnes Metallband überführt wird
und aufgrund des schnellen Kühlens feine Kristalle entstehen
und die Seigerung bzw. Entmischung herabgesetzt wird. Die
beim Doppelwalzenverfahren eingesetzten Walzen bestehen aus
Werkstoffen auf Eisenbasis, wie Hochgeschwindigkeits- oder
Schnellschnittstahl, nichtrostender Stahl und Matrizenstahl,
oder aus Werkstoffen auf Kupferbasis, wie reines Kupfer,
Beryllium-Kupfer-Legierung und Chrom-Kupfer-Legierung, so
daß sie gute Beständigkeit gegenüber Oberflächenanrauhung,
Rißbildung und Korrosion besitzen.
-
Bei den für die Herstellung von dünnem Metallband (einer
Dicke von 1 mm oder weniger) eingesetzten Walzen variiert
die maximale Oberflächentemperatur am Berührungsteil der
beiden Walzen in Abhängigkeit von der Wärmeabführleistung
oder der Wärmeleitfähigkeit des Walzenwerkstoffs auf die
in Fig. 2 gezeigte Weise. Im Fall von Eisenwalzen (eines
Koeffizienten der Wärmeleitfähigkeit von = 0,01
bis 0,05 cal/cm²/cm/s/ºC) beträgt die Oberflächentemperatur
am Berührungsteil gemäß Fig. 2 600 bis 900ºC. Bei den von
den Erfindern durchgeführten Versuchen hat es sich gezeigt,
daß Metallschmelze um die Walze herum festklebt, wenn die
Oberflächentemperatur am Berührungsteil 600ºC übersteigt,
und der Walzenwerkstoff seine Güte ändert, wenn die
Oberflächentemperatur am Berührungsteil etwa 900ºC beträgt. Dies
führt zur Bildung einer Reaktionsschicht an der Grenzfläche
und zum Festfressen der Metallschmelze an der Walze.
Eisenwalzen eignen sich daher nicht für das Direktauswalzen von
dünnem Metallband. Darüber hinaus liefern Eisenwalzen dünnes
Metallband, das unverfestigte bzw. unerstarrte Teile enthält
und bruchanfällig ist.
-
Im Gegensatz dazu beträgt im Fall von Kupferwalzen oder
Kupferlegierungswalzen (mit einem Koeffizienten der
Wärmeleitfähigkeit von = 0,2 bis 1,0 cal/cm²/cm/s/ºC) die
Oberflächentemperatur am Kontakt- oder Berührungsteil 300 bis
400ºC. Diese Walzen verursachen daher nicht das Festkleben,
Festfressen oder Ausbrechen des dünnen Metallbands. Die bei
den Versuchen verwendeten Walzen sind, nebenbei bemerkt,
des innenseitig wassergekühlten Typs mit einem 5 bis 20 mm
dicken Mantel.
-
Aus den vorstehenden Ausführungen geht hervor, daß Walzen
aus Kupfer oder Kupferlegierung für das Doppelwalzenverfahren
zur Herstellung eines dünnen Metallbands einer Dicke von 1 mm
oder weniger, wie bei der vorliegenden Erfindung, geeignet
sind. Die Walzen aus Kupfer oder Kupferlegierung sind jedoch
mit dem Nachteil behaftet, daß ihre Oberfläche nach
langzeitigem Dauerbetrieb rauh wird. Walzen mit einer rauhen
Oberfläche liefern dünnes Metallband einer unregelmäßigen
Oberfläche und mit Schwankungen der Dicke. Im ungünstigsten Fall
werden die Walzen aufgrund einer Oberflächenrißbildung
unbrauchbar.
-
Zur Lösung dieses Problems untersuchten die Erfinder
verschiedene
Oberflächenbeschichtungstechnologien. Nach der
Versuch- und Fehlermethode wurde festgestellt, daß die am
besten geeignete Kühlwalze erhalten wird, wenn eine erste
Schicht oder Auflage einer Nickelplattierung von 0,2 bis
0,6 mm Dicke und eine zweite Schicht oder Auflage einer
Chromplattierung von 0,02 bis 0,05 mm Dicke auf der Ober-
oder Mantelfläche der Walze aus Kupfer oder Kupferlegierung
erzeugt werden.
-
Der bevorzugte Beschichtungswerkstoff für die Kühlwalze
ist eine Nickelplattierung mit einem
Wärmeausdehnungskoeffizienten von 14 bis 15 x 10&supmin;&sup6; (1/ºC), der dicht an dem
16 bis 7 x 10&supmin;&sup6; (1/ºC) betragenden Koeffizienten von Kupfer
oder Kupferlegierung (als Grundmetall) liegt.
-
Ungünstigerweise ist das Doppelwalzenverfahren für das
Festkleben des dünnen Metallbands anfällig, und die
Nickelplattierung allein reicht für die Vermeidung dieses Problems
nicht aus. Das Ziel wird nur dann erreicht, wenn die Schicht
der Nickelplattierung mit der Chromplattierung bedeckt ist.
Die zwischen das Kupfer (Grundmetall) und die
Chromplattierung eingefügte Nickelplattierung beseitigt die Spannung, die
von der Differenz der Wärmeausdehnung der Werkstoffe
herrührt, und verhindert auch das Abplatzen der
Chromplattierung.
-
Die Schicht aus Nickel- und Chromplattierung sollte aus
den nachstehend angegebenen Gründen die oben spezifizierte
Dicke besitzen. Die Temperaturverteilung in der Walzen-
Radialrichtung am Berührungsteil der Walzen wurde bei
innenseitig wassergekühlten Kupferlegierungswalzen mit Nickel-
und Chromplattierung unterschiedlicher Dicken gemessen. Die
Messungen erfolgten bei der Herstellung von abgeschrecktem
dünnem Metallband bei der 60. Umdrehung der Walze (bzw.
nach Erreichen des Dauer- oder Einschwingzustands). Die
Ergebnisse sind in Fig. 3 dargestellt.
-
Im Fall einer Kupferlegierungswalze ohne Ni-Cr-Plattierung
erreicht die Oberflächentemperatur am Berührungsteil 450ºC.
Bei Temperaturen über 400ºC erfährt die Cu-Be-Legierung eine
außerordentlich große Verringerung der Festigkeit sowie
Dehnung oder Längsstreckung, wie in den Fig. 4 und 5
dargestellt. Die Kupferlegierungswalzen aus z. B. Cu-Be, Cu-Cr
oder Cu-Zr-Cr unterliegen daher nach langzeitigem
Dauerbetrieb einer thermischen Ermüdung, wobei an der Oberfläche
Mikrorißbildung auftritt.
-
Wenn die (0,2 bis 0,6 mm dicke) Schicht der
Nickelplattierung mit einer Chromplattierungsschicht bedeckt ist oder wird,
erreicht die Oberflächentemperatur der Walze nicht 500ºC.
Die Außenschicht der Chromplattierung besitzt eine Vickers-
Härte (Hv25g) von 500 oder darüber, auch wenn sich der
Berührungsteil auf der Höchsttemperatur befindet (vgl. Fig. 6).
Die Walzenoberfläche ist somit gegen ein Rauhwerden
beständig. Darüber hinaus hält die Chromplattierungsschicht die
Temperatur an der Grenzfläche zwischen dem Kupferlegierungs-
Grundmetall und der Plattierungsschicht unter 400ºC. Die mit
Doppelplattierungsschichten versehene Walze ist daher gegenüber
der extremen Verschlechterung der Zugfestigkeits- und
Dehnungseigenschaften unanfällig.
-
Wie erwähnt, sollte die Schicht der Nickelplattierung
mindestens 0,02 mm dick sein, damit die Oberflächentemperatur
am Berührungsteil unter 500ºC und die Temperatur an der
Grenzfläche zwischen der Plattierungsschicht und dem
Kupferlegierungs-Grundmetall unter 400ºC bleibt. Gemäß der
vorliegenden Erfindung sollte die Schicht der Nickelplattierung
mindestens 0,02 mm dick sein. Andererseits erhöht sich bei einer
übermäßig großen Dicke der Schicht der Nickelplattierung
die Walzenoberflächentemperatur auf die durch die
strichpunktierte Linie in Fig. 3 angedeutete Weise. Aus diesem
Grund sollte gemäß der vorliegenden Erfindung die
Nickelplattierungsschicht eine Dicke von höchstens 0,6 mm
besitzen.
-
Die zweite Schicht oder Auflage, d. h. die
Chromplattierungsschicht auf der Walzenoberfläche, sollte vorzugsweise
möglichst dünn sein, damit sie während des Auswalzens keiner
internen Rißbildung unterworfen ist. Gemäß der vorliegenden
Erfindung sollte daher die Chromplattierungsschicht
höchstens 0,05 mm dick sein. Die Mindestdicke sollte 0,02 mm
betragen, damit die Chromplattierungsschicht nach dem
plattieren oder auch Galvanisieren poliert werden kann.
-
Ferner sollte die Chromplattierungsschicht eine Mikro-
Vickers-Härte (Hv25g) von 600 bis 900 besitzen, weil das
Auftreten der internen Rißbildung auf die Härte der
Chromplattierungsschicht bezogen bzw. von dieser abhängig ist.
BEISPIEL
-
Ein abgeschrecktes dünnes Metallband einer Dicke von 0,5
bis 0,6 mm und einer Breite von 500 mm wurde nach dem
Doppelwalzenverfahren unter den im folgenden angegebenen
Bedingungen hergestellt. Die Werkstoffe des Walzenmantels und der
Plattierung auf der Walzenoberfläche sind in den Tabellen
1A, 2A und 3A angegeben. Die Walze ist von dem innenseitig
wassergekühlten Typ.
-
Stahlsorte: 4,5 % Si-Fe
-
Kühlwalze: Außendurchmesser: 550 mm
-
Breite: 500 mm
-
Manteldicke: 5 mm
-
Walzenumlaufgeschwindigkeit: 3 m/s
-
Abstichtemperatur: 1600ºC
-
Menge der Metallschmelze: 3 t.
-
Nach der Herstellung des abgeschreckten dünnen
Metallbands wurden die Oberflächen der Walzen untersucht. Die
Ergebnisse sind in den den Tabellen 1A, 2A und 3A
entsprechenden Tabellen 1B, 2B bzw. 3B angegeben.
-
Aus Tabelle 1 geht hervor, daß die Kühlwalze gemäß der
vorliegenden Erfindung nur einen geringen Verschleiß zeigt und
für ein Festkleben, Festfressen und eine Rißbildung unanfällig
ist. Im Gegensatz dazu traten bei Vergleichsbeispielen, bei
denen der Walzenmantel nicht aus Kupferlegierung besteht oder
der Walzenmantel aus Kupferlegierung mit einer außerhalb des
Rahmens der vorliegenden Erfindung liegenden Schicht oder
Auflage einer Plattierung beschichtet ist, die einen oder
anderen Probleme auf.
-
Wie oben angegeben, bleibt die Oberfläche der Kühlwalze
gemäß der vorliegenden Erfindung beim Einsatz für die
Herstellung eines abgeschreckten dünnen Metallbands frei von
Verformung, Festfressen oder Herumwickeln (des Metallbands),
Aufrauhung, Verschleiß und Rißbildung. Mit dieser Kühlwalze
kann daher ein abgeschrecktes dünnes Metallband einer
glatten Oberfläche über einen langen Zeitraum hinweg in stabiler
bzw. zuverlässiger Weise hergestellt werden.
Tabelle 1A
Mantelwerkstoff
Überzugsschicht 1. Schicht (Dicke in mm)
Beispiel
Ni-Plattierung
Cr-Plattierung
Tabelle 1B
Härte der 2. Schicht (Hv25g)
Walzenoberflächenrauheit Ra(um)
Rißzustand
Güte der Plattenoberfläche
Beisp.
keine Risse
gut bei Ra 1,0 oder weniger
Tabelle 2A
Mantelwerkstoff
Überzugsschicht 1. Schicht (Dicke in mm)
Vergleichbeispiel
Cr-Plattierung
Tabelle 2B
Härte der 2. Schicht (Hv25g)
Walzenoberflächenrauheit Ra(um)
Rißzustand
Güte der Plattenoberfläche
Vergleichsbeispiel
festgefressen
zahlreiche Risse in Korngrenze; Betriebsstop bei 500 kg Schmelzenmenge bzw. Warmfestfressen
Mikrorisse, Walzenverformung
Plattierung abgeplatzt, Rißbildung
ausgebrochen
Risse, übertragen bei 2,0 um
Ra 3,0 um oder mehr; unebene Plattenoberfläche
Tabelle 3A
Mantelwerkstoff
Überzugsschicht 1. Schicht (Dicke in mm)
Vergleichsbeispiel
Ni-Plattierung
WC, flammgesprüht
Zinn, PVD
Cr-Plattierung
Tabelle 3B
Härte der 2. Schicht (Hv25g)
Walzenoberflächenrauheit Ra(um)
Rißzustand
Güte der Plattenoberfläche
Vergleichsbeispiel
Mikrorisse, unebene Oberfläche
Plattierung abgeplatzt; Rißbildung
flammgesprüter Bereich abgeplatzt
Überzug abgeplatzt
Cr-Plattierung erweicht, starkunebene Oberfläche, Mikrorißbildung
mangelhafte Güte bei Ra 3,0 um
mangelhafte Güte der Platte bei Ra 3,0 um oder mehr
Referenzphotographien
-
Äußeres bzw. allgemeines Aussehen der Walzenoberfläche
A. Mantelwerkstoff: Cu-Be
-
1. Überzugsschicht: Ni-Plattierung (0,2 mm)
-
2. Überzugsschicht: Cr-Plattierung (0,05 mm)
-
Hv25g : 800
-
Walzenoberflächenrauheit Ra: 0,2 (um)
-
Keine Rißbildung nach Betrieb,
weniger als 1,0 um, ausgedrückt in Ra.
B. Mantelmaterial: Cu-Be
-
Ohne Überzug
-
Walzenoberflächenrauheit Ra: 1,5 (um)
-
Betrieb wurde nach Verarbeitung von 500 kg Metallschmelze
aufgrund sehr starker interkristalliner Rißbildung
eingestellt.
C. Mantelwerkstoff: Cu-Zr-Cr
-
1. Überzugsschicht: Ni-Plattierung (0,6 mm)
-
2. Überzugsschicht: Cr-Plattierung (0,05 mm)
-
Hv25g : 1200
-
Walzenoberflächenrauheit Ra: 0,4 (um)
-
Rißbildung im Betrieb aufgetreten;
Plattierungsschicht abgeplatzt.