DE387076C - Mehrphasenmotor mit Kurzschlussrotor - Google Patents

Description

• blehrphasenmotor mit Kürzschlußrotor. In der deutschen Patentschrift 108543 von B o u c h e r o t ist ein Anlaßverfahren für Mehrphasenmotoren beschrieben, die zwei nebeneinander angeordnete, gleiche Statorwicklungen und zwei miteinander verbundene Kurzschlußanker besitzen, wobei die den beiden Statorwicklungen zugeführten Spannungen in der Phase gegeneinander verschoben werden.
• Gegenstand der Erfindung ist nun ein Motor mit zwei konzentrischen Luftspalten und zwei Statorwicklungen, bei dem unter Anwendung des im erwähnten Patent beschriebenen Verfahrens durch einfache Umschaltung die gewünschten Anlauf- und Betriebsverhältnisse geschalten werden.
• Die Abbildungen zeigen ein Ausführungsbeispiel. Darin bedeuten a und b die je am äußeren und inneren feststehenden Teil vorgesehenen induzierenden Wicklungen, c und d die entsprechenden Kurzschlußwicklungen am Läufer. Die Kurzschlußstäbe am äußeren Umfang können von gleicher oder mehrfacher Zahl derjenigen am inneren Umfang sein. Sie sind an der einen (in Abb. i oberen) Seite mit zwei einzelnen -konzentrischen Kurzschlußringen, an der anderen Seite mit einem alle Stäbe vereinigenden Kurzschlußring von größerem Widerstand versehen. Außer letzterem: können die auf demselben Halbmesser liegenden Stäbe i der beiden Kurzschlußwicklungen hoch mit zusätzlichen Verbindungen von geringem Widerstand versehen werden.
• Bei normalem Betrieb sind die beiden Statorwicklungen so geschaltet, daß die Kraftlinien die beiden Luftspalte entsprechend dem Kraftlinienbilde i in Abb. 2 in entgegengesetzter Richtung durchsetzen. Im gemeinsamen Ringe von großem Widerstand findet dann kein Stromausgleich statt, der Strom verläuft im; wesentlichen von einem Stabe der einen Wicklung zu dem, entsprechenden der anderen nach der radialen Verbindung von kleinem Widerstand. Für den Anlauf werden nun die Phasenanschlüsse der Statorwicklungen so angeordnet, daß die Kraftlinien nach Bild 2 oder 3 der Abb.2 die beiden Luftspalte in derselben Richtung durchsetzen. Dann - werden sich die Stabspannungen im Rotor nicht algebraisch, sondern geometrisch addieren, die Gesamtspannung der Rotorstäbe wird daher kleiner, und die Stabströme werden bei gegebener Leistung größer. Außerdem sind die Ströme gezwungen, teilweise den gemeinsamen Kurzschlußring zu durchlaufen. Durch diese beiden Umstände wird ein erhöhtes A zv2 und damit ein erhöhtes Anzugsmoment erzielt. Je nach den gewünschten Anzugsmomenten können die beiden miteinander parallel oder in Reihe geschalteten Statorwicklungen in Stern oder Dreieck, in Gruppen parallel oder in Reihe geschaltet werden. Besonders vorteilhaft wird die Anwendung der Erfindung bei Motoren von etwa 2 bis 15 P. S. bei denen die Sterndreieckschaltung zu kleine Werte für das Anlaufmoment liefert. Dieses beträgt für Sternschaltung etwa ein Drittel des Wertes für Dreieckschaltung. Wenn z. B. die Leistung der beiden Wicklungen b und d in Abb. i ein Drittel derjenigen der außenliegenden Wicklungen beträgt, so kann man dadurch, daß man die Schaltung der inneren Wicklung beibehält, die äußere dagegen für Anlauf in Stern, für normalen Betrieb in Dreieck schaltet, ein Anlaßdrehmoment erzielen, das etwa fünf Neuntel des Anlaßmomentes bei ungeänderter Betriebsschaltung beträgt. Diese Umschaltung kann gleichzeitig mit der nötigen Umkehrung in eine einzige Schaltstufe gelegt werden.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Mehrphasenmotor mit Kurzschlußrotor, gekennzeichnet durch zwei konzentrische Luftspalte, durch zwei an einem Rotor angebrachte Kurzschlußwicklungen, die auf der einen Seite mit zwei konzentrischen Kurzschlußringen, auf der anderen Seite mit einem gemeinsamen Ring von höherem Widerstand und gegebenenfalls mit zusätzlichen Verbindungen geringen Widerstandes zwischen auf demselben Halbmesser liegenden Stäben versehen sind, sowie durch zwei Statorwicklungen, die so geschaltet werden, daß für Anlauf die Kraftlinien die beiden Luftspalte in der gleichen Richtung, für den normalen Betrieb jedoch in entgegengesetzter Richfung schneiden.
2. 2. Motor nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Statorwicklungen ' hintereinander oder parallel angeordnet sind und verschiedene Leiterzahlen bzw. Leiterquerschnitte haben und daß sie je nach den gewünschten Anlaufbedingungen in Dreieck, Stern und in Gruppen parallel oder hintereinander geschaltet werden.
3. 3. Motor nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die -Umschaltung von der Anlaß- in die Laufstellung durch eine einzige Schaltsufe erfolgt, indem man die Schaltung der einen Wicklung beibehält und die andere gleichzeitig für die nötige Umkehrung und für die Umschaltung an Stern auf Dreieck oder von Serien- auf Parallelschaltung ausführt.