DE3838467C2 - Fotografisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Fotografisches AufzeichnungsmaterialInfo
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- DE3838467C2 DE3838467C2 DE19883838467 DE3838467A DE3838467C2 DE 3838467 C2 DE3838467 C2 DE 3838467C2 DE 19883838467 DE19883838467 DE 19883838467 DE 3838467 A DE3838467 A DE 3838467A DE 3838467 C2 DE3838467 C2 DE 3838467C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein fotografisches Aufzeichnungsmaterial, insbesondere ein
farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, das ein neues Antischleiermittel enthält.
Es ist bekannt, daß fotografische Silberhalogenidemulsionen gegen Schleierbildung
durch Zusatz sogenannter Antischleiermittel geschützt werden müssen. Anti
schleiermittel haben neben ihrer erwünschten Wirkung auf die Stabilität der Emulsion
üblicherweise die unerwünschte Wirkung, die Empfindlichkeit einer Emulsion zu
drücken. Dies gilt auch für die aus DE 29 31 690 bekannten Verbindungen, bei denen
es sich um Mercaptoalkyl-substituierte α-Aminosäuren handelt, die am Kohlenstoff
atom unmittelbar benachbart zur Mercaptogruppe höchstens ein Wasserstoffatom
aufweisen. Es besteht somit ständig die Aufgabe, Antischleiermittel zu finden, die
einen günstigeren Kompromiß zwischen erwünschten und unerwünschten Eigenschaf
ten bieten.
Es wurde nun gefunden, daß Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
worin
R einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, einen Alkenylrest mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, einen Cycloalkylrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, einen Arylrest, einen heterocyclischen Rest oder eine Aminogruppe bedeutet, wobei alle Reste unsubstituiert oder substituiert sein können,
einerseits fotografischen Materialien ausgezeichnete Antischleierwirkung verleihen und andererseits die Empfindlichkeit einer Emulsion nur geringfügig beeinflussen.
R einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, einen Alkenylrest mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, einen Cycloalkylrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, einen Arylrest, einen heterocyclischen Rest oder eine Aminogruppe bedeutet, wobei alle Reste unsubstituiert oder substituiert sein können,
einerseits fotografischen Materialien ausgezeichnete Antischleierwirkung verleihen und andererseits die Empfindlichkeit einer Emulsion nur geringfügig beeinflussen.
Geeignete Heterocyclenreste R sind z. B. Furyl-, Thienyl-, Pyridyl- und Triazinyl
gruppen. Geeignete Substituenten der Reste R sind insbesondere Arylreste wie
Phenyl- und Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen (außer bei Alkyl- und
Alkenylresten), Halogenatome wie Chlor- und Bromatome, Hydroxygruppen,
Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen wie Methoxy- und Ethoxyreste, Amino
gruppen oder durch Alkylgruppen substituierte Aminogruppen, Alkylthioreste mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen und Nitrogruppen.
Geeignete Verbindungen der Formel (I) sind z. B.
Verbindung-Nr. | |
R | |
1 | Methyl |
2 | Phenyl |
3 | Benzyl |
4 | 2-Hydroxyethyl |
5 | Amino |
6 | 4-Pyridyl |
7 | 2-Pyridyl |
8 | 2-Methoxyethyl |
9 | 2-Dimethylaminoethyl |
10 | Aminocarbonylmethyl |
11 | Pyrrolidinylcarbonylmethyl |
12 | 4-Tolyl |
13 | 3-Bromphenyl |
14 | Anilino |
15 | 3-Trifluormethylphenyl |
16 | 4-Hydroxybenzyl |
17 | 2-Thienylmethyl |
18 | 4,6-Di(dimethylamino)-1,3,5-triazin-2-yl |
19 | Allyl |
20 | 4-Nitrophenyl |
Die Verbindungen der Formel I können nach dem von
Krimmer et al in Chemikerzeitung 111 (1987), Nr. 12, S.
357-361 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit einem Träger und
mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidemulsion der wenigstens einen Silberhalo
genidemulsionsschicht wenigstens eine Verbindung der Formel (I) in wirksamer
Menge enthält.
Vorzugsweise werden 10-5 bis 10-2 mol/mol AgNO3, insbesondere 5.10-5 bis 10-3
mol/mol AgNO3 an Verbindung (I) eingesetzt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können den Silberhalogenidemulsionen zu
einem beliebigen Zeitpunkt vor dem Vergießen zu einer Schicht zugesetzt werden,
beispielsweise während der Fällung, vor, während oder nach der chemischen Reifung,
während oder nach der spektralen Sensibilisierung. Insbesondere werden sie nach der
spektralen Sensibilisierung zugegeben.
Das erfindungsgemäße Antischleiermittel kann in strahlenempfindlichen Silberhalo
genidmaterialien beliebiger Art eingesetzt werden, beispielsweise in Röntgenmateria
lien, insbesondere aber in farbfotografischen Materialien.
In bevorzugten Verbindungen steht R für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
wie Methyl-, Ethyl- oder Isopropylreste, Arylreste wie Phenyl-, Chlorphenyl- oder
Methoxyphenylreste, Heteroarylreste wie Pyridyl- und Thienylreste.
Beispiele für farbfotografische Materialien sind Farb
negativfilme, Farbumkehrfilme, Farbpositivfilme, farb
fotografisches Papier, farbumkehrfotografisches Papier,
farbempfindliche Materialien für das Farbdiffusions
transfer-Verfahren oder das Silberfarb-Bleichverfahren.
Geeignete Träger zur Herstellung farbfotografischer Ma
terialien sind z. B. Filme und Folien von halbsyntheti
schen und synthetischen Polymeren, wie Cellulosenitrat,
Celluloseacetat, Cellulosebutyrat, Polystyrol, Poly
vinylchlorid, Polyethylenterephthalat und Polycarbonat
und mit einer Barytschicht oder α-Olefinpolymerschicht
(z. B. Polyethylen) laminiertes Papier. Diese Träger kön
nen mit Farbstoffen und Pigmenten, beispielsweise Titan
dioxid, gefärbt sein. Sie können auch zum Zwecke der Ab
schirmung von Licht schwarz gefärbt sein. Die Oberfläche
des Trägers wird im allgemeinen einer Behandlung unter
zogen, um die Adhäsion der fotografischen Emulsions
schicht zu verbessern, beispielsweise einer Corona-Ent
ladung mit nachfolgendem Antrag einer Substratschicht.
Die farbfotografischen Materialien enthalten üblicher
weise mindestens je eine rotempfindliche, grünempfind
liche und blauempfindliche Silberhalogenidemulsions
schicht sowie gegebenenfalls Zwischenschichten und
Schutzschichten.
Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsions
schichten sind Bindemittel, Silberhalogenidkörnchen und
Farbkuppler.
Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet.
Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere
synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vor
kommende Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatine
ersatzstoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Poly-
N-vinylpyrrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und
deren Derivate, insbesondere deren Mischpolymerisate.
Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind bei
spielsweise andere Proteine wie Albumin oder Casein,
Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate. Halbsynthe
tische Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifi
zierte Naturprodukte. Cellulosederivate wie Hydroxy
alkylcellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalyl
cellulose sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung
mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln oder durch
Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten
worden sind, sind Beispiele hierfür.
Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an
funktionellen Gruppen verfügen, so daß durch Umsetzung
mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstands
fähige Schichten erzeugt werden können. Solche funktio
nellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen, aber auch
Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylen
gruppen.
Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren
oder alkalischen Aufschluß erhalten sein. Es kann auch
oxidierte Gelatine verwendet werden. Die Herstellung
solcher Gelatinen wird beispielsweise in The Science and
Technology of Gelatine, herausgegeben von A.G. Ward und
A. Courts, Academic Press 1977, Seite 295 ff beschrie
ben. Die jeweils eingesetzte Gelatine soll einen mög
lichst geringen Gehalt an fotografisch aktiven Verun
reinigungen enthalten (Inertgelatine). Gelatinen mit
hoher Viskosität und niedriger Quellung sind besonders
vorteilhaft.
Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotogra
fischen Material befindliche Silberhalogenid kann als
Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen
davon enthalten. Beispielsweise kann der Halogenidanteil
wenigstens einer Schicht zu 0 bis 15 Mol-% aus Iodid,
zu 0 bis 100 Mol-% aus Chlorid und zu 0 bis 100 Mol-%
aus Bromid bestehen. Im Falle von Farbnegativ- und Farb
umkehrfilmen werden üblicherweise Silberbromidiodidemul
sionen, im Falle von Farbnegativ- und Farbumkehrpapier
üblicherweise Silberchloridbromidemulsionen, die ent
weder überwiegend aus Silberbromid oder überwiegend aus
Silberchlorid bestehen, verwendet. Es kann sich um über
wiegend kompakte Kristalle handeln, die z. B. regulär
kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen
aufweisen können. Vorzugsweise können aber auch
plättchenförmige Kristalle vorliegen, deren durch
schnittliches Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
bevorzugt wenigstens 5 : 1 ist, wobei der Durchmesser
eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines
Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der proji
zierten Fläche des Kornes. Die Schichten können aber
auch tafelförmige Silberhalogenidkristalle aufweisen,
bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
wesentlich größer als 5 : 1 ist, z. B. 12 : 1 bis 30 : 1.
Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach ge
schichteten Kornaufbau aufweisen, im einfachsten Fall
mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/shell),
wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder
sonstige Modifizierungen, wie z. B. Dotierungen der ein
zelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere
Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise zwischen
0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Homodisperse Korn
größenverteilung bedeutet, daß 95% der Körner nicht
mehr als ± 30% von der mittleren Korngröße abweichen.
Die Emulsionen können neben dem Silberhalogenid auch
organische Silbersalze enthalten, z. B. Silberbenztriazo
lat oder Silberbehenat.
Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenid
emulsionen, die getrennt hergestellt werden, als Mi
schung verwendet werden.
Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen
Methoden (z. B. P. Glafkides, Chimie et Physique Photo
graphique, Paul Montel, Paris (1967), G.F. Duffin,
Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Press, London
(1966), V.L. Zelikman et al, Making and Coating Photo
graphic Emulsion, The Focal Press, London (1966) aus
löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden herge
stellt werden.
Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in
Gegenwart des Bindemittels, z. B. der Gelatine und kann
im sauren, neutralen oder alkalischen PH-Bereich durch
geführt werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkom
plexbildner zusätzlich verwendet werden. Zu letzteren
gehören z. B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammonium
thiocyanat oder überschüssiges Halogenid. Die Zusammen
führung der wasserlöslichen Silbersalze und der Halo
genide erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single-jet- oder
gleichzeitig nach dem double-jet-Verfahren
oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren. Be
vorzugt wird die Dosierung mit steigenden Zuflußraten,
wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der
gerade noch keine Neukeime entstehen, nicht überschrit
ten werden sollte. Der pAg-Bereich kann während der
Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise
wird das sogenannte pAg-gesteuerte Verfahren benutzt,
bei dem ein bestimmter pAg-Wert konstant gehalten oder
ein definiertes pAg-Profil während der Fällung durch
fahren wird. Neben der bevorzugten Fällung bei Halo
genidüberschuß ist aber auch die sogenannte inverse
Fällung bei Silberionenüberschluß möglich. Außer durch
Fällung können die Silberhalogenidkristalle auch durch
physikalische Reifung (Ostwaldreifung), in Gegenwart von
überschüssigem Halogenid und/oder Silberhalogenidkom
plexierungsmittel wachsen. Das Wachstum der Emulsions
körner kann sogar überwiegend durch Ostwaldreifung
erfolgen, wobei vorzugsweise eine feinkörnige, soge
nannte Lippmann-Emulsion, mit einer schwerer löslichen
Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
Während der Fällung und/oder der physikalischen Reifung
der Silberhalogenidkörner können auch Salze oder Kom
plexe von Metallen, wie Cd, Zn, Pb, Tl, Bi, Ir, Rh, Fe
vorhanden sein.
Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibili
sierungsfarbstoffen erfolgen. Komplexierungsmittel
und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen
Zeitpunkt unwirksam machen, z. B. durch Änderung des pH-
Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.
Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu
einem früheren Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus
der Emulsion entfernt, z. B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder
durch Ionenaustauscher.
Die Silberhalogenidemulsion wird im allgemeinen einer
chemischen Sensibilisierung unter definierten Bedin
gungen - pH, pAg, Temperatur, Gelatine-, Silberhaloge
nid- und Sensibilisatorkonzentration - bis zum Erreichen
des Empfindlichkeits- und Schleieroptimums unterworfen.
Die Verfahrensweise ist z. B. bei H. Frieser "Die Grund
lagen der Photographischen Prozesse mit Silberhalo
geniden" Seite 675-734, Akademische Verlagsgesellschaft
(1968) beschrieben.
Dabei kann die chemische Sensibilisierung unter Zusatz
von Verbindungen von Schwefel, Selen, Tellur und/oder
Verbindungen der Metalle der VIII. Nebengruppe des
Periodensystems (z. B. Gold, Platin, Palladium, Iridium)
erfolgen, weiterhin können Thiocyanatverbindungen, ober
flächenaktive Verbindungen, wie Thioether, heterocycli
sche Stickstoffverbindungen (z. B. Imidazole, Azaindene)
oder auch spektrale Sensibilisatoren (beschrieben z. B.
bei F. Hamer "The Cyanine Dyes and Related Compounds",
1964, bzw. Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie,
4. Auflage, Bd. 18, S. 431 ff. und Research Disclosure
Nr. 17643, Abschnitt III) zugegeben werden. Ersatzweise
oder zusätzlich kann eine Reduktionssensibilisierung
unter Zugabe von Reduktionsmitteln (Zinn-II-Salze,
Amine, Hydrazinderivate, Aminoborane, Silane, Formami
dinsulfinsäure) durch Wasserstoff, durch niedrigen pAg
(z. B. kleiner 5) und/oder hohen pH (z. B. über 8) durch
geführt werden.
Die fotografischen Emulsionen können neben den erfin
dungsgemäßen Verbindungen noch weitere Verbindungen zur
Verhinderung der Schleierbildung oder zur Stabilisierung
der fotografischen Funktion während der Produktion, der
Lagerung oder der fotografischen Verarbeitung enthal
ten.
Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra- und
Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit
Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige
Verbindungen sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47
(1952), S. 2-58 beschrieben worden. Weiter können als
Antischleiermittel Salze von Metallen wie Quecksilber
oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie
Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen
wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol, gegebenenfalls sub
stituierte Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze einge
setzt werden. Besonders geeignet sind Mercaptogruppen
enthaltende Heterocyclen, z. B. Mercaptobenzthiazole,
Mercaptobenzimidazole, Mercaptotetrazole, Mercaptothia
diazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole
auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z. B. eine Car
boxylgruppe oder Sulfogruppe, enthalten können. Weitere
geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure Nr.
17643 (1978), Abschnitt VI, veröffentlicht.
Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen
vor, während oder nach deren Reifung zugesetzt werden.
Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch ande
ren fotografischen Schichten, die einer Halogensilber
schicht zugeordnet sind, zusetzen.
Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der ge
nannten Verbindungen eingesetzt werden.
Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydro
phile Kolloidschichten des erfindungsgemäß hergestellten
lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugs
hilfen, zur Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur
Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Ver
besserung der fotografischen Charakteristika (z. B. Ent
wicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibilisie
rung usw.). Neben natürlichen oberflächenaktiven Verbin
dungen, z. B. Saponin, finden hauptsächlich synthetische
oberflächenaktive Verbindungen (Tenside) Verwendung:
nicht-ionische Tenside, z. B. Alkylenoxidverbindungen,
Glycerinverbindungen oder Glycidolverbindungen, katio
nische Tenside, z. B. höhere Alkylamine, quartäre Ammo
niumsalze, Pyridinverbindungen und andere hetero
cyclische Verbindungen, Sulfoniumverbindungen oder Phos
phoniumverbindungen, anionische Tenside, enthaltend eine
Säuregruppe, z. B. Carbonsäure-, Sulfonsäure-, eine Phos
phorsäure-, Schwefelsäureester- oder Phosphorsäureester
gruppe, ampholytische Tenside, z. B. Aminosäure- und
Aminosulfonsäureverbindungen sowie Schwefel- oder Phos
phorsäureester eines Aminoalkohols.
Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung
von Methinfarbstoffen oder anderen Farbstoffen spektral
sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe
sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe
Merocyaninfarbstoffe.
Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren ge
eigneten Polymethinfarbstoffe, deren geeignete Kombina
tionen und supersensibilisierend wirkenden Kombinationen
enthält Research Disclosure 17643/1978 in Abteilung IV.
Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet
nach Spektralgebieten - geeignet:
- 1. als Rotsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch ein Halogenatom, eine Methyl-, Methoxy-, Carbalkoxy- oder Arylgruppe substituiert sein können sowie 9-Ethyl-naphthoxathia bzw. -selencarbo cyanine und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benz imidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die Farb stoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am hetero cyclischen Stickstoff tragen. - 2. als Grünsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazocarbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am hete rocyclischen Stickstoff enthalten müssen. - 3. als Blausensibilisatoren
symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromati schen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhoda ningruppe.
Als Beispiele seien, insbesondere für Negativ- und Um
kehrfilm, die nachfolgend aufgeführen Rotsensibilisato
ren RS, Grünsensibilisatoren GS und Blausensibilisatoren
BS genannt, die jeweils einzeln oder in Kombination
untereinander eingesetzt werden können, z. B. RS 1 und
RS 2, sowie GS 1 und GS 2.
Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für
einen bestimmten Spektralbereich die Eigenempfindlich
keit des Silberhalogenids ausreichend ist, beispiels
weise die Blauempfindlichkeit von Silberbromiden.
Den unterschiedlich sensibilisierten Emulsionsschichten
werden nicht diffundierende monomere oder polymere Farb
kuppler zugeordnet, die sich in der gleichen Schicht
oder in einer dazu benachbarten Schicht befinden können.
Gewöhnlich werden den rotempfindlichen Schichten Blau
grünkuppler, den grünempfindlichen Schichten Purpur
kuppler und den blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler
zugeordnet.
Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarben
bildes sind in der Regel Kuppler vom Phenol- oder α-
Naphtholtyp; geeignete Beispiele hierfür sind
Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des
Indazolons oder der Pyrazoloazole; geeignete Beispiele
hierfür sind
Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler mit einer offenkettigen Keto
methylengruppierung, insbesondere Kuppler vom Typ des
α-Acylacetamids; geeignete Beispiele hierfür sind α-
Benzoylacetanilidkuppler und α-Pivaloylacetanilidkuppler
der Formeln
Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivaltenkupp
ler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler handeln. Letztere
leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß
sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthal
ten, der bei der Kupplung abgespalten wird. Zu den 2-
Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos
sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe
aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet bzw.
durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt
wird (Maskenkuppler), und die Weißkuppler, die bei Reak
tion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentli
chen farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupp
lern sind ferner solche Kuppler zu rechnen, die in der
Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der
bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in
Freiheit gesetzt wird und dabei entweder direkt oder
nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder
mehrere weitere Gruppen abgespalten worden sind (z. B.
DE-A-27 03-145, DE-A-28 55 697, DE-A-31 05 026, DE-A-33 19 428),
eine bestimmte erwünschte fotografische
Wirksamkeit entfaltet, z. B. als Entwicklungsinhibitor
oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalent
kuppler sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw.
FAR-Kuppler.
Beispiele für Weißkuppler sind:
Beispiele für Maskenkuppler sind:
DIR-Kuppler, die Entwicklungsinhibitoren vom Azoltyp,
z. B. Triazole und Benzotriazole freisetzen, sind in DE-A-24 14 006,
26 10 546, 26 59 417, 27 54 281, 27 26 180,
36 26 219, 36 30 564, 36 36 824, 36 44 416 und 28 42 063
beschrieben. Weitere Vorteile für die Farbwiedergabe,
d. h., Farbtrennung und Farbreinheit, und für die Detail
wiedergabe, d. h., Schärfe und Körnigkeit, sind mit sol
chen DIR-Kupplern zu erzielen, die z. B. den Entwick
lungsinhibitor nicht unmittelbar als Folge der Kupplung
mit einem oxidierten Farbentwickler abspalten, sondern
erst nach einer weiteren Folgereaktion, die beispiels
weise mit einer Zeitsteuergruppe erreicht wird. Beispie
le dafür sind in DE-A-28 55 697, 32 99 671, 38 18 231,
35 18 797, in EP-A-157 146 und 204 175, in US-A-4 146 396
und 4 438 393 sowie in GB-A-2 072 363 be
schrieben.
DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor freisetzen,
der im Entwicklerbad zu im wesentlichen fotografisch un
wirksamen Produkten zersetzt wird, sind beispielsweise
in DE-A-32 09 486 und in EP-A-167 168 und 219 713 be
schrieben. Mit dieser Maßnahme wird eine störungsfreie
Entwicklung und Verarbeitungskonstanz erreicht.
Bei Einsatz von DIR-Kupplern, insbesondere von solchen,
die einen gut diffundierbaren Entwicklungsinhibitor ab
spalten, lassen sich durch geeignete Maßnahmen bei der
optischen Sensibilisierung Verbesserungen der Farbwie
dergabe, z. B. eine differenziertere Farbwiedergabe,
erzielen, wie beispielsweise in EP-A-115 304, 167 173,
GB-A-2 165 058, DE-A-37 00 419 und US-A-4 707 436 be
schrieben.
Die DIR-Kuppler können in einem mehrschichtigen fotogra
fischen Material den unterschiedlichsten Schichten zuge
setzt werden, z. B. auch lichtunempfindlichen oder Zwi
schenschichten. Vorzugsweise werden sie jedoch den
lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
zugesetzt, wobei die charakteristischen Eigenschaften
der Silberhalogenidemulsion, z. B. deren Iodidgehalt, die
Struktur der Silberhalogenidkörner oder deren Korn
größenverteilung von Einfluß auf die erzielten fotogra
fischen Eigenschaften sind. Der Einfluß der freigesetz
ten Inhibitoren kann beispielsweise durch den Einbau
einer Inhibitorfängerschicht gemäß DE-A-24 31 223 be
grenzt werden. Aus Gründen der Reaktivität oder Stabili
tät kann es vorteilhaft sein, einen DIR-Kuppler einzu
setzen, der in der jeweiligen Schicht, in der er einge
bracht ist, eine von der in dieser Schicht zu erzeugen
den Farbe abweichende Farbe bei der Kupplung bildet.
Zur Steigerung der Empfindlichkeit, des Kontrastes und
der maximalen Dichte können vor allem DAR- bzw. FAR-
Kuppler eingesetzt werden, die einen Entwicklungsbe
schleuniger oder ein Schleiermittel abspalten. Verbin
dungen dieser Art sind beispielsweise in DE-A-25 34 466,
32 09 110, 33 33 355, 34 10 616, 34 29 545, 34 41 823,
in EP-A-89 834, 110 511, 118 087, 147 765 und in US-A-5 4 618 572
und 4 656 123 beschrieben.
Als Beispiel für den Einsatz von BAR-Kuppler (Bleach
Accelerator Releasing Coupler) wird auf EP-A-193 389
verwiesen.
Es kann vorteilhaft sein, die Wirkung einer aus einem
Kuppler abgespaltenen fotografisch wirksamen Gruppe
dadurch zu modifizieren, daß eine intermolekulare Reak
tion dieser Gruppe nach ihrer Freisetzung mit einer
anderen Gruppe gemäß DE-A-35 06 805 eintritt.
Beispiele für DIR-Kuppler sind:
Beispiele für DAR-Kuppler
Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich
die Wirksamkeit des bei der Kupplung freigesetzten
Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbilden
den Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind auch sol
che DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler geeignet, die bei der
Kupplung im wesentlichen farblose Produkte ergeben (DE-A-15 47 640).
Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so
daß bei der Reaktion mit Farbentwickleroxidationspro
dukten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffu
sionsfähig sind oder zumindest eine schwache bzw. einge
schränkte Beweglichkeit aufweisen (US-A-4 420 556).
Das Material kann weiterhin von Kupplern verschiedene
Verbindungen enthalten, die beispielsweise einen Ent
wicklungsinhibitor, einen Entwicklungsbeschleuniger,
einen Bleichbeschleuniger, einen Entwickler, ein Sil
berhalogenidlösungsmittel, ein Schleiermittel oder ein
Antischleiermittel in Freiheit setzen können, beispiels
weise sogenannte DIR-Hydrochinone und andere Verbin
dungen, wie sie beispielsweise in US-A-4 636 546,
4 345 024, 4 684 604 und in DE-A-31 45 640, 25 15 213,
24 47 079 und in EP-A-198 438 beschrieben sind. Diese
Verbindungen erfüllen die gleiche Funktion wie die DIR-,
DAR- oder FAR-Kuppler, außer daß sie keine Kupplungs
produkte bilden.
Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-12 97 417,
DE-A-24 07 569, DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200,
DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-33 31 743,
DE-A-33 40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211
beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in
der Regel durch Polymerisation von ethylenisch unge
sättigten monomeren Farbkupplern hergestellt. Sie können
aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation er
halten werden.
Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen
in Silberhalogindemulsionsschichten kann in der Weise
erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung
eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion herge
stellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten
Lösungs- oder Dispersionsmittel hängt von der jeweiligen
Löslichkeit der Verbindung ab.
Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen
unlöslichen Verbindungen durch Mahlverfahren sind
beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742
beschrieben.
Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von
hochsiedenden Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern,
in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Me
thoden sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-2 801 170,
US-A-2 801 171 und EP-A-0 043 037 beschrie
ben.
Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligo
mere oder Polymere, sogenannte polymere Ölbildner Ver
wendung finden.
Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices
in die Gießlösung eingebracht werden. Verwiesen wird
beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-28 35 856,
EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-0 130 115,
US-A-4 291 113.
Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlösli
cher Verbindungen (z. B. von Farbstoffen) kann auch mit
Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizen
polymeren erfolgen.
Geeignete Ölbildner sind z. B. Phthalsäurealkylester,
Phosphonsäureester, Phosphorsäureester, Citronensäure
ester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trime
sinsäureester, Alkohole, Phenole, Anilinderivate und
Kohlenwasserstoffe.
Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat,
Dicyclohexylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat, Decyl
phthalat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethyl
hexyldiphenylphosphat, Tricyclohexylphosphat, Tri-2-ethyl
hexylphoephat, Tridecylphosphat, Tributoxyethyl
phosphat, Trichlorpropylphosphat, Di-2-ethylhexylphe
nylphosphat, 2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat, 2-
Ethylhexyl-p-hydroxybenzoat, Diethyldodecanamid, N-
Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol, 2,4-Di-tert.-amyl
phenol, Dioctylacelat, Glycerintributyrat, Iso
stearyllactat, Trioctylcitrat, N,N-Dibutyl-2-butoxy-5-tert.-octyl
anilin, Paraffin, Dodecylbenzol und Diiso
propylnaphthalin.
Jede der unterschiedlich sensibilisierten, lichtempfind
lichen Schichten kann aus einer einzigen Schicht beste
hen oder auch zwei oder mehr Silberhalogenidemulsions
teilschichten umfassen (DE-C-11 21 470). Dabei sind
rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten dem
Schichtträger häufig näher angeordnet als grünempfind
liche Silberhalogenidemulsionsschichten und diese
wiederum näher als blauempfindliche, wobei sich im
allgemeinen zwischen grünempfindlichen Schichten und
blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche
gelbe Filterschicht befindet.
Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün- bzw.
rotempfindlichen Schichten kann man unter Verzicht
auf die Gelbfilterschicht andere Schichtanordnungen
wählen, bei denen auf den Träger z. B. die blauempfind
lichen, dann die rotempfindlichen und schließlich die
grünempfindlichen Schichten folgen.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit angeordneten nicht licht
empfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthal
ten, die eine unerwünschte Diffusion von Entwickler
oxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine
andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher
spektraler Sensibilisierung verhindern.
Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger
genannt werden, werden in Research Disclosure 17 643
(Dez. 1978), Kapitel VII, 17 842/1979, Seite 94-97 und
18.716/1979, Seite 650 sowie in EP-A-69 070, 98 072,
124 877, 125 522 und in US-A-463 226 beschrieben.
Beispiele für besonders geeignete Verbindungen sind:
Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensi
bilisierung vor, so können sich diese hinsichtlich ihrer
Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der Sil
berhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allge
meinen wird die Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit
von Träger entfernter angeordnet sein als die Teil
schicht mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten
gleicher spektraler Sensibilisierung können zueinander
benachbart oder durch andere Schichten, z. B. durch
Schichten anderer spektraler Sensibilisierung getrennt
sein. So können z. B. alle hochempfindlichen und alle
niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schicht
paket zusammengefaßt sein (DE-A-19 58 709, DE-A-25 30 645,
DE-A-26 22 922).
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht ab
sorbierende Verbindungen, Weißtöner, Abstandshalter,
Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel,
Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesse
rung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung
sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher
(Latices), Biocide und anderes enthalten.
UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits
die Bildfarbstoffe vor dem Ausbleichen durch UV-reiches
Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarb
stoffe das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung
absorbieren und so die Farbwiedergabe eines Films ver
bessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben
Verbindungen unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Bei
spiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen
(US-A-3 533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-A-3 314 794
und 3 352 681), Benzophenonverbindungen (JP-A-2784/71),
Zimtsäureesterverbindungen (US-A-3 705 805
und 3 707 375), Butadienverbindungen (US-A-4 045 229)
oder Benzoxazolverbindungen (US-A-3 700 455).
Beispiele besonders geeigneter Verbindungen sind
Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie
Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps) und ultraviolettab
sorbierende Polymere verwendet werden. Diese Ultravio
lettabsorbentien können durch Beizen in einer speziellen
Schicht fixiert sein.
Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen
Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe, Styrylfarb
stoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azo
farbstoffe. Von diesen Farbstoffen werden Oxonolfarb
stoffe, Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe
besonders vorteilhaft verwendet.
Geeignete Weißtöner sind z. B. in Research Disclosure
17 643 (Dez. 1978), Kapitel V, in US-A-2 632 701,
3 269 840 und in GB-A-852 075 und 1 319 763
beschrieben.
Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom
Träger am weitesten entfernte Schicht, aber auch ge
legentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie
während der Herstellung die vom Träger am weitesten
entfernte Schicht darstellen, können fotografisch inerte
Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthal
ten, z. B. als Mattierungsmittel oder als Abstandshalter
(DE-A-33 31 542, DE-A-34 24 893, Research Disclosure
17 643, (Dez. 1978), Kapitel XVI).
Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter
liegt insbesondere im Bereich von 0,2 bis 10 µm. Die Ab
standshalter sind wasserunlöslich und können alkaliun
löslich oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilös
lichen im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad aus
dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele
für geeignete Polymere sind Polymethylmethacrylat, Co
polymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie
Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
Geeignete Formalinfänger sind z. B.
Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und
Weißenstabilität sowie zur Verringerung des Farbschlei
ers (Research Disclosure 17 643/1978, Kapitel VII)
können den folgenden chemischen Stoffklassen angehören:
Hydrochinone, 6-Hydroxychromane, 5-Hydroxycumarane,
Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxyphenole, sterisch
gehinderte Phenole, Gallussäurederivate, Methylendioxy
benzole, Aminophenole, sterisch gehinderte Amine, Deri
vate mit veresterten oder veretherten phenolischen Hy
droxylgruppen, Metallkomplexe.
Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-
Partialstruktur als auch eine sterisch gehinderte
Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-A-4 268 593),
sind besonders wirksam zur Verhinderung
der Beeinträchtigung (Verschlechterung bzw. Abbau) von
gelben Farbbildern als Folge der Entwicklung von Wärme,
Feuchtigkeit und Licht. Um die Beeinträchtigung (Ver
schlechterung bzw. den Abbau) von purpurroten Farb
bildern, insbesondere ihre Beeinträchtigung (Ver
schlechterung bzw. Abbau) als Folge der Einwirkung von
Licht, zu verhindern, sind Spiroindane (JP-A-159 644/81)
und Chromane, die durch Hydrochinondiether oder -mono
ether substiutiert sind (JP-A-89 835/80) besonders
wirksam.
Beispiele besonders geeigneter Verbindungen sind:
sowie die als EOP-Fänger aufgeführten Verbindungen.
Die Schichten des fotografischen Materials können mit
den üblichen Härtungsmitteln gehärtet werden. Geeignete
Härtungsmittel sind z. B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und
ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion
und ähnliche Ketonverbindungen, Bis-(2-chlorethylharn
stoff), 2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere
Verbindungen, die reaktives Halogen enthalten (US-A-3 288 775,
US-A-2 732 303, GB-A-974 723 und GB-A-1 167 207)
Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-di
acryloylhexahydro-1,3,5-triazin und andere Verbindungen,
die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A-3 635 718,
US-A-3 232 763 und GB-A-994 869); N-Hydroxy
methylphthalimid und andere N-Methylolverbindungen
(US-A-2 732 316 und US-A-2 586 168); Isocyanate (US-A-3 103 437);
Aziridinverbindungen (US-A-3 017 280 und
US-A-2 983 611); Säurederivate (US-A-2 725 294 und US-A-2 725 295);
Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A-3 100 704);
Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A-22 25 230 und
DE-A-24 39 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen
(DE-A-24 08 814); Verbindungen mit einer Phosphor-Halo
gen-Bindung (JP-A-113 929/83); N-Carbonyloximid-Ver
bindungen (JP-A-43353/81); N-Sulfonyloximido-Verbin
dungen (US-A-4 111 926), Dihydrochinolinverbindungen
(US-A-4 013 468), 2-Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A-110 762/81),
Formamidiniumsalze (EP-A-0 162 308), Ver
bindungen mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-A-4 052 373),
Epoxyverbindungen (US-A-3 091 537),
Verbindungen vom Isoxazoltyp (US-A-3 321 313 und US-A-3 543 292);
Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure;
Dioxanderivate, wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan;
und anorganische Härter, wie Chromalaun und Zirkon
sulfat.
Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt wer
den, daß das Härtungsmittel der Gießlösung für die zu
härtende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, daß die
zu härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet
wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel enthält.
Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende
und schnell wirkende Härtungsmittel sowie sogenannte
Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter
Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die ge
eignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar nach
Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise
spätestens nach 8 Stunden die Härtung so weit abge
schlossen ist, daß keine weitere durch die Vernetzungs
reaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und der
Quellung des Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung
wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trocken
schichtdicke bei der wäßrigen Verarbeitung des Films
verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275; Photogr.
Sci. Eng. (1972), 449).
Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Här
tungsmitteln handelt es sich z. B. um Carbamoylpyri
diniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine
zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Amino
gruppen der Gelatine unter Ausbildung von Peptidbin
dungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
Geeignete Beispiele für Soforthärter sind z. B. Verbin
dungen der allgemeinen Formeln
worin
R1 eine Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe bedeutet,
R2 die gleiche Bedeutung wie R1 hat oder eine Alkylen-, Arylen-, Aralkylen- oder Alkaralkylengruppe bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel
R1 eine Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe bedeutet,
R2 die gleiche Bedeutung wie R1 hat oder eine Alkylen-, Arylen-, Aralkylen- oder Alkaralkylengruppe bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel
verknüpft ist, oder
R1 und R2 zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Pipe razin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome bedeuten, wobei der Ring z. B. durch eine C1-C3-Alkyl gruppe oder ein Halogenatom substituiert sein kann,
R3 für ein Wasserstoffatom, eine Alkyl-, Aryl-, Alkoxygruppe, -NR4-COR5, -(CH2)m-NR8R9, -(CH2)n-CONR13R14 oder
R1 und R2 zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Pipe razin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome bedeuten, wobei der Ring z. B. durch eine C1-C3-Alkyl gruppe oder ein Halogenatom substituiert sein kann,
R3 für ein Wasserstoffatom, eine Alkyl-, Aryl-, Alkoxygruppe, -NR4-COR5, -(CH2)m-NR8R9, -(CH2)n-CONR13R14 oder
oder ein Brückenglied oder eine direkte
Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
R4, R6, R7, R9, R14, R15, R17, R18, und R19 ein Wasserstoffatom oder eine C1-C4-Alkylgruppe,
R5 ein Wasserstoffatom, eine C1-C4-Alkylgruppe oder NR6R7,
R8 -COR10
R10 NR11R12
R11 eine C1-C4-Alkyl- oder Arylgruppe, insbesondere eine Phenylgruppe,
R12 ein Wasserstoffatom, eine C1-C4-Alkyl- oder Arylgruppe, insbeson dere eine Phenylgruppe,
R13 ein Wasserstoffatom, eine C1-C4-Alkyl- oder Arylgruppe, insbeson dere eine Phenylgruppe,
R16 ein Wasserstoffatom, eine C1-C4-Alkylgruppe, COR18 oder CONHR19,
m eine Zahl 1 bis 3
n eine Zahl 0 bis 3
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR17 bedeuten oder
R13 und R14 gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten hetero cyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z. B. durch eine C1-C3-Alkylgruppe oder ein Halogenatom substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-glied rigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Ben zolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist;
(b)
R4, R6, R7, R9, R14, R15, R17, R18, und R19 ein Wasserstoffatom oder eine C1-C4-Alkylgruppe,
R5 ein Wasserstoffatom, eine C1-C4-Alkylgruppe oder NR6R7,
R8 -COR10
R10 NR11R12
R11 eine C1-C4-Alkyl- oder Arylgruppe, insbesondere eine Phenylgruppe,
R12 ein Wasserstoffatom, eine C1-C4-Alkyl- oder Arylgruppe, insbeson dere eine Phenylgruppe,
R13 ein Wasserstoffatom, eine C1-C4-Alkyl- oder Arylgruppe, insbeson dere eine Phenylgruppe,
R16 ein Wasserstoffatom, eine C1-C4-Alkylgruppe, COR18 oder CONHR19,
m eine Zahl 1 bis 3
n eine Zahl 0 bis 3
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR17 bedeuten oder
R13 und R14 gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten hetero cyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z. B. durch eine C1-C3-Alkylgruppe oder ein Halogenatom substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-glied rigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Ben zolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist;
(b)
worin
R1, R2, R3 und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.
R1, R2, R3 und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.
Es gibt diffusionsfähige Härtungsmittel, die auf alle
Schichten innerhalb eines Schichtverbandes in gleicher
Weise härtend wirken. Es gibt aber auch schichtbegrenzt
wirkende, nicht diffundierende, niedermolekulare und
hochmolekulare Härter. Mit ihnen kann man einzelnen
Schichten, z. B. die Schutzschicht besonders stark ver
netzen. Dies ist wichtig, wenn man die Silberhalogenid-
Schicht wegen der Silberdeckkrafterhöhung wenig härtet
und mit der Schutzschicht die mechanischen Eigenschaften
verbessern muß (EP-A 0 114 699).
Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicherwei
se durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Wässern oder
durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Stabilisieren
ohne nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen
und Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt zusammenge
faßt sein können. Als Farbentwicklerverbindung lassen
sich sämtliche Entwicklerverbindungen verwenden, die die
Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes
mit Farbkupplern zu Azomethin- bzw. Indophenolfarb
stoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbin
dungen sind aromatische, mindestens eine primäre Amino
gruppe enthaltende Verbindungen vom p-Phenylendiamintyp,
beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-
Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-methansulfon
amidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-hy
droxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin und 1-(N-Ethyl-
N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere
brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise in J.
Amer. Chem. Soc. 73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern
Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New
York, Seite 545 ff. beschrieben.
Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder
eine Wässerung folgen.
Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der
Farbentwicklung gebleicht und fixiert. Als Bleichmit
tel können z. B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze
wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobalt
komplexe verwendet werden. Besonders bevorzugt sind
Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbe
sondere z. B. von Ethylendiamintetraessigsäure, Propylen
diamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, N-Hydroxy
ethyl-ethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbon
säuren und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet
als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate und Peroxide,
z. B. Wasserstoffperoxid.
Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine
Wässerung, die als Gegenstromwässerung ausgeführt ist
oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr be
steht.
Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf
folgenden Schlußbades, das keinen oder nur wenig
Formaldehyd enthält, erhalten werden.
Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad voll
ständig ersetzt werden, das üblicherweise im Gegenstrom
geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Form
aldehydzusatz auch die Funktion eines Schlußbades.
Bei Farbumkehrmaterialien erfolgt zunächst eine Entwick
lung mit einem Schwarz-Weiß-Entwickler, dessen Oxida
tionsprodukt nicht zur Reaktion mit den Farbkupplern be
fähigt ist. Es schließt sich eine diffuse Zweitbe
lichtung und dann Entwicklung mit einem Farbentwickler,
Bleichen und Fixieren an.
Zu 1 kg einer grünsensibilisierten Silberbromidiodid-
Emulsion mit einem Silber (berechnet als Silberni
trat)/Gelatinegewichtsverhältnis von 1 : 0,3 und einem
Gehalt von 1,18 Mol Silberhalogenid pro kg Emulsion mit
0 5 Mol-% Iodid wurden 1,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetra
azainden in wäßrig-alkalischer Lösung zugesetzt und
die so erhaltene Emulsion in mehrere gleiche Teile ge
teilt und den einzelnen Proben die aus der folgenden
Tabelle 1 ersichtlichen Verbindungen in Methanol gelöst,
in den angegebenen Mengen zugesetzt. Vor dem Beguß
wurden der Emulsion pro kg zugesetzt:
880 g einer 5 gew.-%igen Gelatinelösung;
480 g einer 11,1 gew.-%igen Kupplerdispersion des Pupurkupplers PP 13 sowie Netzmittel in wäßriger Lösung und 370 ml Wasser.
880 g einer 5 gew.-%igen Gelatinelösung;
480 g einer 11,1 gew.-%igen Kupplerdispersion des Pupurkupplers PP 13 sowie Netzmittel in wäßriger Lösung und 370 ml Wasser.
Die Emulsionen wurden auf die aus einer Silberdispersion
bestehende Lichthofschutzschicht eines Celluloseacetat
trägers mit einem Silberauftrag entsprechend 2,2 bis
2,3 g AgNO3/m2 vergossen.
Auf die einzelnen Emulsionsschichten wurde jeweils eine
Schutzschicht, die ein Härtungsmittel der Formel
und ein Netzmittel enthielt, mit einer Auftragdicke von
2 g Gelatine/m2 und 340 mg Härtungsmittel/m2 aufgetragen.
Die Proben wurden einer Frisch- und einer Heizschrank
prüfung von 7 Tagen bei 60°C und 34% rel. Luftfeuchtig
keit und einer Tropenschrankprüfung von 7 Tagen bei 35°C
und 90% rel. Luftfeuchtigkeit unterzogen.
Die Proben wurden dann in einem Sensitometer hinter
einem Stufenkeil belichtet und in dem folgenden Entwick
ler bei 38°C 3 1/4 Minuten entwickelt.
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure-Na2-salz | 2 g |
Ethylendiamin-N,N,N',N'-tetraessigsäure | 2 g |
Kaliumcarbonat | 34,1 g |
Natriumhydrogencarbonat | 1,55 g |
Natriumdisulfit | 0,28 g |
Natriumsulfit | 3,46 g |
Kaliumbromid | 1,34 g |
Hydroxylaminsulfat | 2,4 g |
4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-(β-hydroxyethyl)-anilin | 4,7 g |
mit Wasser auf 1 l auffüllen |
Die weitere Verarbeitung umfaßt die folgenden Bäder:
Stoppbad | 1 Minute bei 38°C; |
Bleichbad | 3 1/4 Minuten bei 38°C; |
Wässern | 3 1/2 Minuten bei 38°C; |
Fixierbad | 3 1/4 Minuten bei 38°C; |
Wässern | 5 Minuten bei 38°C |
Die verwendeten Stopp-, Bleich- und Fixierbäder entspre
chen den üblicherweise verwendeten (British Journal of
Photography, 1974, Seiten 597 und 598).
Die erhaltenen Ergebnisse sind aus Tabelle 1
ersichtlich.
Die erfindungsgemäßen Substanzen vermindern den hohen
Schleier ohne die Empfindlichkeit und die Gradation
wesentlich zu vermindern und verbessern die Lagerstabi
lität des fotografischen Materials.
Im Gegensatz dazu ergeben die zum Vergleich aufgeführten
Cysteinderivate V1, V2 und V3 geringere Schleiermin
derung bzw. drücken die Empfindlichkeit stärker.
Die Herstellung der Proben für Beispiel 2 erfolgte in
gleicher Weise wie bei Beispiel 1 jedoch mit dem Unter
schied, daß hier eine homodisperse Silberbrornidiodid
emulsion mit 1,5 mol-% Iodid und einem mittleren Teil
chendurchmesser von 0,4 µm verwendet wurde.
In Tabelle 2 sind Empfindlichkeiten und Schleierwerte
der frischen Proben sowie die Änderung dieser Werte nach
Lagerung, belichtet, 60°C, 34% relativer Feuchte, 3 Tage
und nach Lagerung, belichtet, 35°C, 90% relativer
Feuchte, 7 Tage aufgeführt. Wie diese Tabelle zeigt,
haben die Proben mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
1, 2 und 6 einen niedrigen Schleier und eine bessere
Lagerstabilität.
An weiteren Vergleichsverbindungen wurden untersucht:
V4 Cystein
V5 Cystin
V6 1,3-Thiazolidin-4-carbonsäure
V4 Cystein
V5 Cystin
V6 1,3-Thiazolidin-4-carbonsäure
Die Herstellung der Proben für Beispiel 3 erfolgte
wieder in gleicher Weise wie bei Beispiel 1 jedoch mit
dem Unterschied, daß hier eine rotsensibilisierte,
heterodisperse Emulsion mit 4 mol-% Jodid und einem
mittleren Teilchendurchmesser von 0,55 µm verwendet
wurde. Vor dem Beguß werden der Emulsion pro kg 880 g
einer 5 gew.-%igen Gelatinelösung und 480 g einer 11,1
gew.-%igen Kupplerdispersion des Blaugrünkupplers BG 25
sowie Netzmittel in wäßriger Lösung und 370 ml Wasser
zugesetzt.
In Tabelle 3 sind Empfindlichkeits- und Schleierwerte
der ungelagerten Proben sowie die Änderungen dieser
Werte nach Lagerung, belichtet, 60°C, 34% relativer
Feuchte, 3 Tage und nach Lagerung, belichtet, 35°C, 90%
relativer Feuchte, 7 Tage aufgeführt. Wie Tabelle 3
zeigt, haben die Proben mit den erfindungsgemäßen
Verbindungen 1, 2 und 6 einen niedrigeren Schleier und
bessere Lagerstabilität.
Claims (5)
1. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit einem Träger und mindestens einer
lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silberhalogenidemulsionsschicht eine Verbindung der allgemeinen
Formel (I) enthält
worin
R einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, einen Alkenylrest mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, einen Cycloalkylrest mit 5 oder 6 Kohlen stoffatomen, einen Arylrest, einen heterocyclischen Rest oder eine Aminogruppe bedeutet, wobei alle Reste unsubstituiert oder substitu iert sein können.
worin
R einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, einen Alkenylrest mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, einen Cycloalkylrest mit 5 oder 6 Kohlen stoffatomen, einen Arylrest, einen heterocyclischen Rest oder eine Aminogruppe bedeutet, wobei alle Reste unsubstituiert oder substitu iert sein können.
2. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß R für eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine
Phenyl-, Chlorphenyl-, Methoxyphenyl-, Pyridyl- oder Thienylgruppe steht.
3. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß 10-5 bis 10-2 mol der mercaptosubstituierten α-Acylamino
carbonsäure der allgemeinen Formel (I)/mol AgNO3, eingesetzt werden.
4. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die mercaptosubstituierte α-Acylaminocarbonsäure der allge
meinen Formel (I) der Silberhalogenidemulsion der mindestens einen Silber
halogenidemulsionsschicht nach der spektralen Sensibilisierung zugesetzt wird.
5. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es ein farbfotografisches Material mit mindestens je einer
rotempfindlichen, grünempfindlichen und blauempfindlichen Silberhalogenid
emulsionsschicht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883838467 DE3838467C2 (de) | 1988-11-12 | 1988-11-12 | Fotografisches Aufzeichnungsmaterial |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883838467 DE3838467C2 (de) | 1988-11-12 | 1988-11-12 | Fotografisches Aufzeichnungsmaterial |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3838467A1 DE3838467A1 (de) | 1990-05-17 |
DE3838467C2 true DE3838467C2 (de) | 1998-12-10 |
Family
ID=6367086
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19883838467 Expired - Lifetime DE3838467C2 (de) | 1988-11-12 | 1988-11-12 | Fotografisches Aufzeichnungsmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3838467C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
SE9901573D0 (sv) | 1999-05-03 | 1999-05-03 | Astra Ab | New compounds |
AR023819A1 (es) | 1999-05-03 | 2002-09-04 | Astrazeneca Ab | FORMULACIoN FARMACEUTICA, KIT DE PARTES Y UTILIZACION DE DICHA FORMULACION |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2931690A1 (de) * | 1979-08-04 | 1981-02-19 | Agfa Gevaert Ag | Photographische emulsion, verfahren zur herstellung sowie photographische materialien |
-
1988
- 1988-11-12 DE DE19883838467 patent/DE3838467C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2931690A1 (de) * | 1979-08-04 | 1981-02-19 | Agfa Gevaert Ag | Photographische emulsion, verfahren zur herstellung sowie photographische materialien |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3838467A1 (de) | 1990-05-17 |
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